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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2021

Locker, leicht, heiß!

Hot Kisses, Cold Feet (College Love 3)
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Auch der dritte Band der "College Love" Reihe macht wieder unheimlich viel Spaß. Wobei ich mich gerade frage, wieso die Reihe überhaupt so heißt. Aufs College gehen die Protagonisten nämlich gar nicht ...

Auch der dritte Band der "College Love" Reihe macht wieder unheimlich viel Spaß. Wobei ich mich gerade frage, wieso die Reihe überhaupt so heißt. Aufs College gehen die Protagonisten nämlich gar nicht alle ... Fernab davon: Die Reihe ist super. Ich bin eigentlich eher weniger der Reihenmensch, vor allem, wenn sie nicht zusammenhängend ist, sondern nur die Figuren wiederkehrend sind, aber Teagan Hunter hat mich echt begeistert und für sich gewonnen! Und ich bin echt traurig, dass die Reihe mit Band 4 wohl abgeschlossen ist.

Zuerst hatte ich einige Bedenken. Mit unsicheren Figuren komme ich oft gar nicht klar und auch Robbie als Vater hat nicht gerade die größte Vorfreude in mir bereitet, da ich Kinder in Büchern oft super nervig und einfach nur anstrengend finde. Aber Pustekuchen. Monty ist zwar ein bisschen schüchtern und hat nicht so ein offenes, lautes Mundwerk, aber sie ist super witzig und sympathisch! Ich habe sie sehr schnell lieb gewonnen und ihre Unsicherheit ist einfach perfekt verpackt. Es ist nicht diese nervige Unsicherheit, sondern die, die zu amüsanten Situationen führt. Und Xavier, Robbies Sohn? Der ist einfach mal das beste Buchkiddo der Welt. Ich war noch nie so angetan von einem Kind in einem Roman wie von Xavier. Er ist lustig, sarkastisch, ein bisschen frech und absolut liebenswürdig!

Auch die anderen Figuren sind wieder super. Zach und Dalia aus Band 1 bekommen ihre Gastauftritte und auch Holly, Robbies Ex-Freundin, ist viiiel angenehmer als ich dachte. Außerdem bekommen wir schon einen kleinen Eindruck von Denver, Zwillingsschwester von Montana und Protagonistin in Band 4 - ich kann es kaum erwarten! Damals, als ich Band 1 las, hätte ich nie gedacht, dass mich die Reihe so catchen kann, aber ich lese sie einfach unheimlich gerne!

Der Humor ist natürlich Geschmackssache und eher sexuell angehaucht, aber ich mag es und Monty und Robbie konnten mich super unterhalten. Es gibt kein überflüssiges Gezicke, weil man nicht miteinander kommunizieren will - wie es oft in anderen Büchern ist - und über wichtige Sachen wird angemessen diskutiert. Die Sexszenen kommen auch nicht zu kurz und sind toll geschrieben.

Auch hier ist das Tempo der Geschichte wieder perfekt. Generell lässt sich das Buch unheimlich schnell lesen. Die Textnachrichten nehmen diesmal nicht einen soo großen Raum in der Geschichte ein, was aber völlig in Ordnung ist.

Wer bereits die Vorgänger mochte, wird auch hier wieder Spaß haben. Wer Fan von lockeren, witzigen und "ein bisschen" ;) schmutzigen Geschichten ist, sollte der Reihe definitiv eine Chance geben! Wer allerdings mit solchem Humor nichts anfangen kann und/oder auch eher auf emotionale, deepe Geschichten steht, sollte lieber die Finger davon lassen.

Ich für meinen Teil kann das Buch allerdings guten Gewissens empfehlen, weil ich gerne lockere, heitere Stories lese, die zum Abschalten und Genießen einladen.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Wundervolle Collegeromance mit kleinen Schwächen

The Memories We Make
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Ich liebe Collegeromanzen und ich liebe Plots wie diesen. Dementsprechend freudig habe ich auf dieses Buch gewartet und es förmlich verschlungen!

Seph wächst sehr abgeschottet von gleichaltrigen Kindern ...

Ich liebe Collegeromanzen und ich liebe Plots wie diesen. Dementsprechend freudig habe ich auf dieses Buch gewartet und es förmlich verschlungen!

Seph wächst sehr abgeschottet von gleichaltrigen Kindern auf, da ihr Vater immens hohe Erwartungen an sie stellt. Ihr Studienjahr an der Fulton University ist ihre persönliche Auflehnung und für das i-Tüpfelchen auf dieser, erstellt sie eine Liste mit ersten Malen, die sie bis zum Ende des Studienjahres erfüllen möchte. Lauter Dinge, die ihren Vater zur Weißglut treiben würden. Nacktbaden, betrunken sein, das erste Mal haben... Durch eine Verwechslung kommt es letztendlich dazu, dass Footballer Reece ihr bei ihrer Liste helfen möchte - aber Verlieben und Sex gehört nicht zu den Dingen, bei denen er ihr hilfsbereit zur Seite stehen möchte, denn sein Ziel ist die große Karriere als Profisportler und da hat Liebe einfach keinen Platz.

Man liest die Geschichte aus der Perspektive beider Protagonisten, was meine liebste Art ist, Liebesromane zu lesen, da man einen viel umfangreicheren Eindruck in die Gedankenwelt bekommt.

Seph war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein bisschen schrullig, aber total liebenswert. Man könnte meinen, sie sei schüchtern, weil sie so wenig Erfahrung mit Gleichaltrigen hat, aber das ist überhaupt nicht der Fall, was sie nur noch cooler macht. Sie spricht offen, sagt, was sie denkt und scheut nicht davor, "unangenehme" Fragen zu stellen. Das hat mir wirklich gut an ihr gefallen. Es gibt kein "Oh, ich rede besser nicht mit xyz" und daraus entstehendes Drama. Insgesamt konnte ich mich wirklich gut mit ihr identifizieren, nicht zuletzt, weil ich ihre Einsamkeit aufgrund von fehlenden Freundschaften ziemlich gut nachempfinden kann.

Reece bleibt zu Beginn erstmal ein wenig blass und man erfährt nicht ganz so viel über ihn. Das finde ich in Anbetracht des Plots aber auch okay, da der Fokus erstmal auf Seph liegt. Reece bekommt seine Screentime gen Ende der Geschichte und somit findet ein guter Ausgleich statt. Auch er ist eine sehr sympathische Figur und die Chemie mit Seph ist richtig süß.

Die Story hat ein ordentliches Tempo, was mir persönlich sehr zusagt. Ich mag sowohl Geschichten, die sich viel Zeit lassen, als auch Bücher, die auf unnötige Zwischenszenen verzichten und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Hier würde ich eher zu letzterem tendieren. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass irgendwas zu schnell geht. Die Entwicklung, die die beiden zusammen, als auch getrennt durchleben, ist für mich authentisch und nachvollziehbar.

Kritikpunkte gibt es nur kleine und wenige. Einer bezieht sich auch gar nicht auf die Geschichte direkt, sondern eher auf die Form. Die Szenenwechsel sind manchmal nicht eindeutig gekennzeichnet. Zweimal trat der Fall auf, dass Szene 1 unten auf der linken Seite zu Ende war und Szene 2 auf der rechten Seite begann. Da es aber keine Trennung gab, war ich erstmal verwirrt. Das ist jetzt aber auch nichts so tragisches. Inhaltsfehler wie; Sie zieht ihren BH aus und auf der nächsten Seite streicht er an ihm entlang, obwohl der doch schon weg ist, stören da deutlich mehr.

Woran ich mich mehr störte waren zwei simple Sätze, die allerdings dezent sexistisch sind und mir damit im Gedächtnis geblieben sind. Sinngemäß war die Aussage, dass sich ein Charakter wie ein "launisches Mädchen" verhält oder "schon so ist, wie die Mädchen". Meiner Meinung nach kann man auf solche Vergleiche gerne verzichten, da bekannterweise nicht nur Mädchen launisch sind.

Außerdem haben mir die expliziten Szenen nur so semi-gut gefallen. Die waren stellenweise wirklich unpassend beschrieben, mit merkwürdigen Vergleichen und mehr Geschreie als Gestöhne. So wirklich wollte sich das Gefühl von Leidenschaft und Lust nicht zu mir durchringen.

Auf anderen Ebenen konnte mich das Buch emotional allerdings sehr gut erreichen. Die Wut und der Frust über Sephs Vater war deutlich spürbar und auch die Genervtheit, wegen ihrer zickigen Mitbewohnerin Alexa, war stets präsent. Alexa erfüllt ihre Rolle als unsympathische Nebenfigur wirklich grandios und ich gespannt, wie sie uns in den anderen Bänden auf den Keks gehen wird.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt - neben den weirden expliziten Szenen und dem dezenten Sexismus - ist folgender: Seph ist Jungfrau. Das ist völlig okay und damit habe ich auch gar kein Problem. Aber kaum hatte sie das erste Mal Sex, ist sie natürlich eine Göttin und beherrscht alle Praktiken in Perfektion. Warum?! Wieso?! Dürfen Romanfiguren sexuell nichts mehr lernen? Oder unsicher sein? Oder von ihrem Gegenpart gezeigt bekommen, wie man xyz macht, damit es sich gut anfühlt? Ich würde mir an dieser Stelle einfach authentischere Bücher wünschen. Bücher, in denen es okay ist, zu fragen, wie man jemanden befriedigt. Sofort alles können ist unrealistisch und vermittelt in meinen Augen auch ein ziemlich realitätsfernes Bild.

Aber an sich war es das auch schon, was ich an Kritik an diesem Buch habe. Einen weiteren Pluspunkt gibt es dafür, dass die Jungs aus den Fortsetzungen schon so gut mit eingebunden wurden. Man lernt sie nicht nur namentlich kennen, sondern als festen Bestandteil der Geschichte. Es wirkt nicht so, als würden sie mal eben kurz auftauchen, weil sie das als nächster Protagonist eben müssen. Sie haben jetzt schon eine gut ausgefeilte Persönlichkeit und die jeweilige Geschichte wird auch schon teilweise angeschnitten. So bekommt Berk, dessen Story sich später unter anderem um Liebesbriefe handeln wird, gen Ende seinen zweiten Brief zugeschickt, was in mir als Leser natürlich auch schon Neugier auf seine Story weckt. Soll es auch, ist mir klar, aber es ist eben wirklich gut umgesetzt und deutlich besser gemacht, als in anderen Reihen, die sich um einen Freundeskreis drehen. So bekommt man wirklich Lust, die Geschichten von Nix, LJ und Berk ebenfalls zu lesen und sieht sie nicht nur als blasse Nebenfiguren.

Trotz der Kritik hat das Lesen unheimlich viel Spaß gemacht. Der Humor ist klasse und ich musste einige Male lachen. Aber auch emotional hat es mich bewegt und ich habe definitiv einige Gefühle durchlebt.

Eigentlich mag ich Reihen, die sich um einen Freundeskreis drehen, nicht mehr so gerne, weil es oft viel zu ähnlich ist, oder die Figuren schlichtweg langweilig sind. Es gibt wenig Innovatives in der Sparte, weil jeder denkt, er muss mit dem Trend schwimmen und das merkt man an den eintönigen Figuren, die mich schon im ersten Band überhaupt nicht catchen können.

Hier freue ich mich allerdings sehr auf Nix, LJ und Berk, weil alle drei so unterschiedlich sind und ihre Geschichten absolut interessant klingen. Jeder von ihnen konnte mich bereits jetzt schon für sich gewinnen und so verbleibe ich mit viel Vorfreude auf die Fortsetzungen und 4 Sternen für Reece und Seph, weil's einfach viel zu gut war, um weniger zu vergeben.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Ängste überwinden

Long Distance Playlist
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Ich liebe liebe liebe Nachrichtenromane. Seien es E-Mails, SmS oder Chats - was auch immer, aber es macht mir unheimlich Spaß, solche Bücher zu lesen. In "Long Distance Playlist" geht es zwar nicht ausschließlich ...

Ich liebe liebe liebe Nachrichtenromane. Seien es E-Mails, SmS oder Chats - was auch immer, aber es macht mir unheimlich Spaß, solche Bücher zu lesen. In "Long Distance Playlist" geht es zwar nicht ausschließlich um Nachrichten, die Isolde und Taylor sich schicken, aber sie nehmen doch einen guten Teil der Geschichte ein.

Durch die Mischung aus den verschiedenen Erzählweisen wird es eigentlich nie langweilig und die erste Hälfte des Buchs habe ich regelrecht inhaliert, während die zweite Hälfte mich leider nicht ganz so mitreißen konnte. Da war die Atmosphäre einfach anders und ein bisschen weniger magisch, was mich nach dem Lesen dann doch ein wenig ernüchternd zurückgelassen hat, während ich die erste Hälfte des Buchs wirklich geliebt habe.

Sowohl Isolde als auch Taylor sind sympathische Figuren. Während ich Isolde hin und wieder ein wenig zu stur und nervig fand, war Taylor einfach perfekt. Da bekommt man nur leider ab und an das Gefühl, dass die ätzende Zicke ihn gar nicht verdient hat. Aber das war nur minimal präsent und schnell wieder vergessen, denn an sich sind beide wirklich tolle Charaktere und ihre Gespräche waren einfach super schön. Das hätte ich so nicht erwartet.

Beide Figuren sind unheimlich gut darin, ihre Gefühle wiederzugeben, was die Dialoge sehr angenehm macht. Sie reden offen darüber, was sie bewegt - zumindest am Anfang. Das wäre mein erster Kritikpunkt. Ich weiß nicht, ob es in jedem Jugendbuch diesen Punkt geben muss, an dem die Figuren plötzlich aufhören, ehrlich und offen zueinander zu sein, aber ein wenig nervig finde ich das schon, weil es für mich zu überflüssigen Konfliktpunkten führt, die man easy hätte vermeiden können. Gott sei Dank nimmt das Problem aber nur wenig Raum in der Geschichte ein. An sich tragen beide ihr Päckchen und bieten sich gegenseitig Halt. Keiner ist präsenter mit seinen Problemen oder heult sich nur bei dem anderen aus, was ich gut ausgearbeitet finde.

Die Nebenfiguren fand ich mehr oder weniger auch ganz gut. Isoldes Mutter fand ich total unsympathisch - ihr Verhalten ist in keiner Sekunde nachvollziehbar - während ich Isoldes Vater, Taylor Eltern, Finn und Ana richtig gut fand. Finn und Ana sind die jeweiligen besten Freunde von Taylor und Isolde und quasi das jeweilige Äquivalent zueinander. Beide sind unheimlich witzig und treten den Protagonisten ein wenig in den Hintern, sich endlich mal anzunähern.

Was mir ebenfalls besonders gut gefallen hat: Die Playlists. Diese bunte Mischung an Songs war richtig toll und vor allem abwechslungsreich. Ich habe bei den meisten Liedern auch mal reingehört und mochte sie ziemlich gerne. Auch den alten Kram - wobei ich den nicht extra anhören musste, da ich definitiv zu den Leuten gehöre, die ständig nur "alten Kram" hören.

Ich liebe Romance Jugendbücher, weil sie oft so viel mehr hergeben, als andere Liebesromane. Weil es eben nicht nur um Liebe geht. Aus "Long Distance Playlist" kann man so viele Ratschläge und Weisheiten für sich selbst mitnehmen und das Buch zeigt in so vielen Facetten, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt ist. Und wie unwichtig es ist, alles durchzuplanen oder zu wissen, wo man in x Monaten steht. Es zeigt auf, wie wichtig das hier und jetzt ist und das man sich nicht von seinen Ängsten leiten lassen sollte.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Starke Wendung

Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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Eigentlich schaue ich mich kaum nach Buchempfehlungen um und noch seltener hole ich mir dann ein Buch aus einer Empfehlung, weil es mich meistens nicht anspricht. Auf "Ezlyn" bin ich allerdings über eine ...

Eigentlich schaue ich mich kaum nach Buchempfehlungen um und noch seltener hole ich mir dann ein Buch aus einer Empfehlung, weil es mich meistens nicht anspricht. Auf "Ezlyn" bin ich allerdings über eine Instagramempfehlung aufmerksam geworden. Von wem weiß ich leider nicht mehr, weil das ein Account war, den ich über 10 Ecken gefunden habe und dem ich nicht mal folge, von daher - ups.

Aber kommen wir zum Wesentlichen. Der Einstieg fiel mir leicht. Man bekommt eine verständliche Einführung in die Welt, in der Ezlyn lebt - Was sind Todesseherinnen, wie wachsen sie auf, was ist ihre Aufgabe und so weiter und so fort - und trifft bereits die ersten Figuren, die einen mal mehr, mal weniger sympathischen Eindruck machen. Gut gefallen haben mir die Freundinnen von Ezlyn, die ebenfalls Todesseherinnen sind. Sie kommen zwar nur kurz vor, allerdings haben alle ihre eigene Persönlichkeit, was es leicht macht, sie auseinanderzuhalten.

Ciseau erzählt in einem gemächlichen, aber wunderbar angenehmen Stil, wie es Ezlyn am Hof ihres neuen Lords ergeht und welche Gedanken sie beschäftigen. Den Schreibstil fand ich durchweg wirklich wundervoll, weil er einerseits recht clean und ruhig ist, andererseits trotzdem eine tolle Atmosphäre aufbaut. Die Beschreibungen sind nie zu viel, aber auch nicht zu wenig und an sich hat das Lesen Spaß gemacht.

Ezlyn trifft nach ihrer Ankunft auf dem Hof ihres neuen Lords auch sehr schnell auf Dorian. Dorian Arcane. Der Schattenkrieger, der Ezlyn in ihrer Vision den Tod bringt.

Hach. Und da kommen wir auch schon zu meiner absoluten Lieblingsfigur in diesem Buch. Dorian hat es wirklich geschafft, mein Herz zum Schmelzen zu bringen. Und das ohne viel Aufwand! Er hat keine kitschigen, ewig langen Passagen, in denen er Ezlyn sein Herz vor die Füße kotzt. Nein. Er ist eher der düstere Einzelgänger - typisch. Aber er ist nie wirklich gemein zu ihr und zwischen den Zeilen ist er einfach zum Verlieben. Ach. Quatsch. Nicht nur zwischen den Zeilen. Der Typ hat mich innerhalb kürzester Zeit in ein 14-Jähriges Teengirl zurückverwandelt, was fiktive Figuren anhimmelt.

Ezlyn hingegen konnte mein Herz erst gen Ende erobern. Sie fällt ein wenig in die klassische Spalte von Fantasyheldin, die fähiger dargestellt wird, als sie eigentlich ist. Das Buch beginnt sogar damit, dass erzählt wird, wie stark und lange sie trainiert hat. Letzten Endes stolpert sie aber eher mit mehr Glück als Verstand in die Kämpfe hinein und da hatte ich mir irgendwie mehr erwartet. Generell trifft sie häufiger nicht die besten Entscheidungen und ist an vielen Stellen genau das verzogene Gör, für das Dorian sie hält.

Zu Malachi hatte ich lange gemischte Gefühle. Ich wusste nicht, ob ich ihn mögen soll, oder ob er mir mit seiner fröhlichen Art einfach nur hart auf die Nerven geht. Meine Entscheidung verrate ich nicht.

Während das Buch also sehr stark startet und mich neugierig macht, fällt die Spannung im Mittelteil stark ab. So ungefähr bis Seite 170 - 200 dachte ich mir immer wieder mal, dass es ziemlich öde und langweilig ist. So wirklich viel Spannendes passierte nicht und irgendwie kam auch nichts vor, was wirklich von Bedeutung gewesen wäre. Ezlyns Leben plätschert eher so vor sich hin. Sie schlendert mit Malachi auf dem Markt herum, oder ist unbehaglich wegen Dorian. Es fehlt leider ganz arg an Tempo und man fiebert auf jeden kleinen Brotkrumen hin, der die Geschichte vorantreiben könnte. (Zitat meines Buddys, mit der ich das Buch gelesen habe.)

Aber dann häufen sich die Ereignisse und es wird richtig spannend. Also wirklich: richtig spannend. Ich bin ausgeflippt und habe vor lauter Begeisterung eine ganz wirre Sprachnachricht an besagten Buddy geschickt, weil ich so aufgeregt war, dass das Buch, von dem ich zu Beginn so viel erwartet hatte, doch noch gut werden könnte. "Ezyln" hat mich auf den letzten 180 Seiten richtig abgeholt und begeistert. Und überrascht. Und mein Gott, ich bin verliebt. In den Schreibstil, bei dem kein Wort zu viel ist und die Autorin nicht mit ewig langen Beschreibungen rumnervt (auch wenn ich nach 20-maliger Erwähnung nun weiß, dass Dorian nachtschwarze Augen hat, lol - Das ist einfach ein Romantasyding, glaube ich) und in Dorian, der mich auch gerne mit seinen Schatten umhüllen dürfte. ):

Ich hätte niemals gedacht, dass das Buch diese Wendung annimmt. Ich hätte es sogar fast abgebrochen, weil für mich nichts passiert ist. Und ich bin überglücklich, dass ich "Ezlyn" die Chance doch gegeben habe und nicht enttäuscht wurde. Das Ende ist der Wahnsinn und ich könnte nicht happier darüber sein. Wirklich. Ich bin so übelst geflashed davon. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so von einem Buch geschwärmt habe, aber holy moly. Normalerweise bin ich recht gut darin, Handlungen vorherzusehen, aber hier? Nope. Das Buch hat mich immer und immer und immer wieder überrascht und ich liebs. Ich liebs einfach.

Also wenn ihr Romantasy mögt, auf geht's. Lest "Ezlyn", verliebt euch in Dorian und genießt die Geschichte genauso sehr wie ich.

By the way: Ich kann absolut verstehen, wieso Leser*innen gerne eine Fortsetzung lesen würden, allerdings ist die Geschichte für mich beendet. Eine Fortsetzung würde das in meinen Augen nur kaputt machen und der Story ihre Magie rauben. So wie es ist, ist es perfekt. <3

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Wortketten

Between Your Words
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Ein typischer Emma Scott Roman! Voller Emotionen und - für meinen Geschmack - ein bisschen zu viel Sex.

Der Klappentext fasst die Handlung schon super zusammen. Man bekommt genau das, womit man gelockt ...

Ein typischer Emma Scott Roman! Voller Emotionen und - für meinen Geschmack - ein bisschen zu viel Sex.

Der Klappentext fasst die Handlung schon super zusammen. Man bekommt genau das, womit man gelockt wurde. Natürlich ist es durch Theas Amnesie entsprechend repetitiv, gestört hat mich das allerdings überhaupt nicht. Bei dem Plot wäre ich enttäuscht, wäre es anders gewesen, denn genau das hatte ich erwartet.

Jim und Thea sind sympathische Figuren und auch wenn Thea immer nur fünf Minuten hat, erfährt man in den verschiedenen fünf Minuten eine ganze Menge über sie. An der Stelle möchte ich übrigens mal die grandiosen Titel erwähnen. Sowohl der Originale "A Five-Minute Life" als auch der deutsche "Between your words" ergeben Sinn und passen richtig gut zur Story, auch wenn letzterer das Lesen des Buches erfordert, damit man ihn so richtig versteht.

Anyways. Jim fand ich zu Beginn richtig süß. Er ist sympathisch und trotz, dass er so verloren wirkt, irgendwie da und präsent. Thea ist in ihrer offenen und fröhlichen Art ein Gegenstück zu Jim, welches ihn hier und da mal aus der Reserve lockt und beide konnten mich gut unterhalten.

Ihr Kennenlernen wird in einem angenehmen Tempo erzählt und grundsätzlich fand ich das Ganze drumherum - das Sanatorium, die Angestellten und ihre Schwester Delia - sehr gut ausgearbeitet. Delia ist quasi der Antagonist des Buches und diese Rolle erfüllt sie mit Bravour. Alonzo und Rita sind solch liebenswerte und herzerwärmende Menschen und ich hatte die Beiden sofort in mein Herz geschlossen. Vor allem den teilweise trockenen Humor von Alonzo mochte ich sehr gerne.

Während mir die ersten zwei Drittel des Romans unheimlich gut gefallen haben, hat mich das letzte Drittel zum Ende hin ein wenig gelangweilt. Aus Spoilergründen möchte ich gar nicht großartig erzählen, was passiert, aber die ersten paar Kapitel im letzten Drittel hatten deutlich weniger Magie und konnten mich nicht so sehr mitreißen wie zuvor. Das Buch holt auf den aller letzten Kapiteln aber nochmal auf und konnte mich dann doch noch.. nun ja. Nicht überzeugen, aber ich habe es gerne gelesen.

Ein anderer Kritikpunkt sind die Sexszenen: Davon gab es mir einfach zu viele. Ich habe echt nichts gegen ein bisschen Erotik, aber hier fand ich es so unpassend, dass ich die Szenen am liebsten immer übersprungen hätte - was ich nicht getan habe. Es war insgesamt einfach zu viel und zu plump. Da hätte ich mir mehr erwartet.

Oh, und noch etwas! Man fährt nicht einfach so zu "WrestleMania". Das wollte ich als Wrestlingfan auch mal kritisieren... :D

Dem Ende stehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich beurteile hier nicht die Story, sondern nur die Technik! Denn irgendwie... einerseits passt es, andererseits hat es sich für mich ein wenig zu langgestreckt angefühlt.

Während 2/3 des Buches absolut top waren, zieht das letzte Drittel diese wunderbare Geschichte ein wenig runter. Leider habe ich mit ihren Enden immer ähnliche Probleme - es ist mir auf den letzten Zeilen einfach zu viel Blabla und einfach too much. Wer es gelesen hat, wird sicher wissen, was ich meine.

Dennoch vergebe ich gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung für diejenigen, die auf Emotionen und ein wenig Kitsch stehen. Wer andere Bücher von Scott mochte, wird das hier sicher auch mögen.

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