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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2021

Schwierig zu lesen

Wo das Licht herkommt
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Philippine wächst auf einem Bauernhof in der Nähe von Wien auf wo sie schwer arbeiten muss. Sie ist ein intelligentes Mädchen und würde viel lieber lernen und später studieren. Als sie verheiratet ...

Philippine wächst auf einem Bauernhof in der Nähe von Wien auf wo sie schwer arbeiten muss. Sie ist ein intelligentes Mädchen und würde viel lieber lernen und später studieren. Als sie verheiratet werden soll, ergreift sie die Flucht. In Wien hat sie das Glück, an einen Jesuitenpater zu geraten, der sie für einen Jungen hält und sie fördert. Sie studiert in Rom und Coimbra, träumt von China und muss immer weiter ihre Identität verbergen.

Das Cover ist sehr gelungen, ebenso wie die Gestaltung mit den so edel strukturierten Deckblättern. Klappentext und Leseprobe haben mich sehr angesprochen, Philippines Geschichte versprach sehr interessant zu werden. Ihre Zielstrebigkeit und Wissbegier haben mir sehr imponiert. Der sehr komplizierte Schreibstil hat mir allerdings das Lesevergnügen ziemlich verleidet. Die zahlreichen Zeitsprünge, oft von einem Satz zum anderen, machen es sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Teilweise wusste ich nicht, ob "Philipp" sich jetzt zu Hause oder in Wien, in Rom oder wo auch immer befindet. So habe ich immer wieder den Faden verloren. Auch die doch sehr altmodische Sprache und die fehlenden Übersetzungen zu den eingestreuten Sätzen in Latein machten es nicht einfacher. Wäre mir das Buch nicht im Rahmen einer Rezensionsrunde zur Verfügung gestellt worden, hätte ich es nicht zu Ende gelesen. Schade, aber eine Leseempfehlung kann ich hier nicht aussprechen.


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Veröffentlicht am 02.06.2021

Ausbaufähig

Liebe auch an Regentagen
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Lauren hat sich entschieden, nach 24 Ehejahren ihren herrschsüchtigen, egozentrischen Mann zu verlassen. Just am Tag der Entscheidung lernt sie den ebenfalls getrennt lebenden Beau kennen und ...

Lauren hat sich entschieden, nach 24 Ehejahren ihren herrschsüchtigen, egozentrischen Mann zu verlassen. Just am Tag der Entscheidung lernt sie den ebenfalls getrennt lebenden Beau kennen und stellt fest, dass sie mit ihm viel gemeinsam hat.

Das Cover zeigt eine idyllische Küstenlandschaft, in der ich mich am Liebsten gleich zu einem Spaziergang aufmachen würde. Allerdings erschließt sich mir nicht, was dieses Cover mit der Geschichte zu tun hat.

In eigentlich ansprechendem, flüssigem Schreibstil erzählt uns Robyn Carr die Geschichte zweier Trennungen und einer neuen Liebe. Leider ist das Potential des brisanten Themas "häusliche Gewalt" nicht im Ansatz ausgenutzt. Statt dessen verliert sich die Autorin in einer Liebesgeschichte, die stellenweise fast schon in den Kitsch abgleitet, sehr gut geeignet zur Verfilmung im Herzkino. Die Dialoge zwischen Lauren und Beau wirken teilweise so schwülstig und gekünstelt, dass es mich wirklich geschüttelt hat. So ist es kein Wunder, dass ich bis zum Ende mit keinem der Protagonisten warm geworden bin. Besonders genervt hat mich Lauren, die immer den Weg des vermeintlich geringsten Widerstands gesucht hat. Bei ihrem Mann ist sie nur deshalb so lang geblieben, um ihren Töchtern auf einfache Weise eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Mit Beau möchte sie sich zuerst nicht einlassen, weil sie Angst vor Schwierigkeiten bei ihrer Scheidung hat usw.

Auch die Nebenfiguren konnten mich nicht überzeugen. Die einzige, die meiner Meinung nach authentisch wirkte, war Cassie, Laurens jüngste Tochter. Wie sie ihrem Vater die Meinung gegeigt und dann die Konsequenzen auf sich genommen hat - alle Achtung!

Das Buch hat mich aufgrund des Klappentexts und der Leseprobe schon sehr interessiert, aber jetzt muss ich leider sagen, dass meine Erwartungen enttäuscht wurden. Deshalb kann ich leider keine Lese-Empfehlung aussprechen. Schade!

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Nicht zu Ende gedacht

Himmel oder Hölle?
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Wir lesen die Geschichte der 17-jährigen Danielle aus Amsterdam, die mit ihren Freundinnen ein paar Tage zum Schilaufen nach Gerlos fährt. Dort lernt sie Dante kennen, ebenfalls aus Amsterdam, und verliebt ...

Wir lesen die Geschichte der 17-jährigen Danielle aus Amsterdam, die mit ihren Freundinnen ein paar Tage zum Schilaufen nach Gerlos fährt. Dort lernt sie Dante kennen, ebenfalls aus Amsterdam, und verliebt sich in ihn. Sie ist völlig aus dem Häuschen, als sie ihn in Amsterdam wieder trifft. Sie kommen sich näher, doch Dante hat ein düsteres Geheimnis. Danielle verstrickt sich immer mehr in diese Liebesgeschichte und würde das Geheimnis gerne lüften, um ihrer Liebe eine Chance zu geben. Dabei setzt sie ihre Freundschaften aufs Spiel und bringt sich selbst in Lebensgefahr.
Der einfache, flüssige Schreibstil ist gut und schnell zu lesen. Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten sehr einfühlsam und scheint nahe an der Jugend dran zu sein. Stellenweise erschienen mir die Reaktionen der Handelnden etwas albern, aber das mag daran liegen, dass ich um einige Jahre älter bin als die eigentliche Zielgruppe der Autorin. Besonders gut hat mir gefallen, wie genau besonders Danielle und ihre drei Freundinnen charakterisiert wurden. Die charakterlichen Gegensätze kamen sehr deutlich zur Geltung. Der Spannungsbogen steigt nur sehr langsam an, in der ersten Hälfte des Buches passiert nicht viel. Einige wenige eingestreute kurze Kapitel schildern aus Tätersicht, wie eine junge Frau gefoltert wird.
Hieraus ergibt sich dann die Spannung in der zweiten Hälfte und die sehr überraschende Auflösung am Ende. Das ist sehr geschickt gemacht.
Danielle als Hauptperson ist mir nicht sehr sympathisch. Eigentlich müsste man Mitleid mit ihr haben, sie hat so gar kein Selbstwertgefühl, lässt sich von ihren „Freundinnen“ herumschubsen und herabsetzen. Ihr Ex-Freund stellt ihr weiter nach, kontrolliert sie und bombardiert sie mit Nachrichten. Dagegen wehrt sie sich ebenso wenig wie gegen Dantes herablassenden Umgang und seine ständigen Launen.
Was ich am meisten an der Geschichte vermisse, ist eine Weiterentwicklung Danielles, denn ein Jugendroman sollte doch einen Lerneffekt vermitteln. Das ist hier leider nicht der Fall. Stattdessen wird hier vermittelt, dass es in Ordnung ist, an ungesunden Beziehungen fest zu halten und sich selbst wegen Äußerlichkeiten herunterzumachen.

Mein Fazit: Leider kann ich hier keine Leseempfehlung aussprechen, denn der fehlende Lerneffekt ist meiner Meinung nach für einen Jugendroman ein sehr entscheidendes Kriterium.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Philisophisch

Der Schneeleopard
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Autor Sylvain Tesson bricht zusammen mit dem Tierfotografen Vincent Munier und dessen Crew auf nach Tibet, um den vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden zu fotografieren. Sie durchqueren das Land, das ...

Autor Sylvain Tesson bricht zusammen mit dem Tierfotografen Vincent Munier und dessen Crew auf nach Tibet, um den vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden zu fotografieren. Sie durchqueren das Land, das von den Chinesen in die Moderne geführt werden soll und geben dabei den Landmarken eigene Namen, um nicht zu verraten, wo letztendlich das gesuchte Tier zu finden ist und beobachten dabei zahlreiche andere Tiere.

Mir gefällt der Schreibstil, der bei der Beschreibung von Landschaften und Tieren sehr poetisch, fast schon liebevoll ist. Allerdings kommen meiner Meinung nach die Tiere, insbesondere der Schneeleopard, viel zu kurz. Die Magie des Moments, in dem sie Katze endlich entdecken, kommt überhaupt nicht beim Leser an. Stattdessen ergeht sich der Autor in philosophischen Betrachtungen über Sinn und Unsinn des Lebens und wiederholt sich dabei sehr häufig. Besonders kritisch beleuchtet er immer wieder die Dekadenz des modernen Lebensstils, die schuld ist an der fortschreitenden Zerstörung der Natur. In dieser Sache muss ich ihm eigentlich Recht geben. Allerdings weckt es meine Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit, dass er ohne zu zögern einen Langstreckenflug antritt, um die seltene Raubkatze an ihrem Rückzugsort aufzustöbern. Das Buch erfüllt seinen Zweck, indem es zum Nachdenken anregt, insgesamt muss ich aber sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Mein Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Eine wenig überschaubare Mischung

Dreck
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Autor Bill Buford ist Journalist und möchte die Geheimnisse der französischen Küche aufdecken. Nach einem Praktikum in einem Gourmettempel in Washington verlegt er den Lebensmittelpunkt seiner Familie ...

Autor Bill Buford ist Journalist und möchte die Geheimnisse der französischen Küche aufdecken. Nach einem Praktikum in einem Gourmettempel in Washington verlegt er den Lebensmittelpunkt seiner Familie nach Lyon, um dort noch tiefer in die Gourmetküche einzutauchen. Nach holprigem Einstieg beginnt er seine französische Karriere bei einem Bäcker, danach absolviert er einige Kurse in der Kochschule des legendären Paul Bocuse um letztendlich in einem berühmten 2-Sterne-Restaurant zu landen.

Buford schreibt zwar in einem locker-flockigen Stil, trotzdem habe ich mich mit diesem Buch sehr schwer getan. Es werden so viele Themen behandelt, dass mir der rote Faden fehlt. Die Themen wechseln häufig so schnell, dass es unmöglich ist, zu folgen und den Überblick zu behalten. Jedes Thema für sich ist durchaus interessant, doch die Mischung ist doch deutlich zu bunt. Familiengeschichte, die Geschichte Lyons, Geschichten aus den verschiedenen Küchen, Ansätze zu Kochrezepten usw. usw. - für meine Begriffe ein Kuddelmuddel und ganz und gar nicht das, was ich mir unter diesem Buch vorgestellt habe.

Leider kann ich hier keine Leseempfehlung aussprechen, dieses Buch hat meine Erwartungen bei Weitem nicht erfüllt. Ich gebe einen Stern für das eigentlich tolle Thema und einen für den lockeren Schreibstil.



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