Profilbild von Raeubertochter

Raeubertochter

Lesejury Star
offline

Raeubertochter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Raeubertochter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2021

Humorvoller Sommerroman

Sehnsucht in Aquamarin
0

Inhalt: Polly und Jette sind schon als kleine Kinder von Ihrer Mutter verlassen worden, was beide bis heute noch nicht ganz verkraftet haben. Seit fast 30 Jahren gibt es kein Lebenszeichen, bis Jette zufällig ...

Inhalt: Polly und Jette sind schon als kleine Kinder von Ihrer Mutter verlassen worden, was beide bis heute noch nicht ganz verkraftet haben. Seit fast 30 Jahren gibt es kein Lebenszeichen, bis Jette zufällig auf einem Urlaubsfoto eines Freundes ihre Mutter zu erkennen glaubt. Sie überredet ihre Schwester Polly ins malerische Bar Harbor an der Küste Maines zu reisen. Aus Kostengründen entscheiden sie sich statt für ein Hotel, für ein Zelt auf dem Campingplatz im nahe gelegenen Acadia National Park, wo ihre Mutter als Rangerin arbeitet. Jette verliebt sich Hals über Kopf in einen Hummerfischer, so dass Polly oft auf die Hilfe des Rangers Liam angewiesen ist.

Meien Meinung: Ich habe bisher alle Bücher von Miriam Covi gelesen und auch mit „Sehnsucht in Aquamarin“ schafft sie es wieder von Anfang an, mich durch ihre lockere, humorvolle und einnehmende Schreibweise in die Geschichte hineinzuziehen.
Jette und Polly sind zwei sehr ungleiche Schwestern. Während Jette sich ständig unsterblich in andere Männer verliebt, glaubt Polly nicht an die Liebe. Zu sehr wurde sie von ihrer Mutter enttäuscht. Doch als der Ranger Liam mit seiner ganz bezaubernden Tochter Izzy - die ich sehr schnell in mein Herz geschlossen habe - auftaucht, geschieht etwas mit ihr.
Insgesamt sind alle Charaktere sehr sympathisch und liebenswert. Auch das Setting ist wie immer traumhaft schön und sehr bildhaft beschrieben. Trotz des ernsten Themas bleibt das Buch eine leichte und humorvolle Wohlfühllektüre, bei der ich häufig schmunzeln musste. Und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

Fazit: Miriam Covis Bücher sind eine Garantie für leichte, humorvolle und angenehme sommerliche Unterhaltung.

Veröffentlicht am 22.06.2021

Das Leben der Dinosaurier

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 1: Dinosaurier
0

Schon lange faszinieren Dinosaurier die Menschen. Erwachsene ebenso wie Kinder. Das Buch "Dinosaurier" aus der Reihe "Wieso, weshalb, warum" für Erstleser finde ich wunderbar gelungen. Das Cover ist für ...

Schon lange faszinieren Dinosaurier die Menschen. Erwachsene ebenso wie Kinder. Das Buch "Dinosaurier" aus der Reihe "Wieso, weshalb, warum" für Erstleser finde ich wunderbar gelungen. Das Cover ist für kleine Dinofans sehr ansprechend und hat genau die richtige Größe für Kinderhände. In einfacher Sprache, kurzen Kapiteln und großer Schrift, werden die wichtigsten und interessantesten Fragen von Kindern beantwortet: z.B. wann lebten die Dinosaurier, wann starben sie aus , welche waren Fleisch-, welche Pflanzenfresser, welche Dinos stellten Rekorde auf und noch sehr viel mehr. Auch die Bilder passen wunderbar zum Text und gefallen mir gut. Zusätzlich gibt es noch tolle Leserätsel, Sticker und einen Bogen zum Ausschneiden.
Fazit: Ein ganz tolles Sachbuch für wissbegierige Kinder. Selbst als Erwachsener lernt man noch dazu. Ich bin überzeugt von der Reihe und werde mir auch die anderen drei Bücher (Vulkane, Wale und Delfine, Weltraum) noch näher ansehen.

Veröffentlicht am 07.05.2021

Was geschah mit Flora

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
0

Inhalt: Als Teenager waren Jess und Heather zwei Jahre lang unzertrennlich. Jess fühlte sich bei der liebevollen Familie von Heather immer sehr wohl. Als dann aber Flora, Heathers sechzehnjährige Schwester, ...

Inhalt: Als Teenager waren Jess und Heather zwei Jahre lang unzertrennlich. Jess fühlte sich bei der liebevollen Familie von Heather immer sehr wohl. Als dann aber Flora, Heathers sechzehnjährige Schwester, plötzlich spurlos verschwand, zog Jess sich von ihrer Freundin zurück.
18 Jahre später ist Jess Journalistin und soll die Berichterstattung zu einem Doppelmord übernehmen - und die Tatverdächtige ist Heather. Fassungslos und auf der Recherche für einen Artikel, nimmt Jess wieder Kontakt zu Margot, Heathers Mutter, auf und beginnt Nachforschungen anzustellen. Die Hinweise führen sie zurück in die Vergangenheit…

Meine Meinung: „Beste Freundin“ wird im Wechsel aus den Perspektiven von Jess und Margot erzählt. Zwischendurch gibt es Rückblicke in das Jahr 1994. Das Jahr, in dem Flora verschwand. Der Thriller hat mich von Anfang an gefesselt und durch den leichten und flüssigen Schreibstil der Autorin, sowie die häufig wechselnden Kapitel, lässt sich das Buch sehr schnell lesen.
Von allen Charakteren mochte ich Jess und Margot am liebsten. Jess ist als Journalistin hin und hergerissen zwischen einer reißerischen Berichterstattung - die ihr Chef sich wünscht - und der ehemals engen Freundschaft zu Heather und Margot. Der Mittelweg, den sie dabei findet, hat mir gut gefallen. Margot habe ich für ihre starke Liebe zu ihren Töchtern bewundert. Sie hält zu Heather, obwohl diese dringend mordverdächtig ist. Aber auch alle anderen Charaktere werden gut und glaubwürdig beschrieben und das Setting, der kleine Küstenort Tilbury in England, ist gut gewählt.
Der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf, da der Leser häppchenweise Andeutungen und Informationen aus der Vergangenheit erfährt. Dabei gibt es überraschende Wendungen und einige Verdächtige. Bis zum unvorhergesehenen Ende war ich ziemlich ahnungslos, was sich genau abgespielt hat.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Für mich das beste Buch der Autorin.

Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein fesselnder Roman über ein relativ unbekanntes Thema

Stay away from Gretchen
0

Inhalt: Köln 2015. Der bekannte Nachrichtensprecher Tom Monderath kümmert sich vor allem um sich selbst. Als bei seiner Mutter eine beginnende Demenz festgestellt wird, ist es ihm ziemlich lästig, sich ...

Inhalt: Köln 2015. Der bekannte Nachrichtensprecher Tom Monderath kümmert sich vor allem um sich selbst. Als bei seiner Mutter eine beginnende Demenz festgestellt wird, ist es ihm ziemlich lästig, sich so oft um sie kümmern zu müssen. Doch als er in einer alten Kiste Briefe und Fotos aus der Nachkriegszeit entdeckt, auf denen unter anderem ein dunkelhäutiger GI zu sehen ist, wird er neugierig und beginnt sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter auseinanderzusetzen. Je mehr er erfährt, desto besser kann er ihre immer wieder aufkommende Traurigkeit, die auch sein eigenes Leben beeinflusst hat, verstehen.

Meine Meinung: „Stay away from Gretchen - Eine unmögliche Liebe“ hat mich von Anfang an gefesselt. Susanne Abel erzählt auf zwei Zeitebenen, die sie geschickt miteinander verknüpft. Der Schreibstil ist mitreißend und die Charaktere sind authentisch und bildhaft beschrieben, dass ich beim Lesen ein Bild vor Augen hatte und mich in sie hineinversetzen konnte.
Zu Anfang habe ich mich noch über den selbstverliebten und arroganten Tom aufgeregt, doch nach und nach merkt man immer mehr, wie viel ihm seine Mutter bedeutet und welche Auswirkungen ihre tragische Vergangenheit auch auf sein Leben und seine Entwicklung hatte.
Greta mochte ich besonders gern. Ihre forsche und direkte Art, die sie sich trotz ihres Kummers bewahrt hat, machen sie sehr liebenswert und ihre Lebensgeschichte hat mich sehr berührt. Die Kindheit im Krieg, ihre Begeisterung für Hitler, die Flucht aus Ostpreußen, der Neuanfang in Heidelberg, das Warten auf den vermissten Vater und schließlich die unmögliche Liebe und deren tragische Folgen.
Das Buch spricht verschiedene Themen an, wie z.B. Flucht, Rassismus, der Brown Baby Plan, Verlust und Demenz, und alle wurden von der Autorin gut recherchiert. Beeindruckt haben mich die Beschreibungen, die Gretas langsames Vergessen und ihr Eintauchen in die Vergangenheit beschreiben. Wer schon Erfahrungen mit Demenzkranken gemacht hat, wird sicher einige Verhaltensweisen wiedererkennen. Das Ende ist vielleicht etwas zu viel des Guten und etwas unrealistisch, gefiel mir aber trotzdem.

Fazit: Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Ein fesselnder und gut recherchierter Roman, der ein bisher relativ unbekanntes Thema der deutschen Nachkriegszeit beschreibt und näher bringt.

Veröffentlicht am 13.04.2021

Tolle Atmosphäre und eine clevere junge Ermittlerin

RAVNA – Tod in der Arktis
0

Inhalt: Die 18-jährige Samin Ravna Persen macht ein sechswöchiges Praktikum bei der örtlichen Polizei in Vardø, einer kleinen Stadt in der Arktis, weit über dem Polarkreis. Gleich an ihrem 1.Tag begleitet ...

Inhalt: Die 18-jährige Samin Ravna Persen macht ein sechswöchiges Praktikum bei der örtlichen Polizei in Vardø, einer kleinen Stadt in der Arktis, weit über dem Polarkreis. Gleich an ihrem 1.Tag begleitet sie die Polizisten an einen Tatort. Der reiche Grundbesitzer Olle Trygg ist ermordet worden. Ravna kennt den Toten und macht Entdeckungen, die auf ein samisches Ritual hindeuten. Der aus Kirkenes hinzugezogene Kommissar Rune Thor glaubt Ravna und bindet sie in die Ermittlungen ein.

Meine Meinung: Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Das Setting in der Arktis ist fremd, außergewöhnlich und gut gewählt. Durch die Kälte und die Dunkelheit der Polarnacht, sowie den Bezug auf die alten Riten und Gebräuche der Samen, entsteht eine düstere Atmosphäre, die einen ganz besonderen Reiz hat. Ravna ist hier, wo jeder jeden kennt, aufgewachsen und wird von vielen nicht ernst genommen. Zum einen, weil sie samischer Herkunft ist, zum anderen weil sie sehr jung und zudem noch eine Frau ist.
Ravna ist eine starke Protagonistin und ich mochte sie sehr gerne. Sie ist überaus clever, mutig und will ihren eigenen Weg gehen. Ich finde es allerdings total unrealistisch, wie sie bereits in ihrer ersten Praktikumswoche bei er Polizei agiert. Sie überschreitet ganz klar ihre Kompetenzen, erteilt sogar Polizisten Anweisungen und führt selbstständig Befragungen durch. Ihre Fragen wirken, als hätte sie schon jahrelange Berufserfahrung. Das ist allerdings auch mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte.
Dann ist da noch Rune Thor, mal wieder ein depressiver und alkoholkranker Kommissar mit einer sehr traurigen Vergangenheit. Trotzdem mochte ich ihn. In seinem Job ist er äußerst kompetent, außerdem akzeptiert er Ravna, nimmt sie ernst und bindet sie voll in die Ermittlungen ein.

Fazit: Dieser All-Age Thriller von Elisabeth Herrmann hat mir richtig gut gefallen. Spannend und interessant, mit einer ganz besonderen Atmosphäre und einer cleveren jungen Ermittlerin.