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Veröffentlicht am 10.08.2021

Spannender Hamburg-Krimi mit aktuellen politischen Bezügen

Der tote Journalist
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Gesa Jansen ist Polizeireporterin. Ihr Traumberuf ist das nicht, und doch arrangiert sie sich gut damit. Als ihr Kollege Uwe Stolter vergiftet aufgefunden wird, ist sie plötzlich erste Polizeireporterin ...

Gesa Jansen ist Polizeireporterin. Ihr Traumberuf ist das nicht, und doch arrangiert sie sich gut damit. Als ihr Kollege Uwe Stolter vergiftet aufgefunden wird, ist sie plötzlich erste Polizeireporterin und sie kann sich die Beiträge, die sie schreibt, selbst aussuchen. Zu dumm, dass ihr ausgerechnet Björn Dalmann als Aushilfe zur Seite gestellt wird. Der "kann nämlich nicht wirklich arbeiten" und war bislang für den Kulturbereich zuständig.







Gesa Jansen ist mir mit ihrer zunächst etwas spröden Art auf Anhieb sympathisch. Uns eint derselbe Wunsch aus Kindertagen: Polizistin zu werden. Zu ermitteln, unbequeme Fragen zu stellen, den Finger in die Wunde zu legen - alles Eigenschaften, die ich auch an mir zu schätzen weiß.

All diese kommen ihr bei ihrer Ermittlungsarbeit als Polizeireporterin zugute. Und genau diese sorgen dafür, dass die Ermittlungen um den Fall Stolter bei der Polizei stetig vorangehen.

Uwe Stolter war eher der "einsame Wolf", wenn es um seine Kontakte ging. Selbst sein Notizbuch gibt auf Anhieb kaum Informationen preis.



"Natürlich nicht." Uwe machte es ihnen wirklich nicht leicht, den Mord an ihm aufzuklären." - Seite 83



Hanna Paulsen versteht es, mich als Leser mitzunehmen. Dass es sich bei Der tote Journalist um ihr Krimidebüt handelt, fällt zu keiner Zeit auf. Die Geschichte ist eher unaufgeregt erzählt, verfügt über ausreichend Hintergrundinformationen ohne Längen entstehen zu lassen und wartet mit einem aktuellen politischen Thema auf.

So werde ich immer tiefer in die menschlichen Abgründe der Charaktere hineingezogen. Dabei machen mir ein wenig die ausgewählten Namen zu schaffen: sie grenzen sich wenig voneinander ab. Mir fehlt ein klarer Bezug zu ihrem persönlichen Charakter. Die Charaktere an sich haben dagegen hohen Wiedererkennungswert.

Am liebsten hätte ich das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt, so spannend waren die Handlung und die Verwicklungen. Die fein gesponnenen Fäden zogen sich langsam zu und ich war sehr gespannt, ob der ins Visier genommene Täter tatsächlich überführt werden konnte. Ein sehr spannendes und mitreissendes Leseerlebnis.

Ich freue mich bereits jetzt auf eine Fortsetzung von Die Polizeireporterin und bin bei den nächsten Ermittlungen unbedingt dabei.



Fazit
Wer real anmutende Kriminalgeschichten aus der Perspektive einer Polizeireporterin mit aktuellen Bezügen mag, trifft mit Der tote Journalist die richtige Wahl.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Spannender Schwedenkrimi mit komplexer, undurchsichtiger Handlung

Bluteiche
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Das Geschehen in dem Kriminalroman Bluteiche spielt in der Provinz Schonen im Süden von Schweden.

Protagonistin ist Dr. Thea Lind, die mit ihrem Mann David Nordin in seine Heimatstadt Tornaby zieht. ...

Das Geschehen in dem Kriminalroman Bluteiche spielt in der Provinz Schonen im Süden von Schweden.

Protagonistin ist Dr. Thea Lind, die mit ihrem Mann David Nordin in seine Heimatstadt Tornaby zieht. Bei einem Spaziergang mit Emee, dem Hund ihrer Freundin Margaux, findet Thea eine alte Blechdose mit rätselhaftem Inhalt. Das inneliegende Foto zieht Thea in ihren Bann und kaum, dass sie es sich versieht, ermittelt sie in einem alten Mordfall aus dem Jahr 1986.



Frühlingsopfer wird sie genannt. In der Walpurgnisnacht 1986 findet die 16jährige Elita Svart den Tod. Die Umstände deuten auf die Tat des Grünen Mannes hin - oder auf einen Mord. Doch egal, wen Thea in der Gemeinde Tornaby anspricht, niemand will ihr zu dem damaligen Geschehen Auskunft geben.



"In der Walpurgnisnacht ist der Grat zwischen Leben und Tod am schmalsten. Alles ist in Bewegung, die Natur ist hungrig, und der Grüne Mann reitet durch die Wälder." - Seite 11



Anfangs verwirrte mich der Erzählstil von Anders de la Motte. Die Kapitel berichten abwechselnd von dem Geschehen 1986 und der Jetzt-Zeit, mehr als 30 Jahre später. Die Kapitel um 1986 werden eingeleitet von Evita Svart und die Kapitel in der Gegenwart von Worten, die Thea an Margaux richtet. In welcher Form diese Worte an Margaux gerichtet werden, erschließt sich mir nach mehr als 100 Seiten noch immer nicht - und das ist ziemlich frustrierend.

Der Fall von 1986 nimmt dagegen immer mehr Form an, so dass der Gedanke an Margaux zu einer Akzeptanz des nicht einordnen könnens weicht. Es ist mir nicht egal, aber es wurmt mich auch nicht mehr. Es wird sich schon noch auflösen. Wichtig ist nur noch die Aufklärung des Geschehens um Elita Svart. Was verheimlichen die Bewohner in Tornaby? Was will Elita in ihrem letzten Brief mitteilen? Wie soll Thea die Reaktionen der Bewohner einordnen? Die Frage, wie ich das alles zu einem Ganzen zusammenfügen kann, wird immer drängender. - Doch ich kann nicht schneller lesen. Die Handlung nimmt ab etwa der Mitte des Buches drastisch an Fahrt auf und es ärgert mich, dass ich die kommenden 200 Seiten nicht in einem Rutsch durchlesen kann.

Einige Schmunzelfehler in Form von Vertippern und vermutlich mangelhafter Übersetzung bremsen meinen Lesefluss. Ich lese die Deutsche Erstausgabe, so dass diese in der nächsten Ausgabe wohl nicht mehr enthalten sein werden.

Die Übersetzung aus dem Schwedischen von Marie-Sophie Kasten liest sich - bis auf diese wenigen Ausnahmen - rund.

Anders de la Motte gelingt es aufgrund der Handlung und seines flüssigen Erzählstils mich gleich wieder in den Bann zu ziehen und lässt mich - genauso wie Thea - süchtig werden nach der Aufklärung des Geschehens zur Walpurgisnacht im Jahr 1986.

Die Charaktere nehmen im Verlauf der Geschichte immer mehr Form an und die einzelnen Charakterzüge stellen sich dar. Das verfolge ich mit Spannung und ich bin bemüht, aus dem Verhalten und den Worten die richtigen Schlüsse zu ziehen - genau wie Thea.

Die Fäden gleichen zarten Seidenbändern, die die einzelnen Charaktere am Ende in der Geschichte zusammenführt. Und zum Schluss bin ich überrascht und zufrieden mit der Auflösung des Geschehens und meine Wunschliste ist um drei weitere Titel von Anders de la Motte reicher: Sommernachtstod, Spätsommermord und Winterfeuernacht.



Fazit
Wer komplexe undurchsichtige Handlungen in alten Kriminalfällen liebt, greift mit Bluteiche zum richtigen Buch.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Dieser Kriminalroman ist starker Tobak

Tiefe Wunden (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 3)
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Tiefe Wunden ist der dritte Band der Reihe um Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff. Wer nun - wie ich - glaubt, er könne sich einen eingängigen Kriminalroman zu Gemüte ...

Tiefe Wunden ist der dritte Band der Reihe um Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff. Wer nun - wie ich - glaubt, er könne sich einen eingängigen Kriminalroman zu Gemüte führen, der an die ersten beiden Bände erinnert, hat sich hier mächtig getäuscht. Tatsächlich ist dieser dritte Band Tiefe Wunden ganz anders.







Statt des idyllischen Ortes und den "normalen" Bürgern darin, treffen wir hier auf die High Society. Verwundert muss ich feststellen, dass hier angesehene Personen ermordet werden, deren Lebenserwartung eh nicht mehr allzu hoch ist. - Das bereitet demnach nicht nur Pia und Oliver Kopfzerbrechen, sondern auch mir.

Ebenfalls Kopfzerbrechen bereiten mir die jungen Männer in Tiefe Wunden. - Auch, wenn sie sicher sehr unterschiedlich sind. Ich tue mich schwer damit Robert Watkowiak, Thomas Ritter und Marcus Nowak auseinander zu halten. - Vielleicht war es ein Fehler, mir ihre Namen zu notieren. Aber so konnte ich regelmäßig auf meine Aufzeichnungen gucken.

Warm war ich jedenfalls gleich wieder mit unserem Ermittlerteam, das tolle Arbeit geleistet hat. Die Charakterzüge der beiden waren stimmig weiter ausgebaut und die persönliche Entwicklung zeichnete sich spürbar ab. - Außer, wenn es um ganz bestimmte Wesenszüge geht.



"Dieses verlockende Angebot konnte Bodenstein, der, was das Essen betraf, unter regelmäßig wiederkehrenden Anfällen erschreckender Disziplinlosigkeit litt, unmöglich ausschlagen." - Seite 198



In diesem Punkt bedarf es für mich auch keiner Weiterentwicklung.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig. Klar verständliche Sätze und ein kniffliger Sachverhalt machen dieses Buch zu einem wahren Lesegenuss. Das Geschehen rund um das Ende des zweiten Weltkrieges fließt in die Geschichte mit ein. Ungeschönt und mit einem Finger auf der Wunde thematisiert Nele Neuhaus Handlungen aus der Geschichte unseres Landes im Jahr 1945. Keine leichte Kost.

Trotz der ernsten Thematik und der historischen Hintergründe habe ich den Roman sehr gern gelesen. Ich bin sehr neugierig auf den Folgeband Schneewittchen muss sterben, den ich sehr bald zur Hand nehmen werde.



Fazit
Dieser Kriminalroman ist starker Tobak und nichts für seichte Gemüter. Für Leser, die die Charakterauswahl aus den ersten beiden Büchern so sehr lieben, ist Tiefe Wunden eine überraschende Abwechslung, denn sie erwartet ein gänzlich anderes Umfeld und ein neuer Wirkungskreis.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Hochspannende Lektüre in zwei verschiedenen Zeitebenen

Stummes Opfer: Thriller
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Stummes Opfer ist der elfte Band der Zons-Thriller von Catherine Shepherd. Die Reihe spielt in dem Städtchen Zons in zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart, in der wir den Kriminalkommissar Oliver Bergmann ...

Stummes Opfer ist der elfte Band der Zons-Thriller von Catherine Shepherd. Die Reihe spielt in dem Städtchen Zons in zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart, in der wir den Kriminalkommissar Oliver Bergmann bei seinen Ermittlungen begleiten und einmal im Jahr 1502, wo wir erfahren, wie Bastian Mühlenberg für Recht und Ordnung sorgt.









"Faszinierend" denke ich, während ich noch einmal den Prolog für die Erstellung meiner Rezension lese. Der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin sorgen dafür, dass ich ganz flach atme, um dem schlechten Atem des Täters zu entgehen, dem das vermeintliche Opfer ausgesetzt ist.

In welcher Zeit dieser Prolog spielt, erfahre ich erst im Verlauf der Geschichte.

In beiden Zeitebenen spielt der Bau eines bedeutenden Gebäudes in Zons eine Rolle. Die Arbeiten müssen immer wieder abgebrochen werden. Während vor mehr als 500 Jahren Bettlerinnen verschwinden, wird in der Gegenwart die Leiche eines jungen Mannes gefunden.

Die Geschichte ist sehr eindrücklich erzählt und ich kann mir das Geschehen bildlich vorstellen. Etwas auf der Strecke bleiben leider die Charaktere. Diese kann ich anhand ihrer Namen und Zeitebenen auseinanderhalten, aber so richtig warm werde ich weder mit Oliver Bergmann noch mit Bastian Mühlenberg. Beide sind sehr engagiert dem Täter auf der Spur und das Geschehen ist spannend zu verfolgen. Nur der Funke will bei mir nicht überspringen. Die Nebencharaktere Anna, Emilys Freundin, und Nele, eine der Schülerinnen, hingegen lassen ihre Gefühle und Gedanken recht deutlich zu und bei beiden Charakteren bin ich am Daumen drücken.

Dem Fortgang der Geschichte kann ich sehr gut folgen, auch wenn es für mich der erste Band dieser Reihe ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich bei den Charakteren anders empfinden würde, wenn ich die ersten Bände bereits gelesen und die Entwicklung verfolgt hätte. Das tut aber der Spannung in dem Buch keinen Abbruch. Toll sind auch die Lockerungen, die ich zwischendurch beim Lesen erfahre, denn der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über gehalten.



"Hat Ihr Nachbar sich denn in letzter Zeit ungewöhnlich verhalten?", hakte Oliver nach.

"Eigentlich nicht. Er ist genauso schwierig und aggressiv wie sonst auch." - Seite 26



Die Kapitel haben eine ideale Länge und enden oft mit einem Cliffhanger, so dass ich einerseits enttäuscht bin, da es im nächsten Kapitel in der anderen Zeitebene weitergeht, andererseits bin ich froh, dass ich endlich erfahre, was sich dort zuträgt.

Wer kein Problem mit dem Wechsel in den Zeitebenen hat, erfährt einen hochspannenden Lesefluss. Einmal das Buch zur Hand genommen, fällt es mir schwer, es aus der Hand zu legen. Begünstigend ist in diesem Fall, dass ich in der Zeitebene, in dem das Kapitel endet, gerade eh nicht weiterkomme, da ein Wechsel ansteht. - Sonst hätte ich das Buch wohl in eins durchlesen wollen.



Fazit
Dieser Thriller ist für alle, die einem stetigen Wechsel zwischen zwei verschiedenen Zeitebenen gewachsen sind und die Spannung eines Cliffhangers aushalten können.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Verzaubert mit den Träumen der Protagonisten

Das Haus der schönen Dinge
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Das Haus der schönen Dinge - der Titel klingt romantisch, nach einem Wohlfülroman und ist doch so viel mehr. Das Haus der schönen Dinge ist eine Liebeserklärung an die Menschen, an die Familien, die gefühlt ...

Das Haus der schönen Dinge - der Titel klingt romantisch, nach einem Wohlfülroman und ist doch so viel mehr. Das Haus der schönen Dinge ist eine Liebeserklärung an die Menschen, an die Familien, die gefühlt schon immer in München gelebt und gewirtschaftet hatten, Ideen hatten und unermüdlich darum bemüht waren in der Gesellschaft dazu zu gehören und ihren Mitmenschen immer das Gefühl gaben, Willkommen zu sein.




Das Haus der schönen Dinge erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Hirschvogl. Allen voran von Jacob Hirschvogl, der im Jahr 1897 mit seiner Frau Thea das Kaufhaus am Rindermarkt etabliert.

Heidi Rehn schildert anhand der Familiengeschichte der Hirschvogls sehr eindrücklich und emotional das lebhafte und bunte Treiben in München. Die Belastungen, unter denen Freundschaften zwischen jüdischen und nicht jüdischen Münchnern in den verschiedenen Zeiten der Jahre 1897 bis 1952 stehen und was Missgunst und Neid zu Hass und Hetze werden lässt.

Die Charaktere wirken derart lebendig, dass ich zunächst beeindruckt war, wie gründlich Heidi Rehn über die geschichtlichen Ereignisse und die Familienmitglieder recherchiert haben muss. Ich drückte die Daumen, verdrückte hin und wieder ein paar Tränen, war ernst und missgestimmt, wenn etwas nicht klappte und freute mich bei Erfolgen mit ihnen. Eine Familie, der ich gern begegnet wäre. Menschen, mit denen ich mich gern umgeben hätte.

Die Familie Hirschvogl wollte den Menschen in ihrer Umgebung und ihrer Kundschaft immer etwas besonderes bieten und hieß auch jene willkommen, die nicht nur viel Geld dalassen konnten, sondern auch diejenigen, die zum Gucken und Staunen ins Kaufhaus kamen.

Die Herzlichkeit zeichnet vor allen Dingen die Damen der Hirschvogls aus. Da wären Mutter Thea, Tochter Lily und später die Enkelin Edna. Alle drei gesegnet mit Herz und Hirn und dadurch auch mit Unsicherheit. Hörte man lieber auf den Verstand oder gab man lieber dem Gefühl nach? - Und manchmal entschieden dann doch die äußeren Umstände der Jahre 1897 bis 1952 für einen.

Ich war wie gefesselt von dem Geschehen und bin es bis jetzt. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen und gern hätte ich einmal das Hirschvogl besucht. Am liebsten hätte ich mit eigenen Augen gesehen, wie Thea die Verkaufstische blau-weiß dekoriert, wie die Menschen zur Eröffnung am Eingang stehen und staunen und ja, ich würde auch gern sehen, wie die nicht so schönen Szenen verlaufen. Die Streitereien am Esstisch, die Blicke und die ungesagten Worte zwischen den Freundinnen, die Tumulte auf den Straßen.

Wenn ich dich, liebe Heidi Rehn, bitten dürfte oder einen Drehbuchautor: bitte macht aus dieser Geschichte der Hirschvogls eine Mini-Serie und verfilmt sie. Ich würde es lieben.

Bei all den schönen und zauberhaften Details zum Kaufhaus und das Führen der Geschäfte fehlt mir manches Mal der Verbleib wichtiger Personen. Wie gern würde ich diese bis zum Ende näher mitverfolgen. Das Haus der schönen Dinge hätte gut und gern als Triloge angelegt werden können. Auch, wenn es sicherlich sehr schmerzhaft gewesen wäre, die Charaktere in ihren schwersten Zeiten zu begleiten. So bleibt mir, die Lücken der nur angerissenen Zeiträume mit eigenen Gedanken zu füllen.

Ich danke Heidi Rehn für diese wunderschön erzählte Geschichte, die sich so wirklich und wahrhaftig anfühlt, als hätte es die Familie Hirschvogl tatsächlich gegeben.

Und ich danke Lisa Rauen, die mit ihrer Stimme die Geschichte nicht nur in mein Ohr sondern auch in mein Herz getragen hat. Die aufgebrachte Stimme von Cäcilie habe ich immer noch im Ohr.



Fazit
Wer historische Romane und ausladende Familiengeschichten mag, wird mit Das Haus der schönen Dinge bestens unterhalten. Die Geschichte entführt den Leser in die Zeiten der Jahre 1897 bis 1952 und verzaubert mit den Träumen der Protagonisten.

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