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Veröffentlicht am 05.08.2017

Magische Fantasy rund um ein vierfach existierendes London

Vier Farben der Magie
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Kell ist einer der letzten Antari, die Blutmagie üben können. Das verleiht ihm die fast einzigartige Fähigkeit, zwischen den Welten zu reisen. Denn insgesamt gibt es vier Welten, die wie Schichten übereinander ...

Kell ist einer der letzten Antari, die Blutmagie üben können. Das verleiht ihm die fast einzigartige Fähigkeit, zwischen den Welten zu reisen. Denn insgesamt gibt es vier Welten, die wie Schichten übereinander liegen und in denen jeweils London das Zentrum ist. Ganz oben befindet sich das Graue London, in dem es fast keine Magie gibt. Es folgt das Rote London, Kells Heimat, die erfüllt ist von lebhafter Magie. Im Weißen London ist die Magie und in der Folge ihre Bewohner bösartig. Und das Schwarze London ist vor Jahrhunderten von der Magie zerstört und deshalb versiegelt worden. Als Adoptivsohn und Botschafter der Königsfamilie im Roten London reist Kell regelmäßig ins Graue und Weiße London. Dabei schmuggelt er heimlich Gegenstände über die Weltengrenzen, die er meist bei Sammlern gegen Dinge eintauscht, die ihn selbst faszinieren. Doch eines Tages nimmt Kell einen machtvollen Gegenstand mit über die Grenze, der alles zerstören könnte…

Als ich zum ersten Mal von diesem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ein vierfach existierendes London, in dem die Magie jeweils anders geartet und stark ist, das klang nach einem Fantasyroman ganz nach meinem Geschmack. Zu Beginn des Buches lernt man Kell auf einer seiner Reisen ins Graue London kennen. Für seine Adoptiveltern, die Herrscher im Roten London, bemüht er sich um diplomatische Beziehungen. Doch seine wahre Leidenschaft ist das Sammeln besonderer Gegenstände, die er im Tausch gegen Dinge aus den anderen Welten erhält. Ich fand Kell von Beginn an sehr sympathisch und seine Fähigkeit, von einer Welt in die andere zu reisen, faszinierend.

Das Buch nimmt sich Zeit, den Leser mit den unterschiedlichen Londons vertraut zu machen. Nach seiner Reise ins Graue London kehrt Kell ins Rote zurück und bricht direkt wieder auf ins Weiße. So erhielt ich schnell einen guten Überblick und verstand, auf welche Weisen die Welten sich unterscheiden. Die Unterschiede sind eklatant und der Autorin gelingt es sehr gut, diese in kurzen Szenen auf wirkungsvolle Weise sichtbar zu machen. Ständig entdeckt oder erfährt man etwas Neues, sodass die Erkundung der Welten mir großen Spaß machte.

Nachdem man alle drei betretbaren Welten einmal erlebt hat, kehrt Kell vom Weißen ins Rote London zurück und bringt eher versehentlich ein machtvolles Artefakt mit. Damit kommen die Dinge ins Rollen und in Nu herrscht große Gefahr. Hier kommt auch Lila ins Spiel, eine Diebin aus dem Grauen London, die versucht, Kell ausgerechnet den Quell des Unheils zu stehlen. Damit ist sie im Nu selbst mitten drin im Geschehen. Lila hat eine erfrischend große Klappe, denkt pragmatisch und stürzt sich mutig ins Abenteuer. Sie ist die perfekte Ergänzung zum netten, aber etwas steifen Kell.

Gemeinsam mit Lila macht sich Kell daran, das Chaos zu beseitigen, das er selbst verursacht hat. Er sieht nur eine Lösung, und für diese muss er sich aufmachen in Richtung Schwarzes London. Doch die Konsequenzen sind bereits viel größer, als er ahnt. Zudem ist ihm Holland, der einzige andere Antari, der von den grausamen Herrschern des Weißen Londons kontrolliert wird, auf den Fersen. Kämpfe werden ausgetragen, Magie wird gewirkt, Intrigen werden gesponnen und das Unheil breitet sich immer weiter aus. All das konnte mich an die Seiten fesseln. Die Spannung ist kontinuierlich hoch, immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen und unerwarteten Entdeckungen. Das Finale setzte diesem total gelungenen Roman schließlich noch mal ein Sahnehäubchen der Spannung auf. Nun freue ich mich riesig auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheint.

„Vier Farben der Magie“ konnte mich mit seiner kreativen Idee des vierfach existierenden Londons neugierig machen. Die spannende Umsetzung und die beiden sympathischen Hauptcharaktere, die ganz verschieden sind und sich damit perfekt ergänzen, konnten mich begeistern. Diese magische Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann gezogen. Ein Must Read für alle Fantasy-Fans!

Veröffentlicht am 05.08.2017

Gelungener Abschluss der Trilogie

Das Juwel – Der Schwarze Schlüssel
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In der Weißen Rose laufen die Vorbereitungen für die geplante Revolution auf Hochtouren. Violet und ihre Freundinnen reisen zu den verschiedenen Verwahranstalten, um alle Teilnehmerinnen der nächsten Auktion ...

In der Weißen Rose laufen die Vorbereitungen für die geplante Revolution auf Hochtouren. Violet und ihre Freundinnen reisen zu den verschiedenen Verwahranstalten, um alle Teilnehmerinnen der nächsten Auktion für ihr Vorhaben zu gewinnen und ihnen zu zeigen, wer sie wirklich sind. Doch dann erfährt Violet, dass auf ihre Schwester Hazel, die von der Herzogin vom See gefangen gehalten wird, ein Mordanschlag geplant ist. Sie will nicht länger warten, sondern verändert mithilfe der Auspizien ihr Aussehen und begibt zurück sich in die Höhle des Löwen, den Palast der Herzogin. Kann sie unentdeckt bleiben und ihrer Schwester helfen? Und wird der Revolutionsplan des Schwarzen Schlüssels erfolgreich sein?

Das Cover dieses Trilogiefinales ist wieder ein echter Hingucker, der mir sehr gut gefällt. Schwarz ist die dominierende Farbe und überall fliegen Splitter herum. Für mich war das ein Hinweis, dass nun alle Zeichen auf Umbruch stehen. Ich war neugierig, ob der Schwarze Schlüssel seine Pläne umsetzen kann und welche Konsequenzen der Versuch haben wird.

Das Buch startet temporeich und ich stellte erfreut fest, dass Violet und ihre Freundinnen seit dem Ende des zweiten Bandes einige Fortschritte gemacht haben. Die Vorbereitungen schreiten voran, Raven hat inzwischen beinahe alle Teilnehmerinnen der nächsten Auktion mit zur Klippe genommen und ihnen gezeigt, welche Kräfte in ihnen schlummern. Doch kurz darauf erhält Violet die Information, dass ihre Schwester in noch größerer Gefahr ist als gedacht. Sie beschließt, vorzeitig ins Juwel aufzubrechen. Mit dieser Entscheidung hat sie erneut ihren Mut unter Beweis gestellt und ich war neugierig, was sie wohl vorfinden wird.

In den ersten beiden Bänden hat man das Juwel hauptsächlich aus der Perspektive eines Surrogats kennengelernt. Violet kehrt nun in einer anderen Funktion zurück und erhält dadurch einen ganz neuen Blick darauf, was hinter den Kulissen vor sich geht. Ich fand diese neuen Einblicke interessant. Noch dringender wissen wollte ich aber, wie es ihrer Schwester geht und ob die Revolutionspläne voranschreiten. In zügigem Tempo erhält man immer mehr Informationen. Geheime Gespräche werden geführt, Verbündete gewonnen und schockierende Entdeckungen gemacht. Das Leben im Juwel ist noch immer ein einziges Verbrechen, getarnt mit schönen Ballkleidern und pompösen Festen.

Eine Weile sind alle Charaktere damit beschäftigt, ihre Pläne weiter zu verfeinern. In dieser Zeit taucht Violet noch mal in das im Juwel alltägliche Leben ein. Eine Weile passiert nichts neues, doch die Gefahr ist jederzeit präsent. Schließlich kommt es zu dramatischen Szenen, durch welche die Spannung stark anstieg. Der Adel ist noch immer grausam, aber auch die Revolution fordert ihre Opfer. Ich bangte um meine Lieblinge und hoffte, dass sie alle die Ereignisse überstehen, doch das ist nicht der Fall. Die ersten traurigen Verluste zeigen, dass es nun zu spät ist, um umzukehren. Als es schließlich so richtig losgeht, bleibt kaum mehr Zeit, um Luft zu holen. In rasantem Tempo erzählt die Autorin von Kämpfen, in denen mir bekannte Beteiligte so schnell ums Leben kamen, das ich kaum den Überblick wahren konnte. Zum Ende hin nimmt sich die Geschichte dann noch mal mehr Zeit für Abrechnungen und Aufarbeitung. Der Schluss rundet die Trilogie für mich absolut stimmig ab.

In „Das Juwel. Der Schwarze Schlüssel“ steht die lang geplante Revolution kurz bevor. Violet macht sich vorzeitig auf ins Juwel, um ihrer Schwester beizustehen. Während Pläne verfeinert und neue Verbündete gewonnen werden, besteht ständig die Gefahr, dass jemand auffliegt oder angegriffen wird. Schließlich gibt es kein Zurück mehr und ich fieberte mit, wie all das wohl ausgehen wird. Insgesamt ist dieser temporeiche und spannende Band ein wirklich gelungener Abschluss der Juwel-Trilogie!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Irgendwann muss man sich der Vergangenheit stellen

Das Lavendelzimmer
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Jean Perdu lebt in Paris und ist Inhaber der Literarischen Apotheke, eines Bücherschiffs. Eines Tages zieht in der Wohnung gegenüber die frisch geschiedene Catherine ein, die nicht einmal mehr Möbel besitzt. ...

Jean Perdu lebt in Paris und ist Inhaber der Literarischen Apotheke, eines Bücherschiffs. Eines Tages zieht in der Wohnung gegenüber die frisch geschiedene Catherine ein, die nicht einmal mehr Möbel besitzt. Die Besitzerin des Hauses bittet Perdu, Catherine doch wenigstens einen Tisch zur Verfügung zu stellen. Doch in seiner karg eingerichteten Wohnung steht nur ein Tisch, den er nicht braucht. Zum ersten Mal nach einundzwanzig Jahren betritt er das Lavendelzimmer seiner Wohnung, in dem so viele schmerzhafte Erinnerungen schlummern an eine Frau, die ihn ohne Abschiedswort verließ. Und ein Brief, den Perdu nie gelesen hat – bis jetzt. Er muss erkennen, dass er all die Jahre eine falsche Schlussfolgerung gezogen hat. Daher beschließt er, sich auf eine Reise zu begeben…

Zu Beginn des Buches lernt man Perdu kennen, der eine ganz außergewöhnliche Buchhandlung betreibt. Mit seinem Bücherschiff, auf dem er Bücher als Medizin für und gegen alle erdenklichen Gemütszustände verkauft, ist er mir gleich sympathisch geworden. Er verfügt über eine außerordentliche Beobachtungs- und Einfühlungsgabe und sammelt in Gedanken ständig neue Einträge für seine „Große Enzyklopädie der kleinen Gefühle“.

Früh lernt man auch Perdus skurrile Nachbarn kennen, vor allem die Besitzerin des Hauses, in dem er lebt, hat im Blick, was alle Bewohner so treiben. Außerdem ist da Perdus neue Nachbariin Catherine. Sie ist frisch geschieden, und von Beginn an knistert es zwischen ihr und Perdu, doch nach 21 Jahren hat er immer noch nicht gänzlich mit seiner alten Liebe abgeschlossen, die ihn ohne Abschied verlassen hat. Der Brief, den Perdu dank Catherine findet, ändert dann seine Sicht auf die Dinge. Er erkennt, dass er nur durch eine Reise mit seiner Vergangenheit abschließen kann.

Völlig überraschend für den Leser, aber auch für Perdu selbst, verlässt er ohne große Vorbereitungen auf seinem Hausboot Paris. Was folgt ist eine Reise voller amüsanter Zwischenfälle. Gelegentlich wird aber auch ein nachdenklicher Ton angeschlagen. Perdu ist auf seiner Reise nicht allein, von Beginn an ist sein Nachbar Max bei ihm, ein Autor, der nach dem ersten großen Erfolg nun von einer Schreibblockade geplagt wird. Im Laufe der Reise kommen noch weitere Passagiere dazu, sodass sich eine Reisegesellschaft mit ganz unterschiedlichen Charakteren bildet, die ich nur zu gerne über die Flüsse begleitet habe. Alle haben ihre Ecken, Kanten und Geheimnisse, sodass es während der Reise zu so mancher interessanter Enthüllung kam. Lediglich Perdus ehemalige Liebe, die durch seine Erinnerungen und Auszüge aus ihrem Tagebuch stets präsent ist, ist mir nicht sonderlich sympathisch geworden.

Zum Ende hin wird das Buch noch einmal nachdenklicher. Wie viel Erinnerung an die Vergangenheit sollte sein und wie kann man mit dieser Vergangenheit abschließen? Wie kann man wieder nach vorne blicken und sich ins Leben stürzen? Die letzten Kapitel konnten mich sehr berühren, es war traurig und schön zugleich.

„Das Lavendelzimmmer“ hat mich mit seiner bildhaften Sprache und seinen vielschichtigen Charakteren überzeugen können. Gemeinsam mit den Protagonisten denkt man über die Bedeutung der Erinnerung nach und wie wichtig es ist, auch nach vorne zu blicken. Dabei richtet das Buch seinen Blick auch auf die kleinen, schönen Dinge und Gefühle, die das Leben erst lebenswert machen. Ich empfehle das Buch an Leser weiter, die sich auf eine humorvolle und gleichzeitig nachdenklich stimmende Reise quer durch Frankreich begeben möchten.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Starkes Finale einer nervenaufreibenden Trilogie!

Das Labyrinth ist ohne Gnade
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Noch drei Jugendliche sind im Labyrinth unterwegs, noch zwei Welten müssen sie durchqueren, damit einer von ihnen durch das letzte Tor gehen und in die vertraute Welt zurückkehren kann. Jenna, Jeb und ...

Noch drei Jugendliche sind im Labyrinth unterwegs, noch zwei Welten müssen sie durchqueren, damit einer von ihnen durch das letzte Tor gehen und in die vertraute Welt zurückkehren kann. Jenna, Jeb und Mary finden sich mitten in einem Ozean wieder. Kurz vor dem Ertrinken können sie sich in ein Boot retten, nur um dann von einem Hai angegriffen zu werden. Das Labyrinth zeigt erneut, dass es gnadenlos ist. Doch welcher Jugendliche kann und will bis zum Ende durchhalten? Und was passiert, wenn das letzte Tor durchschritten wird?

Zwei hochspannende Bücher, vier gnadenlose und erschreckende Welten lagen schon hinter mir, als ich „Das Labyrinth ist ohne Gnade“ endlich in den Händen hielt. Jetzt wollte ich unbedingt wissen, wer das Labyrinth verlässt. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mitten im grausigen Geschehen. Die neue Wasserwelt steht den bisherigen in ihrem Schrecken in nichts nach und ich bangte mit den Überlebenden. Die Gewissheit, dass es einer von ihnen nicht in die nächste Welt schaffen kann, ist ein inzwischen bekannter, aber immer noch wirksamer Spannungsfaktor.

Immer wieder habe ich während der Reise durch Labyrinth Vermutungen aufgestellt, wer wohl zurückbleiben muss und wer nicht. Um einige Charaktere tat es mir mehr leid als um andere. Doch die letzten drei Überlebenden waren mir inzwischen allesamt ans Herz gewachsen. Ich habe so viel gemeinsam mit ihnen durchgestanden, dass ich mich von keinem mehr trennen wollte. Umso schwerer fiel es mir, nach einem dramatischen Zuspitzen der Ereignisse erneut Abschied nehmen zu müssen.

Die letzte Welt war entgegen meiner Erwartungen ein kleines bisschen weniger spannend als die vorhergehenden. Der Autor hat sich aber dennoch auch für die letzte Welt etwas ganz besonderes überlegt, das mich zwar nicht atemlos zurückließ, aber berühren konnte. Auf dem Weg zur großen Auflösung verflog auch die letzte Welt daher im Nu.

Schließlich ist der Moment gekommen, in dem ein Jugendlicher es schafft, das letzte Tor zu durchschreiten – ich war ja sowas von neugierig! Hierüber verrate ich natürlich noch nichts, das müsst ihr unbedingt selbst herausfinden. Es wurde aber gut verdeutlicht, dass alles nicht so einfach ist. Viel zu schnell waren aber auch die letzten Kapitel gelesen. Meine Vernunft sagt, dass das eher offene Ende gut zu der geschilderten Situation passt; mein Herz hätte sich gerne noch wenigstens ein paar Seiten mehr gewünscht.

„Das Labyrinth ist ohne Gnade“ steht seinen Vorgängern in nichts nach und hält zwei weitere Welten bereit, die Körper und Geist der letzten Überlebenden bis aufs äußerste fordern. Die Gewissheit, dass nur einer durch das letzte Tor schreiten kann, hielt die Spannung hoch, und auch die Auflösung hat mir gut gefallen. Jugendliche auf der Suche nach einer nervenaufreibenden Dystopie sollten sich die Labyrinth-Trilogie nicht entgehen lassen!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Fesselnde Dystopie mit zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten

Legend (Band 1) - Fallender Himmel
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In der Zukunft ist Amerika gespalten: Die Republik im Westen kämpft unerbittlich gegen die Kolonien im Osten, und dies ist in allen Bereichen des Lebens spürbar. In der Republik muss sich jedes Kind mit ...

In der Zukunft ist Amerika gespalten: Die Republik im Westen kämpft unerbittlich gegen die Kolonien im Osten, und dies ist in allen Bereichen des Lebens spürbar. In der Republik muss sich jedes Kind mit zehn Jahren einem Test unterziehen, der über seine Zukunft entscheidet. June ist bislang die einzige, die ein perfektes Ergebnis von 1500 schaffte, eine Laufbahn im Militär ist ihr sicher und sie steht trotz ihrer fünfzehn Jahre nun schon kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung. Day hingegen ist dank einer spektakulärer Einbrüche und Überfälle der meistgesuchte Kriminelle der Republik. Er ist beim Test durchgefallen und nur knapp dem Tod entronnen. Als June ihn als Mörder ihres Bruders identifiziert, setzt sie alles daran, ihn gefangen zu nehmen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an begeistern können, denn das Ausgangsszenario gefällt mir außerordentlich gut. Das Leben und die Überzeugungen von June und Day könnten unterschiedlicher nicht sein. Da beide die Geschichte abwechselnd erzählen, konnte ich mich auch in beide Charaktere gut hineinversetzen und ihre Beweggründe nachvollziehen.

Mit der Erkrankung von Days Bruder sowie der Ermordung des Bruders von June gewinnt die Geschichte rasend schnell an Spannung und ich war bald im Strudel der Ereignisse gefangen. Ich litt und hoffte mit beiden Protagonisten und wurde durch grausame Szenen erschüttern, die mich vor der Einstellung des Militärs zurückschrecken ließen.

Nach und nach erhält man immer mehr Hinweise auf Geheimnisse, die geradezu unglaublich scheinen. Sollten diese tatsächlich stimmen? Während Day zutiefst davon überzeugt ist, kann June dies gar nicht richtig glauben und ich brannte darauf, die Wahrheit herauszufinden. Bei einigen Geheimnissen war es mir aber etwas zu unglaublich, dass diese so lange geheim gehalten werden konnten.

Die Szenen, in denen Day und June aufeinander treffen, gehörten zu meinen liebsten. Gerade die Unterschiedlichkeit der beiden macht es so interessant, die beiden im Umgang miteinander zu erleben. Auch Gefühle sind im Spiel – verworrene, widerstreitende Gefühle – welche die ganze Situation zu einem einzigen Pulverfass machen. Zum Ende hin konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen und wurde atemlos zurückgelassen. Ich musste einfach gleich weiterlesen, und zum Glück lag der zweite Teil, „Prodigy“, schon bereit.

„Legend“ überzeugte mich mit seinem Ausgangsszenario und zwei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch wenn einige Geheimnisse geradezu unglaublich waren, tauchte ich immer tiefer in die Geschichte ein und fieberte darum, dass June und Day die richtigen Entscheidungen treffen. Dystopienfans sollten sich die Geschichte auf keinen Fall entgehen lassen!