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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider enttäuschend

Mutter bei die Fische (Ein Heisterhoog-Roman 2)
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Falk Thomsen arbeitet als Strandkorbvermieter auf Heisterhoog. Vor Saisonbeginn hilft er bei der örtlichen Kurverwaltung aus. Eines Tages erscheint in der Zeitung eine Falschmeldung: Angeblich soll vor ...

Falk Thomsen arbeitet als Strandkorbvermieter auf Heisterhoog. Vor Saisonbeginn hilft er bei der örtlichen Kurverwaltung aus. Eines Tages erscheint in der Zeitung eine Falschmeldung: Angeblich soll vor der Insel ein Offshorewindpark gebaut werden. Die Heisterhooger Unternehmer machen sich Sorgen um ihre Sommereinnahmen, als schon die ersten Stornierungen eintreffen. Just in diesem Moment meldet sich Falks bester Freund Bertie, der für eine Filmproduktion arbeitet, bei ihm. Leider kann die Produktion eines Films über den D-Day, die Invasion der Normandie, nicht wie geplant auf Mallorca gedreht werden, nun müssen sie in ein Filmstudio ausweichen. Da hat Falk den Geisterblitz, die Produktion nach Heisterhoog zu verlegen. Wenige Tage später rückt die gesamte Filmcrew an. Dem nicht genug. Plötzlich taucht auch Falks Mutter Grit auf Heisterhoog auf – für vier Wochen.

Stellenweise musste ich mich tatsächlich zum Weiterlesen zwingen. Der Funke zwischen Buch und mir ist leider nicht übergesprungen. Für meinen Geschmack war das Buch zu wenig lustig. Es fehlte mir an Unterhaltung und Witz. Ich hätte mir gewünscht, dass durch den Überraschungsbesuch von Falk Mutter etwas Schwung in die Geschichte kommt. Oder spätestens als Falks verschollener Vater auftaucht. Aber auch hier zieht sich die Erzählung sehr. Von mir leider ein nicht sehr positives Urteil.

Veröffentlicht am 10.04.2021

Zu langatmig

Jaffa Road
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Es handelt sich um die Fortsetzung von Piccola Sicilia. Moritz Reinecke, der in den vergangenen Jahrzehnten als Maurice lebte, ist gestorben. Seine Enkeltochter Nina reist aus Berlin nach Palermo, um das ...

Es handelt sich um die Fortsetzung von Piccola Sicilia. Moritz Reinecke, der in den vergangenen Jahrzehnten als Maurice lebte, ist gestorben. Seine Enkeltochter Nina reist aus Berlin nach Palermo, um das Erbe an zu treten. Dort trifft sie nicht nur auf ihre Tante Joelle, sondern auch auf Elias – Moritz‘ Sohn, von dem bisher niemand wusste.

Ich habe erst beim Lesen gemerkt, dass es sich bei Jaffa Road um die Fortsetzung von Piccola Sicilia handelt. Ich kam schon mit dem ersten Band nicht so richtig klar. Bella Germania hatte mich in seinen Bann gezogen und ich hatte das Buch nur so verschlungen. Bei Piccola Sicilia war schon deutlich weniger Reiz da, aber Jaffa Road war für mich schon fast ein Kampf. Irgendwann habe ich auch ein paar Seiten übersprungen, denn irgendwie waren mir die Passagen zu ausführlich und ausschweifend. Ich hatte das Gefühl die Handlung kommt nicht weiter. Es war eine Anekdotensammlung dreier Leben. Aber eine wirkliche Aussage konnte ich nicht finden. Eigentlich war es ganz interessant, mehr über Israel zu erfahren und auch die Beweggründe, wieso die Situation ist, wie sie ist. Allerdings bin ich nun nicht schlauer. Ich konnte auch keinen Unterschied zwischen Juden und Arabern erkennen. Für mich verhalten sie sich exakt gleich. Sie müssten sich ja eigentlich verstehen. Moritz war ein Lebemann. Wurde ihm das eine Leben zu viel oder zu kompliziert haute er ab und erfand sich neu und gründete eine neue Familie. So hat er, ein Deutscher, der in der Wehrmacht diente, eine Tochter mit einer Deutschen, eine Tochter mit einer tunesischen Jüdin und noch einen Sohn mit einer muslimischen Araberin. Kein Wunder, dass es beim Aufeinandertreffen der Nachfahren Explosiv hergeht. Gut gemacht fand ich, dass der Leser die Erbschaftsgeschichte von Nina, Joelle und Elias als roten Faden hat, und dazwischen die Familiengeschichten von Joelle und Elias erfährt. Nina kommt auch in diesem Band etwas zu kurz. Allerdings war hier Moritz ja auch die gesamte Zeit über abwesend. Die Passagen aus der Generation von Joelles und Elias Großeltern hat mir gefallen, damals lebten alle Ethnien friedlich beisammen und waren zum Teil auch Freunde und halfen sich aus. Was dann in den 50ern passierte ist unvorstellbar, da es vorher ja wunderbar geklappt hat.

Die Geschichte hätte auch auf deutlich weniger Seiten gepasst, ohne, dass wichtige Informationen verloren gegangen wären. Zudem konnte mich die Handlung einfach nicht so packen, wie bei Bella Germania, deshalb vergebe ich nur eineinhalb von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 17.12.2018

Die Vergangenheit holt sie ein

Ein Teil von ihr
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Andy ist mit ihrer Mutter Laura in einem Café, als plötzlich ein Amokläufer hereinkommt und eine Frau und ihre Tochter erschießt. Andy steht vollkommen unter Schock und kann nichts tun, ihre Mutter hingegen ...

Andy ist mit ihrer Mutter Laura in einem Café, als plötzlich ein Amokläufer hereinkommt und eine Frau und ihre Tochter erschießt. Andy steht vollkommen unter Schock und kann nichts tun, ihre Mutter hingegen tritt dem Täter entgegen und bringt ihn um. Andy versteht nicht, wie ihre Mutter zu so etwas fähig ist. Dann will Laura nichts mehr von Andy wissen. Diese folgt einer Spur und stößt auf Ereignisse, die 30 Jahre zurück liegen und muss feststellen, dass ihre Mutter nicht die ist, die sie vorgab zu sein.

Für mich zog sich dieser Thriller wirklich sehr in die Länge. Ich musste zwischendurch auch 100 Seiten überspringen, da ich einfach nicht vorankam. Insgesamt habe ich gut eine Woche an ihm gelesen. Normalerweise würde ich für so ein Buch zwei bis drei Tage brauchen. Die Grundidee dieses Thrillers ist nett. Andy muss erfahren, dass sie ein Leben lang getäuscht wurde und kommt der Wahrheit selbst Schritt für Schritt auf die Spur. Gut fand ich, dass man als Leser immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. So erfährt man, was wirklich geschah und hat selbst die Möglichkeit dies mit der Gegenwart zu verbinden. Allerdings war mir die Handlung zu vorhersehbar und so gab es keine überraschende Wendung.
Die Charaktere haben mir alle nicht zugesagt. Mir waren sie durch die Bank weg unsympathisch. Einen Draht konnte ich zu keinem finden. Andys Mutter gehörte einer Weltveränderungsarmee, diese Leute waren besonders merkwürdig.
An Spannung fehlte es für meinen Geschmack auch sehr. Eigentlich war es die gesamte Zeit nicht spannend. Es zog sich einfach nur.
Für mich war diese Lektüre eine Qual. Die Geschichte an sich war gut und hat mir zugesagt, deshalb vergebe ich noch eineinhalb von fünf Sternen.  

Veröffentlicht am 15.04.2021

Spricht mich leider nicht an

Sprich mit mir
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Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ...

Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ersten Blick verliebt zu sein. Er gehorcht Aimee aufs Wort. Doch wie sieht es bei Aimee aus?

Das war mein zweiter T. C. Boyle. Ich habe schon Terranauten von ihm gelesen. Das Buch hatte mir gar nicht gefallen. Da ich „Sprich mit mir“ geschenkt bekommen habe, dachte ich, ich gebe Boyle noch eine zweite Chance. Das war nun aber definitiv die letzte Chance. Ich bin auch von diesem Roman sehr enttäuscht. Ich komme mit dem Schreibstil nicht klar, er gefällt mir einfach nicht. Die Idee dieses Romans hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Sam beherrscht die Gebärdensprache und kann sich sehr gut mit seinen Pflegern verständigen. Benehmen kann er sich auch ganz wunderbar – wenn er denn will. In Aimees Anwesenheit ist er ein Exzellenzschüler. Dennoch bleibt er ein Tier. Das Buch ist in drei Teile geteilt, die jeweils unterschiedliche Epochen der Geschichte erzählen. Und so den Spannungsbogen unterstützen. Der größte Teil der Geschichte wird aus Aimees Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel aus Sams Sicht. In diesem sind alle Worte, die er gebärden kann großgedruckt. Was ich nicht verstehe ist, dass in Boyles Romanen scheinbar immer irgendwelche komischen Liebensbeziehungen auftauchen müssen, die nichts zur Handlung beitragen. Auch der Umgang mit dem Schimpansen gefällt mir nicht. Er isst dasselbe wie die Menschen – wären das gesunde Lebensmittel wäre es ja ok. Es ist aber hauptsächlich Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol?!

Leider konnte mich dieser Roman überhaupt nicht überzeugen und hat mich leider nicht angesprochen. Deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Anekdoten zum Mauerfall

Wir sind ein Volk! - Oder?
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Der Mauerfall ist 30 Jahre her. Bald sind wir 30 Jahre wiedervereint – sind wir nun wirklich ein Land? Darauf geht dieses Buch nicht wirklich ein. Eher sind es Anekdoten zum Mauerfall, wie die einzelnen ...

Der Mauerfall ist 30 Jahre her. Bald sind wir 30 Jahre wiedervereint – sind wir nun wirklich ein Land? Darauf geht dieses Buch nicht wirklich ein. Eher sind es Anekdoten zum Mauerfall, wie die einzelnen Personen ihn erlebt haben. Darunter auch ein paar Bekannte, wie Reiner Kunze oder Norbert Lammert. An sich ist die Idee zu diesem Buch toll, doch die Umsetzung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Neue Erkenntnisse konnte ich aus diesen Anekdoten nicht ziehen – schade.

Es kommen Personen sowohl aus dem Osten als auch aus dem Westen zu Wort. Einige sind auch in beiden Ländern unterwegs gewesen. Jeder einzelne reißt kurz sein Leben an und geht dann genauer auf die Zeit des Mauerfalls und der Wiedervereinigung ein. Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen, deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sterne.

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