Roman | Der Familienroman, der hunderttausende Leserinnen verzaubert
Kirsten Brandt (Übersetzer)
Ein einzigartiger Junge, der das Schicksal eines Dorfes für immer verändert
In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden hat. Von einem Bienenschwarm umhüllt, erweckt der kleine Simonopio zunächst Misstrauen bei den abergläubischen Dorfbewohnern. Doch die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den wilden stummen Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Während die Spanische Grippe die Region trifft, und um sie herum die mexikanische Revolution wütet, lernen sie Simonopios Gabe zu vertrauen und können die Familie so vor dem größten Unheil bewahren. Doch nicht alle Bewohner der Hacienda meinen es gut mit dem Jungen …
»
Das Flüstern der Bienen
ist ein Buch voller Lebensfreude und Hoffnung. […] Ein großes Lesevergnügen.«
― WDR 4
"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." - sagt zumindest Hermann Hesse. Bei diesem Buch ist das ganz stark zu spüren. Die Geschichte beginnt sehr geheimnisvoll, fast märchenhaft und die Leserinnen sind sofort ...
"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." - sagt zumindest Hermann Hesse. Bei diesem Buch ist das ganz stark zu spüren. Die Geschichte beginnt sehr geheimnisvoll, fast märchenhaft und die Leserinnen sind sofort von der Situation gefangen genommen. Dieses Übernatürliche begleitet den ganzen Roman, doch kommt auch etwas sehr Düsteres, Bedrohliches dazu, das die Stimmung angespannt werden lässt.
An manchen Stellen wirkt die Erzählung vielleicht zu verwirrt, zu komplex und man ist nicht unbedingt motiviert weiterzulesen, doch dann wiederum geht einem das Buch so nahe und ist so emotional, dass es einem das Herz herausreißt und man trotzdem gerne weiterliest.
Neben der wunderbaren und gleichzeitig schockierenden Geschichte, die den Leserinnen präsentiert wird, lehrt das Buch einem sehr viel über die Geschichte Mexikos. Eine Geschichte, die wohl kaum in vielen Köpfen präsent ist. Das buch zeigt ein Land, dass ganz anders ist, als das Mexiko, das man heute kennt - geprägt von Drogen und Bandenkrieg.
Durch die Zeitsprünge und die vielen Perspektivenwechsel ist das Buch nicht einfach zu lesen. Ob es die Mühe wert ist, muss hier jeder für sich selbst entscheiden.
In der mexikanischen Kleinstadt Linares findet die alte Amme Nana Reja eines Tages ein Baby unter der Brücke. Es ist von einem Bienenschwarm umhüllt. Als sich der auf dem kleinen Junge lichtet, stockt ...
In der mexikanischen Kleinstadt Linares findet die alte Amme Nana Reja eines Tages ein Baby unter der Brücke. Es ist von einem Bienenschwarm umhüllt. Als sich der auf dem kleinen Junge lichtet, stockt den abergläubigen Dorfbewohner der Atem. Der Gutsbesitzer Francisco und seine Frau Beatriz Morales nehmen Simonopio bei sich auf, egal wie er aussieht. Er wächst als Pflegesohn bei ihnen auf. Durch harte Jahre, denen sich die Familie stellen muss, entwickelt sich Simonopoi zu etwas Besonderem.
Dieser Roman bringt einen märchenhafte Stimmung mit, bei der man die Orangenblüten beinahe riecht und die Bienen summen hört. Doch die Autorin springt undefiniert von einem zu anderen, egal ob Person, Zeit oder Geschehen. Dadurch fehlte mir der grundsätzliche rote Faden, was mich mehr verwirrte, als dass ich Freude an der Geschichte hätte. Es gab schöne Szenen, die auch ans Herz gingen, aber im Gesamtpaket konnte mich das Buch durch die misslungene Umsetzung nicht richtig überzeugen.
Mein Fazit: Undefinierte Sprünge in der Erzählung erschwerten mir den magischen Zugang zur Geschichte. 3 Sterne.
Dieser Roman lässt mich ein bisschen ratlos zurück.
Auf 480 Seiten erzählt die Autorin in einem ausschweifenden, angenehm lesbaren Schreibstil die Geschichte der mexikanischen Großgrundbesitzerfamilie ...
Dieser Roman lässt mich ein bisschen ratlos zurück.
Auf 480 Seiten erzählt die Autorin in einem ausschweifenden, angenehm lesbaren Schreibstil die Geschichte der mexikanischen Großgrundbesitzerfamilie Morales und dem von ihr adoptierten Simonopio Anfang des 20. Jahrhunderts.
Unter einem Busch wurde der mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geborene Säugling neben einer Bienenwabe gefunden und trotz geringer Überlebenschancen von der alten Nana Reja hochgepäppelt. Die Bienen bleiben Simonopios ständiger Begleiter und werden ihn auch in der Zukunft auf seinen ausgedehnten Streifzügen durch die Natur leiten. Während die Familie Morales den Jungen in ihr Herz schließt, lehnt ihn die Dorfbevölkerung ab. Insbesondere der Landarbeiter Espiricueta sieht ihn als Ausgeburt des Teufels, die vernichtet werden muss.
Der Roman behandelt anhand dieser Familiengeschichte die Auswirkungen der mexikanischen Revolution und schildert durchaus anschaulich den grausamen Ausbruch der Spanischen Grippe in Linares. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf dem Leid der Privilegierten und beschreibt deren Handeln zu einseitig als wohltätig und auch der Erhalt des väterlichen Erbes zum großen Teil zum Nutzen Aller. Insbesondere im späteren Verlauf bekommt für mich die Charakterisierung des Bösen in Gestalt Espiricuetas einen faden Beigeschmack. Er verkörpert alles Negative, was ein Mensch zu tun imstande ist. Demgegenüber wird kritiklos das Handeln des reichen Großgrundbesitzers beschrieben und seine Strategien, sein Land vor der Enteignung zu retten. Hier hätte ich mir einen deutlich differenzierteren Blick auf die realen historischen Ereignisse gewünscht, ohne die damals begangenen Gräuel gegenüber den Besitzenden verharmlosen zu wollen.
Insgesamt sind mir einige der Charaktere zu verschwommen und nicht wirklich greifbar, andere hingegen schon ein bisschen zu überzeichnet. Historisch hätte ich mir mehr Informationen und eine differenziertere Betrachtungsweise gewünscht.
Trotz dieser Einschränkungen ist der Roman sehr unterhaltsam geschrieben und ich kann nachvollziehen, warum er so viele LeserInnen überzeugt hat. Für mich ist er aus den genannten Gründen leider nicht das erwartete Lesehighlight.
Inhalt:
Simonopio wird am Dorfrand gefunden ist ist nicht nur kräftig und munter, sondern ist auch von einem friedlichen Bienenschwarm umgeben und hat eine Hasenscharte, was zu dieser Zeit (um 1900 herum) ...
Inhalt:
Simonopio wird am Dorfrand gefunden ist ist nicht nur kräftig und munter, sondern ist auch von einem friedlichen Bienenschwarm umgeben und hat eine Hasenscharte, was zu dieser Zeit (um 1900 herum) als Todesurteil gilt und zudem von der abergläubischen Bevölkerung mit Verachtung bestraft wird. Aber wie durch ein Wunder überlebt Simonopio und wird von seiner Nana Reja mit viel Liebe und dem Honig seiner Bienen aufgepäppelt. Von reichen Gutsbesitzern wird er als Ziehsohn aufgenommen und er schafft es, seine Lieben vor dem sicheren Tod durch die spanische Grippe zu bewahren, indem er seinem sechsten Sinn, den Bienen, vertraut. Doch sein Ziehvater Francisco hat als erfolgreicher Geschäftsmann nicht nur Freunde und auch Simonopio wird immer noch von einigen Menschen im Dorf verachtet und es geschehen Verbrechen und Unglücke, welche die Dorfgemeinschaft erschüttern.
Das Lesegefühl:
Selten ist es mir so schwer gefallen, in Worte zu fassen, ob und wie sehr (oder wenig) mir ein Buch zugesagt hat... Zuerst einmal muss ich erwähnen, dass ich dieses Buch in einer Leserunde bei Instagram gelesen habe. Respektive: die Leserunde ist schon lange vorbei, ich habe mich irgendwann ausgeklinkt, weil ich mich so sehr durch die Seiten gequält und mich vom Buch habe bremsen lassen. Trotzdem kann ich nur schwer beschreiben, was mich am Buch gestört hat. Es ist nämlich grandios recherchiert, lässt zahlreiche historische Ereignisse und Figuren in das aussergewöhnliche Setting einfliessen, beschreibt eine herzliche und von Liebe und Vertrauen geprägte Beziehung zwischen Simonopio und dem Sohn seiner Ziehfamilie, den er wie einen Bruder liebt und ist sprachlich enorm vielfältig ausgearbeitet. Ausserdem hat es unsere Leserunde gespalten und die einen Leserinnen komplett begeistert, die anderen eher abgeschreckt und auch ich hätte das Buch mehrmals fast abgebrochen, wollte aber einfach unbedingt erfahren, wie es enden würde und hatte vor allem nach über 300 Seiten das Gefühl, es nun einfach beenden zu müssen, ich war ja schliesslich schon so weit.
Warum mir dieses Buch nicht zugesagt hat:
Tatsächlich habe ich das Buch heute früh beendet und bin leider - trotz vieler Meinungen, die von einem rasanten und packenden Schluss sprechen, nach wie vor nicht begeistert. Doch warum?
Grundsätzlich mag ich langsame, detaillierte Beschreibungen. Beschreibungen, welche einen warmen, schweren Sommer, kalte Winternächte, Angst, Freude und ganz viele optische Details einfliessen und spüren lassen. All dies kann "Das Flüstern der Bienen" bieten, aber leider wird es dadurch nicht einfach nur langsam, sondern langweilig, langatmig, ziellos... Es mischt verschiedene Elemente aus den Genres Liebesgeschichte, Familienchronik, historischem Roman und Krimi, tut dies aber nicht wirklich konsequent. Historische Ereignisse nehmen manchmal sehr viel Raum ein und werden wenig später komplett ausgeblendet, die Gefühle der Liebesgeschichte sind nicht zu mir durchgedrungen. Der Krimi war vorhersehbar und die Familienchronik zu ausufernd erzählt. Ausserdem bleibt die Erzählung bis zum Schluss ein wenig oberflächlich und kriecht zäh vor sich hin. Keine der Figuren hatte ich beim Lesen vor Augen, auch die schmerzlichsten Gefühle (für die ich sehr empfänglich wäre) und die glücklichsten Stunden bleiben blass und haben sich nicht auf mich übertragen. Trotzdem weiss ich, dass dieses Buch gut geschrieben ist, das es humorvoll, spannend und emotional sein kann und dass es einen anderen Platz finden und dort sicher geschätzt und vielleicht sogar geliebt werden wird.
Fazit:
"Das Flüstern der Bienen" und ich sind keine Freundinnen geworden und werden es auch nicht mehr. Was andere vielleicht als Qualität sehen und zwischen den Zeilen gelesen haben wollen, ist mir verborgen geblieben oder hat mich gelangweilt. Schade.
Mexiko, 1918: Die Spanische Grippe und die Mexikanische Revolution bestimmen die Gesellschaft, als in der Stadt Linares der kleine Simonopio gefunden wird. Durch seine besondere ...
Darum geht es (Klappentext):
Mexiko, 1918: Die Spanische Grippe und die Mexikanische Revolution bestimmen die Gesellschaft, als in der Stadt Linares der kleine Simonopio gefunden wird. Durch seine besondere Gabe, den Zauber der Natur zu erfassen, bringt er Licht in eine dunkle Zeit.
Sofia Segovia ist die neue literarische Stimme Lateinamerikas: In ihrem
ergreifenden Familienroman erzählt sie voller Wärme die Geschichte eines besonderen Jungen.
Meine Meinung:
Der Roman "Das Flüstern der Bienen" von Sofia Segovia konnte mich leider so gar nicht begeistern. Das lag zum größten Teil daran, das eine Begebenheit aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde und nicht immer direkt klar war, um welche Person es gerade ging. Das fand ich sehr schade, das hätte einfach deutlicher hervorgehoben werden müssen. Die Geschichte um Simonopio hätte so viel Potenzial gehabt, das ist leider untergegangen. Sehr schade!! Der Schreibstil ist teilweise zu metaphorisch und langweilig. Die Geschichte wäre auch mit der Hälfte der Buchseiten ausgekommen. Die Charaktere waren abwechslungsreich ausgewählt und bildhaft beschrieben worden. Das gibt einen klaren Pluspunkt von mir. Der Spannungsbogen baute sich ganz langsam auf und verlor sich leider am Ende wieder. So hangelte ich mich von Seite zu Seite und schweifte immer wieder ab und musste das Buch öfter zur Seite legen. Das fand ich sehr enttäuschend, da mich der Klappentext und das Cover so angesprochen haben und ich sehr neugierig auf die Geschichte war.