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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2021

Potenzial verschenkt

Enriettas Vermächtnis
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Spannend beginnt die Geschichte rund um die wenigen Hauptcharaktere in „Enriettas Vermächtnis“. Die Handlung an sich ist ganz einfach: Enrietta da Silva, eine überaus erfolgreiche Buchautorin, verstirbt ...

Spannend beginnt die Geschichte rund um die wenigen Hauptcharaktere in „Enriettas Vermächtnis“. Die Handlung an sich ist ganz einfach: Enrietta da Silva, eine überaus erfolgreiche Buchautorin, verstirbt und hinterlässt Geld. Und zwar nicht nur ein kleines Erbe, sondern eine ganze Menge Geld, denn man sagt der Frau nach, dass sie sehr vorausschauend gewirtschaftet hat. Dieses Erbe soll nun der Anwalt namens Leuthard zwischen den zwei Haupterben Emilio und Jana aufteilen. Bevor diese beiden ihr „Glück“ richtig realisieren und entsprechend reagieren können, taucht auf einmal der leibliche Sohn von Enrietta auf, den sie aus mysteriösen Gründen nicht nur nicht bedacht hat, sondern komplett verschwiegen hat. Bereits vorher entstehen beim Leser sehr viele Fragen rund um die Verbindung der beiden Erben zu der Verstorbenen und weshalb sie so gehandelt hat. Auch im weiteren Verlauf schafft es Sylvia Madsack meisterhaft, alle Protagonisten fadenscheinig und verdächtig auftreten zu lassen, sodass man als Leser darauf hinfiebert zu erfahren, was alles dahinterstecken könnte und welche Verbindungen es gibt und welche noch entstehen werden. Bis zum 3/4 des Buches fliegen die Seiten nur so weg und man giert nach der Auflösung …die so enttäuschend ist, dass man es erst nicht glaubt. DAS alles nur wegen dem? Hier wurde sehr viel Potenzial verschdenkt und auch das titelgebende Vermächtnis komplett offen gelassen. Schade.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Leider nicht ganz überzeugend

Was von Dora blieb
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Doras Geschichte … soll in dem Roman „Was von Dora blieb“ von der Autorin Anja Hirsch erzählt werden. Oder doch nicht? Jedenfalls erlebt der Leser in diesem Buch zwei verschiedene Erzählstränge, einmal ...

Doras Geschichte … soll in dem Roman „Was von Dora blieb“ von der Autorin Anja Hirsch erzählt werden. Oder doch nicht? Jedenfalls erlebt der Leser in diesem Buch zwei verschiedene Erzählstränge, einmal aus der Gegenwart, der von Isa erzählt wird und einmal die Vergangenheit.

Als Isa über den Betrug ihres Mannes kundig wird, haut sie kurzerhand ohne Erklärung ab. Auf Zwischenstation bei ihrer Mutter erhält sie allerlei Unterlagen, die ihre Familiengeschichte erzählen sollen und Isa empfindet es als notwendig, sich nun mit dieser ausführlich auseinander zu setzen. Es wird deutlich, dass die Beziehung zum Vater und auch der Grossmutter Dora, die Namensgeberin des Buches, nicht die beste war bzw. ist. Auch seien die Informationen, die Isa über ihre Familie hat, sehr lückenhaft und dies möchte sie nun ändern. Aus der Kriegsenkelperspektive taucht nun die Vergangenheit vor dem Leser auf.

Anfangs wird einiges aus Doras Leben erzählt. Ihre Kindheit, ihre Jugend in den aufstrebenden Roaring Twenties (deren Spirit hier leider untergeht), ihre Freundschaft zu Frantek und später zu Maritz und allerlei Verwicklungen, die Liebe zur Kunst … . Nach und nach baut sich beim Leser eine Erwartungshaltung auf, immer mehr Fragen entstehen im Kopf … wie wird es weitergehen? Wie überstehen sie den Zweiten Weltkrieg? Wo finden sie ihr Glück? Weshalb ist Isas Beziehung zu der „bösen“ Dora so? Warum wird Dora überhaupt als so verbittert dargestellt? Und und und … doch leider werden diese Fragen bis zum Ende des Buches nicht beantwortet. Dora gerät immer mehr in den Hintergrund, Fakten werden sachbuchartig präsentiert, Nebensächlichkeiten anschaulich beschrieben. Anja Hirsch hat einen sehr tollen Umgang mit Sprache, doch leider schafft die Art und Weise der Erzählung mehr Distanz als gut für die Geschichte ist und persönlich muss ich zugeben, dass mir zum Schluss kaum etwas von Dora blieb.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Gemischte Gefühle

Die Fremde
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… hinterlässt der Roman, der eher eine Autofiktion ist, der Autorin Claudia Durastanti. Überall liest man schiere Begeisterungswellen über „Die Fremde“, auch der Klappentext verspricht Einblicke in das ...

… hinterlässt der Roman, der eher eine Autofiktion ist, der Autorin Claudia Durastanti. Überall liest man schiere Begeisterungswellen über „Die Fremde“, auch der Klappentext verspricht Einblicke in das ungewöhnliche Leben einer Frau, deren beider Eltern gehörlos sind. Für mich als jemand, der damit noch keine Berührungspunkte hatte, eine Bereicherung, dachte ich. Doch Claudia katapultierte mich in ein hochkomplexes Gerüst aus hochtrabender Sprache, beinah psychedelisch anmutender Wahrnehmung sowie einer Woge aus Enttäuschung, da alles an mir nur vorbeizog, während die Autorin gefühlt mit sich und dem Leben kämpfte.

Natürlich war nicht alles umsonst. Das doch recht schmale Buch strotzt nur so von klugen Sätzen, die sicher für den einen oder anderen Leser bereichernd sind, je nachdem, welche Station man im Leben passiert. Wer sich gern Zitate in sein Lesetagebuch notiert, wird hier auf jeden Fall fündig. Die Autorin lässt den Leser an einigen Stationen ihres Lebens teilhaben, beginnend bei der Zeit vor ihrer Entstehung, also der Kennenlerngeschichte ihrer Eltern, über die Kindheit, die Schul- und Studienzeit sowie das Arbeits- und Liebesleben. Auch ein paar Länder darf der Leser mit ihr bereisen und auch ganz persönliche Eindrücke über dieses dauerhafte Verlorensein der Autorin abholen. Leider überträgt sich das auch auf das Leseerlebnis. Ich musste oft das Buch zur Seite legen, Abschnitte mehrfach lesen oder Wörter nachschlagen. Ich lese gern anspruchsvolle Literatur, doch hier war mir der Cocktail „zu stark“. Schade!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Potenzial verschenkt

Die Douglas-Schwestern
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Die Douglas Schwestern war mein allererstes Hörbuch überhaupt. Deswegen und wegen dem einladenden Cover und der historischen Thematik habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Leider entpuppte sie ...

Die Douglas Schwestern war mein allererstes Hörbuch überhaupt. Deswegen und wegen dem einladenden Cover und der historischen Thematik habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Leider entpuppte sie sich als zu fiktiv und zu oberflächlich für meine Erwartungen. Vielleicht hätte ich einfach weniger erwarten sollen… .
Die Geschichte wird von Uta Simone gesprochen, die eine sehr angenehme und schöne Stimme und Aussprache hat. Auf zwei CDs erwartet den Hörer 711 Minuten Erzählung. Man lernt die Schwestern Maria, die sich als kleines Mädchen bereits für Düfte aller Art interessiert sowie ihre Schwester Anna, die eher die ruhiger und zurückhaltendere der beiden ist, kennen. Maria ist sehr wissbegierig und offen und geht schnell auf Menschen und Herausforderungen zu, sodass es nicht verwunderlich ist, dass sie ihren Traum von einer eigenen Parfümerie gegen alle Widerstände und Konventionen durchsetzen möchte und dies letztendlich auch tut. Der Weg dahin ist gesäumt durch allerlei Vorkommnisse, Hindernisse sowie gute und schlechte Menschen. Auch in Liebesdingen scheinen die beiden Douglas Schwestern kein gutes Händchen zu haben … und dann bricht auch noch der Erste Weltkrieg aus und bald müssen die beiden Frauen noch mehr Opfer bringen, als bisher gedacht.

Das Hörbuch wird zum Schluss durch ein Nachwort abgerundet. Hier erfährt der Hörer was an der Geschichte Wahrheit und was Fiktion ist. Leider überwiegt das Letztgenannte deutlich und macht das Leben der Douglas Schwestern zu einer „Geschichte wie hundert andere“.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen
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Der Titel der Rezension beschreibt mein Leseerlebnis sowie das Leben von Grace Kelly sehr gut.

Die Autorin greift in ihrem Roman das Leben einer der schillerndsten Figuren der damaligen Zeit auf, der ...

Der Titel der Rezension beschreibt mein Leseerlebnis sowie das Leben von Grace Kelly sehr gut.

Die Autorin greift in ihrem Roman das Leben einer der schillerndsten Figuren der damaligen Zeit auf, der Fürstin von Monaco: Grace Kelly. Der Leser durchläuft im Perspektivenwechsel zwischen „vor der Hochzeit „ und während der Ehe mit dem Fürst Rainier von Monaco„ einige Stationen im Leben von Grace. Einen großen Raum nimmt dabei ihr Weg zum Oscar ein. Man lernt einige (für mich sehr viele) Personen kennen, die für Grace während ihrer Ausbildung und auch danach eine Rolle spielen sowie einige ihrer Affären.Das Ganze wird eher nüchtern geschildert und Grace wirkt auf den Leser eher unnahbar und kühl und distanziert. Ich habe knapp über die Hälfte des Buches gebraucht, um mit Grace „warm zu werden“. Es war nicht uninteressant etwas über die Filme und die Regisseure zu erfahren, in denen Grace mitgespielt hat und mit denen sie zusammengearbeitet hat, voran über Hitchcock. Jedoch schien es eine ellenlang Wiederholung zu sein von Filmen, treffen, Affären etc. etc. Es ist eine Zeit lang für die Handlung des Buches einfach nicht viel passiert. Der Wendepunkt kam für mich mit der Oskarverleihung. Daraufhin lernt sie den Fürsten von Monaco kennen und stürzt sich damit wortwörtlich in ihr Unglück... .

Insgesamt war dieses Buch für mich ein guter Einstieg in das Leben von Grace Kelly. Der Schreibstil ist angenehm, jedoch habe ich das Gefühl, dass die Geschichte nur an der Oberfläche des Ganzen kratzt und ich sicher noch einige andere Bücher über sie lesen muss.

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