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Veröffentlicht am 25.05.2021

Wieder sehr gute Unterhaltung

Imkersterben
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Kriminalkommissar Oke Oltmanns fühlt sich gerade gar nicht wohl in seiner Haut. Seine Dienststelle in Hohwacht hat neuerdings nur noch dienstags von 10 – 12 Uhr geöffnet; er selbst tut nun Dienst in Lütjenburg, ...

Kriminalkommissar Oke Oltmanns fühlt sich gerade gar nicht wohl in seiner Haut. Seine Dienststelle in Hohwacht hat neuerdings nur noch dienstags von 10 – 12 Uhr geöffnet; er selbst tut nun Dienst in Lütjenburg, was zwar nur 9km entfernt liegt – ist aber nicht Hohwacht. Seine Kollegin Jana Schmidt hat sich versetzen lassen und seinen neuen Kollegen Vincent Gott, ene echte Kölsche Jong, versteht er so schlecht. Dann gerät er auch noch mit dem Förster und Hobbyimker Kurt Tietjen wegen einer Wildsau aneinander, der kurze Zeit später durch einen über den Waldweg gespannten Draht ein trauriges Ende findet. Doch das wird nicht das einzige Opfer sein, das sich mit Bienen beschäftigt hat, das in Hohwacht zu beklagen ist. Hier sterben nicht die Bienen sondern die Imker. Außerdem treibt gerade eine Wohnwagenklau-Bande in der Gegend ihr Unwesen. Oltmanns, der gerade Rücken hat, und Gott haben viel zu tun…

Nachdem ich bereits Krabben-Connection von Patricia Brandt gelesen habe, war ich sehr neugierig auf ihr neuestes Werk. Und sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht. „Imkersterben“ kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da die beiden Fälle in sich abgeschlossen sind. Im Vorgängerband habe ich ja schon einige Personen kennengelernt und mich gefreut, dass ich denen auch hier wieder begegne.

Wenn ich von dem XXL-Kommissar Oke Oltmanns lese, habe ich wie auch schon beim letzten mal den verstorbenen Pferdeflüsterer Tamme Hanken vor Augen und im Ohr. Auch den bei den Bewohnern von Hohwacht nicht so beliebten neuen Förster Kurt Tietjen und Okes neuen Kollegen aus Köln Vincent Gott habe ich schnell bildlich vor Augen. Ebenso wie alle anderen Menschen, denen ich hier begegne. Alle sind sehr bildhaft und farbig beschrieben, dass sie bald eine Stelle in meinem Kopfkino eingenommen haben.
Das Thema Bienensterben bzw. Imkern ist ja im Moment wieder sehr angesagt und hier im Buch lerne ich durch die sehr gute Recherche von Patricia Bach einiges, was ich noch nicht wusste, über die kleinen fleißigen Honiglieferanten, die Arbeit, die man mit ihnen hat, die Vermarktung des fertigen Honigs und die Beeinträchtigung durch Dünger und Monokultur. Manches regt mich zum Nachdenken an.
Trotz des ernsten Themas wird auch der Humor nicht vergessen. Ich liebe die Dialoge, vor allem hier, wenn Friesisch auf Kölner Dialekt trifft, enfach jot. Aber keine Angst – entweder man versteht, worum es geht oder es wird in einem Nebensatz einfließend erklärt bzw. es erklärt sich von selbst.
Auch die Beschreibung von Land und Leuten an der Küste kommt nicht zu kurz und fügt sich gut ins kriminelle Geschehen ein. Wobei mir die Morde rund um die Imkerei schon genug gewesen wären. Den Wohnwagenklau hätte es für mich nicht gebraucht.
Die Spannung baut sich langsam auf und hält sich auf einem mittleren Niveau, was aber das mit ermitteln und mitfiebern nicht beeinträchtigt. Und das Wichtigste – am Ende sind alle Fälle gelöst, alle Fragen geklärt und alle losen Fäden haben sich zu einem dicken Seil verknüpft.

Ich hatte wieder ein paar entspannte Lesestunden mit einem interessanten Thema, spannenden Fällen, rheinisch-friesischem Humor und Menschen, die ich gerne in dieser wunderschönen Landschaft mal wiedertreffen würde.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Ein spannend-humoriger Ausflug in den Bayerischen Wald

Mord mit Puderzucker
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Hilde, Thekla und Wally, drei betagte bayerwälder Damen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Straubing wollen sich bei einem Ausflug ins Nationalparkzentrum Lusen mit Wallys Tochter Christina treffen. ...

Hilde, Thekla und Wally, drei betagte bayerwälder Damen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Straubing wollen sich bei einem Ausflug ins Nationalparkzentrum Lusen mit Wallys Tochter Christina treffen. Die hat nach der Trennung von ihrem Mann Walter hier Anselm Gruber kennen- und lieben gelernt und lebt nun bei ihm in seinem Haus in Neuschönau. Sie hatte sogar das Glück, einen Minijob hier im Nationalparkzentrum zu bekommen, den sie demnächst antreten wird.
Doch bevor es zu diesem Treffen kommt, machen die drei Damen einen schrecklichen Fund: Anselm Gruber hängt in einem Baum unterhalb des Baumwipfelpfades – tot. Ein Unfall wird auch seitens des ermittelnden Kommissars Franz Sandler schnell ausgeschlossen. Also Mord? Oder Selbstmord? Wer hatte hier dem allseits sehr beliebten Wildheger eine Rechnung offen?
Sofort erwacht der Ermittlerinstinkt des detektiverfahrenen Trios. Vor allem, da sie ja nun durch Christina einen sehr persönlichen Bezug zu dem Fall haben. Als sie dem Täter gefährlich nahe kommen, bringen sie sich selbst in allerhöchste Gefahr.

Wie ich beim Lesen festgestellt habe, haben die drei Hobbydetektivinnen schon in einigen Fällen ermittelt und diese dann auch gelöst. Trotzdem hatte ich keine Probleme, die Drei hier näher kennenzulernen und dem Fall, der sich hier auftut, zu folgen.
Die drei unterschiedlichen Damen habe ich schnell ins Herz geschlossen. Hilde, die sehr energisch ihren Willen durchzusetzen weiß und den anderen Beiden sagt, wo´s lang zu gehen hat; Thekla, die eher vernünftig agiert und bei ihren Ermittlungen in die Tiefe geht. Und Wally, die Ruhige, sehr auf das Wohl ihrer Lieben bedachte, die sich hier sogar endlich mal gegen ihren Ehemann auflehnt. Ich konnte mir gut vorstellen, wie schwierig es für sie war, ihrer Tochter beizubringen, dass ihre neue große Liebe nicht mehr lebt. Da habe ich sie nicht beneidet.
Mir haben in dieser Geschichte vor allem die hier handelnden Personen mit ihren unterschiedlichen Charakteren sehr gut gefallen. Ich lerne die verschiedensten Menschen kennen. Menschen wie du und ich, mit Ecken und Kanten und einer gehörigen Portion Lebenserfahrung, die sie immer wieder einbringen.

Der Fall ist im Nationalpark Bayerischer Wald in der Gemeinde Neuschönau angesiedelt. Von dem jungen Rezeptionisten im Besucherzentrum im Hans-Eisenmann-Haus erfahre ich einiges über den Nationalpark. Der alte Jockel macht mit seinen Geschichten aus dem Bayerischen Wald Lust, sich mit diesen näher zu beschäftigen. Und von einem Gegner des Parks erfahre ich einiges über den Borkenkäferbefall und die ansässigen Wildschweine. Ich freue mich immer, wenn ich in Krimis auch noch etwas lernen kann. All diese Hinweise und Informationen hat Jutta Mehler sehr geschickt in der Kriminalgeschichte untergebracht.
Der Erzählstil ist sehr lebendig, bildhaft und durch die vielen Dialogen sehr lebhaft. Die Spannung hält sich im guten Mittelfeld und steigt zum Ende hin nochmal richtig an.
Hier habe ich mal wieder einen Krimi gefunden, der spannend und sehr unterhaltsam ist und der trotz einiger Toter fast ohne Blutvergießen auskommt. Das kommt meinem Lesegeschmack sehr entgegen.

Ein leichter Regionalkrimi aus dem Bayerischen Wald, humorvoll gepaart mit Spannung, der mir ein paar sehr unterhaltsame Stunden geschenkt hat. Dafür vergebe ich gerne 4 glänzende Sterne.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Kurzgeschichten – sexy, fantasievoll und abwechslungsreich

VögelLaune 3 | 16 Erotische Geschichten
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Ich liebe erotische Geschichten. Und so habe ich bei diesem Buch sofort zugegriffen.
Paula Cranford hat sich bei diesen Kurzgeschichten vom Leben und dem Lieben inspirieren lassen. Heraus gekommen ist ...

Ich liebe erotische Geschichten. Und so habe ich bei diesem Buch sofort zugegriffen.
Paula Cranford hat sich bei diesen Kurzgeschichten vom Leben und dem Lieben inspirieren lassen. Heraus gekommen ist eine breit gefächerte Sammlung abwechslungsreicher Fantasien, die für jeden Geschmack etwas bereit halten.
Ob es in einer fast leeren, etwas verkommenen Wohnung, einem normalen Büro, in einem Hinterhof, in einem Hotel- oder in einem Spielzimmer passiert - überall wird den Trieben freier Lauf gelassen.
Ein Mann und eine Frau entfliehen ihrem drögen Ehealltag mit einem Rollenspiel; eine Bewerberin, die bei einem Buchhalter geheime Wünsche weckt; ein Kaufhausdetektiv und eine Diebin treffen aufeinander; Kikki, die ihrer Freundin einen unvergesslichen Abend beschert. Es gibt ein Auszeit-vom-Alltag-Wochenende und zwei, die sich in der U-Bahn begegnen. Eines haben sie alle gemeinsam: sie leben ihre Fantasien aus.
In einer angenehmen Sprache, ohne plump oder obszön zu wirken, bettet Paula Cranford das Treiben in das normale Leben der Protagonisten ein.
Auch wenn mir nicht alle Geschichten gleich gut gefallen haben – Geschmäcker sind nun mal verschieden – so ist doch für Jeden etwas dabei.
Zum Schluss kann ich mir mit einem Gutscheincode noch eine weitere prickelnde Geschichte herunterladen – gratis.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Eine unglaubliche und bedrückende Familiengeschichte

Girl A
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Als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und Alexandra Gracie ihr Elternhaus in der Moor Wood Road 11 in Hollowfield erbt, kommen alle Erinnerungen, die sie im Laufe der letzten Jahre verdrängt hat, wieder ...

Als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und Alexandra Gracie ihr Elternhaus in der Moor Wood Road 11 in Hollowfield erbt, kommen alle Erinnerungen, die sie im Laufe der letzten Jahre verdrängt hat, wieder hoch. Hier haben ihre Eltern sie und ihre sechs Geschwister Ethan, Gabriel, Delilah, Noah, Daniel und Evie, getrieben von ihrer strengen Religion, an ihren Betten angekettet, sie hungern und verwahrlosen lassen. Bis zu dem Tag als Alexandra fliehen kann.

Alexandra „Lex“ erzählt in 7 Kapiteln die Geschichte von sich, Girl A, und jedem Einzelnen ihrer Geschwister, Girl B + C und Boy A – D, wie sie in den Zeitungen genannt wurden. So lerne ich sie damals in ihrer Gefangenschaft kennen, und begegne ihnen fast übergangslos als Erwachsene in der Gegenwart. Es erschüttert mich zu lesen, wie diese Kinder von allem ferngehalten wurden, psychisch und physisch gequält wurden, keine Elternliebe erfahren und Hunger gelitten haben, und im Dreck vegetieren mussten. Ihre Jahre sind geprägt von Brutalität, Dominanz, Herrschsucht, Entbehrungen und Angst. Wobei aber nicht alle Kinder gleich behandelt wurden.
Beim Lesen musste ich immer wieder an den Österreicher Josef Fritzl denken, der seine Kinder ebenfalls über Jahre gefangengehalten und missbraucht hat. Und ich will mir nicht vorstellen, dass es so etwas immer noch geben kann.

Abigail Dean hat einen feinsinnigen und eindringlichen Schreibstil. Ihre Protagonisten sind mit ihren psychischen Verletzungen und den dauerhaften Schäden sehr gut eingefangen. Durch die leicht emotionslose Erzählung von Lex entsteht eine Schranke, die mir als Leserin aber sehr willkommen ist.

Eine Geschichte, die mich stark berührt und schockiert hat.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Geschichten aus einer Tierpraxis

Mein Hund hat Burnout
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Hans Mauer ist Tierarzt und hat aus seiner Praxis über viele Jahre bunt gemischte Geschichten zusammengetragen. In diesem Buch hat er nun die 40 besten veröffentlicht. Die Protagonisten sind Katzen, ganz ...

Hans Mauer ist Tierarzt und hat aus seiner Praxis über viele Jahre bunt gemischte Geschichten zusammengetragen. In diesem Buch hat er nun die 40 besten veröffentlicht. Die Protagonisten sind Katzen, ganz viele kleine und große Hunde, Schweine, Kühe – kurzum alles Tiere, die er behandelt hat.

Ich weiß nun, wie man eine Kuh wieder auferstehen lassen kann; lerne eine Katze kennen, der es nach dem kiffen nicht gut geht; einen kleinen Hund, der als Wahlhelfer fungieren muss; einen Hund, der Schokolade, andere, die einen Diamanten bzw. einen Hosengürtel gefressen haben; es geht um 13 Stiche am Po und Vieles andere.Hans Mauer treibt aber auch Schabernack mit seinen Kollegen, befürwortet Hunde als Walkingstock-Ersatz und erklärt den Unterschied zwischen Herrchen und Frauchen sehr anschaulich.

Hans Mauer hat einen ganz speziellen feinen Humor, der mich immer wieder zum Lachen gebracht hat. Er zaubert Bilder in meinen Kopf und ich sehe die verschiedenen Szenen direkt vor mir. Es gibt aber auch Geschichten, da hat´s mich geschüttelt. Ich habe einiges gelernt und war erstaunt, was es alles gibt. So kenne ich jetzt auch eine Kotzspritze.

Da der Autor eine Zeit lang in Niederbayern praktiziert hat, habe ich mich mit dem dortigen Dialekt auseinander setzen müssen. Seine Düsseldorfer Zeit ist gespickt mit dem dortigen Dialekt. Bei Beiden hatte ich keine Probleme sie zu verstehen.

Kleine eingestreute bunte Illustrationen lockern die Geschichten auf bzw. setzen sie um in Bilder.

Ein tolles kleines Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Nicht nur für Hunde- oder Katzenbesitzer. Ich kann das Buch allen Tierfreunden sehr empfehlen.

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