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Veröffentlicht am 10.08.2021

Rosa Molche, Amerika und Matti Käferfreund

Edda aus dem Moospfad 1
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Vorschulkinder haben es gar nicht so einfach. Mit dem Ende der Kindergartenzeit ändert sich einfach sehr viel im bisher gewohnten Lebensfluss.
Da muss auch Edda durch. Ihr beste Kindergartenfreundin wird ...

Vorschulkinder haben es gar nicht so einfach. Mit dem Ende der Kindergartenzeit ändert sich einfach sehr viel im bisher gewohnten Lebensfluss.
Da muss auch Edda durch. Ihr beste Kindergartenfreundin wird auf eine andere Schule gehen. Das Nachbargrundstück, auf dem es sich bisher so toll spielen ließ wird verkauft, bebaut und eine neue Familie zieht ein. Und dann steht da auch noch die Einschulung an und, und, und …

Jasmin Schaudinn zeigt in kurzen, fast schon in sich abgeschlossenen Episoden in diesem Vorlesebuch, wie bewegt der Übergang vom Kindergarten in die Schule für unsere Kleinen sein kann. Es geht um ganz alltägliche Veränderungen, darum, offen für Neues zu sein, wie man alte Freundschaften erhalten kann und wie einem diese und die Familie Halt geben können.
Dieses sehr aufregende und bewegte Thema wurde durch die Autorin geschickt altersgerecht verpackt und ist sowohl von der Sprache, als auch von den Kapitellängen her sehr gut zum Vorlesen geeignet. Mit ca. 8 bis 9 Jahren eignet sich das Buch durchaus zum Selberlesen für Grundschüler.

Ich kann das Buch deshalb und wegen der schönen und die Geschichte unterstützenden Illustrationen von Iris Hardt nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Definitiv große Weltliteratur, doch für den europäischen Leser bisweilen sehr gewöhnungsbedürftig

Die Legende der Adlerkrieger
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Eine klassische Geschichte; Schwurbrüder binden ihre Freundschaft an ihre ungeborenen Kinder. Doch bevor sie ihre Werte an diese weitergeben können werden die Lebenspfade beider Schwurbrüder durch Heimtücke ...

Eine klassische Geschichte; Schwurbrüder binden ihre Freundschaft an ihre ungeborenen Kinder. Doch bevor sie ihre Werte an diese weitergeben können werden die Lebenspfade beider Schwurbrüder durch Heimtücke und Gewalt getrennt. Die Frau des einen Schwurbruders wird es in die mongolische Steppe verschlagen, in der ihr Sohn unter dem Einfluss von Dschingis Khan aufwächst; die Frau des zweiten Schwurbruders verschlägt es in die Hauptstadt der Jin, an deren Hof ihr Sohn wie ein kaiserlicher Prinz erzogen wird.
Zudem wird die Welt des Kung-Fu großen Einfluss auf die Leben der beiden Kinder nehmen, da einige Meister dieser Welt durch Schwüre und eine Wette an die Entwicklung der Kinder gebunden sind.
Keiner der beiden jungen Männer ahnt, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind ...



Da ich einige Bücher aus der chinesischen Literatur in meinem Bücherregal habe, hatte ich den Roman begeistert zu lesen begonnen und musste doch recht schnell feststellen, dass mich Jin Yong sehr zügig an die Grenze meiner Begeisterungsfähigkeit brachte. Denn obwohl der Roman (und es ist ja erst der erste Band) wirklich hervorragende Literatur darstellt, ist der Erzählstil des Autoren sehr anstrengend zu lesen und ich benötigte sehr, sehr regelmäßig Pausen, um das Gelesene zum Teil zu durchdenken. Da das dem Lesefluss nicht wirklich bei mir zuträglich ist ergaben sich daraus bisweilen mehrwöchige Pausen bis ich wieder Freude auf eine nächste Passage aus dem Roman hatte. Doch irgendwann etwas nach der Hälfte des Buches, nachdem ich mich an die richtig ausführliche Beschreibung der Kung-Fu-Szenen gewöhnt hatte fing die Handlung mich zunehmend an zu packen und konnte mich dann auch begeistern.



Und da bin ich dann auch bei Tolkien - denn mit dem Herrn der Ringe ging es mir genauso. Beiden Autoren ist eine sehr, sehr ausführliche aber dadurch eben nicht immer gerade aufregende Erzählweise eigen. Wo Tolkien für den europäischen Leser eine ganz neue Welt auferstehen lässt, bereichert Jin Yong anscheinend historische Lebenswelten gekonnt und mit absoluter Selbstverständlichkeit um eine parallele und anscheinend in sich abgeschlossene Kampfkunstgemeinschaft, so dass dieses nahezu "überirdische" Kung-Fu dem Leser wie ein organischer Bestandteil der Realität erscheint.
Ich empfand den Roman mit fortschreitender Handlung und zunehmendem verschmitztem Witz in den Dialogen immer packender und lesenswerter.



Was soll ich nun sagen?
Den nächsten Band habe ich bereits vorbestellt. Und dieser hält, wenn auch über Umwege Einzug in mein Fanregal.
Wer sich nicht sicher ist, ob diese Art ostasiatischer Literatur mit seiner schon an ein Kung-Fu-Buzzword-Bingo grenzenden Erzählung, aber eben auch sehr epischen und bildhaften Handlung das Richtige ist, dem lege ich ans Herz Die Legende der Adlerkrieger im Buchladen in die Hand zu nehmen und das Vorwort von Karin Benz, der Übersetzerin zu lesen. Das hilft wirklich sehr.


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Veröffentlicht am 14.04.2021

Man muss bisweilen über seinen Schatten springen können

Lilly und die Zwölfen 2, Schabernack im Elfenland
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Herr Gräuling schmiedet also weiterhin unangenehme Pläne, um Lillys Familie das Leben zu vermiesen. Nun soll es den Bäumen auf seinem Grundstück an den Kragen gehen. Um die Glückseiche der Zwölfen zu retten ...

Herr Gräuling schmiedet also weiterhin unangenehme Pläne, um Lillys Familie das Leben zu vermiesen. Nun soll es den Bäumen auf seinem Grundstück an den Kragen gehen. Um die Glückseiche der Zwölfen zu retten muss ein Plan her. Und obwohl die Zwölfen optimistisch versuchen, die Eiche zu retten, läuft alles schief.
Da fällt Lilly wieder etwas ein, was ihre Großmutter über die Elfen erzählt hat. Doch werden die Elfen ihren Vettern helfen, wo sie doch so sehr zerstritten sind?

Jetzt ist Sibylle Wenzel so richtig mit ihrer Geschichte in Fahrt gekommen. Obwohl zu Beginn immer wieder Rückblick auf den ersten Band genommen wird, ist die gesamte Handlung nicht langatmig und kommt rasch in Schwung.
Im Kern steht diesmal die Auseinandersetzung mit stark verstrittenen Parteien und wie es Lilly gelingt, diesen Konflikt zu lösen.

Da die Handlung einfach kurzweiliger und abwechslungsreich ist, kann das Buch trotz erhöhtem Leseumfangs bestimmt mehr Kinder begeistern als der erste Band.
Zusammen mit den witzig-frechen Illustrationen von Anna-Lena Kühler sichert es tolle Lesestunden.

„Lilly und die Zwölfen – Schabernack im Elfenland“ empfehle ich wirklich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Da hätte ich gerne eine Fortsetzung

Nicodemus Faust und das Haus der 100 Schlüssel
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Ja, da scheinen sehr langweilige Ferien bei einem etwas verschrobenen Onkel für Nicodemus ins Haus zu stehen. Und dazu noch in einer alten Villa irgendwo im Nirgendwo. Doch irgendwie kommt alles anders, ...

Ja, da scheinen sehr langweilige Ferien bei einem etwas verschrobenen Onkel für Nicodemus ins Haus zu stehen. Und dazu noch in einer alten Villa irgendwo im Nirgendwo. Doch irgendwie kommt alles anders, als er Tomek und Mandragora kennenlernt, einen silbernen Ring findet und von einer Welt jenseits unserer Welt erfährt.
Da beginnen die Ferien richtig spannend zu werden.

Dieses Buch war das Erstlingswerk von Hendrik Lambertus im Kinderbuchbereich. Und ich finde es sehr schade, dass es obwohl er mittlerweile andere Kinderbücher publiziert hat, keine Fortsetzung mit Nicodemus gibt. Immerhin ist es das Haus der 100 Schlüssel.

Dabei haben sowohl Geschichte als auch Figuren wirklich viel Potential für eine Fortsetzung des Geschehens. Das Abenteuer selbst um die Gestaltwandler ist zwar in sich abgeschlossen, aber mit bereits angedeuteten Fäden für eine Fortsetzung.

Es wäre also sehr schade, wenn da nicht noch mehr kommen würde, denn das Abenteuer spricht die Zielgruppe der älteren Grundschüler sicherlich gut an und ist sowohl für Jungen, als auch für Mädchen ein tolles Abenteuer.
Zudem würde ich doch ganz gerne auch weitere Illustrationen von Alexandra Helm sehen wollen. Ihre schwarz-weißen Zeichnungen, die die Kapitel einleiten sind gut gewählt und erzählen so einiges zu den danach folgenden Inhalten.

Also, das Buch ist ein sehr gelungenes Gesamtpaket, von dem ich wirklich gerne, gerne mehr lesen würde.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Wenn Emanzipation so einfach wäre

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Sorry ist ein Mädchen, dass eigentlich ganz in Ordnung ist, würde sie sich nicht immer wieder von den Erwartungen ihrer Mutter unter Druck setzen lassen. Immerhin kann sie ohne Hilfsmittel in die Zukunft ...

Sorry ist ein Mädchen, dass eigentlich ganz in Ordnung ist, würde sie sich nicht immer wieder von den Erwartungen ihrer Mutter unter Druck setzen lassen. Immerhin kann sie ohne Hilfsmittel in die Zukunft sehen, was von einer Visionistin auch erwartet wird. Doch ihre Vorhersagen betreffen nur die unmittelbare Zukunft und sind auch nicht von „prophetischer“ Natur. Ihre Mutter erwartet eben viel, viel mehr.
Und so wird für Sorry der Beginn der Schulzeit an der Akademie Fortuna eher zu einem Alptraum, denn zum Beginn einer tollen Schulzeit.
Sehr schnell zeigt sich, dass alle Wahrsagerfamilien so ihre eigenen teils sehr elitären Vorstellungen über ihre Gaben haben und es einen steten Wettkampf um Ansehen und die Führung der Akademie gibt. An erster Stelle steht dabei der zwischen Sorrys Familie und den Astras, den Sternendeutern. Um das Unglück noch perfekt zu machen kommt dann auch noch ein Junge an die Akademie, der seinen Platz für die seit der Akademiegründung verstoßenen und geächteten Nekromanten beansprucht.

Und schon ist eine nette Fantasygeschichte für junge Leser zustande gekommen.
Der Auftakt zu Sarah M. Kempens Reihe Akademie Fortuna ist ganz gut gelungen und ließ sich bis auf gelegentliche Längen auch sehr gut lesen. Sprachlich ist die ganze Geschichte dem Zielpublikum entsprechend recht spritzig gehalten, so dass sie Kinder am Ende des Grundschulalters gut ansprechen kann. Auch die Illustrationen von Alica Räth passen da gut rein.

Sorry kam mir bisweilen zu nervig schüchtern und Estrella Astra zu aufgesetzt daher; doch die Grundgeschichte war interessant. Es ging viel um Schein und Sein, Selbstbild und Erwartungshaltungen (bis zum Erwartungsdruck) von anderen auf einen selbst. Kurzum, Sorry musste sich im Verlauf der Handlung ein Teil weit emanzipieren, was ihr mit Hilfe ihrer Freunde gelingt. Alles das wurde in eine schöne Intrigengeschichte gepackt, die aber nur bedingt einen Abschluss zum Ende hin erfuhr. So bleibt genügend Spekulationsraum, was für Geschichten sich an der Akademie Fortuna noch ereignen werden.

Schlussendlich finde den Auftakt gelungen, wenn auch etwas langatmig. Doch ich bin ja auch keine 10 bis 12 Jahre mehr. Inhaltlich wird es aber wieder einmal mehr Mädchen als Jungen ansprechen, auch wenn Ben Dulum gar keine so kleine Nebenrolle hat.
Ich bin einmal auf den nächsten Band gespannt und behalte die Serie erst einmal im Auge.

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