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Veröffentlicht am 02.06.2021

Nordseeliebe ...

Herzensbrecher am Horizont
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Herzensbrecher am Horizont – Verliebt auf Borkum 1

Diane Jordan

Nordseeliebe …


Mein neuester Roman “Herzensbrecher am Horizont“ – Verliebt auf Borkum 1, von der Autorin Cornelia Engel -schickt mich ...

Herzensbrecher am Horizont – Verliebt auf Borkum 1

Diane Jordan

Nordseeliebe …


Mein neuester Roman “Herzensbrecher am Horizont“ – Verliebt auf Borkum 1, von der Autorin Cornelia Engel -schickt mich lesetechnisch auf die größte ostfriesische Insel, die ich kenne. Das Cover des Taschenbuchs sieht hinreißend aus. Als Leser sieht man einen einladenden Strandübergang mit Dünengras. Auf den Stufen sitzt eine dem Leser abgewandte Frau, mit Langhaarfrisur. Neben ihr verweilt gemütlich ein schwarzer Hund. Am Himmel sind einige weiße Wölkchen und eine Möwe zu sehen, im Hintergrund sieht man das Meer. Der Klappentext liest sich locker und leicht. Ich mache es mir im heimatlichen Strandkorb auf der neuen Holzterrasse gemütlich und fange gespannt an zu lesen. Die Protagonisten Flugbegleiterin Wanda, Freund Tom, Tierarzt Dr. Harksen und Ingenieur Morten gefallen mir sehr. Die Charaktere sind liebevoll erdacht und fein beschrieben. Die Wortwahl und der Schreibstil, der mir vorher unbekannten Autorin, gefallen mir sehr. Der Plot und das Setting haben es in sich. Schnell macht sich Urlaubsfeeling bei mir Zuhause zwischen den Meeren breit. Die Romanfigur Wanda bewundere ich für ihren grenzenlosen Mut und ihren Neuanfang. Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor. Festgefahrene Strukturen zu durchbrechen, erfordert außerordentlich viel Kraft und Mut. Aber für einen Neuanfang scheint es erfreulicher Weise nie zu spät zu sein. Das die Liebe zur Insel Borkum, zu ihren teils verschrobenen Bewohnern, hin und wieder beim Lesen, wie kleine Leuchtturm-Signale aufblitzen, mag ich sehr. Mein Kopfkino springt an und ich träume mich auf die Insel. Mein Herz klopft bei einigen Episoden besonders laut im Takt mit, die intensiven Gefühle inbegriffen. Ich möchte nicht zu viel verraten, daher mein Tipp: Bitte lesen und genießen !

Inhalt:
Der romantische Auftakt der neuen Reihe Verliebt auf Borkum zwischen Dünen und Nordseewellen.
Als Flugbegleiterin ist Wanda überall zu Hause – und doch nirgends. Sie sehnt sich nach festem Boden unter den Füßen. Da erzählt ihr bester Freund Tom von der befreienden Weite seiner Heimatinsel Borkum. Es gibt sogar eine Stelle bei Tierarzt Dr. Harksen. Obwohl sie nie mit Tieren gearbeitet hat, wagt Wanda den Neubeginn. Während sie sich eigenwilligen Tierbesitzern und ungeahnten Herausforderungen stellt, lernt Wanda die Inselbewohner näher kennen – besonders den schüchternen Ingenieur Morten. Bald merkt Wanda, dass sie ihr Herz nicht nur an die Insel verliert …


Autorin:
Cornelia Engel wurde in Bamberg geboren und wuchs in einer literaturbegeisterten Familie auf. Sie lebte längere Zeit im Ausland und war selbstständig, bevor sie Kommunikationswissenschaften studierte. Mittlerweile arbeitet Cornelia Engel freiberuflich als Trainerin, Coach und Autorin.
Unter dem Pseudonym Isabel Morland hat sie bereits mehrere erfolgreiche Romane bei namhaften Publikumsverlagen veröffentlicht. Diverse Aufenthalte auf den friesischen Inseln inspirierten sie zu der Borkum-Serie um die Groß- und Kleintierpraxis von Dr. Hark Harksen.
Mit ihren vier Kindern lebt Cornelia Engel in der fränkischen Heimat.
Weitere Bücher:
Herzklopfen unterm Sternenhimmel

Fazit: ***** Der Roman „Herzensbrecher am Horizont“ – Verliebt auf Borkum 1 von Cornelia Engel ist im Montlake Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 298 leicht sommerliche Seiten, die meiner Meinung nach sehr lesenswert und heiter sind.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Mörderisch gut ….

Gefährliche Mittsommernacht
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Mein neuester Schären-Krimi „Gefährliche Mittsommernacht“ von Christoffer Holst punktet mit einem großartigen Cover. Ein üppiger, typischer Blumenkranz erinnert an die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende. ...

Mein neuester Schären-Krimi „Gefährliche Mittsommernacht“ von Christoffer Holst punktet mit einem großartigen Cover. Ein üppiger, typischer Blumenkranz erinnert an die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende. Einzig und allein der derbe Strick, der wie eine verhängnisvolle und mit Blut gesprenkelte Schlinge aussieht, lassen meine Instinkte anspringen, dass hier Unheil droht. Der Titel in blutrot tut sein Übriges. Die rote Farbe symbolisiert für mich Liebe, aber auch Aggression und greifbare Gefahr. Ob ich damit richtig liege, wird sich später zeigen. Der Klappentext liest sich gut und ist ganz nach meinem Geschmack. Gespannt fange ich an zu schmökern. Der Plot startet im Jahr 2017. In Bullholmen steht das Mittsommernachtsfest an. Die Protagonistin Cilla Storm (Journalistin) hat sich eine Schrebergartenlaube auf der Insel zugelegt und möchte damit ihren Liebeskummer etwas abmildern, aber dann passiert der erste Mord (Caroline Axen). Die Story gefällt mir. Die Charaktere der Romanfiguren: Rosie als Nachbarin, Polizist Adam, die Mädchen und die zuvor bereits erwähnte Cilla sind gut gewählt und wirken authentisch. Der Schreibstil und die Wortwahl des Autors passen perfekt zur Thematik. Flüssig und leicht, wie der erste eisgekühlte Aquavit. Der Krimi wird in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Als großer Schweden-Fan gefallen mir die zahlreichen Naturbeschreibungen zudem recht gut. Die Ermittlungen sind kurzweilig und unterhaltsam. Am liebsten würde ich zwischen die Seiten hüpfen und mit ermitteln. Grins, oder auch ein klitzekleines bischen Mittsommer mitfeiern, wie damals als ich selbst Studentin war. Zwei Morde und eine Geschichte, die rund zehn Jahre zurück liegt, lassen mir zwischenzeitlich aber den Atem im heimischen Strandkorb stocken und zaubern eine wohlige Gänsehaut beim Lesen herbei. Ich mag das Buch kaum bei Seite legen. Der Spannungsaufbau ist geglückt. Das Buch hält, was es verspricht. Und ich werde mir bestimmt noch den Band zwei bis vier dieser tollen neuen Cilla Storm Reihe besorgen.

Inhalt:
Mord und ein Glas Wein gefällig? Der erste von vier Fällen für Cilla Storm – Ein Schären-Krimi für jede Jahreszeit

Endlich entspannen und ihren Liebeskummer vergessen, denkt Journalistin Cilla Storm, als sie auf Bullholmen ankommt. Und wo sollte das besser gehen als auf einer idyllischen Schäreninsel, die nach den leckeren Zimtschnecken benannt ist? Doch als ein junges Mädchen am Morgen nach dem Mittsommerfest tot im Meer treibt, ist es vorbei mit der Urlaubsstimmung. Denn Cilla war die Letzte, die das Mädchen lebend gesehen hat. Dass ausgerechnet der attraktive Sohn ihrer Nachbarin die Ermittlungen leitet, macht die Sache auch nicht leichter. Dann erschüttert ein zweiter Mord die beschauliche Insel.

Der Autor:
Christoffer Holst ist Jahrgang 1990, er arbeitet als Lektor und ist Autor mehrerer Romane. Wenn er nicht gerade schreibt, genießt er gerne ein Glas Chardonnay oder guckt romantische Komödien. Als unverbesserlicher Romantiker findet er, dass das Leben mehr wie ein Film oder ein Buch sein sollte. Er lebt in Stockholm.

Weitere Bücher:
Mörderischer Nordwind (Bd2), Schwedischer Todesfrost (Bd 3), Tödlicher Inselfrühling (Bd 4)

Fazit: ***** Der Schären-Krimi “Gefährliche Mittsommernacht“ von Christoffer Holst ist im Heyne Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 320 mörderisch gute Seiten und ein freudiges Skål an alle weiteren Leser.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Hüftgold …

Bretonischer Zitronenzauber
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Bretonischer Zitronenzauber

Es gibt Bücher, die verzaubern und laden zum Träumen ein. Mein neuester Roman „Bretonischer Zitronenzauber“ von Hannah Luis ist so ein Wundertaschenbuch. Das Cover sieht nach ...

Bretonischer Zitronenzauber

Es gibt Bücher, die verzaubern und laden zum Träumen ein. Mein neuester Roman „Bretonischer Zitronenzauber“ von Hannah Luis ist so ein Wundertaschenbuch. Das Cover sieht nach Frankreichurlaub aus. Ein kleines bretonisches Städtchen im letzten Sonnenlicht. Einsam streift eine weiße Katze durch die Gasse und ich bilde mir ein, den verführerischen Duft, des im Vordergrund des Bildes stehenden Zitronenstrauches zu riechen. Der Klappentext gefällt mir sehr. Ebenso die vielen köstlichen Rezepte, mit denen das Buch geheimnisvoll punktet. Der Plot ist locker und leicht, wie ein französisches Dessert. Die Schönheit der bretonischen Landschaft ist fantastisch beschrieben, am liebsten möchte ich sofort zwischen die Seiten hüpfen und dort mitmischen. Die Protagonisten Großmutter Josefine, Urgroßmutter Helene, Mona, Hund Flint, Yanis, Armelle, Celine sowie Louan sind fein erdacht und facettenreich beschrieben. Das Buch macht große Lust auf einen Urlaub in der Region. Die unzähligen Sehenswürdigkeiten, die Küste, das Meer, Land und Leute wachsen dem Leser, ebenso wie die kulinarischen Köstlichkeiten, schnell ans Herz. Der Schreibstil, der mir vorher unbekannten Autorin, gefällt mir sehr. Die Wortwahl und der Sprachgebrauch sind typisch. Genau so stelle ich mir das Leben dort vor. Lebensnah und sehr authentisch von Hannah Luis wiedergegeben. Irgendwie hoffe ich insgeheim, dass es diese Menschlein so tatsächlich dort gibt. Der Roman macht jedenfalls große Lust auf ein gemeinsames Backen, naschen und Kaffeetrinken mit meinem Lieblingsmenschen. „Cehes Zitronentorte“ (Buchdeckel) haben wir gleich nachgemacht und ratzfatz verkostet. Sehr, sehr lecker. Ich liebe solche Bücher über alles. Grins , da kommt das Herz und der Magen nicht zu kurz. Und meine Sehnsucht nach „Urlaub“ außerhalb der eignen vier Wände ist gerade noch größer geworden. Und vielleicht schreibt Hannah Luis schon am nächsten „Zauberbuch“, dass würde mich riesig freuen, denn mich hat sie mit ihrem Werk in den Bann gezogen.


Inhalt:

Das Geheimnis eines alten Kuchenrezeptes und der Zauber der Bretagne

Wenn Mona an ihre verstorbene Großmutter denkt, ist es noch immer, als läge der Duft von frisch gebackenem Kuchen in der Luft. In Oma Josefines Nachlass findet sie ein Rezept für eine ganz besondere Zitronentorte von ihrer Urgroßmutter Helene. Auf der Rückseite des vergilbten Papiers: eine Liste mit Mädchennamen – darunter auch Josefine – und der Hinweis auf eine Pension in der Bretagne. Könnte das endlich eine Spur zu ihrem unbekannten Urgroßvater sein? Spontan macht sich Mona mit Hund Flint auf nach Frankreich, um das Rätsel zu lösen. Umgeben von Crêpes, Tartes und Cidre wandelt sie auf den Spuren von Helene und sucht nach dem Ursprung des Rezepts. An der malerischen bretonischen Küste, wo die raue Brandung auf zerklüftete Felsen trifft, verliebt sie sich schließlich nicht nur in die wilde Landschaft …


Die Autorin:

Hannah Luis studierte Skandinavistik, Publizistik und Sozialanthropologie in Bochum und Kopenhagen. Nach verschiedenen Stationen in Australien, England und der Schweiz kehrte sie nach Deutschland zurück. Heute lebt und schreibt sie in Karlsruhe, aber es zieht sie noch immer regelmäßig in die Ferne. Sie liebt es, Rezepte aus anderen Ländern mitzubringen und zu Hause auszuprobieren.


Fazit:

Das Taschenbuch „Bretonischer Zitronenzauber“ ist im Heyne Verlag erschienen. Es hat 480 Seiten, die den Leser gekonnt verzaubern.






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Veröffentlicht am 11.04.2021

N (M) ordseeliebe …

Dunkler Grund
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Dunkler Grund: Ein Nordsee-Krimi

Diane Jordan


Draußen herrscht April-Wetter. Nass, kalt und ungemütlich. Das Wochenende bietet sich geradezu an, es sich gemütlich mit meinem neuesten Buch „Dunkler ...

Dunkler Grund: Ein Nordsee-Krimi

Diane Jordan


Draußen herrscht April-Wetter. Nass, kalt und ungemütlich. Das Wochenende bietet sich geradezu an, es sich gemütlich mit meinem neuesten Buch „Dunkler Grund“ von Hendrik Berg auf das heimische Sofa zurück zu ziehen. Das Cover des Nordsee-Krimis reiht sich harmonisch in die Serie ein. Und als waschechter Fan von Kommissar Theo Krumme habe ich mich tierisch auf das neue Taschenbuch gefreut. Band 7 gefällt mir mit seinen typischen Landschaftsbeschreibungen hervorragend. Als Leser spürt man das Küstenflair deutlich. Sonst hatte ich die Krimis immer im Urlaubsgepäck, aber durch Corona finden ja keine Reisen mehr statt. Um so wehmütiger verschlinge ich nun alles um die Hafenstadt Husum. Da ich im Bundesland Schleswig-Holstein lebe und jedes Jahr mindestens einmal selber dort zu Gast war, kann ich mir alles perfekt vorstellen. Mein Kopfkino zaubert sofort die richtige Kulisse zum Geschehen. Den Hafen mit seinen vielen, kleinen Häusern, die typischen Salzwiesen, das geschützte Wattenmeer, die lustigen kleinen Segelboote sowie die teils verschrobene Bevölkerung. Der Spannungsaufbau ist gelungen. Der Schreibstil und die Wortwahl ist passend und der Thematik angepasst. Die Handlung hat den richtigen Nervenkitzel. Die Figuren sind gut erdacht und detailreich beschrieben. Schräg und teils skurril, wie wir Nordlichter ebenso sind. Grins , mich eingeschlossen! Besonders gut gefällt mir der kleine Rückblick ins Jahr 1362. Das macht das Buch für mich besonders interessant, da ich zusätzlich ein Faible für historische Tatsachen/Begebenheiten habe. Meines Erachtens passt der Krimi hervorragend zur Gegend hier im Norden und zeigt auch die Vorliebe des Autors für diese Region. Meine rabenschwarze Krimiseele ist jedenfalls schwer begeistert und freut sich schon diebisch auf den nächsten Band, der hoffentlich alsbald erscheint. Darauf erst einmal einen frischen heißen Friesentee mit ordentlich Kluntjes, denn draußen ist es wirklich ungemütlich kalt. Und der Krimi hat zusätzlich für eine wohlige Gänsehaut beim Lesen gesorgt.



Inhalt:
Eine Tote auf einer Segeljacht, die gespenstisch stille Nordsee und tödliche Rache ...

Eine entsetzliche Entdeckung zerreißt die sommerliche Idylle Nordfrieslands: Auf einer Segeljacht im Husumer Hafen liegt eine erstochene Frau. Wer konnte der reizenden Nantje, die mit ihrem Mann ein beliebtes Fischrestaurant führte, nur so etwas antun? Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat haben Nantjes Mann in Verdacht. Doch dann verschwindet der Restaurantbesitzer unter mysteriösen Umständen. Bei seinen Ermittlungen muss Krumme ein großes Risiko eingehen und kommt auf die Spur einer Wahrheit, so tief und dunkel wie die Nordsee …

Autor:
Hendrik Berg wurde 1964 in Hamburg geboren. Nach einem Studium der Geschichte in Hamburg und Madrid arbeitete er zunächst als Journalist und Werbetexter. Seit 1996 verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Drehbüchern. Er wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Köln.

Weitere Bücher:
Deichmörder, Eisiger Nebel, Lügengrab, Küstenfluch, Schwarzes Watt, Kalte See, Dunkle Fluten,

Fazit:
***** Der Krimi „Dunkler Grund“ von Hendrik Berg ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 352 Seiten.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ab ins Beet ...

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
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Die Hofgärtnerin

Grins , sobald die Sonne vom Himmel lacht, habe ich Lust im Garten zu werkeln. Da der April aber oft noch launisch ist und das Wetter nicht so mitspielt, momentan Schneeregen und Eis, ...

Die Hofgärtnerin

Grins , sobald die Sonne vom Himmel lacht, habe ich Lust im Garten zu werkeln. Da der April aber oft noch launisch ist und das Wetter nicht so mitspielt, momentan Schneeregen und Eis, ziehe ich mich mit meinem neuesten Roman „Die Hofgärtnerin - Frühlingsträume“ aufs heimische Sofa zurück. Das Buch punktet auf den ersten Blick mit einem traumhaften Cover. Man sieht eine hübsche junge Frau im blau geblümten Kleid. Ein Strohhut hängt locker und lässig am Band auf dem Rücken. In der Hand hält sie ein kleines lilafarbenes Fliedersträußchen. Ich mag so etwas sehr und habe mit meinem Lieblingsmenschen selber Flieder rund um unseren Bungalow gesetzt. Ein gepflasterter Weg zieht den Blick auf ein hübsches Gebäude, das ebenfalls auffällig mit duftendem Flieder umrankt ist. Der Titel ist erhaben aufgetragen und sorgt für einen zusätzlichen, taktilen Reiz, wie ich finde. Der Klappentext liest sich vielversprechend. Das scheint ein Buch ganz nach meinem Geschmack zu sein. Stimmungsvoll, emotional, historisch und dazu ein interessantes Thema. Da hat die Autorin Rena Rosenthal etwas ganz Feines zum Auftakt ihrer mitreißendenden dreiteiligen Saga geschrieben. Der Schreibstil der mir vorher unbekannten Autorin gefällt mir sehr. Die Wortwahl ist passend, ebenso die Protagonisten Marleene, Frieda, Greta, Julius, Konstantin, um nur einige zu nennen. Der Spannungsaufbau ist geglückt. Die Dialoge passen hervorragend in die vorgegebene Zeit. Die Charaktere sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Da ich mitten im Baumschul-Land lebe, ist mir die beschriebene Umgebung nicht unbekannt. Sie scheint mir sogar irgendwie vertraut und magisch. Toll fand ich in diesem Zusammenhang auch die kleinen Einblicke in die Botanik, die mich ein wenig an meinen Bio-Leistungs-Kurs erinnert hat, der lange zurück liegt. Vielschichtig sind für mich die Protagonisten beschrieben. Gut vorstellbar, dass es sie so früher oder auch jetzt noch gäben könnte. Fasziniert habe ich daher den Lebensweg von Marleene verfolgt. Die Seiten sind vor meinen Augen nur so dahingeflogen. Begeistert von den vielen schönen Beschreibungen ist schnell mein Kopfkino in Gang geraten. Ich habe wie so oft, bei guten Büchern, mitgelitten und geliebt. Die Natur, die Blumen und die Leidenschaft zum Beruf der Gärtnerin, hat die Autorin vortrefflich zu übermitteln gewusst. Gut recherchiert und aufbereitet, wie ein kleiner erfrischender Frühlings-Cocktail. Bestürzt hat mich nur das Rollenbild in der damaligen Zeit. Frau zu sein und seine Träume zu verwirklichen war mega schwer, wie ich finde. Doppelt erstaunlich diese Liebe und Leidenschaft zu den Blumen, um dann mit soviel Wagnis und Mut (vorsichtig Spoiler) als verkleideter Gärtner-Lehrling ihren Traum durchzuziehen. Ich bin sehr beeindruckt und freue mich riesig auf die baldige Fortsetzung dieser gelungenen, kleinen, aber feinen Geschichte. Und ich spinne jetzt ein wenig weiter , vielleicht mit ein paar typischen Rezepten oder sogar einigen Saatproben für den eigenen Garten. Oder dass der Flieder oder die Blumen (ähnlich wie eine Duftprobe in der Parfümerie) auf dem Cover aufgebracht sind. Das wäre dann mein Highlight 2021. Aber lest bitte gerne selber, es lohnt sich.

Inhalt:
Blumen sind ihre Leidenschaft. Liebe ist ihr Schicksal. Wird sie es schaffen, ihren großen Traum zu leben?

Oldenburg, 1891. Als Gärtnerin in der Natur zu arbeiten und die schönsten Blumen dieser Welt zu züchten, davon träumt Marleene schon ihr ganzes Leben. Doch ihr Wunsch scheint unerreichbar, denn eine Gärtnerlehre ist allein Männern vorbehalten. Aber Marleene gibt nicht auf: Kurzerhand schneidet sie sich die Haare ab und verkleidet sich als Junge – und bekommt eine Anstellung in der angesehenen Hofgärtnerei. Marleene ist überglücklich! Doch die anderen Arbeiter machen ihr den Einstieg alles andere als leicht, und es wird zunehmend komplizierter, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Als sie dann auch noch die beiden charmanten Söhne der Hofgärtnerei kennenlernt, werden ihre Gefühle vollends durcheinandergewirbelt. Marleene muss sich entscheiden – folgt sie ihrem Traum oder ihrem Herzen …
Der Auftakt der großen Familiensaga in hochwertig veredelter, liebevoller Ausstattung!

Autorin:
Rena Rosenthal hat schon als Kind jede freie Minute in der Baumschule ihrer Eltern verbracht. Die Baumschule in einem kleinen Örtchen in der Nähe von Oldenburg wird heute von ihrer Schwester geführt. Obwohl sie – im Gegensatz zum Rest ihrer Familie – nicht den Beruf der Gärtnerin ergriffen hat, ist ihre Liebe zu Blumen geblieben. Daher war schnell klar, dass ihre erste Familiensaga von duftenden Fliederbäumen und prächtigen Rhododendren handeln soll. Rena Rosenthal lebt heute mit ihrer Familie in Köln.

Fazit: ***** Der Roman „Die Hofgärtnerin“ – Frühlingsträume ist im Penguin Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 688 Seiten die verzaubern und Lust auf den Frühling im eigenen Garten machen.



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