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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2021

Second-Chance

Lean on Me
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Aktuell habe ich offensichtlich absolut ein Händchen für Second-Chance Geschichten, aber diese bieten uns einfach auch einfach immer wieder große Hoffnung darauf, dass nicht immer alles verloren ist, was ...

Aktuell habe ich offensichtlich absolut ein Händchen für Second-Chance Geschichten, aber diese bieten uns einfach auch einfach immer wieder große Hoffnung darauf, dass nicht immer alles verloren ist, was nicht auf Anhieb klappt.
"Lean on me" beginnt mit dem ultimativ miesesten Tag ever für Lilah: Mistwetter, durchweichte Kleidung, Zustellung ihrer Scheidungspapiere durch einen Anwalt und dann wird plötzlich die einzige Vaterfigur die sie hatte, in das Krankenhaus eingeliefert, in dem sie arbeitet. Zu guter Letzt steht sie damit auch noch ihrer ersten großen Liebe gegenüber, denn bei dem Patienten handelt es sich um seinen Vater. Ethan verließ sie um seine Eishockey Karriere voranzutreiben und kehrt gerade wieder nach Hause zurück um im Team in Minnesota zu spielen. Da seine Eltern für Lilah die einzige Familie sind ist damit eines klar - aus dem Weg gehen wird beinahe unmöglich.
Lilahs instabile Familiensituation hat schwere Narben auf ihrem Herzen hinterlassen, doch die größten hinterließ Ethan. Wie sollte sie ihn nun wieder in ihre Leben integrieren? Gerade ist sie dabei ihre Träume zu erfüllen und ihre Karriere voranzutreiben. Sie hilft anderen Menschen von Herzen gern und hat sich deshalb für die Pflege entschieden. Sie ist so sympathisch und hat immer einen Konter auf den Lippen. Auch Ethan ist bei weitem kein schlechter Kerl, er hat lediglich in seiner Jugend eine falsche Entscheidung getroffen. Die Bindung zu Ethans Eltern ist auch nach acht Jahren ungebrochen und so kümmern sich Lilah und Ethan nun zusammen um dessen Vater und viele verstaubte Gefühle entbrennen erneut. Die Emotionen und die Narben, die beide mit sich herumtragen sind sehr anschaulich und nachvollziehbar gestaltet. Doch so ganz haben sie mich nicht erreicht. Bei vielen Dingen hätte ich mir gewünscht, dass die beiden klarer miteinander kommunizieren und ihren Schwierigkeiten mehr Realität verleihen. Aber nichtsdestotrotz empfand ich die Geschichte insgesamt als sehr schön gestaltet und trotz der seelischen Hürden, die sich im Laufe der Handlung noch offenbaren, eher als leichte Kost. Viele gefühlsbetonte Themen werden hier eingebracht, aber teilweise fehlt es ihnen an Tiefe oder an Ausdrucksstärke und Ausarbeitung.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Journalist trifft Schauspielerin

Keeping Secrets
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Eine Liebesgeschichte zwischen einem Journalisten und einer prominenten Schauspielerin? Das klingt doch direkt schon schwierig ohne, dass man sich genauer damit befasst. Doch beim genaueren Hinsehen, wird ...

Eine Liebesgeschichte zwischen einem Journalisten und einer prominenten Schauspielerin? Das klingt doch direkt schon schwierig ohne, dass man sich genauer damit befasst. Doch beim genaueren Hinsehen, wird dieser Konflikt noch viel schwieriger als man glaubt…
Tessa Thorne hat Faerfax schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt, nun muss sie zurückkehren, denn ihr neuer Film speilt genau an der städtischen Uni. Das erscheint beinahe schon wie ein mieser Scherz und kostet sie wirklich extrem viel Kraft. Denn was sich damals zugetragen hat, hat sie tief in sich verschlossen und vor allem vor der Öffentlichkeit verborgen. Niemand weiß wer sie wirklich ist. Und nun soll ausgerechnet noch jemand von der Unizeitung ein Interview führen und einen Artikel über die "echte" Tessa schreiben. Genau diesen Nachwuchsjournalisten rennt sie am ersten Tagüber den Haufen und begegnet ihm bald schon wieder. Mehr oder weniger zufällig trifft Tessa auf Ella und die beiden liegen gleich auf einer Wellenlänge. Genau in dessen Freundeskreis bewegt sich auch Cole. Und je näher er Tessa kommt umso mehr liegt die Last der Entscheidung auf seinen Schultern, denn wenn er Tessa persönlich noch besser kennen lernen möchte, darf er diesen Artikel nicht schreiben. Doch wenn er den Artikel nicht schreibt, macht seine Familie ihm die Hölle heiß und seine beruflichen Chancen sinken massiv. Was ist ihm wichtiger?
Tessa ist eine zutiefst traumatisierte junge Frau, die das Glück hatte sich hinter einer erfolgreichen Rolle verstecken und ihr Selbst tief dahinter verschließen zu können. Ihre Vergangenheit holt sie immer noch jede Nacht ein, doch die wirklichen Ausmaße werden erst nach und nach enthüllt. Cole hingegen sucht fast schon sein ganzes Leben nach der Anerkennung durch seine Familie. Seine Eltern scheinen sich nicht besonders um ihn zu scheren, sein Onkel setzt ihn unter Druck. Die einzig lieben Menschen mit denen er sich umgibt sind seine Schwester und seine Cousine, sowie sein Freundeskreis. Als beide beginnen ihre Masken ein kleines bisschen sinken zu lassen und einander wenige Einblicke in ihre Seelen zu gewähren, wird schnell klar, dass beide eine Art intuitives Verständnis für den Anderen aufbringen. Auch wenn es Cole schwer fällt Tessa seine geheimen Wünsche zu offenbaren, so fällt es Tessa doch noch um einiges schwerer ihre Vergangenheit offen zu legen. Im Prinzip kann sie ja nie wirklich wissen, wer sie um ihrer selbst Willen mag und wer nicht. Und gerade als sie glaubt, dass es nun doch endlich Gut wird, fliegt ihr alles um die Ohren…
Die Story ist reichlich gefüllt mit den verschiedensten Emotionen und unterschiedlichen Formen der Bindung. Jeder Charakter, ob Nebenfigur oder Protagonist, hat Sorgen die er oder sie mit sich herumschleppt und das macht alles so authentisch. Denn trotz aller Sorgen hält besonders der Freundeskreis von Cole extrem krass zusammen und sobald sie Tessa einmal aufgenommen haben, wird sich auch um sie gekümmert. Ich habe sehr mit Tessa mitgefühlt und gespannt verfolgt ob sie sich von den Dämonen ihrer Vergangenheit befreien kann. Cole tritt zunächst zwar oft ruppig auf, dennoch habe ich auch ihn schnell ins Herz geschlossen. Insgesamt hat mir die Story wirklich gut gefallen, auch wenn ich nicht so stark gefesselt war.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Blut und Kunst...?

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Mit Blutkünstler habe ich mir endlich mal wieder einen Thriller gegönnt und damit auch das erste Buch dieses Autoren.
Die Erzählung geht schnell in die Vollen und hat mich damit zügig gefixt. Nach einem ...

Mit Blutkünstler habe ich mir endlich mal wieder einen Thriller gegönnt und damit auch das erste Buch dieses Autoren.
Die Erzählung geht schnell in die Vollen und hat mich damit zügig gefixt. Nach einem ersten "Hintergrund"-Kapitel startet das zweite direkt mit einem Leichenfund und stößt den Leser mitten hinein in eine Ermittlung die Deutschland schon großflächig betrifft. Der "Blutkünstler" erhält seinen Namen nicht ohne Grund, denn er scheint die Leichen seiner Opfer künstlerisch zu inszenieren. Dabei wechselt er zwischen "Gemälden" und "Skulpturen", doch abgesehen von der "Kunst" gibt es noch ein immer wieder kehrendes Motiv. Wird dies der Schlüssel sein?
Im Verlauf des Buches wird mit mehreren, unterschiedlichen Perspektiven gespielt. Diese sind nicht immer eindeutig zuzuordnen, was zweifellos die Spannung schürt, aber nicht für unnötige Verwirrung sorgt. Im Fokus steht hier aber der "Seelenleser", Tom Bachmann vom BKA, der sich einen enormen Ruf erarbeitet hat. Er stößt zu Beginn zum Team und scheint bald mit seinem Weg einer heißen Spur zu folgen. Während die Umstände der Morde verzweifelt unter Verschluss gehalten werden, um die Öffentlichkeit nicht in Panik zu versetzen, entdeckt er immer mehr undichte Stellen. Auch er muss sich bald entscheiden ob er den einfachen Weg oder den Weg der Wahrheit wählt...
Spannung bis zum Schluss, feinste Thriller-Elemente und reichlich Verdächtige bietet uns der "Blutkünstler".

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Like :)

Most Wanted Bachelor
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Die Rahmenhandlung des Geschäftsmannes, der eine Frau engagiert seine Verlobte zu spielen, um damit sein Image aufzupolieren, ist zweifellos nicht neu. Doch in diesem Fall haben wir es zum einen mit einem ...

Die Rahmenhandlung des Geschäftsmannes, der eine Frau engagiert seine Verlobte zu spielen, um damit sein Image aufzupolieren, ist zweifellos nicht neu. Doch in diesem Fall haben wir es zum einen mit einem extrem griesgrämigen Fall eines Bachelors und einer extrem aufgeweckten und liebenswerten "Verlobten" zu tun. Ich würde sagen man kann Rex und Tabitha fast schon als Gegensatz wie Tag und Nacht beschreiben. Rex ist absolut mit seiner Arbeit verheiratet, kennt keine Pausen, keinen Urlaub und keine Entspannung. Aus der Arbeiterschicht hat er sich ganz nach oben gekämpft, aber niemals würde er sich einfach auf seinen Lorbeeren ausruhen. Er arbeitet hart, ist immer fokussiert und verliert sein Ziel, aufgrund seines enormen Durchhaltevermögens, niemals aus den Augen. Tabitha hingegen ist einfache Friseurin und zwar, ihr ahnt es schon, Rex Friseurin. Bei diesen Terminen versucht sie ihn immer wieder zu etwas Entspannung zu überreden und so manches Mal hat er sich immerhin eine Kopfmassage von ihr gefallen lassen. Als es darum geht eine Frau zu finden, die seine Zukünftige zwei Wochen lang auf einer Yacht würdig darstellen kann, geht es ihm vor allem darum, jemanden dafür zu engagieren, den er nicht sonderlich leiden kann. Er erstellt sogar eine "Hass-Liste", auf der er vermerkt, was er nicht leiden kann, um ja nicht in Versuchung geführt zu werden. Da Tabitha gerade krankheitsbedingt ihre Tätigkeit nicht ausüben kann, überwindet sie sich und sagt zu. Immerhin fühlt sie sich lange schon ein wenig zu ihrem schwierigen Kunden hingezogen.
Die weibliche Protagonistin war dauerhaft mein absolutes Highlight der gesamten Story. Sie ist herrlich erfrischend, spritzig, witzig und sagt einfach was sie denkt. Vor allem ihre Eigenart ihren Emotionen verbal mit einem seufz oder einem nach Luft schnapp Ausdruck zu verleihen, macht sie so liebenswert. Immer wieder brachte sie mich mit ihrer Art zum Schmunzeln und hat mich, ebenso wie Rex Umfeld, im Handumdrehen um den Finger gewickelt. Doch der Plan, dass Rex nicht in Versuchung geführt wird, geht nicht so ganz auf.
Denn irgendwie scheint er nicht wirklich abstoßende Eigenschaften notiert zu haben…
Beide Protagonisten sind durch ihre jeweilige Vergangenheit, verknüpft mit ihrem Charakter, doch schon mit einer gewissen Tiefe ausgestattet. So leicht die Story beginnt und den Leser mit lockerem Humor durch die ersten Kapitel trägt, so wird sie doch zunehmend schwerer und gehaltvoller, sobald sich Rex und Tabitha näher kommen. Neben dem Hauptstrang der Romance bietet uns der Plot außerdem auch etwas zum Spekulieren in Form eines kleinen Rätsels, das gelöst werden will. Durch reichlich Beobachtungen und vor allem Tabithas hervorragende Intuition kommt man der Lösung letztlich auf die Schliche. Diese Komponente hat für mich einen großen Spannungspunkt bedeutet und der Romanze etwas Drama verliehen. Es gab zwar auch ein paar kleinere Ecken und Kanten, doch im Großen und Ganzen hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten. In einigen Momenten ist mir zwar von Rex Stimmungsschwankungen beinahe schwindelig geworden, aber das unterstreicht letztlich doch seinen Charakter und die Seiten die er für Tabitha offenlegt. Ich hatte wirklich Spaß an der Story und auch keinerlei Probleme damit bei diesem vierten Teil der Reihe einzusteigen. Demnach lassen sich die Geschichten offenbar sehr gut auch einzeln lesen. :)

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Ungewohnte "Schwächen"

The Story of a Love Song
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Neuer Lesestoff von Vi Keeland und Penelope Ward? Da konnte ich nicht nein sagen!
Bei den beiden erwarten mich immer zauberhafte Stories mit einer ordentlichen Portion Humor. Das liebe ich einfach!
Luca ...

Neuer Lesestoff von Vi Keeland und Penelope Ward? Da konnte ich nicht nein sagen!
Bei den beiden erwarten mich immer zauberhafte Stories mit einer ordentlichen Portion Humor. Das liebe ich einfach!
Luca und Griffin waren als Kinder Brieffreunde bis der Kontakt abbrach. Viele Jahre später entschließt Griffin sich dazu Luca einen Brief zu schreiben um seinem Unmut über den Kontaktabbruch Luft zu machen. Das haut Luca im ersten Moment völlig aus den Socken und im zweiten Moment freut sie sich über diese zweite Chance. Denn sie selbst war es, die nach einem erschütternden Ereignis, das sie in das tiefste und schwärzeste Loch stieß, seine Briefe nicht mehr beantwortete. Dank ihres Therapeuten ist sie heute auf einem guten Weg hinaus aus ihrer persönlichen Hölle und sie stellt fest wie sehr ihr Griffin immer fehlte.
Der einzige Knackpunkt der ihrer erwachsenen Brieffreundschaft nun einen neuen Ton verleiht, ist, dass sie immer noch nicht richtig wissen wer der andere ist. Denn beide haben immer nur ihren echten Vornamen in Kombination mit einem erfundenen Nachnamen verwendet. Und was wäre nun wenn einer von beiden in der Öffentlichkeit steht und für seine atemberaubende Stimme gefeiert wird…?
Die ersten Züge der Handlung waren stellenweise für mich fast schon etwas zu plump. Denn trotz der jahrelangen Abwesenheit der bedeutenden Brieffreundschaft drehen sich ihre Briefe schnell fast ausschließlich um sexuelle Inhalte. Ich meine jahrelang war da kein einziger Wortwechsel, sie kennen sich als Erwachsene überhaupt nicht und nach so vielen Jahren gibt es da doch sicherlich mehr als ausreichend anderweitigen Redebedarf? Hier wurde mir etwas zu sehr aufs Gas getreten, denn besonders in Bezug auf den Charakter der Protagonistin erschien mir das auch etwas unglaubwürdig. In diesem Punkt und vor allem in den Ausmaßen und der Ausarbeitung dieser Briefe sind die beiden Autorinnen meiner Ansicht nach doch sehr über das Ziel hinaus geschossen. Doch sobald die Protagonisten sich endlich persönlich gegenüber stehen konnte ich mich von der Geschichte nicht mehr abwenden. Einfühlsam, mit ganz viel Herz und ungeheuer sanft entwickelt sich das zarte Band zwischen Luca und Griffin. Obwohl Lucas Lebensstil sehr eingeschränkt ist, ihre Panikattacken ihr viele Freiheiten nehmen, gelingt es Griffin sein Leben mit ihr zu teilen. Die unerschütterliche Liebe zwischen den beiden ist für mich der großartige Kerngedanke der Story und Griffins Feingefühl war mein großes Highlight. Auch das ganze Thema um Lucas geistige Gesundheit erschien mir gut recherchiert und authentisch dargestellt. Auch wenn der Einstieg mir etwas erschwert wurde macht der Plot im weiteren Verlauf einfach alles wett! Es ist absolut emotional erzählt, lädt einen dazu ein mit den beiden mitzufiebern und ihnen ganz fest die Daumen zu drücken und all die liebevollen Augenblicke zwischen den beiden anzuschmachten. Noch ein großer Clue: Luca hat ein außergewöhnliches Haustier und zwar ein Schwein - Hortensia. Ach Gott war das niedlich. Eine wirklich herrlich witzige Idee und ein einmaliges Detail. Ich kann euch die Story trotz aller Startschwierigkeiten nur ans Herz legen, denn ansonsten entgeht einem hier wirklich eine bezaubernde Romanze die ich in dieser Konstellation und mit diesen Hintergründen noch nicht anderweitig gelesen habe.

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