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Veröffentlicht am 18.04.2021

Faszinierende Vorgeschichte zu Land of Stories

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Es war einmal, vor langer Zeit… da war das magische Land, in welchem die Geschwister Alex und Conner Bailey ihre aufregenden Abenteuer erleben (Land of Stories-Reihe), alles andere als magisch. Vielmehr ...

Es war einmal, vor langer Zeit… da war das magische Land, in welchem die Geschwister Alex und Conner Bailey ihre aufregenden Abenteuer erleben (Land of Stories-Reihe), alles andere als magisch. Vielmehr wurde alles, was annähernd mit Magie zu tun hatte, verboten, gejagt und vernichtet. Die Angst der Bewohner vor Magie war immens, geschürt durch gewiefte Personen, die durch das geschickte Verbreiten von Lügen immer mehr Macht über das Volk erlangten. Und in dieser düsteren Zeit in der Geschichte der Magie beginnt Band 1.
Die Welt ist grob dieselbe wie in Land of Stories, wie man auf der Landkarte im Buch sehen kann, allerdings bei weitem noch nicht so ausgearbeitet. Die magischen Wesen wie Trolle, Kobolde etc. leben versteckt oder wurden versucht auszurotten. Gleich zu Beginn zeichnet der Autor ein starkes Bild der Diskriminierung, nicht nur magischen Wesen, sondern auch Frauen gegenüber. Das Ganze entwickelt sich recht langsam: Eine mächtige Fee beginnt, magisch begabte Kinder in ihre neu gegründete Akademie zu holen und auszubilden, um die Diskriminierung gegenüber magischen Wesen mit der Zeit aufzuheben. Alles vor dem Hintergrund, dass eine starke magische Bedrohung heranwächst, welche durch die neu ausgebildeten Schüler erfolgreich bekämpft werden könnte.
Wer Land of Stories bereits kennt, wird schnell alte Bekannte des magischen Lands entdecken, wenn auch in ihrer früheren Jugend. So gibt sich Brystal Evergreen zwischendurch den Decknamen Bailey, es gibt eine recht unkonventionell auftretende Lucy Goose (nicht schwer zu erraten, wer das später sein könnte) und noch einige weitere Charaktere des späteren Rats der Feen.
Die Idee, die magische Historie aus „Land of Stories“ zu erzählen, gefällt mir sehr und ich bin gespannt, was noch alles geschehen wird bis zur Zeit von Rotkäppchen, Froggy und all den anderen. Die Themen Diskriminierung, Machtmissbrauch und das gezielte Verbreiten von Lügen in der Gesellschaft sind im Buch erschreckend gut dargestellt. Ebenso gefiel mir die Entwicklung der Charaktere, hier waren persönliche Ziele und Zusammenhalt wichtige Punkte. Einzig mit der Spannungskurve bin ich nicht so zufrieden. Zwar bin ich es gewohnt, dass der Autor seine Bücher stets langsam angehen lässt, diesmal jedoch hatte ich das Gefühl, dass es erst ab ca. einem Drittel des Buches so langsam mal spannend wurde. Davor war es zwar interessant, der Abenteuer-Charakter fehlte mir jedoch.
Eine faszinierende Idee, der Vorgeschichte zu Land of Stories eine eigene Reihe zu widmen. Es gibt bereits jetzt einige Bezüge zur späteren Abenteuer-Reihe, welche man jedoch nicht kennen muss. Grandiose Abenteuer-Ideen, wichtige Themen - einzig die Spannungskurve kommt zu Beginn nur langsam in Fahrt.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Green Man - Superheld oder Ökoterrorist?

Klima
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Seit einigen Monaten macht jemand in den USA durch Anschläge auf naturschädigende Firmen und Einrichtungen auf radikale Art auf das Thema Umweltschutz aufmerksam. Von der Presse bereits als Green Man und ...

Seit einigen Monaten macht jemand in den USA durch Anschläge auf naturschädigende Firmen und Einrichtungen auf radikale Art auf das Thema Umweltschutz aufmerksam. Von der Presse bereits als Green Man und Superheld im Namen für Natur und Umwelt bekannt, macht das FBI unter Hochdruck Jagd auf den Täter, nach ihrer Defintion ein Ökoterrorist, welcher vor allem dem Präsidenten und seine politischen Zielen ein Dorn im Auge ist. Hierbei kann auch der junge Datenanalyst Tom Smith zeigen, was in ihm steckt - allerdings hat der Mann seine Skrupel, ob er wirklich helfen soll, den Täter zu fassen, denn eigentlich hat Green Man doch recht. Die Menschen ruinieren die Natur wirklich immer mehr und hinterlassen ihren Kindern womöglich nur noch vergiftete Luft und Wasser. Aber heiligt der Zweck auch die Mittel?
Der Roman thematisiert ein brisantes Thema ebenso wie die Frage, inwiefern man die Aktionen des Green Man gutheißen kann oder soll, um die Gesellschaft wachzurütteln. Wechselnde Perspektiven aus der Sicht von Green Man und Tom beleuchten sowohl die Thematik wie auch die Pläne beider Seiten, so dass es als Leser nicht einfach ist, sich für eine der Seiten entscheiden zu können, weil sie doch jeweils ihre Argumente haben. Stärke und Schwachstelle des Romans zugleich ist, dass sehr viele sehr intelligente Menschen darin vorkommen, was die Handlung zwar auf ein hohes Niveau befördert, die Charaktere jedoch zugleich etwas unnahbar wirken lässt. Zudem bleibt das globale Thema im Roman auf die USA beschränkt, als wenn es ein rein amerikanische Problem wäre. Insbesondere der amerikanische Präsident ist so klischeehafft dargestellt, dass man ihm spontan ein gewisses Gesicht verpassen möchte.
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannnender Umweltthriller rund um ein brisantes Thema mit hohem Superbrain-Anteil und einem Täter, bei dem die Entscheidung nicht leicht fällt, ob man ihn als Bösewicht oder mutigen Kämpfer im Namen der Natur betrachten soll.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Kurzweiliges, romantisches Zeitreise-Abenteuer

Durch die Nacht und alle Zeiten
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Lori nimmt mit ihrer Familie an einem Reenactment teil, einem Event, bei dem ein wichtiger Sieg von 1813 über Napoleons Truppen aufwendig nachgestellt wird. Dabei trifft die 16-jährige auf den jungen Engländer ...

Lori nimmt mit ihrer Familie an einem Reenactment teil, einem Event, bei dem ein wichtiger Sieg von 1813 über Napoleons Truppen aufwendig nachgestellt wird. Dabei trifft die 16-jährige auf den jungen Engländer Thomas, der seine Rolle als Soldat wohl etwas übergenau nimmt - als wäre er wirklich aus dem Jahr 1813. Kann natürlich nicht sein - oder doch?
Bei diesem Zeitreise-Abenteuer für Jugendliche ist zunächst nicht klar, wer da nun in wessen Zeit gereist ist. Oder warum. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich der Roman zu einem kurzweiligen Abenteuer, in welchem Lori und Thomas unter Gefahr die Zeitlinie retten müssen. Größere Konflikte und Probleme, welche beim Zeitreisen entstehen, bleiben im Roman aussen vor, der Schwerpunkt liegt auf der Korrektur der Geschichte. Dass Lori und Thomas sich dabei ineinander verlieben ging mir persönlich etwas schnell, da sind Geschmäcker bekanntlich verschieden. Etwas schade fand ich, dass Lori neben dem kaum älteren, strategisch denkenden Soldaten Thomas manchmal zu naiv und unbedacht wirkte, wodurch ich nicht so recht verstand, was ihn an Lori so reizte. Beschützerinstinkt? Da hätte ich mir Lori etwas cleverer und weniger unbeholfen gewünscht, zumal sie zu Beginn noch recht tough wirkte. Davon abgesehen gibt es in der Handlung ein paar schöne Wendungen, welche mir gut gefielen, besonders zum Schluss hin. Auch der geschichtliche Anteil, welcher so nebenbei erzählt wird, ist recht interessant. Dafür blieben die Charaktere rund um Lori und Thomas relativ einfach gehalten, schade.
Ein kurzweiliges, romantisches Zeitreiseabenteuer mit so einigen interessanten Wendungen, bei welchem über größere Zeitreisen-Probleme hinweggesehen wird.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Magisch ausgestattete Security

Tinte & Siegel
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Die Siegelmagier wurden dazu ausgebildet, die Menschenwelt davor zu schützen, dass Bewohner anderer Pantheons und Nebenwelten hier ihren Schabernack treiben. Dazu stehen ihnen magische Siegel zur Verfügung, ...

Die Siegelmagier wurden dazu ausgebildet, die Menschenwelt davor zu schützen, dass Bewohner anderer Pantheons und Nebenwelten hier ihren Schabernack treiben. Dazu stehen ihnen magische Siegel zur Verfügung, welche, mit besonderen Tinten verfasst, ihnen kurzfristig besondere Kräfte verleihen wie „einen Hack des Gehirns über den Sehnerv“ (O-Ton), Schnelligkeit oder beschleunigte Wundheilung. Leider hat grad der bereits siebte Lehrling des schottischen Siegelmagiers Al MacBharrais (gesprochen: Äl MäcVärrisch) auf aussergewöhnliche Weise das Zeitliche gesegnet. In der Wohnung des Verstorbenen entdeckt Al, dass dieser sich nebenbei die Portokasse mit einer Art illegalem Menschenhandel aufgebessert hat - nur mit Feenwesen statt mit Menschen. Bei seinem Versuch, das Ganze aufzuklären, gerät Al schnell ins Visier gefährlicher Gegner. Allerdings hat auch er mächtige Verbündete an seiner Seite.
Nach der Chronik des Eisernen Druiden berichtet uns Kevin Hearne nun über die Siegelmagier, welche wie eine Art magisch ausgestattete Security die Menschen vor Göttern, Kobolden, Ogern und dergleichen beschützen sollen. Neben seinem gewaltigen Schnurrbart zeichnet den älteren Schotten Al MacBharrais noch eine weitere Besonderheit aus: Irgendwer muss ihn verflucht haben, denn sobald jemand über längere Zeit seine Stimme hört, entwickelt derjenige einen regelrechten Hass auf Al. An seiner Seite hat er noch ein paar Helfer mit besonderen Begabungen, die von der geheimen Identität des Druckereibesitzers wissen.
Der Roman bietet so einige interessante Bewohner der schottischen und irischen Mythologie, welche Als Weg kreuzen - und nicht immer gehen diese Begegnungen friedlich aus. Als Cameo hat der Autor auch dem Druiden Atticus mit seinem Hund Oberon eine Szene gegönnt.
Vom Stil her ist der Roman spannend und lustig mit leichten Anklängen zur Popkultur, auch wenn der Humor stellenweise eher Pub-Niveau erreicht. Zeitweise hat das Buch einige Längen, wenn der Autor versucht, dem Leser die Hintergründe näherzubringen. Bei so einigen gälischen Namen und Bezeichnungen musste ich zudem erstmal nachschauen, wie sich das überhaupt ausspricht. Das Zusammenspiel diverser Feenwesen, magischer Siegel und den Bemühungen, das Ganze vor der unwissenden Menschenwelt zu verbergen, empfand ich als gelungen und erfrischend unterhaltsam. Zwar wirkte Al aufgrund seiner Alters manchmal etwas träge auf mich, das machten aber zum Glück seine deutlich jüngeren Sidekicks wieder wett.
Spannend, unterhaltsam und manchmal etwas schräg, kombiniert mit schottisch-trockenem Pub-Humor.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Zweiter Band über diskriminierende Handlungen gegen Frauen

Nie wieder Minirock! 02
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Der zweite Band um Nina, die ihre Weiblichkeit zum Schutz vor Übergriffen verbirgt, und dem einfühlsamen Judoka Hikaru geht in die zweite Runde und startet mit dem Verdacht, hinter Hikaru könnte sich der ...

Der zweite Band um Nina, die ihre Weiblichkeit zum Schutz vor Übergriffen verbirgt, und dem einfühlsamen Judoka Hikaru geht in die zweite Runde und startet mit dem Verdacht, hinter Hikaru könnte sich der Angreifer verbergen, der Nina als beliebte Sängerin Karen so brutal angriff. Immerhin sprechen einige Punkte dafür, einige aber auch dagegen.
Das Thema Gewalt gegen Frauen sowie die erschreckend diskriminierende Grundeinstellung Frauen gegenüber wird im zweiten Band gelungen und bewegend fortgeführt. Dabei spielt der Stalker, welcher Nina verfolgt, eine nicht unerhebliche Rolle. Sehr gefiel mir, dass Ninas frühere Bandfreundinnen diesmal nach und nach in die Handlung integriert werden. Etwas nervig ist die uneinsichtige Miku, die trotz aller Vorfälle weiterhin darauf beharrt, dass frauenverachtendes Gedankengut völlig legitim sei und die zarten Bande zwischen Nina und Hikaru mit Gewalt zu zerstören versucht, um ihr Ego damit aufzubügeln. Da bin ich etwas enttäuscht, dass diese Figur die Handlung mit ihrem stellenweise schon unverständlichen Verhalten so unnötig in die Länge zieht. Ebenso, dass Hikaru es versäumt, rechtzeitig Stellung zu beziehen und es allen recht machen will. Ansonsten wieder wunderschön gezeichnet und thematisch sehr gut ausgearbeitet.

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