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Veröffentlicht am 12.05.2021

Achtung! Lachfältchen garantiert! Turbulenter und humorvoller Frauenroman. Mein Lesehighlight in diesem Genre in 2013!

Tausche Schwiegermutter gegen Goldfisch
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Die Heldin des Romans, die Lehrerin Elisa, ist verheiratet und hat einen vierzehnjährigen Sohn, der sich gerade in der Pubertät befindet und den sie gedanklich, augenzwinkernd als P (Pubertäts)-Alien bezeichnet, ...

Die Heldin des Romans, die Lehrerin Elisa, ist verheiratet und hat einen vierzehnjährigen Sohn, der sich gerade in der Pubertät befindet und den sie gedanklich, augenzwinkernd als P (Pubertäts)-Alien bezeichnet, da dieser gerade einige nervige Phasen durchmacht. (unter denen besonders Elisa und ihr Mann Alex zu leiden haben)

Aber Elisa wurde noch reicher beschenkt, denn sie hat neben zwei sehr liebevollen, leicht hypochondrischen Eltern, die gerne reisen, auch noch eine resolute Schwiegermutter vorzuweisen, die keinen Hehl daraus macht, dass sie die Patriarchin der Familie ist.

Ablenkung von all dem familiären Chaos findet Elisa bei ihrer Freundin und Hundeliebhaberin Karina, die jüngst von ihrem Mann verlassen wurde, der sie zuvor mit einer anderen betrog. Als in Elisa der Verdacht erwächst, dass Alex womöglich ebenfalls mit seiner jungen attraktiven Arbeitskollegin fremd geht, will sie ihren Mann auf der nächsten beruflichen Reise nach Paris begleiten, doch wie immer kommt alles anders als gedacht. Die Patriarchin, die bald zusammen mit deren Schwester ins Luxusaltenwohnheim ziehen soll, weigert sich zu kooperieren und so muss eine wutschnaubende Elisa zu Hause bleiben, während Alex mit Kollegin Fiona Paris unsicher macht. Aber Elisa wäre nicht Elisa, wenn sie Alex nicht zeigen würde, was eine Harke ist…

Mehr möchte ich eigentlich gar nicht zum Inhalt verraten, nur so viel, die Heldin des Romans; aus deren Sicht, also in Ich-Form; wird die Geschichte geschildert, hat einen wahnsinnig trockenen und bissigen Humor, der einfach Spaß macht, so dass man sich als Leser köstlich über Elisas Gedankengänge amüsieren kann. Aber nicht nur Elisas Passagen sind sehr witzig beschrieben. Die Autorin hat der Familie Wennel einige turbulente Abenteuer auf den Leib geschrieben, die mir ein wohliges Dauergrinsen beim Lesen beschert haben. Gottlob habe ich dieses Buch im stillen Kämmerlein gelesen und nicht im Zug oder im Bus, ansonsten hätten meine Grimassen und mein Kichern für einige Befremdung unter den Fahrgästen gesorgt.

Besonders bei einem Dialog zwischen der Patriarchin und ihrem P-Alien habe ich wahre Sturzbäche an Tränen vergossen. (Stichwort “Give me Five, Oma”) Aber auch die Art und Weise, wie Elisa ihre ungezogenen Schüler zur Raison bringen möchte, lassen kein Auge trocken. (Hier fand ich die unvergessliche Szene während des Gottesdienstes in der Kirche, als Elisa irrtümlich ihr Handy angelassen hat, einfach zum Kringeln.) Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil, der es einem sehr leicht macht, in der Geschichte abzutauchen- zudem lebt die Story besonders von der sympathischen Protagonistin Elisa und dem schon mehrfach erwähnten köstlichen und trockenen Humor. So manche Eigenarten und liebevollen Schrullen, die die lieben Verwandten der Heldin an den Tag legen, kommen einem durchaus bekannt vor, so dass man sich sehr gut mit der Protagonistin dieses Romans bzw. ihren Sorgen und Nöten identifizieren kann.

Ein wenig erinnert mich Sabine Zetts Art zu schreiben, an die von Autoren/Autorinnen wie Kerstin Gier, Hans Rath oder Lilli Beck und ich hoffe sehr, dass die Autorin noch viele weitere tolle Stories in petto hat, da mir dieser Roman so gut gefallen hat. Die Romantiker unter Euch, sollten allerdings gewarnt sein, dass man hier einen sehr humorvollen Contemporary geboten bekommt und keinen Liebesroman gespickt mit vielen Liebesszenen, auch wenn die Liebe hier durchaus eine untergeordnete Rolle im Buch spielt.

Kurz gefasst: Achtung! Lachfältchen garantiert! Turbulenter und humorvoller Frauenroman. Mein Lesehighlight in diesem Genre in 2013!

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Ein süchtigmachender Historienschmöker!

Die geheime Tochter
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Als ihr Vater tödlich verwundet wird, nimmt er der jungen Cécile auf dem Totenbett das Versprechen ab, sie solle zurück nach Frankreich, in ihre gemeinsame Heimat gehen, denn der König Ludwig XIV. wäre ...

Als ihr Vater tödlich verwundet wird, nimmt er der jungen Cécile auf dem Totenbett das Versprechen ab, sie solle zurück nach Frankreich, in ihre gemeinsame Heimat gehen, denn der König Ludwig XIV. wäre nach Jahren des Exils nun endlich bereit dazu, ihre Familie zu begnadigen.
Cécile ist zunächst wie vor den Kopf gestoßen denn sie verbrachte lange Jahre mit ihrem Vater in Schottland, ohne zu ahnen, was ihrem Vater je zugestoßen war und zudem offenbart er ihr schließlich, dass ihr ermordet geglaubter Bruder Jean noch lebt!

In dem Tagebuch ihres Vaters findet sie schließlich den Grund für die Flucht ihrer Familie aus Frankreich.
Ein gefährliche Intrige wurde einst um ihren Vater gesponnen; zur Zeit als Hugenotten und Katholiken gegeneinander kämpften. Obwohl ihr Vater katholisch war, wurde behauptet, er sei hugenottenfreundlich und habe einen Priester ermordet.
Seine Besitztümer wurden dann seinem Bruder , dem neuen Duc de Montbrignac zugesprochen.

Die wagemutige Cécile begibt sich nach dem Tod ihres Vaters umgehend auf den Weg nach Frankreich, denn sie will den Ruf und die Ehre ihres Vaters unbedingt wieder herstellen und auch ihren tot geglaubten Bruder wiederfinden. Doch immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt- es scheint, als ob die Widersacher ihres Vaters immer noch äußerst aktiv sind.
Als Cécile bei Hofe erfährt, dass der König verstorben ist, will sie sich dennoch nicht so schnell entmutigen lassen. Mit Geschick und Herz macht sie sich daran, die Wahrheit aufzudecken und die Mörder ihres Vaters zu finden.
Doch es ist ein sehr gefährlicher Weg und nur dem Einsatz ihrer neu gewonnenen Freunde wie zum Beispiel der Comte de Thoury oder dem König der Diebe, Archibald, ist es zu verdanken, dass ihr nichts geschieht.
Dann tritt ein weiterer Mann in ihr Leben, den eine geheimnisvolle Aura umgibt- Armand, der Comte de La Baume und in den sie sich rettungslos verliebt, doch spielt er mit offenen Karten?

Und wieder einmal entführt uns die Autorin ins historische Frankreich. Diesmal ist ihre Protagonistin, anders als in „Die Favoritin des Königs“ jedoch eine fiktive Person.
Cécile de Montbrignac, eine Adlige nimmt in diesem Roman den Kampf gegen die gefährlichen Widersacher ihres Vaters auf, um seinen Ruf postum reinzuwaschen.

Dieser Kampf ist spannend und abenteuerlich ins Szene gesetzt worden und dank der eingängigen Schreibweise von Claudia Ziegler auch sehr kurzweilig. Trotz der immerhin 578 Seiten vergeht so die Lesezeit wie im Fluge.
Ein wenig erinnert dieses Buch an die beliebte „Angelique“- Reihe von Anne Golon und dürfte Leser jeden Alters ansprechen, die historische Abenteuerromane mit einer Prise Romantik schätzen.
Die Heldin ist eine junge, aber dennoch wagemutige Frau die eigensinnig ihre Ziel verfolgt, vielleicht manchmal ein wenig über das Ziel hinausschießt, der man jedoch nicht lange böse sein kann.
Gerade weil sie nicht perfekt ist und auch Fehler macht, löst sie sehr viel Identifikationspotential beim Leser aus und man hofft bis zum Schluss, dass es ihr gelingen möge, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Bis zum Schluss wird die Spannung gewahrt, so dass ich allen Lesern nur ans Herz legen kann, dieses Buch nur ohne unter Zeitdruck zu stehen, zu beginnen; man mag es einfach nicht aus der Hand legen.
Die Liebesgeschichte in diesem Roman spielt eher eine untergeordnete Rolle und bewegt sich auch weit ab von kitschig-schwülstigen Pfaden.
Über den Helden des Buches und seine innere Gedankenwelt erfährt man vielleicht eine Spur zu wenig, jedoch bleibt so seine geheimnisvolle Aura besser gewahrt.
So ist die Auflösung am Ende des Romans zwar ein wenig ungewöhnlich für ein Buch mit kleinem Romantikfaktor (ohne zuviel verraten zu wollen); für die Zeit in der das Buch spielt, jedoch sehr realistisch- kurz es gefiel mir dennoch.
Die politischen Hintergründe dieses Romans fand ich sehr tragisch aber auch interessant, so dass ich mich nach dem Lesen dieses Buches noch mehr in das Thema „Hugenotten & Katholizismus in Frankreich“ vertiefen werde.

Kurz gefasst: Ein süchtigmachender Historienschmöker!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Wunderschöner, ans Herz gehender Abschlussband der Enterprising Ladies Reihe

Kann ein Lord denn Sünde sein?
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England 1817:

Lady Annabell Vaugh hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen des tons sehr wankelmütige, bösartig klatschende und stets ihren Vorteil suchende Kreaturen sind. Daher hat sie bereits ...

England 1817:

Lady Annabell Vaugh hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen des tons sehr wankelmütige, bösartig klatschende und stets ihren Vorteil suchende Kreaturen sind. Daher hat sie bereits mit ihnen abgeschlossen und umgibt sich lieber mit ihren Familienmitgliedern und Freunden oder aber ihrer liebeswerten Menagerie. Denn Annabell hat ein Herz für Tiere und kann keinem Tier in Not widerstehen.
Ihr größter Wunsch wäre es, wenn ihr Bruder sich endlich dazu herablassen würde, ihr das Nachbaranwesen zu kaufen, auf dem sie dann fortan leben und eine Pferdezucht betreiben würde. Doch ihr Bruder zögert, denn er hofft noch immer, dass sich Annabell, eines Tages, in einen passenden Herren verlieben wird.

Doch da er ein weiches Herz hat, stellt er Annabell in Aussicht, dass er ihrem Wunsch unter einer Bedingung, nachgibt. Sie soll ihn zu einer Gesellschaft bei Verwandten begleiten. Annabell gibt nur zähneknirschend nach, denn sie weiß ganz genau, dass dort auch eine Fuchsjagd veranstaltet wird. Sie verurteilt diese blutige und grausame Tradition aufs Schärfste, doch muss sie ihren Bruder dennoch begleiten.
Zu den geladenen Gästen zählt auch Mr Mannering, ein Herr, der Annabell beharrlich umgarnt. Doch die junge Frau hat gelernt, hinter die Fassade der Menschen zu schauen und begreift sehr schnell, dass er lediglich auf ihre großzügige Mitgift aus ist. Ihre Brandnarben stoßen ihn dagegen ab. Annabell ist empört, aber vor allem ärgert es sie, dass der Mann mit einer Hartnäckigkeit vorgeht, die seinesgleichen sucht.

Ein anderer Mann, dem sie zum ersten Mal im Dorf begegnet und der sie aus einer misslichen Lage retten kann, berührt schon eher ihr Herz. Doch ausgerechnet dieser Gentleman, soll angeblich das enfant terrible der Gesellschaft sein. Sir Caspian Rougemont brannte einst mit einer jungen Frau nach Frankreich durch, ehelichte sie jedoch nicht, was die Familien des Paares, moralisch in ihren Grundfesten erschütterte. Obwohl Sir Caspian nach dem Tod des Vaters und Bruders das Anwesen der Familie erbte, widerstrebt es ihm jedoch zurückzukehren.
Annabell kann nicht glauben, dass Caspian so verderbt sein soll, denn obwohl er sie stets neckt und herausfordert, begegnet er ihr jedoch mit außerordentlicher Güte.
Als Annabell in eine prekäre und gefährliche Situation gerät, erweist sich Caspian als Retter in der Not. Kann Annabell ihm seine Freundlichkeit vergüten?

Der fünfte und leider letzte Band der „Enterprising Ladies“ Reihe von Felicity D’Or, ist, obwohl ich auch die Vorgängerbände schon sehr mochte, mein heimlicher Lieblingsband. Das liegt nicht nur an dem sympathischen und charismatischen Heldenpaar, das sehr sensibel gestrickt ist und ihren wunderbaren in die Tiefe gehenden Dialogen, sondern auch an der abwechslungsreichen und spannenden Hintergrundstory. Während sich die Liebesgeschichte in einem eher gemächlichen Tempo entwickelt, was zur Ausgangssituation aber passt, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, bekommt der Leser zusätzliche Zerstreuung geboten, durch diverse Handlungsstränge, die sich um weitere Teilnehmer der Gesellschaft drehen, wie etwa die durchtriebene Miss Darnell oder die unverheiratete Tochter von Tante Prudence, Gertrude Kinnock. Ich mochte die ländliche Atmosphäre, die der Roman verströmt sehr und da die Autorin sich der Zeitepoche entsprechend auszudrücken vermag, steht dem Leser, eine vergnügliche und unterhaltsame Zeitreise bevor.

Annabells und Caspians Liebesgeschichte fand ich sehr romantisch erzählt und sie wird durch erotisch prickelnde Liebesszenen abgerundet. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass aufkommenden Missverständnisse nicht allzu lange ausgewalzt werden. Annabell ist eine liebeswerte sehr offene Heldin, die sich gut in Caspian und seine komplizierte Gedankenwelt hineinfinden kann und aus ihrem Herz keine Mördergrube macht.
Zugegeben, Caspian steht etwas lange auf der Leitung, will sich stets als Sündenbock für alles sehen, weil es ihm von der Familie so eingetrichtert wurde und seine Selbstgeißelung wurde mir, zumindest gegen Ende des Romans dann etwas zuviel. Aber dennoch möchte ich nicht weniger als die volle Punktzahl für den Roman vergeben, da ich auch das spannende Showdown so gelungen und packend erzählt fand und ich die Art und Weise, wie der Romanheld für die Heldin brennt, so sehr mochte.

Kurz gefasst: Wunderschöner, ans Herz gehender Abschlussband der Enterprising Ladies Reihe.

Enterprising Ladies Reihe:

1. Teil: Was kostet die Liebe?
2. Teil: Ein Herzogtum für die Liebe
3. Teil: Mein Lord gehört zu mir
4. Teil: Eine Lady für den brennenden Baron
5. Teil: Kann ein Lord denn Sünde sein?


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Veröffentlicht am 08.04.2021

Packender, atmosphärisch dichter letzter Teil der „Vanitas“- Thriller Reihe von Ursula Poznanski. Absolute Leseempfehlung!

VANITAS - Rot wie Feuer
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Nach den jüngsten Erlebnissen in Wien und der Tatsache, dass Carolin nun auch nicht mehr in Österreichs Hauptstadt sicher vor ihren Verfolgern ist, beschließt sie Nägeln mit Köpfen zu machen und hofft ...

Nach den jüngsten Erlebnissen in Wien und der Tatsache, dass Carolin nun auch nicht mehr in Österreichs Hauptstadt sicher vor ihren Verfolgern ist, beschließt sie Nägeln mit Köpfen zu machen und hofft einfach auf das Überraschungsmoment. Denn keiner, so glaubt sie, würde schließlich vermuten, dass sie sich auf den Weg in die Heimat gemacht hat und nun wieder in Frankfurt lebt. Sie will nicht mehr in ständiger Angst vor Andrej und seinem Clan leben und macht sich sogleich listenreich ans Werk. Ihr dunkler Racheplan klingt gewagt, doch sollte er gelingen, hätte sie auf einen Schlag sämtliche Gegner aus dem Weg geräumt ohne sich selbst die Hände schmutzig machen zu müssen.

Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn Andrejs Bruder, der so lange der Clanchef im Ausland weilt, die Geschäfte des Clans leitet, ist äußerst clever und lange nicht so impulsiv wie dessen großer Bruder. Dennoch gelingt es Carolin eine Clanfehde einzufädeln, doch dann muss sie auch selbst tätig werden und sich in große Gefahr begeben. Wird ihr Plan gelingen?

Nach den ersten beiden Teilen der „Vanitas“ Reihe um die Blumenhändlerin Carolin, die sich mit Hilfe der Polizei in Wien versteckt hielt, spielt sich der dritte Teil ausschließlich in Frankfurt und Umgebung ab. Dort regieren zwei große Clans. Und genau diese beiden Clans will Carolin gegeneinander ausspielen. Ich fand es äußerst spannend und einfallsreich beschrieben, wie Carolin das bewerkstelligt. Und auch eine unbekannte Person, die der jungen Frau scheinbar auf die Schliche gekommen ist und zunächst im Hintergrund agiert, sorgt für zusätzliche packende Momente.

Zugegeben, die Romanreihe ist nichts für zartbesaitete Leser. Vor allem in diesem Band gehen die Akteure alles andere als zimperlich mit ihren Gegnern um und so manche Aktionen fand ich schon recht heftig beschrieben. (Stichwort: Die Spezialität des gegnerischen Clans, sich ihrer Opfer zu entledigen.) Und auch Carolin kämpft sehr mit ihrem Gewissen in „Rot wie Feuer“. Einerseits will sie Rache, andererseits hat sie aber auch ihr Mitgefühl nicht verloren. Das macht sie sehr menschlich und man kann sich besser in die Hauptakteurin hineindenken. Urslula Poznanski hat die Storyline gut und klug durchdacht und man kommt als Leser kaum zur Ruhe, denn man fürchtet praktisch die ganze Zeit über, dass Carolin auffliegt. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt dermaßen um eine Romanheldin gebangt habe, wie es hier in dieser Reihe der Fall war und mich mit dermaßen schwitzigen Händen, durch den Roman gelesen habe. Selbst das Showdown ist höllisch spannend geraten und nun, nach dem Lesen, hoffe ich sehr, dass diese Buchserie irgendwann einmal verfilmt wird. So spannend und actionreich geraten, schreit sie praktisch danach.

Kurz gefasst: Packender, atmosphärisch dichter letzter Teil der „Vanitas“- Thriller Reihe von Ursula Poznanski. Absolute Leseempfehlung!

Vanitas Reihe:

1. Teil: Schwarz wie Erde
2. Teil: Grau wie Asche
3. Teil: Rot wie Feuer

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Veröffentlicht am 07.04.2021

: Spannende und romantische Wildwest- Romance mit christlicher Note, die packend und atmosphärisch erzählt wird

Zu Befehl, Frau Doktor!
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Texas. 1890:

Eigentlich sollte die Kavallerie die Native Americans lediglich in ihrem neuen Reservat am Wounded Knee Creek überwachen, doch die Lage eskaliert und es kommt, in Folge dessen, zu einem Massaker, ...

Texas. 1890:

Eigentlich sollte die Kavallerie die Native Americans lediglich in ihrem neuen Reservat am Wounded Knee Creek überwachen, doch die Lage eskaliert und es kommt, in Folge dessen, zu einem Massaker, bei dem der Stamm beinahe komplett ausgelöscht wird. Die vielen Tote und Verletzten, die Sinnlosigkeit des Krieges; all das macht dem Kommandanten Matthew Hanger dermaßen zu schaffen, dass er und seine drei engsten Freunde danach beschließen, ihre Fähigkeiten nur noch für das Gute einzusetzen. Sobald Menschen in Not sind oder von Schurken bedroht werden, sind Hangers Reiter von nun an zur Stelle.
Als einer seiner Männer verletzt wird und ärztliche Hilfe benötigt, schafft Matt ihn zum Doc des Ortes. Er staunt nicht schlecht, als sich Dr. Joe, als Dr. Josephine entpuppt. Josie glaubt zunächst, dass Matt etwas dagegen hat, dass sein Freund von einer Frau verarztet werden soll und dementsprechend forsch tritt sie ihm gegenüber auch auf. Doch nachdem die Fronten geklärt sind und sich beide besser kennen gelernt haben, lernen sie sich schätzen. Mehr noch, beide fühlen sich zueinander hingezogen. Doch weder Josie noch Matt sind eigentlich auf der Suche nach einem Partner oder einer festen Beziehung.

Sobald es Matts Freund, Wallace, etwas erholt hat, wollen sich die Reiter auf den Weg zum nächsten Auftrag machen. Doch dann erfährt Josie, dass ihr jüngerer Bruder Charlie von Banditen gekidnappt wurde und die Bande nun Lösegeld von ihrem Vater erpressen will. Josie reitet den Reitern hinterher, denn sie weiß genau, dass nur Matt und seine Freunde ihr helfen können, in dieser beinahe auswegslosen Situation. Sie bittet Matt inständig darum, ihr beizustehen. Und Matt, der längst sein Herz an die kluge, liebeswerte und schöne Frau verloren hat, lässt sich auch nicht lange bitten. Doch die Bande, die Charlie gefangen hält, ist ein gefährlicher, gesetzloser Haufen, so dass die vier Reiter und Josie sich in große Gefahr begeben…

Es war der spannend klingende Klappentext und die verlockende Aussicht darauf, endlich einmal wieder einen Historical lesen zu können der im Wilden Westen spielt, der mich neugierig auf den aktuellen Roman von Karen Witemeyer hat werden lassen. Die Autorin schreibt sogenannte Inspirational Romances oder auch christliche Liebesromane. Das sollten Leser, die es in Sachen Erotik etwas ausufernder mögen, im Vorfeld wissen, bevor sie zu diesem Roman greifen. Denn alles, was zwischen Mann und Frau im Schlafzimmer vor sich geht, bleibt hier allein der Phantasie des Lesers überlassen.
Dennoch muss man auch in „Zu Befehl, Frau Doktor!“, nicht auf Romantik verzichten. Im Gegenteil! Mit Matt und Josie hat die Autorin ein charismatisches Heldenpaar geschaffen, das sich ebenbürtig ist. Beide haben ein gutes Herz und sie kümmern sich aufopferungsvoll um ihre Mitmenschen. Aber sowohl Matt, als auch Josie, treiben dunklen Ängste und Sorgen um und es gelingt ihn nicht immer, allein auf Gott zu vertrauen. Ihre inneren Konflikte werden glaubwürdig und sensibel von der Autorin dargeboten, ohne dass sie gar missionierend auf ihre Leserschaft einwirkt. Dazu fand ich die Psalme, die Matts Freund und Mitstreiter für das Gute, der schlitzohrige „Preach“, stets auf Lager hat in brenzligen Situationen, wunderbar passend.

Trotz der christlichen Botschaft, steht die Story und die Entwicklung der Liebesgeschichte stets im Fokus, was mir sehr gut gefallen hat und dazu weist Karen Witemeyer einen eingängigen, angenehmen und flüssigen Schreibstil auf. Ebenfalls positiv fand ich es, dass die Nebenfiguren nicht nur reine Staffage bleiben, sondern genauso intensiv eingebunden waren in den Handlungsverlauf, wie auch das Heldenpaar. Und obwohl ich eigentlich alle „Reiter“ in mein Herz geschlossen habe, war doch vor allem „Preach“, mein heimlicher Held. Ich bin schon sehr gespannt auf seine eigene Story. Doch bis es so weit ist, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen, da im Juni 2021 im englischsprachigen Original zunächst Jonah Brooks Geschichte in „The Hearts Charge“, erzählt wird.
Besonders spannend wird es dann aber noch einmal gegen Ende des Buches, denn das Showdown ist sehr spannend geraten und man hofft und bangt bis zuletzt mit dem Heldenpaar und ihren Freunden mit, die es mit einer äußerst bösartigen Bande zu tun bekommt. Es ist ein atmosphärischer Historical der nicht nur im Wilden Westen spielt, sondern sich auch lesetechnisch gesehen so anfühlt und der mich restlos begeistern konnte.

Hanger’s Horsemen Reihe:

1. Teil: Zu Befehl, Frau Doktor!
2. Teil: The Hearts Charge (06/21)
3. Teil: Titel noch nicht bekannt
4. Teil: Titel noch nicht bekannt

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