Platzhalter für Profilbild

annamichalea

Lesejury Profi
offline

annamichalea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit annamichalea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2022

Das Buch ist schwierig und zugleich faszinierend

Misfits
0

Schauspielerin, Drehbuchautorin und Produzentin, nun auch Buchautorin, aber ich hatte noch nie was gehört von Michaela Coel.
Entsprechend habe ich mich erst einmal im Internet schlau gemacht.
Das Buch ...

Schauspielerin, Drehbuchautorin und Produzentin, nun auch Buchautorin, aber ich hatte noch nie was gehört von Michaela Coel.
Entsprechend habe ich mich erst einmal im Internet schlau gemacht.
Das Buch hat mich zuerst auf Grund des Titels mit den beiden I-Tüpfelchen interessiert. Und was hinter dem Manifest steht?
Eigentlich sehe ich es so, dass das Buch für Michaela Coel alleine ist. Ihr Befreiungsschlag? Was der Leser davon mitnimmt, liegt an ihm. Zumindest kann er die Problematik sicher besser verstehen und sich eine Meinung bilden zur allgemeinen Diskussion.
Für mich selbst war das Lesen auch dadurch etwas schwieriger, weil ich mich nicht in dem Metier auskenne und viele Begriffe und Personen erst einmal googeln oder nachlesen musste.
Wem würde ich das Buch empfehlen? Sicher nicht als Geschenk, aber vermutlich eine Bereicherung für unsere Schulbibliothek, insofern man die Lehrer dazu motivieren könnte es auch zu nutzen!! Die Oberstufenschüler fänden es sicherlich cool.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2021

Selbst ist die Frau, auch als Muttl

Muttl auf Reisen
0

Das Buch kam sehr schnell bei mir an. Mit persönlicher Widmung und einer Tüte Gummibärchen. Also Selbstverlag pur.
Ein wenig wie ein zu grosser Auftritt erscheint es einem, wenn man die Ankündigung in ...

Das Buch kam sehr schnell bei mir an. Mit persönlicher Widmung und einer Tüte Gummibärchen. Also Selbstverlag pur.
Ein wenig wie ein zu grosser Auftritt erscheint es einem, wenn man die Ankündigung in der Kurzzusammenfassung liest:

Mama ist unterwegs …
-in der Hippie-Szene in Andalusien,
-als Backpackerin auf Bali,
-auf Ahnenbesuch in Siebenbürgen,
-in der Türkei auf eigenen Wegen
und in Südfrankreich, muss aber zurück, weil einer ihrer Söhne schwer erkrankt

und dann das schmale Bändchen in den Händen hält. Dazu noch ein relativ grosser Schrifttyp. Aber nun ran das Buch
Zuerst fiel mir auf, dass die Autorin auch in den sozialen Medien sehr aktiv ist. Instagram, Facebook, Twitter und You Tube. Also grosser Auftritt?
Was ich schlussendlich vorfinde ist ein amüsantes Leseerlebnis, schon nicht die 0 8 15 Welt der sich abnabelden Mütter, aber Geschichten einer starken Frau, die umsetzt was sie sich vornimmt und diese Spuren findet man auch in den Erzählungen über ihre erwachsenen Kinder wieder. Dazu bezieht sie oft den Leser mit ein, entweder durch kurze Ansprache, Ich bin Rosi... oder die direkte Aufforderung eigene Erfahrungen mit ihr über ihre Kanäle zu teilen.

Die letzen Seiten sind noch Infos über weitere Bücher, verkleinern also noch den Leseteil. Ich gebe aber insgesamt 4 Sterne, Frau Bauer hat etwas angepackt und selbst umgesetzt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2021

Edles Cover trifft auf ungewöhnlichen Schreibstil

Wo das Licht herkommt
0

Ein sehr schöner Start, das Buch in die Hand zu nehmen. Ein edles Design auf dem Cover, der Name der Autorin passend zum asiatisch anmutenden Coverbild in Längsschrift dargestellt. Die Leinenbuchdeckel, ...

Ein sehr schöner Start, das Buch in die Hand zu nehmen. Ein edles Design auf dem Cover, der Name der Autorin passend zum asiatisch anmutenden Coverbild in Längsschrift dargestellt. Die Leinenbuchdeckel, wie man sie früher öfter bei Hardcovern fand werden hier optisch nachempfunden. Ebenso edel ist das Papier, aus dem Innenseite der Cover und das erste und letzte leere Blatt des Buches bestehen. Dazu noch echte Reliefstruktur. So edel das Outfit, da hätte mein doch gleich ein echtes Leinencover machen können.
Auf alle Fälle schon mal ein hochwertiges Buch hinsichtlich der Machart.
Der Inhalt indessen hat mich sehr erstaunt. Nicht die Geschichte, die erzählt wird, sondern die Art zu Schreiben, zu Erzählen.
Gleich zu Beginn fühlt man sich in das Geschehen hineingeworfen. Man findet nicht gleich in die Geschichte hinein, der Anfang entwickelt sich erst.

Auch findet man gefühlte Sprünge in der Sprache, über die man stolpert. So heisst es zum Beispiel: " Was ändert es die Wesenheit des Seienden " und wenige Zeilen weiter: " Wir hatten einen im Dorf, der hat den Mäusen bei lebendigem Leib das Fell abgezogen "

Worte wie alldorten, Bezeichnungen wie Mentsch und Sätze die eher gestammelten Kurzinfos gleichen.

Mit dem Lesen entwickelt sich auch langsam ein Gefühl für die Sprache, eher den Sprachrhythmus, der Autorin. Ich muss aber sagen ich empfinde es als sehr anstrengend und bin mir nicht sicher, ob es das ist, was der Leser bei diesem Thema und dem edlen Cover erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2021

Ungewöhnlich auf alle Fälle.

Wild Card
0

Das Cover erinnert nicht nur durch die Farbgebung an einen Western, auch die Perspektive trägt zu diesem Eindruck bei. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt man zum Beispiel ein Auto und Stromleitungen. ...

Das Cover erinnert nicht nur durch die Farbgebung an einen Western, auch die Perspektive trägt zu diesem Eindruck bei. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt man zum Beispiel ein Auto und Stromleitungen. Auch der Titel Wild Card geht gefühlsmässig in Richtung Western.
Schnell entdeckt man, es ist ein Thriller und mit einer aussergewöhnlichen Idee für den Hauptdarsteller.
Schon zu Beginn merkt der Leser, dieser ist ein ängstlicher Mann, der eigentlich überhaupt nicht in Afrika sein will. Überall ist es für ihn unbequem, zu heiss und mit verstörenden Erinnerungen an die Gewalt, wegen der er das Land verlassen hat verbunden. Die ständige Korruption, schon bei der Einreise wird er mehrere Scheinchen los, hat sich in den Jahren die er weg war nicht verändert. Er fühlt sich so unsicher, dass er sich einem ehemaligen Peiniger aus der Jugendzeit gegenüber als Polizist der Mordkommission ausgibt, nur um von ihm verschont zu werden. Diese Notlüge hat fatale Folgen.
Aus dieser Ausgangssituation heraus erwartet man einen spannenden Thriller, vieles scheint möglich. Der Ermittler wider Willen wird aufgerieben zwischen den politischen Fronten des afrikanischen Landes. Hier kann ich als Leser nicht wissen, wie gut sich der Autor mit den politischen und kulturellen Gepflogenheiten eines echtes afrikanischen Landes auskennt. Vieles scheint stimmig, manches zu konstruiert.
Sehr schön haben mir die Textstellen ausserhalb der Action, die manchmal arg brutal schien, gefallen, die Sprache und Vorstellungen in denen Kogis Träume und auch Albträume beschrieben werden.
Das Ende hat den Eindruck eines sich Wiederaufbäumens hinterlassen. Ein Abschluss war doch nicht das Ende. Mehr will ich hinsichtlich dessen nicht verraten.
Ich könnte mir das Buch als Basis einer neuen Serie vorstellen, nur müsste man verschiedene Charaktere besser ausbauen.
Noch zum Titel: Besser hätte man das Original Making Wolf beibehalten.


Veröffentlicht am 16.04.2021

Ein Buch, das als "Thriller" über den Tellerrand schaut

Die Experten
0

Ich musste während des Lesens tatsächlich noch einmal das Genre nachschauen. Thriller. Tatsächlich? Der Herausgeber Thomas Wörtche ist bekannt für seinen Einsatz Krimis als Literatur zu betrachten und ...

Ich musste während des Lesens tatsächlich noch einmal das Genre nachschauen. Thriller. Tatsächlich? Der Herausgeber Thomas Wörtche ist bekannt für seinen Einsatz Krimis als Literatur zu betrachten und zu fördern, wenn sie denn mehr als eine Schablone bieten. Aber die Bezeichnung Thriller beinhaltet für mich mehr als hier geboten wird. Daher, und nur dafür, ein Sterneabzug.
Ansonsten muss ich feststellen, dass das Buch auf eine zweigeteilte Leserschaft treffen wird. Ich schätze mal zumindest ab 60 kann man sofort dem Cover einen politischen und gesellschaftlichen Hintergrund zuordnen. Nahost - Konflikt, die Person des ägyptischen Präsidenten Nasser sowie die Thematisierung Kriegsverbrecher und Altnazis. Wer diese Zeit nicht selbst "erlebt" hat, im Sinne von in den Nachrichten verfolgen natürlich, wird sich nicht so schnell in dem geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Hintergrund der Romanhandlung zurechtfinden.
Ein gelungenes Buch über ein Thema und eine Zeit, die man selten in einem Roman wiederfindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere