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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2021

Gewohnte Sneijder-Manie

Todesschmerz
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Ein neuer Fall für Marten S. Sneijder. Ein internes Sicherheitsleck in den oberen Riegen des BKA hält ihn ganz schön auf Trab. Zu allem Überfluss wird auch noch die deutsche Botschafterin in Oslo ermordet, ...

Ein neuer Fall für Marten S. Sneijder. Ein internes Sicherheitsleck in den oberen Riegen des BKA hält ihn ganz schön auf Trab. Zu allem Überfluss wird auch noch die deutsche Botschafterin in Oslo ermordet, weswegen Sneijder und sein ganzes Team kurzerhand nach Norwegen gekarrt werden. Doch schon bald wird ihm klar, dass die Zusammenhänge immer deutlicher werden.

Ein neuer Band einer Reihe ist immer ein wenig wie nach Hause kommen. Man trifft auf alte Bekannte, die man mehr vermisst hat, als man es zunächst geglaubt hat. Und doch wird es nie langweilig. Auch wenn man die Charaktere zu kennen meint, bergen sie allerlei Überraschungen, die nach und nach zum Vorschein kommen. Gerade in diesem Band war ich manches Mal geschockt, weil ich dachte, ich kenne meine Pappenheimer. Aber weit gefehlt.

Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm und mit einer guten Prise Humor gespickt.

Die Spannung war nicht durchweg auf einem hohen Level, aber das braucht es für mich bei dieser Reihe auch gar nicht, weil das große Ganze so kurzweilig ist, dass es der Sache keinen Abbruch tut.

Einzig der stark politisch geprägte Fokus ließ mich hin und wieder ein wenig gähnen. Sei es die Politik im eigentlichen Sinne, als auch die Politik intern im BKA.

Viele Wendungen und Aha-Momente bescherten mir auch dieses Mal ein paar tolle Lesestunden, weswegen Todesschmerz ein solider Thriller mit liebevollen Charakteren ist.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Fesselnde Handlung

Narbenherz
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Heloise Kaldan ist Investigativ-Reporterin und wollte sich in ihrem neuen Artikel eigentlich mit dem Posttraumatischen Belastungssyndrom bei Exsoldaten befassen. Als der 10jährige Lukas eines Morgens nicht ...

Heloise Kaldan ist Investigativ-Reporterin und wollte sich in ihrem neuen Artikel eigentlich mit dem Posttraumatischen Belastungssyndrom bei Exsoldaten befassen. Als der 10jährige Lukas eines Morgens nicht in der Schule ankommt und spurlos verschwunden bleibt, ändert sich das Thema ihres Artikels schlagartig. Auf der Suche nach dem Jungen stößt sie auf interessante Erkenntnisse, die sie dem Abgrund der Menschheit gegenüberstellen.

Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, die sich zunächst nicht logisch zusammensetzen lassen und auch bis kurz vor Schluss einzelne Puzzleteile bleiben. In den letzten Kapiteln fügen sich jedoch alle losen Einzelhandlungen zu einem schlüssigen Strang zusammen, der keine elementaren Fragen offen lässt.

Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet. Der einfache und ungeschönte Schreibstil haben meine Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Geschichte gelenkt. Auch die Atmosphäre ist durchgehend düster, der Spannungsbogen so sehr gespannt, dass es mir mit zunehmender Seitenanzahl wirklich schwierig wurde, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Protagonisten Erik und Heloise sind sehr rund und damit greifbar beschrieben. Auch wenn ich anfangs noch keine Bindung zu Erik aufbauen konnte und sich sogar eine gewisse Antisympathie breitgemacht, die jedoch nach dem ersten Viertel schnell verflogen ist.
Heloise hingegen ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen und hat mich mit in ihre Gefühlswelt gezogen.
Am Ende der Geschichte beschlich mich ein leises Gefühl, dass Heloise nicht wirklich einen Nutzen für das Weiterkommen der Handlung hatte. Dennoch hat sie aufgrund des schnellen Empathieaufbaus auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung.

Das Ende war sehr überraschend und für mich in keiner Sekunde hervorsehbar. Und auch wenn ich auf den letzten Seiten das Buch kaum aus der Hand legen konnte, ließ mich das Ende ein wenig in der Luft hängen. Ich glaube, ich hatte mir von einem Thriller mehr erwartet, weswegen ich Narbenherz auch eher in das abgeschwächtere Genre Krimi einstufen würde.

Ich hatte eine wirklich gute Zeit und wurde schon lang nicht mehr so gefesselt.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Berührende Trauer

Betreff: Falls ich sterbe
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Ein Buch über Liebe, Zusammenleben, Verlust und Trauer. Eine frischgebackene Mutter, die von einen auf den anderen Tag ihren über alles geliebten Ehemann Aksel verliert und sich vielen neuen Herausforderungen ...

Ein Buch über Liebe, Zusammenleben, Verlust und Trauer. Eine frischgebackene Mutter, die von einen auf den anderen Tag ihren über alles geliebten Ehemann Aksel verliert und sich vielen neuen Herausforderungen stellen muss.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Das Leben mit Aksel bis zu seinem Tod und das Leben ohne Aksel nach seinem Tod.

Die Charaktere blieben bis auf Carolina sehr blass. Sie kommen, begleiten Carolina ein kurzes Stück und gehen. Durch das Ausbleiben der Namen sind sie lediglich auf ihre Funktion als Freundin, Kollegin oder Mutter hinuntergebrochen. Dem Leser wird bewusst gemacht, dass lediglich Carolina eine tragende Rolle spielt, sodass man sich voll und ganz auf sie konzentrieren kann. Ihre Auseinandersetzung mit sich selbst, mit ihrer Beziehung zu Aksel, ihrer fast schon erdrückenden Trauer und der letztendlichen Rückkehr zu sich selbst hat mich wirklich umgehauen.

Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. Er ist authentisch, unglaublich berührend und lädt zur Empathie ein. Ich hatte zwar an vielen Stellen Gänsehaut oder die eine oder andere Träne im Augenwinkel, jedoch wirkte die Geschichte an manchen Stellen sehr langatmig. Trotz der kurzen Kapitel und den verschiedenen Zeitebenen, die sich ineinander webten, erschienen mir manche Passagen einfach zu sehr in die Länge gezogen.
Dennoch hat mir das Buch gut gefallen und mich nachhaltig beschäftigt.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Eine letzte Nacht

So was von da
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Eine Geschichte über Freundschaft, Existenzängste, Verlust, Liebe und noch vielem mehr.

Oskar Wrobel ist Clubbesitzer oder sollte es besser heißen: war Clubbesitzer? Denn es ist die letzte Nacht seines ...

Eine Geschichte über Freundschaft, Existenzängste, Verlust, Liebe und noch vielem mehr.

Oskar Wrobel ist Clubbesitzer oder sollte es besser heißen: war Clubbesitzer? Denn es ist die letzte Nacht seines Clubs. Die letzte Nacht, bevor er abgerissen wird. Die letzte Nacht, in der eine letzte Party schmeißt, die nicht nur vor Beginn, sondern auch währenddessen mit einigen Überraschungen und Herausforderungen auf sich warten lässt.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen. Nicht unbedingt, weil er besonders malerisch oder gewählt ist, sondern weil er ungeschönt, derb und authentisch ist. Er unterstreicht die Geschichte einfach perfekt und bringt einen in genau die richtige Stimmung.

Die Charaktere sind alle grundverschieden und haben mit ihren Problemen zu kämpfen, aber dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie haben alle ihren Platz im Roman verdient, sind auf ihre eigene Weise mal mehr und mal weniger skuril gezeichnet und bereichern das Gelesene.

Auch wenn sich das Buch nur um einen Tag und eine Nacht dreht, ist man als Leser so involviert, dass es zu keiner Zeit langatmig oder unnötig ist.

Die Sprache, die Handlung und die Charaktere haben es mir so angetan, dass mich das Buch auch im Nachgang noch eine Weile beschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Feel-good-Roman

Du kannst kein Zufall sein
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Ein abgelehnter Heiratsantrag, der Verlust von Job und Wohnung – ein absoluter Horror. Aber genau das ist Josh gerade wiederfahren. Das Jahr begann, wie es endete und ehe er es sich versieht, ist er auch ...

Ein abgelehnter Heiratsantrag, der Verlust von Job und Wohnung – ein absoluter Horror. Aber genau das ist Josh gerade wiederfahren. Das Jahr begann, wie es endete und ehe er es sich versieht, ist er auch schon wieder bei seinen Eltern eingezogen. Versumpft in einer Abwärtsspirale, lernt Josh eine geheimnisvolle Sonnenblumenfrau kennen, die ihm sofort den Atem raubt. Doch bevor er sie nach ihrem Namen oder ihrer Nummer fragen kann, ist sie genauso plötzlich auch schon wieder verschwunden. Die Suche beginnt.

Die Geschichte wird aus Joshs Sicht erzählt, wodurch dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, komplett in seine Gedankenwelt einzutauchen. Joshs Charakter ist sehr authentisch und rund erzählt, wodurch ich gleich Sympathie zu ihm aufbauen konnte. Ich bin wirklich gern an Joshs Seite durch die Geschichte geflogen, habe seine Niederlagen eingesteckt und mit ihm mitgefiebert, als er sich auf die Suche nach seiner geheimnisvollen Traumfrau machte.

Auch Joshs Freunde und Familie sind nachvollziehbare und liebevolle Charaktere, die alle ihren Platz in der Geschichte gefunden haben. Gerade Joshs Eltern waren für mich so greifbar und ehrlich, dass sie sich wie reale Personen anfühlten. Die Gegensätze einer Übermutter im Vergleich zu einem knausrigen Vater, der am liebsten Miete von seinem Sohn verlangen würde, waren für mich perfekt erzählt.

Ich fand es außergewöhnlich, einen Liebesroman aus der Sicht eines Mannes zu lesen, da das Klischee einer weiblichen Hauptrolle doch oft zu finden ist. Umso mehr hab ich mich gefreut, dass der Protagonist männlich war und ich die Geschichte auch mal aus einer komplett anderen Perspektive erleben konnte.

Der Schreibstil hat es mir ganz besonders angetan. Er ist leicht und flüssig zu lesen, weswegen es mir oftmals schwer fiel, das Buch aus den Händen zu legen. Gespickt mit einer ordentlichen Prise Humor und Selbstironie war es für mich die perfekte Mischung für ein paar wundervolle Lesestunden. Und das, obwohl Liebesromane sonst nicht unbedingt mein präferiertes Genre sind :)

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