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Veröffentlicht am 20.05.2021

Der Messerwerfer im Gurkenkostüm - ein äußerst spannender Krimi aus dem Spreewald!

Verfehlt
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"Verfehlt" von Christiane Dieckerhoff ist im April 2021 als Taschenbuch mit 320 Seiten beim Aufbau Verlag erschienen.

Kommissarin Klaudia Wagner vertritt derzeit ihren Chef PH, da der sich auf dem Weg ...

"Verfehlt" von Christiane Dieckerhoff ist im April 2021 als Taschenbuch mit 320 Seiten beim Aufbau Verlag erschienen.

Kommissarin Klaudia Wagner vertritt derzeit ihren Chef PH, da der sich auf dem Weg zum Nordkap befindet. Dabei ist ihr so gar nicht wohl, zumal in Lübbenau gerade das Spreewaldfest in vollem Gange ist. Das Gedränge ist groß, die Menschen feiern, trinken, amüsieren sich und beobachten den Kahnkorso, jubeln dem Schützenkönig zu, der ganz zuvorderst dabei ist. Plötzlich stürzt dieser vom Boot ins Wasser und wird kurze Zeit später tot aus dem Hafenbecken geborgen.

An anderer Stelle des Festes wird der alte Schiebschick, ein guter Freund von Kommissarin Wagner und Fährmann, der allerdings aus persönlichen Gründen nicht beim Kahnkorso dabei ist, Opfer einer Messerattacke und kommt schwer verletzt ins Krankenhaus.

Hängen die beiden Taten zusammen ? Zeugen haben einen Messerwerfer im Gurkenkostüm gesehen...nun haben Klaudia und ihr Team alle Hände voll zu tun und das ganz ohne eine brauchbare Beschreibung des Täters - Gurken sind auf dem Spreewaldfest zahlreich vertreten-, das macht es nicht gerade einfacher...!

Christiane Dieckerhoff hat hier einen packenden Spreewald-Krimi abgeliefert, der mit einem spannenden Fall, teils urigen Charakteren und sehr viel Lokalkolorit aufwartet.

Die Protagonistin Klaudia Wagner ist eine sehr emphatische Kommissarin, die sich mit der großen Verantwortung zwar schwertut , die Lage jedoch trotzdem souverän meistert und sich mit voller Kraft engagiert.

Mit ihrem Kollegen Demel, der ein wenig hadert, dass er nicht die Position des stellvertretenden Chefs bekleidet, ist die Zusammenarbeit anfangs schwierig, aber die beiden raufen sich gut zusammen und entwickeln sich zu einem top Team.

Der alte Schiebschick ist ein sympathisches Urgestein und während des Lesens habe ich bezüglich seiner Person permanent gehofft und gebangt, in vielerlei Hinsicht...

Besonders gut gefallen haben mir auch Revierpolizist Uwe Michalke, der Schausteller Jones und seine Söhne sowie der Streuner Dickie, der für meinen Geschmack ruhig öfter hätte auftauchen dürfen.

Auch wenn "Verfehlt" bereits der sechste Fall aus der Spreewald-Reihe ist, kann man den Krimi unabhängig von den Vorgängerbänden lesen, ohne das Gefühl zu haben, wichtige Informationen o.ä. nicht zu kennen.

Zu Beginn gibt es zudem ein hilfreiches Personenverzeichnis, auf das man bei Bedarf zurückgreifen kann.

"Verfehlt" ist wirklich spannend und gleichermaßen unterhaltsam durch die bildhafte Sprache und die perfekt eingefangene Atmosphäre des Spreewaldfestes. Ein brisanter Fall, der die Ermittler richtig fordert, dazu Lokalkolorit und Humor mit schönem Wortwitz - kann ich guten Gewissens absolut empfehlen !

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Lupe und Otto ermitteln erneut - ein spannender Cold Case mit Überraschungen

Der Lohn des Verrats
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"Der Lohn des Verrats" von Mathias Berg ist im Mai 2021 als Taschenbuch mit 416 Seiten beim Knaur Taschenbuch Verlag erschienen.

Es handelt sich um den zweiten Teil der "Svensson und Hagedorn-Reihe", ...

"Der Lohn des Verrats" von Mathias Berg ist im Mai 2021 als Taschenbuch mit 416 Seiten beim Knaur Taschenbuch Verlag erschienen.

Es handelt sich um den zweiten Teil der "Svensson und Hagedorn-Reihe", kann jedoch problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Teils gelesen werden!

Fabian Küster, Abiturient aus gutem Hause, verschwindet 1993 spurlos. Als 10 Jahre später sein Vater beerdigt wird, taucht bei seinem Begräbnis ein Kranz auf, der angeblich von Fabian stammt. Was passierte damals?

Lupe Svensson, die forensische Psychologin, die beim LKA ihr Praktikum macht, und Otto Hagedorn, ein erfahrener Ermittler, nehmen sich des Falls an.

Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass ein Mädchen aus Fabians Jahrgang, Bianca, damals getötet wurde. Ist sie ein Opfer des "Anhalter-Killers", dem mehrere junge Mädchen zum Opfer fielen? Und wie hängt das mit Fabian zusammen?

Lupe, Otto und ihre Kollegen haben also alle Hände voll zu tun und wühlen ganz tief in der Vergangenheit, was nicht überall auf Gegenliebe stösst...

Der Schreibstil von Mathias Berg gefällt mir auch hier wieder ausgesprochen gut, er fesselt vom Prolog an, ist sehr detailliert, ohne abzuschweifen und voller Wendungen. Der Spannungsbogen wird permanent hochgehalten, es gibt einiges an Action und am Ende wartet die ein oder andere heftige Überraschung!

Die Svensson und Hagedorn - Reihe bietet auch ausführliche Einblicke in das Privatleben der Hauptermittler, aber dies ist hier nicht, wie häufig in anderen Krimis, nervig und überhandnehmend, sondern im Gegenteil hochinteressant und man will noch mehr wissen - handelt es sich doch um ganz einzigartige Persönlichkeiten!

Außerdem sind Lupe und Otto zu einem richtig guten Team zusammengewachsen und vertrauen einander, diese Entwicklung macht richtig Spaß.

Mir hat "Der Lohn des Verrats" super gefallen und ich bin wieder total gespannt auf den nächsten Fall für Lupe, Otto und das restliche Team!


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Veröffentlicht am 04.05.2021

Nichts ist je vergessen – ein superspannender Fall für Alex Wild und Theo Bergmann

Ine-ane-u und tot bist du
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„Ine-ane-u und tot bist du“ von Lilly Frost ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 362 Seiten erschienen.

Es handelt sich um einen spannenden, äußerst clever aufgebauten Salzburg-Krimi, den ich persönlich ...

„Ine-ane-u und tot bist du“ von Lilly Frost ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 362 Seiten erschienen.

Es handelt sich um einen spannenden, äußerst clever aufgebauten Salzburg-Krimi, den ich persönlich eher als Thriller bezeichnen würde.

In der Nähe einer Bushaltestelle wird ein Mann von einem Auto überrollt, und um ganz sicherzugehen, gibt der Täter auch im Rückwärtsgang noch einmal Gas und überrollt sein Opfer ein zweites Mal – allerdings gibt eine Zeugin. Die Polizei findet einen Zettel mit einer rätselhaften Nachricht bei dem Toten.

Kurze Zeit später werden die Ermittler Alex Wild und Theo Bergmann zum Fundort einer weiteren Leiche gerufen.

Bald gibt es alle Hände voll zu tun, und als Theo gewahr wird, dass er die Opfer kennt und sie beide Mitglieder seiner ehemaligen Jugendclique sind, wird es sehr brisant und gefährlich – ist Theo ebenfalls in Gefahr?

Lilly Frost baut die Spannung von Beginn an stetig und ziemlich rasant auf. Der Mörder ist offensichtlich auf Rache aus und es beginnt ein regelrechter Wettlauf mit der Zeit. Was ist es, das die Mitglieder der Clique zu verbergen haben und weswegen schweben sie plötzlich über 20 Jahre später in tödlicher Gefahr?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, detailreich und fesselt von der ersten Seite an. Der Plot ist clever und schlüssig aufgebaut, die Erzählperspektive wechselt in den einzelnen Kapiteln zwischen damals und heute sowie unterschiedlichen Personen.

Besonders gut gefällt mir, dass in den Kapiteln, die die Überschrift „Ich“ tragen, der Leser in die Gedankenwelt des Serienkillers vordringen kann. So kann man fast ein wenig Sympathie, unbedingt aber ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, warum diese Person so geworden ist, wie sie ist !

Protagonistin Alex Wild und auch ihr Kollege Theo Bergmann legen ihren kompletten Elan in die fieberhafte Suche nach dem Mörder, und auch Alex´ Beziehungsprobleme bekommen noch eine besondere Bedeutung!

Der Spannungsbogen wird von Lilly Frost gleich hoch angesetzt, wunderbar gesteigert, die Story ist komplex, hält einiges an Überraschungen bereit und das Ganze gipfelt dann in einem rasanten Showdown, der atemlos macht und absolut keine Fragen offen lässt!

Ein absolut fesselnder Salzburg-Krimi / Thriller, unbedingte Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Der Meister der Zahlen - Arne Stiller ermittelt in seinem ersten, superspannenden Fall

Der Kryptologe
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"Der Kryptologe" von Elias Haller ist als Taschenbuch mit 380 Seiten im April 2021 beim Verlag Edition M erschienen.

Es handelt sich hier um den Auftakt der Arne Stiller - Reihe.

In Dresden, in der Kanalisation ...

"Der Kryptologe" von Elias Haller ist als Taschenbuch mit 380 Seiten im April 2021 beim Verlag Edition M erschienen.

Es handelt sich hier um den Auftakt der Arne Stiller - Reihe.

In Dresden, in der Kanalisation der Semperoper, wird eine tote Frau gefunden, drapiert in einem besonderen Kleid und mit eingeritzten Zahlen in ihren Händen und Füßen. Spurlos verschwunden ist hingegen ihre 8-jährige Tochter Liliana - für die Polizei beginnt ein Wettlauf mit der Zeit...

Arne Stiller ist Kryptoanalytiker und somit auf das Lösen von Codes und Zahlenrätseln spezialisiert. Leider hat er ein paar persönliche Probleme und leistete sich auf einer öffentlichen Feier der Polizei einen Ausrutscher, danach wurde er vom Dienst suspendiert.

Nun wird er auf den Fall angesetzt und mehr oder weniger zähneknirschend wieder im Kollegenkreis empfangen. Sein altes Büro ist neu besetzt, er wird in eine Dachkammer verfrachtet, in der die Einrichtung eher auf den Sperrmüll gehört. Zur Seite stellt man ihm Inge Althammer, eine etwas abgehalfterte Kollegin, die trockene Alkoholikerin ist undsich in der Vergangenheit nicht als die cleverste Ermittlerin ausgezeichnet hat.

In dieser Ausgangslage ist es nicht gerade einfach, erfolgreich durchzustarten und seinem Fachgebiet Ehre zu machen, aber Arne Stiller beisst sich durch. Er ist ein eigenwilliger, aber durch und durch sympathischer Mensch mit Ecken und Kanten, der Anstand besitzt, einen tollen Humor hat und das Herz am rechten Fleck.

Inge, diee Kollegin, die ihm assistieren soll, ist anfangs sehr unsicher und überfordert, wächst aber an ihren Aufgaben und entwickelt sich sehr vorteilhaft.

Elias Haller hat ein außergewöhnliches und authentisches Ermittlerteam geschaffen, das mit Vollgas hinter dem brutalen und gnadenlosen Täter her ist.

Die Erzählweise des Autors ist rasant und von Beginn an fesselnd.

Elias Haller spannt seine Leser gnadenlos auf die Folter und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen

Die Kapitel sind kurz, es finden häufige, schnelle Szenenwechsel statt und die Spannung steigert sich kontinuierlich.

Es gibt einige Verdächtige, einige unvorhergesehene Wendungen und am Ende einen packenden und überraschenden Showdown.

Ein mega spannender, cleverer und schlüssiger Plot, der einfach alles hat, was ein großartiger Thriller braucht...ich bin voll des 53807 und freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Arne und Inge!

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Spannender, unglaublich persönlicher Fall für Ermittler Major Josef Vierziger

Kollateralschaden
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"Kollateralschaden" von Joseph Lemark ist als Taschenbuch mit 250 Seiten beim Verlag Federfrei erschienen.

Es handelt sich um den dritten Band der Reihe um Major Josef Vierziger und Dr. Gaby Glück, der ...

"Kollateralschaden" von Joseph Lemark ist als Taschenbuch mit 250 Seiten beim Verlag Federfrei erschienen.

Es handelt sich um den dritten Band der Reihe um Major Josef Vierziger und Dr. Gaby Glück, der jedoch vollkommen unäbhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden kann. Mir waren Teil 1 und 2 zuvor nicht bekannt, ich hatte aber niemals das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen würden.

In einer stark verschneiten Febraurnacht ist Major Josef Vierziger mit seiner Freundin Conny nach einer feuchtfröhlichen Geburtstagsfeier gegen vier Uhr früh in einer Gasse in Linz auf dem Heimweg. Plötzlich fallen Schüsse - Conny wird getroffen und ein Mann, der ein Stück weit weg von den beiden unterwegs war, sinkt ebenfalls blutend zu Boden.

Conny kommt schwerveletzt ins Krankenhaus, der getroffene Mann, der sich als der weithin bekannte Sportredakteur der Lokalzeitung Guido "Mango" Heidlinger entpuppt, erliegt wenig später seinen Schussverletzungen.

Der Major steht schwer unter Schock. Wer sollte es auf einen Journalisten abgesehen haben? Oder wollte sich ein Krimineller an ihm, Josef, rächen und hat danebengeschossen - waren Conny und Guido "nur" Kollateralschäden?!

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren in alle Richtungen.
Ausserdem geschieht noch ein weitere Mord, der so gar nicht mit dem bisherigen Geschehen zusammenzupassen scheint.

Bald sind Josef, Gaby und das ganze Team tief verstrickt in einen Sumpf menschlicher Abgründe aus Korruption, Macht- und Geldgier.

Joseph Lemark hat die fesselnde Gabe, Spannung mit einem aussergewöhnlichen, leicht schwarzen Humor aufs Feinste zu verknüpfen, so dass ein besonderes Lesevergnügen entsteht. Zwischendurch gibt es noch einen kurzen, sehr appetitanregenden kulinarischen Exkurs und am Ende des Buches erwarten den Leser zwei köstliche Rezepte. Sehr gut gefallen hat mir die durchklingende Linzer Mundart, die ich beim Lesen immer im Ohr hatte :o)

Lemarks Hauptprotagonist Major Josef Vierziger, der ohnehin sehr sympathisch daherkommt, entpuppt sich als sehr gefühlvoller und sogar romantischer Mann, mit dem man extrem mitfiebert und mit ihm um seine Freundin bangt...

Auch Vierzigers Kollegin Dr. Gaby Glück ist eine Ermittlerin, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht, clevere Ideen hat und mir auch super gefällt.

Von Beginn an hat sich eine Spannung aufgebaut, die der Autor kontinuierlich gesteigert und mit einigen überraschenden Wendungen und einer vielfältigen Bandbreite an Motiven und Verdächtigen zu einem erschütternden Ende gebracht hat.

Es steckt sehr viel mehr hinter dieser Story, als man anfangs vermutet, und der ganze Fall wird sehr vielschichtig, komplex und es ist eine wirkliche Herausforderung, ihn aufzuklären.

Die persönliche Betroffenheit des Teams macht manches nicht gerade einfacher, und so durchlebt man beim Lesen einige Höhen und Tiefen!

Ein wirklich sehr empfehlenswerter Krimi!!

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