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Veröffentlicht am 19.04.2021

Realitätsnaher Liebesroman

Feels like Love
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Das Buch lebt meiner Meinung nach von seiner wahnsinnigen Realitätsnähe, denn ich hatte ständig das Gefühl, dass diese Geschichte genau der Person neben mir oder sogar mir selber passieren könnte. Einen ...

Das Buch lebt meiner Meinung nach von seiner wahnsinnigen Realitätsnähe, denn ich hatte ständig das Gefühl, dass diese Geschichte genau der Person neben mir oder sogar mir selber passieren könnte. Einen großen Anteil haben daran die Hauptcharaktere. Emilia muss für ihr Studium umziehen und das nicht ganz freiwillig. Wir alle kennen bestimmt Entwicklungen im Leben, die wir durchlaufen müssen, die uns nicht gefallen. Es war spannend zu entdecken wie sie mit ihrer Situation umgeht, sich weiter entwickelt und sie immer besser kennen zu lernen. In einigen Handlungen und Denkweisen konnte ich mich sogar selber wieder finden, was es mir sehr leicht gemacht hat sie in mein Herz zu schließen. Leo hingegen konnte mich im Buch so faszinieren, wie er es auch könnte, wenn ich einen Menschen im echten Leben treffen konnte. Auch seine Gedanken, Handlungen und Gefühle hat die Autorin sehr schön mit ihren Worten transportiert. Diese Nähe zu den beiden Protagonisten schafft die Autorin, indem sie immer wieder zwischen den Perspektiven der beiden hin und her switcht. Dazu gibt es viele unterschiedliche Nebencharaktere, die sehr schön um die beiden Protagonisten arrangiert und auf die Geschichte abgestimmt wurden.

Zu Beginn des Buches war mir noch gar nicht klar wohin diese Geschichte geht, denn am Anfang könnte man das Gefühl bekommen, dass es sich um eine typische Liebesgeschichte handelt. Sarah Heine jedoch schickt den Leser sehr schnell auf eine viel tiefere und ergreifendere Reise, denn die beiden müssen nicht nur die „typischen“ Probleme einer frischen Liebe bewältigen, sondern sehen sich, viel schneller als man es sich wünscht, mit Wendungen konfrontiert, die ihr Leben aus den Bahnen werfen werden.

Die Geschichte von Leo und Mila, die beide keineswegs perfekt, aber dadurch gerade so authentisch sind, nimmt ziemlich schnell an Fahrt zu und nach nur 300 Seiten hatte ich das Gefühl, ein ganzes Leben gelebt zu haben. Ihre Liebesgeschichte ist real, nicht zu schnulzig, wenn auch liebe- und gefühlvoll. Ich habe es genossen, meine Zeit mit ihnen zu verbringen, mit ihnen nach Amsterdam zu reisen und, auch wenn es schwierig war, die harte darauf folgende Zeit zu durchstehen. Es gab nur zwei kleine Sachen, an denen ich mich etwas gestoßen habe. Die eine ist vermutlich sogar ziemlich lächerlich, aber ich mochte es gar nicht, wenn Mila Leo „Hase“ genannt hat. Über solche Kleinigkeiten konnte ich aber schnell hinwegsehen, denn die Geschichte hat mich mit ihren unerwarteten Handlungen gepackt. Für alle, die gerne Young Adult lesen, aber einfach mal eine doch glaubwürdigere Geschichte lesen möchten, aber auch für Leser des Liebesromans absolut geeignet.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein wichtiges Thema!

Im Wasser sind wir schwerelos
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„Im Wasser sind wir schwerelos“ ist Tomasz Jedrowskis Debütroman, aber dieser elegant geschriebene queere historische Roman ist so tiefgründig, dass man es nicht merkt. Die Hauptfigur Ludwik spielt im ...

„Im Wasser sind wir schwerelos“ ist Tomasz Jedrowskis Debütroman, aber dieser elegant geschriebene queere historische Roman ist so tiefgründig, dass man es nicht merkt. Die Hauptfigur Ludwik spielt im Polen der Nachkriegszeit und kämpft mit seinen eigenen Dämonen, während er sich durch den Kommunismus schlägt.

Während Ludwik seine Verachtung für Polens kommunistische Restriktionen entwickelt, kommt er auch mit seiner Sexualität zurecht. Der Roman ist wie ein epischer Liebesbrief oder eine Geschichte an einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben geschrieben, einen Mann, den er in einem Sommerlager kennen gelernt hat – Janusz. Janusz und Ludwik entwickeln starke Gefühle und eine Liebe, mit der keiner von beiden gerechnet hat, die aber eingedämmt werden muss, da die streng katholische und homophobe Politik Polens sie zerstören könnte. Während die beiden eine Beziehung aufbauen, wagen sie sich auch an ihre Karrieren heran. Ludwik versucht, Professor zu werden, während Janusz in die Politik einsteigt. Sie stehen auf entgegengesetzten Seiten des politischen Spektrums und ihre Unterschiede werden zu einem Kampf, mit dem die beiden zurechtkommen müssen.

Eine Geschichte über Liebe und Verlust, „Im Wasser sind wir schwerelos“ ist eine wunderschön geschriebene Geschichte, die mich vom Prolog bis zum Ende gepackt hat. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, denn es ist definitiv eine schnelle Lektüre. Was den Inhalt angeht, ist es erfrischend leichter, als ich erwartet hatte – ich glaube, ich bin von demoralisierenden und übersensibilisierten LGBTQ+-Dramen ausgebrannt worden. Tomasz Jedrowski, ich kann es kaum erwarten, dass sich jeder in „Im Wasser sind wir schwerelos“ verliebt.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Magisch und romantsich

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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A Court of Thorns and Roses handelt von der jungen Protagonistin Feyre, die auf dem Kontinent Prythian südlich der Mauer im Land der Sterblichen lebt. Nachdem sie das Vermögen ihrer Mutter und ihres Vaters ...

A Court of Thorns and Roses handelt von der jungen Protagonistin Feyre, die auf dem Kontinent Prythian südlich der Mauer im Land der Sterblichen lebt. Nachdem sie das Vermögen ihrer Mutter und ihres Vaters verloren hat, ist sie gezwungen, zusammen mit ihren beiden Schwestern und ihrem Vater ein Leben in Abgeschiedenheit und Armut zu führen. Feyre hat sich als Ernährerin der Familie behauptet und sich als begabte Jägerin erwiesen, die sich das Jagen selbst beigebracht hat. Eines Tages, während einer Jagdexpedition, gerät sie in große Gefahr und trifft eine schicksalhafte Entscheidung, die sie in eine ganz neue Welt führt. Diese neue Welt entpuppt sich nicht nur als das Reich der sieben Höfe, sondern auch als eine wahnsinnig magische Welt mit unzähligen magischen Geschöpfen und neuen Gefahren. Ob Feyre sich in dieser ihr unbekannten Welt, die von einem schrecklichen Fluch bedroht ist, behaupten kann und ob es ihr gelingt, unter all den Fae zu überleben, zeigt dieser Eröffnungsroman.

Ohne eine wirkliche Aufteilung des Romans ist das Buch inoffiziell in zwei verschiedene Teile geteilt. Die Handlung entwickelt sich in beiden Teilen völlig unterschiedlich, der Schwerpunkt ist anders gesetzt und die Beziehung zwischen den Protagonisten hat sich auf eine andere Ebene verschoben. Während sich die erste Hälfte des Buches hauptsächlich auf die Entdeckung der neuen Umgebung konzentriert, geht es im zweiten Teil um die Festigung der neu entdeckten Beziehungen. Diese Aufteilung hat mir sehr gut gefallen. Der Schnitt ist plausibel und wird durch ein entscheidendes Ereignis eingeleitet, das die beiden Protagonisten Tamlin und Feyre auf sehr emotionale und intime Weise verbindet. Die Entwicklung der Protagonisten steht immer im Mittelpunkt der Geschichte von Sarah J. Maas. Während Tamlin bis zum Ende des Buches undurchsichtig bleibt, aber zumindest gelegentlich einige Ansätze zeigt, wie man ihn einordnen kann und welche Motive ihn antreiben, ist man bei Feyre etwas zuversichtlicher. Sie steht eindeutig im Mittelpunkt der Geschichte, man lernt ihre Motive und Gefühle von Anfang an kennen und kann sich daher in ihre Lage versetzen. Feyre ist mir bis auf wenige Ausnahmen recht sympathisch geworden und konnte mich mit ihren Eigenheiten und ihren Motiven von sich überzeugen, auch wenn sie mir ab und zu auf die Nerven ging. Trotzdem ist das gar nicht so schlimm, denn dieses Verhalten ist irgendwie menschlich und niemand ist wirklich perfekt. Nicht einmal die Hauptfigur dieser Märchenadaption. Abgesehen von diesen beiden großen Protagonisten kann dieser Roman auch mit seinen zahlreichen wirklich gut skizzierten Nebenfiguren und interessanten Kreaturen aus dem Reich der Fae überzeugen.

Ein weiterer großer Aspekt des Buches ist die gut durchdachte Handlung, die mich von der ersten Seite an überzeugt hat. Zugegeben, diese Geschichte weist einige Parallelen zur Märchenvorlage Die Schöne und das Biest auf, kann aber dennoch genügend Eigenständigkeit entwickeln, um als eigenes Werk gut zu funktionieren, da sich die Geschichte im Laufe der Handlung immer weiter von der Vorlage zu entfernen scheint. Die Geschichte ist wunderbar durchdacht, mit vielen schönen Details und mit ein oder zwei geschickt platzierten Cliffhangern ist sie unglaublich spannend und unterhaltsam zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Magisch und romantisch!

Das Reich der sieben Höfe
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A Court of Thorns and Roses handelt von der jungen Protagonistin Feyre, die auf dem Kontinent Prythian südlich der Mauer im Land der Sterblichen lebt. Nachdem sie das Vermögen ihrer Mutter und ihres Vaters ...

A Court of Thorns and Roses handelt von der jungen Protagonistin Feyre, die auf dem Kontinent Prythian südlich der Mauer im Land der Sterblichen lebt. Nachdem sie das Vermögen ihrer Mutter und ihres Vaters verloren hat, ist sie gezwungen, zusammen mit ihren beiden Schwestern und ihrem Vater ein Leben in Abgeschiedenheit und Armut zu führen. Feyre hat sich als Ernährerin der Familie behauptet und sich als begabte Jägerin erwiesen, die sich das Jagen selbst beigebracht hat. Eines Tages, während einer Jagdexpedition, gerät sie in große Gefahr und trifft eine schicksalhafte Entscheidung, die sie in eine ganz neue Welt führt. Diese neue Welt entpuppt sich nicht nur als das Reich der sieben Höfe, sondern auch als eine wahnsinnig magische Welt mit unzähligen magischen Geschöpfen und neuen Gefahren. Ob Feyre sich in dieser ihr unbekannten Welt, die von einem schrecklichen Fluch bedroht ist, behaupten kann und ob es ihr gelingt, unter all den Fae zu überleben, zeigt dieser Eröffnungsroman.

Ohne eine wirkliche Aufteilung des Romans ist das Buch inoffiziell in zwei verschiedene Teile geteilt. Die Handlung entwickelt sich in beiden Teilen völlig unterschiedlich, der Schwerpunkt ist anders gesetzt und die Beziehung zwischen den Protagonisten hat sich auf eine andere Ebene verschoben. Während sich die erste Hälfte des Buches hauptsächlich auf die Entdeckung der neuen Umgebung konzentriert, geht es im zweiten Teil um die Festigung der neu entdeckten Beziehungen. Diese Aufteilung hat mir sehr gut gefallen. Der Schnitt ist plausibel und wird durch ein entscheidendes Ereignis eingeleitet, das die beiden Protagonisten Tamlin und Feyre auf sehr emotionale und intime Weise verbindet. Die Entwicklung der Protagonisten steht immer im Mittelpunkt der Geschichte von Sarah J. Maas. Während Tamlin bis zum Ende des Buches undurchsichtig bleibt, aber zumindest gelegentlich einige Ansätze zeigt, wie man ihn einordnen kann und welche Motive ihn antreiben, ist man bei Feyre etwas zuversichtlicher. Sie steht eindeutig im Mittelpunkt der Geschichte, man lernt ihre Motive und Gefühle von Anfang an kennen und kann sich daher in ihre Lage versetzen. Feyre ist mir bis auf wenige Ausnahmen recht sympathisch geworden und konnte mich mit ihren Eigenheiten und ihren Motiven von sich überzeugen, auch wenn sie mir ab und zu auf die Nerven ging. Trotzdem ist das gar nicht so schlimm, denn dieses Verhalten ist irgendwie menschlich und niemand ist wirklich perfekt. Nicht einmal die Hauptfigur dieser Märchenadaption. Abgesehen von diesen beiden großen Protagonisten kann dieser Roman auch mit seinen zahlreichen wirklich gut skizzierten Nebenfiguren und interessanten Kreaturen aus dem Reich der Fae überzeugen.

Ein weiterer großer Aspekt des Buches ist die gut durchdachte Handlung, die mich von der ersten Seite an überzeugt hat. Zugegeben, diese Geschichte weist einige Parallelen zur Märchenvorlage Die Schöne und das Biest auf, kann aber dennoch genügend Eigenständigkeit entwickeln, um als eigenes Werk gut zu funktionieren, da sich die Geschichte im Laufe der Handlung immer weiter von der Vorlage zu entfernen scheint. Die Geschichte ist wunderbar durchdacht, mit vielen schönen Details und mit ein oder zwei geschickt platzierten Cliffhangern ist sie unglaublich spannend und unterhaltsam zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Locker-leichte Liebesgeschichte mit kleinen Schwächen!

Falling - Ich kann dich nicht vergessen
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„Falling: Ich kann dich nicht vergessen„ von Estelle Maskame klang nach einer locker-leichten Geschichte, die an der Highschool angesiedelt ist und einfach die perfekte Lektüre für diese Jahreszeit ist. ...

„Falling: Ich kann dich nicht vergessen„ von Estelle Maskame klang nach einer locker-leichten Geschichte, die an der Highschool angesiedelt ist und einfach die perfekte Lektüre für diese Jahreszeit ist. Ich habe die „Dark Love“ Trilogie der Autorin nicht gelesen, allerdings bin ich mir relativ sicher, dass diese mehr in die Richtung New Adult geht, aber bei diesem Buch sind die typischen Elemente dieses Genres jedenfalls nicht zu finden. Obwohl es einige Problempunkte in diesem Buch gibt und natürlich auch einige Klischees vorhanden sind, hat mir das Lesen im Großen und Ganzen ziemlich viel Spaß gemacht.

Vielleicht lag das aber auch daran, da meine Erwartungen eher niedrig waren und sie somit übertroffen wurden. Die Prämisse der Story hat mir schon mal zugesagt: Kenzie und Jaden waren in der Vergangenheit schon mal ein Paar, bis ein Schicksalschlag die beiden auseinander riss und der Kontakt zwischen ihnen abbrach. Aber auch ein Jahr später sind die beiden sich bewusst, dass sie den anderen nicht vergessen können und noch immer etwas zwischen ihnen liegt. Mir hat das langsame Anbandeln der beiden ziemlich gut gefallen, auch weil sich das Buch am Rande auch um Verlust und Angst befasst und die beiden so eine Stütze füreinander waren. Allerdings hätte man diesen Handlungsstrang meiner Meinung nach noch weiter ausschmücken können.

Ich muss ehrlich gesagt auch zugeben, dass ich zu Jaden auch keine Bindung aufbauen konnte und er damit auch einer der uninteressanteren Charaktere blieb. Anders ging es mir mit Kenzie – sie war endlich mal eine sympatische Protagonistin und auch ihre zwei besten Freunde Will und Holden sind mir echt ans Herz gewachsen. Loben muss ich an dieser Stelle auch mal wie Estelle Maskame es mit einer Figur gehandhabt hat, die schwul ist, denn im Gegensatz zu vielen anderen Genrevertretern, wo solche Charaktere sehr stereotypisch dargestellt werden, war diese Person so wie jede andere.

Wie im Klappentext bereit verraten wird, hütet auch Kenzie ein „dunkles“ Geheimnis, was meiner Meinung nach aber bloß total nichtig und nichtssagend war. Der Twist am Ende war dafür umso interessanter und brachte das gewisse Pfeffer in die Geschichte. Das Ende der Geschichte ist meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen, denn als ich das letzte Kapitel gelesen habe dachte ich mir so „Im Ernst? Das wars jetzt?“. Ich hätte locker noch 100 Seiten gebraucht, damit es für mich alles schlüssig gewesen und das Potenzial der letzendlichen Auflösung sinnvoll aufgelöst worden wäre.

Fazit: „Falling: Ich kann dich nicht vergessen“ ist eine locker-leichte Liebesgeschichte mit leichten Mysteryelementen, die meines Erachtens perfekt für Einsteiger in diesem Genre wäre. Die Autorin hat hier kein literarisches Meisterwerk erschaffen, aber mir hat das Lesen Spaß gemacht und war nett für zwischendurch. Ich bin mir sicher, dass Fans von Anna Todd oder der Autorin selbst hier ihren Spaß haben werden!

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