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Veröffentlicht am 23.04.2021

Spannend, lustig, warmherzig, zauberhaft schön!

Familie Flickenteppich 3. Wir machen Ferien
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Da mir die ersten beiden Bänden der Familie Flickenteppich-Serie so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in die Nummer ...

Da mir die ersten beiden Bänden der Familie Flickenteppich-Serie so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf meine Rückkehr in die Nummer 11 habe ich mich tierisch gefreut!

Die Mutter von Emma, Ben und Jojo ist aus Australien zurückgekommen und wird mit ihrer Rückkehr für ordentlich Aufregung und Wirbel in der Nummer 11 sorgen. Emma freut sich riesig darüber, dass ihre Mama endlich wieder da ist und möchte so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Für das Meerschweinchen-Schulprojekt und ihre beste Freundin Aylin hat sie daher kaum Zeit. Wie schön wäre es doch, wenn Mama Rebecca für immer bleiben würde. Ben scheint Emmas großen Wunsch jedoch nicht zu teilen – er macht irgendwie gar nicht den Eindruck, als würde er sich über Mamas Besuch freuen. Als Rebacca ihren Kindern eröffnet, dass sie gemeinsam mit ihnen eine Campingtour an die Nordsee machen möchte, zeigt sich aber auch Emmas großer Bruder begeistert. Da Freddy und seine Großeltern in ihrem coolen Campingwagen ebenfalls an die Nordsee fahren, kann Ben mit seinem Kumpel hoffentlich ganz viel Zeit verbringen. Es soll dann aber anders kommen als geplant. Als Emma entdeckt, dass ihre Mutter ein Geheimnis hat, ist es schlagartig vorbei mit dem schönen Urlaub. Was sollen die Kinder jetzt nur machen?

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein Jahr her ist, dass ich den zweiten Teil gelesen habe und als absolute Vielleserin gerne mal bei Charakterennamen schwächle, habe ich völlig mühelos in die Hausnummer 11 zurückgefunden. Da wir es in dieser Reihe insgesamt mit recht vielen Figuren zu tun bekommen, würde ich es nur nach wie vor gar nicht schlecht finden, wenn es vorne in den Büchern ein Personenregister geben würde. Vor allem für Neueinsteiger wäre das natürlich eine feine Sache. Ich rate allerdings eh sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da die Bücher aufeinander aufbauen. Man kann dem Geschehen in den Fortsetzungen meinem Empfinden nach zwar auch ohne Vorwissen gut folgen, aber es empfiehlt es sich auf jeden Fall, von Band 1 an aufwärts zu lesen.

Für mich, als Nicht-Neuling, hieß es auch dieses Mal auf lauter altbekannte und liebgewonnene Gesichter zu treffen. Unsere Hauptprotagonistin Emma, ihre Geschwister Ben und Jojo, ihr Papa Olli, die weiteren Bewohner aus der Nummer 11 – alle sind wieder mit von der Partie, was mich unheimlich gefreut hat. Mit der bunten Truppe aus der Hausnummer 11 hat die Stefanie Taschinski ganz wundervolle und einzigartige Charaktere erschaffen, die man als Leserinnen einfach sofort gernhaben muss...na ja, okay, bis auf die Erbsenzähler vielleicht, auch bekannt als das Ehepaar Neumann. Es muss allerdings dazu gesagt sein, dass die Neumanns inzwischen schon um einiges netter geworden sind und viel weniger erbsenzählerisch drauf sind als es im Serienstart der Fall war.
Wer in diesem Band ebenfalls mit an Bord ist und sogar eine sehr große Rolle in der Geschichte spielen wird, ist die Mutter von Emma, Ben und Jojo. Die Eltern der drei Geschwister sind getrennt und da sich Mama Rebecca bis vor kurzem noch in Australien aufgehalten hat, begegnen wir ihr erst in diesem Teil so richtig. In den Vorgängern durften wir sie aber bereits dank ein paar Videocalls ein wenig kennenlernen und ich muss gestehen, dass sie in diesen nicht den sympathischsten Eindruck auf mich gemacht hat. Auch in diesem Band bin ich leider nicht komplett mit ihr warmgeworden, was aber in keinster Weise mein Lesevergnügen beeinträchtigt hat.

Neben den lebensnahen Charakteren konnte mich Stefanie Taschinski auch mit ihrem Schreibstil und der Erzählweise hellauf begeistern. Wir erfahren die gesamte Handlung abermals aus der Sicht der 8-jährigen Emma in der Ich-Form und der Autorin ist es in meinen Augen wieder hervorragend gelungen, aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens zu schreiben. Mit ganz viel Einfühlsamkeit und Authentizität stellt sie Emmas Gefühls- und Gedankenwelt dar, sodass man sich spielend leicht in die 8-jährige hineinversetzen kann. Emmas Begeisterung darüber, dass ihre Mama endlich wieder da ist; ihr sehnlicher Wunsch, dass ihre Mutter für immer bleibt; ihre großes Lampenfieber vor ihrem Schulvortrag; ihre Bedrücktheit, als ihre beste Freundin Aylin wütend auf sie ist; ihr Bestürzung, als sie Rebeccas Geheimnis entdeckt – ich habe Emmas Fühlen und Denken jederzeit vollkommen nachvollziehen können.

Wie die zwei Vorgänger, so beschert uns auch Band 3 eine Geschichte, in der nicht alles eitel Sonnenschein ist. Schwierige Themen wie Trennung der Eltern und Enttäuschung werden angesprochen und auf eine sehr sensible und kindgerechte Weise behandelt. Die Erzählung enthält eine fabelhafte Balance zwischen Ernst und Humor und vermittelt neben den bereits genannten Dingen noch viele weitere wichtige Themen und Werte wie Familie, Freundschaft, Diversität und Zusammenhalt. Klasse verpackt in einem aufregenden, unterhaltsamen und liebenswerten Alltags-Ferien-Abenteuer hat all das seinen Platz in der Geschichte gefunden. Für mich war auch dieser Band so ein richtiges Wohlfühlbuch, das mich mit seinem herrlich modernen Bullerbü-Feeling, der kindlichen Erzählperspektive und den supersüßen Illustrationen von Anfang bis Ende verzaubern konnte.

Illustriert wurde auch dieses Familie Flickenteppich-Erlebnis von Anne-Kathrin Behl. Ich bin von ihren vielen farbigen, liebevollen Illustrationen erneut richtig begeistert. Sie strahlen, wie das farbenfrohe Cover, so etwas wunderbar Fröhliches aus und passen einfach nur perfekt zur Geschichte. Sehr cool fand ich auch, dass es eine tolle und ganz einfache Anleitung fürs Meerschweinchen zeichnen gibt. An dieser werden Kinder (und Meerschweinchenfans) garantiert ganz viel Freude haben. :)

Empfohlen wird die Reihe ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Wer schon ein geübterer Leser
in ist, sollte bei der Familie Flickenteppich-Serie keine Probleme mit dem Selberlesen haben.
Fürs Vorlesen würde ich persönlich sie sogar schon ab etwa 6 Jahren empfehlen. Als Vorlesebücher bieten sich alle drei Bände meiner Ansicht nach prima an.

Das Ende ist ein bisschen traurig und herzerwärmend schön zugleich und kann ganz am Schluss mit einer großen Überraschung aufwarten. Da bin ich nun sehr gespannt, wie es wohl im September in Band 4 weitergehen wird. Auf den nächsten Teil freue ich mich dieses Mal ganz besonders, da es sich bei diesem um einen Weihnachtsband handelt. Weihnachten mit Familie Flickenteppich – das wird ganz bestimmt großartig werden!

Fazit: Stefanie Taschinski hat mit „Familie Flickenteppich – Wir machen Ferien“ einen weiteren, rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, mit welchem sie Jung und Alt ein wunderschönes (Vor-)Lesevergnügen beschert. Auch die dritte Familie Flickenteppich-Erzählung ist spannend, lustig, turbulent und warmherzig und ganz hinreißend von der Anne-Kathrin Behl illustriert. Ich habe mich von Beginn an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und eine zauberhafte Zeit mit Emma, Ben, Jojo und Co. verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein wundervolles Buch, unbedingt lesen!

Die Nachtbushelden
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Da mir Onjali Q. Raúf im vergangenen Jahr mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ ein absolutes Highlight geschenkt hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr ein zweites Kinderbuch von ihr ...

Da mir Onjali Q. Raúf im vergangenen Jahr mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ ein absolutes Highlight geschenkt hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr ein zweites Kinderbuch von ihr im Atrium Verlag erscheinen wird. Da stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Der 10-jährige Hector ist es gewohnt, ständig Ärger zu bekommen und von den Erwachsenen in der Regel „HECTOOOOOOOR“ gerufen zu werden, da er ihnen immerzu Gründe liefert, sich über ihn aufzuregen. Er mobbt seine Mitschüler, zieht sie ab, macht sich über sie lustig und auch gegenüber Erwachsenen verhält er sich respektlos und aufmüpfig. Bei dem Obdachlosen Thomas, der im Park wohnt, ist Hector mit seinem Streich aber eindeutig zu weit gegangen. Wenig später beschuldigt er ihn sogar noch, an den mysteriösen Diebstählen beteiligt zu sein, die sich seit kurzem in der Stadt ereignen. Als Hector seinen Irrtum erkennt, wird ein Umdenken in ihm stattfinden. Er möchte seinen Fehler unbedingt wieder gutmachen und den wahren Täter finden.

Da mir „Der Junge aus der letzten Reihe“ so unglaublich gut gefallen hat, habe ich mir von meinen zweiten Werk der Autorin natürlich ziemlich viel erhofft. Vielleicht zu viel? Nein, zum Glück nicht! Onjali Q. Raúf hat mich auch mit „Die Nachtbushelden“ auf ganzer Linie überzeugen können. Ich finde dieses Buch einfach nur zauberhaft und hoffe sehr, dass es den Weg zu zahlreichen Leserinnen finden wird. Die Geschichte, die in „Die Nachtbushelden“ erzählt wird, verdient es einfach von ganz vielen Menschen gelesen werden. Onjali Q. Raúf ist es mal wieder hervorragend gelungen, ernste und wichtige Themen auf eine kindgerechte und ehrliche Weise zu behandeln und ihre Handlung mit einer ganz bedeutsamen Botschaft zu versehen. Mit viel Einfühlsamkeit und Authentizität sensibilisiert sie junge Leserinnen für das allgegenwärtige Thema Obdachlosigkeit und zeigt auf, wie falsch es ist, einfach wegzuschauen und Obdachlose respektlos zu behandeln. Man muss hingucken und sollte irgendwie helfen, anstatt es den Obdachlosen mit einem unmenschlichen Verhalten nur noch schwerer zu machen. Diese Message vermittelt die Geschichte in „Die Nachtbushelden“ und sie liefert zudem tolle Denkanstöße, wie man selbst unterstützen kann.
Hinten im Buch befindet ein mehrseitiger Anhang über Obdachlosigkeit, der unter anderem ein Glossar und hilfreiche Anregungen enthält. Man spürt richtig, wie sehr dieses Thema der Autorin am Herzen liegt. Verdeutlicht wird dies noch durch ihr bewegendes Nachwort, in welchem sie uns von ihren eigenen Kindheitserfahrungen erzählt, die sie zu diesem Buch inspiriert haben.

Neben der Obdachlosigkeit beinhaltet die Erzählung noch eine weitere aktuelle Thematik: Mobbing. Anders aber, wie ich es sonst aus Kinderbüchern kenne, ist es nicht unser Hauptprotagonist, der gehänselt und gequält wird – er selbst ist es, der in die Rolle des Mobbers und Unruhestifters schlüpft.
Hector, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, ist anfangs ein sehr unangenehmer und gemeiner 10-jähriger Junge, der seine Mitschülerinnen bestiehlt, schikaniert und fiese Streiche spielt und rotzfrech zu Erwachsenen ist. Man kann Hector wahrlich nicht als Sympathieträger bezeichnen und obwohl es mir in Büchern eigentlich immer enorm wichtig ist, dass ich die Romanhelden mag, hat es mich hier tatsächlich überhaupt nicht gestört, dass ich unseren Protagonisten aufgrund seines rücksichtslosen und schockierendesn Verhaltens zunächst nicht mochte.
Hector wird jedoch eine beeindruckende Entwicklung durchmachen und dies mitzuerleben fand ich einfach nur wunderbar. Er wird auf lauter gutherzige und außergewöhnliche Menschen treffen mit deren Hilfe er lernen wird, wie wichtig es ist, seine Mitmenschen freundlich und sozial zu behandeln und Bedürftigen zu helfen. Da hätten wir beispielsweise den Obdachlosen Thomas, die einmalige Catwomen und seine toughe Klassenkameradin Mei-Li. Dank ihnen wird sich Hector zu einem ganz anderen, viel besseren Jungen entwickeln und was mir dabei besonders gut gefallen hat: Seine Charakterwandlung ist vollkommen glaubhaft und realistisch. Sie ist niemals zu schnell, jederzeit nachvollziehbar und zum Ende hin sogar richtig herzergreifend.

Neben den bereits genannten Aspekten handelt die Geschichte auch von Freundschaft und Zusammenhalt und sie beschert uns zudem ein packendes und unterhaltsames Detektivabenteuer. Diese Kombi konnte mich richtig begeistern. „Die Nachtbushelden“ berührt einen nicht nur und regt zum Nachdenken an – die Story lädt auch zum Mitfiebern und Mitraten ein und zaubert einem hin und wieder mal ein Schmunzeln auf die Lippen.

Für mich kam beim Lesen an keiner einzigen Stelle Langeweile auf. Die Handlung hat mich sofort in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln können, sodass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Zu meinem flotten Lesetempo hat dann natürlich auch der Schreibstil beigetragen. Onjali Q. Raúf schreibt einfach großartig. Ihr Erzählstil ist leicht, mitreißend und authentisch und ausgezeichnet von Katharina Diestelmeier ins Deutsche übertragen – man fliegt beim Lesen wirklich nur so durch die Seiten.

Empfohlen wird das Buch ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Fürs Selberlesen würde ich persönlich „Die Nachtbushelden“ allerdings erst ab etwa 9 oder 10 Jahren empfehlen. Ich denke, dass es für 8-jährige Kids vielleicht noch ein bisschen zu schwierig sein könnte. Bezüglich des Folgens und Verstehens der Handlung sollten sie jedoch keine Probleme haben und da sich die Geschichte auch prima zum Vorlesen anbietet, halte ich die Altersangabe des Verlags für vollkommen angemessen.

Fazit: Onjali Q. Raúf hat es erneut geschafft und mir mit einem ihrer Bücher ein echtes Highlight beschert. Ich bin hellauf begeistert von der Art und Weise wie die Autorin jungen Leser
innen die wichtigen Themen Obdachlosigkeit und Mobbing näherbringt und wie geschickt sie diese Themen in einer spannenden Detektivgeschichte verpackt hat. „Die Nachtbushelden“ ist mit viel Herz, Feingefühl und Echtheit geschrieben und reißt einen durchgehend mit. Die Geschichte bewegt, rüttelt auf und klingt nach und sie ermutigt einen dazu, selbst aktiv zu werden. Mir hat es richtig das Herz erwärmt zu sehen, wie sich aus dem fiesen Mobber Hector ein wahrer Held entwickelt. Ich kann einfach jedem, egal ob Jung oder Alt, wirklich nur empfehlen, „Die Nachtbushelden“ zu lesen.Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Ein herrlicher Hörgenuss mit ganz viel Witz und Herz!

Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates
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Als ich das erste Mal von „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das ulkige und fröhlich gelbe Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken ...

Als ich das erste Mal von „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das ulkige und fröhlich gelbe Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich Freddie und seine zwei Freunde auf ihrer aufregenden Reise durch Wales unbedingt begleiten möchte und da das Hörbuch von Simon Jäger gelesen wird – einer meiner liebsten Hörbuchsprecher – zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Audiobook bei mir einziehen.

Als der 11-jährige Freddie nach dem Tod seiner Oma erfährt, wer sein biologischer Vater ist, steht für ihn sofort fest: Er will ihn unbedingt suchen! Gemeinsam mit seinen zwei weltbesten Freunden Ben und Charlie begibt er sich auf einen aberwitzigen Roadtrip quer durch Wales, stets den Fakten folgend und mit dem Ziel seinen leiblichen Vater zu finden. Dass er während seiner Reise ein Wunder nach dem nächsten erleben wird, hätte der 11-jährige nur nicht gedacht. Freddie glaubt schließlich eigentlich gar nicht an Wunder. Die vielen kuriosen Dinge und verrückten Abenteuer, die auf ihrer Reise geschehen werden, werden Freddie jedoch noch zeigen, dass man nicht immer alles logisch erklären kann.
Was die drei Freunde wohl alles auf ihrer Tour durch Wales erleben werden? Wird ihre Suche am Ende erfolgreich sein?

Ich liebe Roadtrip-Stories und Geschichten, die urkomisch und herzzerreißend zugleich sind und voller absurder Momente stecken, lese bzw. höre ich ebenfalls für mein Leben gerne.
Solltet ihr diese Leidenschaften mit mir teilen, kann ich euch nur nahelegen, den 11-jährigen Freddie Yates und seine beiden Freunde Ben und Charlie auf ihrer wilden Reise durch Wales zu begleiten. Und, ein weiterer großer Tipp von mir: Macht es wie ich und lasst das Hörbuch bei euch einziehen. Was bin ich froh, dass ich mich für die ungekürzte Lesung mit Simon Jäger entschieden habe! Hach, was hatte ich hier einen Spaß beim Hören. Das Buch wird natürlich auch der reinste Gute-Laune-Macher sein, ist ja schließlich dieselbe Story, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Hörbuch noch einmal ein bisschen unterhaltsamer ist. Simon Jäger glänzt mal wieder in seiner Rolle und liest einfach nur göttlich. Für mich war das pure Vergnügen diesem Hörbuch zu lauschen und mit der lebendigen Vortragsweise von Simon Jäger diese umwerfend komische und wundervolle Geschichte kennenzulernen. Mit seiner angenehmen und vielfältigen Stimme beschert uns Simon Jäger über 5 Stunden allerschönsten Hörgenuss, den man so schnell nicht wieder vergisst.

Als ich mit dem Hören begann, war ich mir bereits nach wenigen Hörminuten vollkommen sicher, dass ich mit „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ eine großartige Zeit verbringen werde. Der Sprecher, die humorvolle Erzählweise, unser Hauptprotagonist Freddie – ich war einfach von allem auf Anhieb begeistert. Tja, und wie ihr dem obigen Abschnitt meiner Rezension sehr gut entnehmen könnt, lag ich mit meiner Vermutung goldrichtig. ;)
„Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ erzählt eine zauberhafte Abenteuergeschichte über Freundschaft, die Bedeutung von Familie, Verlust, Mut und Zusammenhalt und ist mit ganz viel Herz, Witz, Charme und Leichtigkeit geschrieben. Ist man in einem Moment noch breit am grinsen oder herzhaft am lachen, sitzt man im nächsten Augenblick schon wieder ganz gerührt und bewegt da. Jenny Pearson hat in meinen Augen eine fabelhafte Mischung aus Komik, Traurigkeit und Tiefgang geschaffen, sodass sie uns mit ihrem Buch nicht nur bestens unterhält, sondern auch sehr nachdenklich stimmt.

Empfohlen wird das Hörbuch am 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Jenny Pearson behandelt das Thema Tod auf eine sehr kindgerechte und einfühlsame Weise, sodass die Handlung niemals zu ernst oder bedrückend wird.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 11-jährigen Freddie in der Ich-Perspektive. Freddie fand ich einfach nur klasse. Mit seinen liebenswerten, lustigen und einmaligen Besonderheiten hat er sich sofort in mein Herz geschlichen und von der Art und Weise wie er uns die Geschichte erzählt, war ich von Beginn an ganz hingerissen. Jenny Pearson ist es vortrefflich gelungen aus der Sicht eines 11-jährigen Jungen zu schreiben und lässt ihren Romanhelden mit der genau richtigen Portion an kindlicher Unschuld von seinen Erlebnissen berichten. Es ist einfach die reinste Freude, Freddies Erzählungen zu lauschen.

Neben Freddie konnte mich die Autorin auch mit den weiteren Charakteren komplett überzeugen. Da hätten wir beispielsweise Freddies nicht-biologischen Vater, stets Dad genannt, der ein herzensguter Kerl ist und Freddie wie seinen eigenen Sohn liebt, oder ein wütender Bandit, mit dem wahrlich nicht gut Kirschen essen ist. Und dann wären da natürlich noch Ben und Charlie, Freddies zwei weltbeste Kumpels. Ben und Charlie haben mein Herz ebenfalls im Sturm erobert. Die zwei sind, wie Freddie, einfach einzigartig und haben mir mit ihren amüsanten Eigenarten ständig ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Vor allem Charlie fand ich herrlich. Er war ganz klar mein heimlicher Star der Geschichte.

Gemeinsam mit den drei Freunden begibt man sich als Hörer auf einen irrwitzigen Roadtrip quer durch Wales, mit dem Ziel Alan Froggley zu finden, Freddies leiblichen Vater. Was die drei dabei alles erleben werden, ist teilweise echt erstaunlich. Und superwitzig. Dass ihre Suche sie quer durch Wales führen wird, sie an einem Zwiebelwettessen teilnehmen, in Superheldenkostümen für ordentlich Aufruhr sorgen und sogar ins walisische Fernsehen kommen werden, hätte wohl keiner von ihnen gedacht. Und dass sie mit einem fuchsteufelswilden Diamentendieb einander geraten werden, erst recht nicht. Die abenteuerliche Reise von Freddie, Ben und Charlie sprüht nur so vor Kuriositäten, Überraschungen, Spaß und Wunder. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man hier wahrlich vergebens.

Ob es den Freunden schließlich noch gelingen wird, Alan Froggley zu finden, werde ich hier natürlich nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Mir jedenfalls hat das Ende ausgesprochen gut gefallen. Es ist traurig und wunderschön zugleich und rundet diese wundersame Geschichte perfekt ab.

Fazit: Warmherzig, mitreißend, unheimlich witzig. Ein unvergessliches Hörerlebnis für Jung und Alt!
Jenny Pearson hat mit „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“ einen wunderbaren Kinderroman ab 10 Jahren geschrieben, mit dem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Mir hat es unglaublich viel Vergnügen bereitet Freddie, Ben und Charlie auf ihrer turbulenten Reise durch Wales zu begleiten und gemeinsam mit ihnen ein verrücktes Abenteuer und kurioses Ereignis nach dem nächsten zu erleben. Ich war immerzu am Mitfiebern, habe mich stellenweise köstlich amüsiert, saß des öfteren auch mal sehr ergriffen da und zu sehen, was für eine tolle Freundschaft die drei Jungs verbindet, hat mir so richtig das Herz erwärmt. Vorgelesen wird das Ganze grandios von Stimmwunder Simon Jäger. Einen besseren Sprecher hätte man für dieses Hörbuch in meinen Augen nicht finden können. Simon Jäger ist wirklich die ideale Besetzung für „Die unglaubliche Wunderreise des Freddie Yates“.
Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Ein wunderbarer sommerlicher Wohlfühlroman mit viel Herz und Humor!

Pension Herzschmerz
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Von der Autorin Christin-Marie Below hatte ich im vergangenen Jahr ihr Kinderbuch „Mirella Manusch“ gelesen, welches sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anne Barns geschrieben hat. Da mich die beiden mit dem ...

Von der Autorin Christin-Marie Below hatte ich im vergangenen Jahr ihr Kinderbuch „Mirella Manusch“ gelesen, welches sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anne Barns geschrieben hat. Da mich die beiden mit dem Buch auf ganzer Linie überzeugen konnten und ich zudem ungeheuer gerne Inselromane lese, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich von dem ersten Solobuch von Christin-Marie Below erfuhr. Da stand für mich sehr schnell fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Die 28-jährige Louise ist sofort zur Stelle, als ihre Freundin Anna sie um Hilfe bittet. Ihr Freund Nils muss also leider auf den gemütlichen Abend mit ihr inklusive Fußmassage verzichten – Anna, die gerade herausgefunden hat, dass ihr Freund sie betrügt, hat nun Vorrang. Nils ist alles andere als begeistert und als Lou ihrer Freundin anbietet, für einige Zeit in ihr Gästezimmer zu ziehen, sinkt seine Stimmung noch weiter. Als die beiden jungen Frauen dann auch noch wenig später beschließen nach Norderney zu reisen, um ihrer dort lebenden Freundin Kim, die sich den Fuß gebrochen hat, Beistand zu leisten, ist für Nils endgültig Schluss. Er stellt Lou vor die Wahl: Er oder ihre Freundinnen. Lou ist fassungslos. Sie trennt sich kurzerhand von Nils und steht nun vor der Frage: Was nun? In die Wohnung zurückkehren? Oder vielleicht doch lieber auf Norderney bleiben und ihre Idee in die Tat umsetzen? Die Idee von einer eigenen Pension?
Gleich am ersten Abend ist den drei Freundinnen bei viel Alkohol, Schokolade und Liebeskummer der Gedanke gekommen, zusammen eine Pension für Menschen mit gebrochenen Herzen zu eröffnen: Die Pension Herzschmerz. Was zunächst eigentlich nur eine Schnapsidee war, wird sehr schnell zu einem handfesten Plan. Lou, Anna und Kim wollen ihr Vorhaben unbedingt verwirklichen. Ob ihnen das gelingen wird? Und was wird die Insel für die drei Freundinnen in Sachen Überraschungen und Liebe wohl bereithalten?

Hach, war das schön. Vorhin habe ich „Pension Herzschmerz“ beendet und gedanklich befinde ich mich immer noch auf diesem malerischen Fleckchen Erde, das sich Norderney nennt. Echt schade, dass man nicht in Buchwelten hineinspringen kann. „Pension Herzschmerz“ hat in mir so ein richtiges Fernweh nach Norderney ausgelöst, sodass ich während des Durchschmökerns am liebsten in die Geschichte hineingehopst wäre, für Urlaub auf der Insel mit Sonne, Strand und Meer. Es ist mir dank der bildhaften und stimmungsvollen Beschreibungen allerdings auch über das Lesen prima geglückt, mich nach Norderney zu träumen und mir alles ganz genau vorzustellen. Christin-Marie Below hat den besonderen Charme der Insel und dessen Atmosphäre wahrlich perfekt eingefangen und macht uns diesen himmlischen Urlaubsort mit ihrem Buch so richtig schmackhaft.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in die Handlung. Der locker-leichte Schreibstil konnte umgehend bei mir punkten – für mich hat er sich super angenehm flüssig lesen lassen.
Auch unsere 28-jährige Ich-Erzählerin Louise, oder kurz Lou, gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut. Mit ihrer liebenswerten, offenen und hilfsbereiten Art hat sie sich sofort in mein Herz geschlichen und ihre Freundin Anna hat sich nur wenig später mit viel Schwung dazugesellt. Anna fand ich ebenfalls einfach nur klasse. Ich mochte ihre impulsive, witzige und toughe Art total gerne und musste öfters sehr über sie schmunzeln. Kim, die Dritte im Bunde, dürfen wir kurz nach Lous und Annas Ankunft auf der Insel kennenlernen und auch sie war mir auf Anhieb sympathisch. Die drei jungen Frauen sind ziemlich verschieden, ergänzen sich aber perfekt und ergeben zusammen ein wahres Dreamteam. Mir hat es richtig das Herz erwärmt zu sehen, was für eine innige und großartige Freundschaft die Drei verbindet. So tolle Freundinnen, auf die man immer zählen und sich verlassen kann und die stets ehrlich zu einem sind, wünscht sich wohl jeder.

Neben unserem Dreiergespann konnte mich die Autorin auch mit den Nebencharakteren vollends überzeugen. Allesamt sind sie sehr lebensnah und glaubhaft gezeichnet und verzaubern uns Leserinnen mit ihren reizenden Eigenarten und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Fiete, ein superlieber und gutherziger Kerl, die einmalige alte Dame Beeke und Jan, den charmanten Bürgermeister der Insel.

Zusammen mit dieser bunten Truppe von herzerfrischenden Charakteren erlebt man als Leser
in eine äußerst turbulente, unterhaltsame und wundervolle Zeit auf Norderney. Man verliebt sich gemeinsam mit Lou und Anna in die Insel, verbringt gemütliche Abende mit den drei Mädels (und der ein oder anderen Spinne) in einer kleinen Gartenlaube, man geht lecker mit ihnen essen und zusammen mit Lou und Anna kutschiert man Kim in einer coolen Ritschka zu ihren Fußpflegeterminen.

Besonders gut gefallen hat mir, wie sehr die enge Freundschaft von Lou, Anna und Kim im Vordergrund der Handlung steht. Ich persönlich hatte tatsächlich mit einem etwas größeren Lovestoryanteil gerechnet, muss ich sagen, bin aber in keinster Weise enttäuscht darüber, dass dieser geringer ausfiel als von mir erwartet. Ganz im Gegenteil, für mich war einfach alles rundum stimmig. Aber keine Sorge an alle Romantiker: Natürlich bekommt man hier auch liebestechnisch etwas geboten. Wie genau und wer mit wem werde ich hier allerdings nicht verraten. Spannung muss schließlich sein.

Apropos Spannung: Neben den zahlreichen heiteren und herzerwärmenden Momenten kam für mich auch der aufregende Teil nicht zu kurz. Werden die drei Freundinnen ihren Traum von einer eigenen Inselpension verwirklichen können? Werden sie genügend Fürsprecher gewinnen können, mit denen sie Swantje davon überzeugen können, ihnen ihre Pension für ihr Herzensprojekt zu überlassen? Wie wird es den Mädels auf der Insel ergehen, mit zwei gebrochenen Herzen und einem gebrochenen Fuß? Was wird sich in Sachen Liebe bei den Freundinnen tun? Also ich bin beim Lesen so richtig ins Mitfiebern geraten und wollte am liebsten gar nicht mehr aus der Geschichte auftauchen.

Fazit: Ein absolutes Wohlfühlbuch mit viel Herz, Humor und Urlaubsfeeling!
Christin-Marie Below hat mit „Pension Herzschmerz“ einen wunderbaren Sommerroman auf Papier gebracht, der voller charmanten Inselflair, vergnüglichen Schmunzelmomenten und starker Frauenpower steckt, von Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und dem Verwirklichen von Träumen handelt und einfach nur glücklich macht. Ich habe meine gemeinsame Zeit mit den Freundinnen Lou, Anna und Kim und den Insulanern richtig genossen und hatte beim Lesen die herrlichsten Bilder von Norderney im Kopf. Über einen Folgeband würde ich mich sehr freuen. Ich kann „Pension Herzschmerz“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Eine wunderschöne Fortsetzung!

Pia & Poppy und das Rätsel um den Seelöwen
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Da mir Katharina Reschke mit dem Auftakt ihrer Pia & Poppy-Reihe im vergangenen Jahr ein wahres Kinderbuchhighlight beschert hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. ...

Da mir Katharina Reschke mit dem Auftakt ihrer Pia & Poppy-Reihe im vergangenen Jahr ein wahres Kinderbuchhighlight beschert hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf mein Wiedersehen mit Pia, Poppy und Co. habe ich mich riesig gefreut!

Pia war zunächst wenig begeistert darüber, dass sie die Sommerferien mit ihren Eltern in San Francisco verbringen muss, anstatt wie gewohnt Urlaub an der Ostsee zu machen. Ihr anfänglicher Missmut hat sich dann Poppy Williams aber im Nu gelegt. Pia genießt ihre Ferien in San Francisco inzwischen in vollen Zügen und liebt es ganz viel Zeit mit ihrer neuen Freundin Poppy zu verbringen. Mit der barfüßigen und lustigen Poppy kann man einfach die tollsten Abenteuer erleben. Das nächste soll dann auch gar nicht lange auf sich warten lassen. Als die beiden Mädchen mit den Zwillingen Alfie und Olivia am Strand ein verletztes Seelöwenbaby entdecken und von der Tierklinik kurz darauf erfahren, dass gefährliche Plastikteile in dem Magen der kleinen Robbe sind, ist sofort der Spürsinn der Kinder geweckt. Sie wollen unbedingt herausfinden, wer für das viele Plastik an der Meeresküste verantwortlich ist.

Irgendwie ist mein Eindruck, dass die Pia & Poppy-Serie bisher nicht die Aufmerksamkeit erhalten hat, die sie verdient. Die Reihe scheint, leider, ein echter Geheimtipp zu sein. Finde ich richtig schade. Also ich kann jedem, egal ob Jung oder Alt, wirklich nur ans Herz legen die Bekanntschaft von Pia und Poppy zu machen und ihre unvergesslichen Erlebnisse kennenzulernen. Wenn ihr gerne spannende und unterhaltsame Detektivgeschichten lest, außergewöhnliche Figuren mögt und das Setting San Francisco liebt, werdet ihr von den Pia & Poppy-Geschichten garantiert genauso entzückt sein wie ich es bin. Ich rate allerdings sehr, besser mit dem Serienstart zu beginnen, da die Bücher aufeinander aufbauen. Man kann der Handlung in der Fortsetzung meiner Ansicht nach zwar auch ohne Vorkenntnisse gut folgen, allerdings ist die Lesefreude zweifellos deutlich höher, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Da ich mich noch sehr gut an die Geschehnisse aus dem Auftakt erinnern konnte, habe ich völlig problemlos in das Pia & Poppy-Universum zurückgefunden.
Bei mir trat von Beginn an das ein, was schon beim ersten Band der Fall war: Einmal in die Geschichte versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr aus ihr auftauchen. Ich habe mich sofort pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und von den ersten Zeilen an gespürt, dass ich auch dieses Mal eine wundervolle Zeit mit Pia, Poppy und den weiteren Charakteren verbringen werde. Meine anfängliche Vermutung sollte sich dann auch als goldrichtig erweisen: Katharina Reschke hat in meinen Augen mit „Pia & Poppy und das Rätsel um den Seelöwen“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich genauso mitreißen und verzaubern konnte wie es ihr mit dem Vorgänger geglückt ist.

Erzählt wird auch dieses Mal alles aus der Sicht der 10-jährigen Pia in der dritten Person. Pia habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist sympathisch, authentisch und ein eher ruhiger und schüchterner Typ, zugleich schlummert in ihr aber auch ein sehr abenteuerlustiges Mädel. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Hauptprotagonistin erschaffen, die man sofort gernhaben muss.
Bei Poppy schaut das ganz genauso aus. Sie ist ein ziemlicher Gegensatz zu Pia. Sie ist frech, aufgeweckt und mutig und ein richtiger Wildfang. Poppy ist einmalig, man muss dieses fröhliche Hippie-Mädchen einfach lieben.

Pia und Poppy sind wahrlich ziemlich verschieden, passen aber vermutlich gerade deswegen so gut zusammen. Die beiden ergänzen sich perfekt und können sich stets aufeinander verlassen. Zu sehen, was für eine großartige und innige Freundschaft die beiden Mädchen inzwischen verbindet, hat mir beim Lesen so richtig das Herz erwärmt.

Gemeinsam mit diesem einzigartigen Duo erlebt man als Leserin auch dieses Mal eine sehr aufregende, spaßige und wunderbare Zeit voller Abenteuer und guter Sommerlaune.
Wie der Vorgänger, so erzählt auch der zweite Band ein packendes Detektivabenteuer, bei welchem jede Spürnase ganz auf ihre Kosten kommen wird. Die Ermittlungen von Pia, Poppy und den Zwillingen Alfie und Olivia laden durchweg zum Mitfiebern und Mitraten ein, gleichzeitig vermitteln sie aber auch wichtige Themen und Werte sowie viel interessantes Wissen über Seelöwen und das Leben in San Francisco. Besonders klasse fand ich, wie stark der Umwelt- und Tierschutz im Fokus der Handlung steht. Die Geschichte regt sehr zum Nachdenken an und lehrt so einige schöne Dinge, was mir wirklich unglaublich gut gefallen hat.

Was ebenfalls wieder nicht zu kurz kommt, ist der Humor. Da wäre zum einen natürlich die liebe Poppy mit ihrer quirligen und vorlauten Art, die für richtig gute Stimmung sorgt. Über ihre Familie musste ich aber auch sehr schmunzeln. Poppys Mutter ist eine ziemlich coole Mum und ihre Oma, die eine Hippie-Omi durch und durch ist, ist ebenfalls der Hit.
Köstlich amüsiert habe ich mich auch wieder über die Villa Furtuna, in der Pia mit ihren Eltern während ihres San Francisco-Aufenthaltes wohnt. Dieses hochmoderne Haus ist echt genial, sag ich euch, nur leider funktionieren viele der Erfindungen noch nicht so gut. Dieses Mal dürfen wir den Spiegel Looky kennenlernen, der eindeutig noch nicht korrekt programmiert ist, hihi.

Mit der Villa Furtuna leite ich dann auch mal zum Setting über. Von diesem könnte ich euch erneut endlos etwas vorschwärmen. Katharina Reschke nimmt uns auch dieses Mal nach San Francisco mit und zaubert uns mit ihren bildhaften und stimmungsvollen Beschreibungen lauter traumhafte Bilder in den Kopf. Dieses besondere San Francisco-Feeling ist der Autorin wahrhaft wieder grandios gelungen und auch die sommerliche Urlaubsatmosphäre ist einfach nur herrlich. Für den Sommer kann ich die Pia & Poppy-Reihe daher ganz besonders empfehlen.

Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich. Die Schrift ist angenehm groß, der Schreibstil ist leicht und flüssig und die Kapitel sind sehr kurz. Geübtere Leser
innen ab 8 Jahren sollten bei der Pia & Poppy-Serie keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen bietet sich die Reihe aber auch ideal an.

Dann noch ein paar Worte zu der Innengestaltung. Illustriert wurde auch dieser Band von Anne-Kathrin Behl. Mir haben ihre schwarz-weiß Illustrationen wieder total gut gefallen. Sie sind sehr liebevoll gezeichnet und verstärken dieses tolle sommerliche San Francisco-Flair nur noch. Besonders angetan bin ich wieder von der Zeichnung an den Kapitelanfängen, die die Golden Gate Bridge zeigt. Immer, wenn ich dieses Bild betrachte, überkommt mich ein richtiges Fernweh nach San Francisco.

Die Geschichte endet in sich abgeschlossen, Potenzial für weitere Folgebände ist jedoch definitiv vorhanden. Also ich mich würde mich sehr über viele weitere Abenteuer mit Pia und Poppy freuen!

Fazit: Ein wunderschönes Lesevergnügen voller Abenteuer, Sommer und guter Ferienlaune!
Katharina Reschke hat mit dem zweiten Band ihrer Pia & Poppy-Reihe eine fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gebracht, mit welcher sie mich genauso begeistern konnte wie mit dem Vorgänger. Auch der zweite Detektivfall von Pia und Poppy lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen und lädt von Beginn an zum Träumen und Wohlfühlen ein. Die Geschichte ist mitreißend, humorvoll, lehrreich und warmherzig und ganz zauberhaft von Anne-Kathrin Behl illustriert. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und vergebe gerne 5 von 5 Sternen!

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