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Veröffentlicht am 05.10.2021

sehr einfach erklärt, besonders gut für Neueinsteiger geeignet

Fermentista
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Frau Bierwolf, Ernährungsberaterin, Herstellerin und dem Buch zu entnehmen Vertreiberin verschiedener fermentierter Produkte, erläutert mit einfachen Worten in diesem Buch, wie Fermentation von statten ...

Frau Bierwolf, Ernährungsberaterin, Herstellerin und dem Buch zu entnehmen Vertreiberin verschiedener fermentierter Produkte, erläutert mit einfachen Worten in diesem Buch, wie Fermentation von statten geht und zeigt aufbauend darauf in einzelnen Kapiteln die Herstellung von Sauerkraut, Kombucha, Essig Milch- und Wasserkefir, Joghurt sowie Sauerteig. Zudem weist Frau Bierwolf in ihrem Vorwort darauf hin, dass demnächst ein weiteres Buch, in Gemeinschaftsarbeit mit ihren Kolleginnen, entstehen wird.

Bei der Erstellung dieses Buches wurde sie von einem Freundeskreis unterstützt, den man auf vielen Fotos beim Probieren der Getränke und auch beim Teilen eigener Rezepte sieht und wahrnimmt. Manchesmal fand ich das für mich schon ein wenig grenzwertig, beispielsweise von Frau Dr. Johanna Bartussek, die nicht nur das lobende Vorwort, sondern in einem anderen Schreiben auch eine Laudatio auf eine Auswahl von Frau Bierwolf hergestellten Produkte in „absoluter Topqualität“ hält, die sie privat und für ihre Patienten bestelle. Ich finde da eindeutig weniger mehr.

Wie gesagt, die Erklärungen fallen sehr einfach aus, die Anleitungen leicht verständlich; vieles davon sollte man bereits als Alltagswissen kennen. Viele persönliche Tipps und Vorlieben erfährt man, und manches davon fällt leider nicht immer zwangsläufig schlüssig aus, beispielsweise, wenn zu Beginn des Buches die Vorteile von selbstgemachtem, frischen Sauerkaraut hervorgehoben werden, im Gegensatz zu dem Sauerkraut aus Supermärkten, die eingekocht und dadurch alle wichtigen Inhaltsstoffe abgetötet wurden. Glaubhaft wirkt es dann nicht, wenn die Autorin fermentiertes Gemüse als Bereicherung beispielsweise in Muffins oder Kuchen einbackt. Ich kenne die vorgestellten Fermentationen seit jahren und hatte auf neue Ideen gehofft und auch wirklich gefunden. Es finden sich unter den Tipps auch viele, die nicht nötig gewesen wären, beispielsweise. wenn du viel Gemüse fermentieren willst, „dann brauchst Du entweder mehr Gläser, größere Gläser oder Du besorgst Dir größere Gärtöpfe““ ( große Tipp-Blase, S. 111) oder „“Schmeckt Dei Kombucha sauer wie Essig, verwende ihn als Essig.“ ( Tipp-Blase, S. 155). Für mich war der Arbeitsvorgang einer zweiten Fermentation in der beschriebenen Form vollkommen neu, kenne sonst nur die Möglichkeit der direkten Verdünnung. Zudem habe ich Wasserkefir auch immer nur mit Wasser und nicht mit Tee zubereitet. Für mich hat dieses Buch eindeutig neue Ideen beinhaltet und doch würde ich es eher für absolute Neueinsteiger in die Fermentation empfehlen, die dann auch direkt ein paar schöne, ansprechende Rezepte, beispielsweise für Knoblauchpaste

Veröffentlicht am 22.09.2021

nicht alltägliche, aufwändig vorgestellte Wohnkonzepte

Best of Interior 2021
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In diesem Jahr werden in „Best of Interior“ die von einer Jury ausgewählten 50 schönsten Wohnkonzepte vorgestellt. Gezeigt wird ein Spiel mit Kontrasten in Farbe, Form, Material und Stilmix.

Die Gestaltung ...

In diesem Jahr werden in „Best of Interior“ die von einer Jury ausgewählten 50 schönsten Wohnkonzepte vorgestellt. Gezeigt wird ein Spiel mit Kontrasten in Farbe, Form, Material und Stilmix.

Die Gestaltung des Buches ist, wie gewohnt sehr hochwertig; viele Fotos zeigen die einzelnen Konzepte sehr anschaulich, kurze Beschreibungen und sehr klein dargestellte Grundrisse ergänzen. Viele perfekte Fotos zeigen Ausschnitte der einzelnen Wohnkonzepte; jedoch wird nie ein komplettes Objekt gezeigt. Dafür sind einfach die durchschnittlichen vier Seiten, die pro Wohnkonzept zur Verfügung stehen zu wenig. Vorgestellt werden Wohnräume, die sich nicht nur in ihrer Größe unterscheiden; so findet man unter anderem Gestaltungslösungen für eine 650qm große Villa, ein 120qm großes grünes Apartment, einen 88qm geroßen Palazzo Veneziano, ein 450 qm großes Einfamilienhaus sowie ein 50,5qm großes Endhaus der Maikäfersiedlung in München, dessen Wohnfläche sich auf 2 Etagen und Keller erstreckt und von vier Personen bewohnt wird. Bei allen vorgestellten Raumkonzepten wurde eine ganz persönliche, auf den jeweiligen Bewohner zugeschnittene Lösung bis ins Detail angestrebt. Da versteht sich von selber, dass nicht jedes vorgestellte Konzept für jeden Leser gleich ansprechend wirken kann.
Auch wenn ich vieles des Vorgestellten nicht selber umsetzen würde, war die Vielfalt der eingesetzten Farben und Materialien schon spannend. Gerade auch im Kapitel „Lösungen des Jahres“ bin ich auf Interessantes gestoßen, wie „Dekton Slim“ oder „Pflanzenwelten“. Ich muss gestehen, dass viele Ideen für mich gestalterisch und vermutlich auch preislich etwas zu abgehoben waren, einige Aspekte und Lösungen aber schon ansprechend und inspirierend waren. Besonders gefallen hat mir da auch bei einem Objekt die Liebe zum Detail und Hochwertigkeit der Materialien bis hin zur Steckdose oder bei einem anderen das Ausschöpfen aller Möglichkeiten; hier wurde die Außenwand auf der Innenseite weitgehend abgetragen, von außen gedämmt, um dem Ganzen noch einen Quadratmeter zum Aufstellen eine Bank abzuringen (s.o. Maikäfersiedlung). Das Betrachten der vorgestellten Lösungen samt kurzer Beschreibung fand ich sehr spannend und interessant; wenngleich ich mir bei mancher Gestaltung auch ein „Vorher-Foto“ gewünscht hätte um die geleistete Arbeit noch etwas genauer wirken lassen zu können. Auf alle Fälle bietet die Vielfalt der vorgestellten Raumkonzepte für jeden Leser jede Menge Anschauung und Erklärungen oder, wenn man nicht auf die im Anhang aufgeführten Firmen zurückgreifen möchte, vielleicht Inspiration für eine eigene, preiswertere Lösung.

Veröffentlicht am 05.09.2021

hätte etwas spannender seien können

Eigenbedarf
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Bei „Eigenbedarf“ handelt es sich um den dritten, in Berlin spielenden, Fall für die Gesellschaft für unkonvetionelle Maßnahmen“ aus der Feder von Michael Opoczynski. Die beiden vorangegeangenen Fälle ...

Bei „Eigenbedarf“ handelt es sich um den dritten, in Berlin spielenden, Fall für die Gesellschaft für unkonvetionelle Maßnahmen“ aus der Feder von Michael Opoczynski. Die beiden vorangegeangenen Fälle habe ich nicht gelesen, was auch nicht zum Verstehen dieses Romans vorausgestzt wird.

Die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen wird von einem Ehepaar eingeschaltet, das befürchtet, von einem Immobilieninvestor terrorisiert und aus ihrer Wohnung vertrieben zu werden. Erst im Alleingang, dann auch mit Hilfe eines Polizisten bearbeitet die GfuM diesen Fall und bringt ihn durch nicht nur ungewöhnliche, sondern auch nicht ganz legale Praktiken zum erhofften Ende. Genauso enden auch alle anderen im Roman auftretenden Probleme, Existenznöte oder rechtsorientierte Verbindungen im Polizeiapparat sehr zielgerichtet und zügig in ein Happy End verwandelt; für mich ein wenig zu phanatsievoll und lösungsglatt und weichgespült.

Der Roman wird angenehm und wortgewandt erzählt, was ich sehr schätze; danke für die Begegnung zur Rettung des Genitivs! Die Probleme um Miethaie, Immobilienspekulanten und Luxussanierer sowie Proteste betroffener Mieter werden anschaulich beschrieben, haben mir aber keine neuen Einblicke vermittelt. Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, ein wenig mehr Spannung erwartet, fand mich beim Lesen dennoch gut und kurzweilig unterhalten.

Veröffentlicht am 30.04.2021

detailliert, interessant, wunderschön illustriert, aber leider etwas kurz

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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Peter Hunt, emeritierter Professor für Englische Literatur und Kinderliteratur an der Universität Cardiff, widmet sich in diesem Buch Mythen, Anspielungen, versteckten Hinweisen und politischen Aussagen ...

Peter Hunt, emeritierter Professor für Englische Literatur und Kinderliteratur an der Universität Cardiff, widmet sich in diesem Buch Mythen, Anspielungen, versteckten Hinweisen und politischen Aussagen und auch Erwiesenem, wie Tätigkeiten Charles Ludewidge Dodgson, der unter dem Pseudonym Lewis Caroll vier verschiedene Alsice Bücher veröffentlichte.

Vor dem Hintergrund des Viktorianischen Zeitalters beschreibt Hunt die Bootsausflüge und kurz Dodgsons vielfältigen Interessen und Tätigkeiten unter anderem als Mathematiker, Prediger, Zeitungsgeschichtenschreiber, Buchautor, bekannter Amateurfotograf, eifriger Buchleser und -sammler und häufiger Theaterbesucher. In vielen einzelnen Punkten durchleuchtet Hunt, welche Einflüsse hieraus auf die Geschichten um Alice miteinflossen, welche bekannten Persönlichkeiten, u.a. Darwin, und vertretenen Anschauungen und Ereignisse wahrscheinlich oder auch nur vielleicht Einzug in Handlungen, Personen oder Illustrationen der Alice Bücher fanden. Diese Analysen, auch zu perönlichen Anspielungen, ironischen Gegengedichten oder mathematischer Spielereien, fielenen jeweils kurz und bündig, aber in ihrer Gesamtheit schon ausführlich, vielschichtig, ausgesprochen und interessant aus, waren für mich hauptsächlich unbekannt.

Mir waren bislang nur drei der vier Bücher bekannt und ich habe auch schon über Dodgsons Leben, besonders auch im Zusammenhang mit seinen speziellen Kinderfotos und den verschwundenen Tagebuchseiten gelesen. Hierauf wird ebenfalls nur ganz kurz und eher abwehrend eingegangen und als „unziemliche Gerüchte“ abgewehrt; man bemerkt Hunts Leidenschaft zum Thema und auch seinen Nationalstolz. Sehr gut gefallen hat mir, dass Hunt mehrmals die Schwierigkeit betont, sich zwischen Zufälligem und Absichtlichen hindurch zu manövrieren, da in 150 Jahren unzählige Interpretationen erfolgten und man die Gefahr von Verschwörungstheorien beachten solle.

Insgesamt finde ich die Ausführungen in diesem schön und üppig illustrierten Buch sehr interessant. Zudem bieten die vielen Fotos, auch viele unbekannte, Auszüge aus Gedichten und Bilder aus den Alice Büchern schon beim Durchblättern viel Genuss und Freude. Und doch muss ich gestehen, dass ich gerne mehr gelesen hätte, gerne auch manchesmal auch ausführlicher; dafür hätte das Buch, dessen Schrift für meinen Geschmack etwas größer ausfällt als in anderen Büchern, ruhig mehr als 72 Seiten haben dürfen. Dennoch war es mir eine Freude, es zu lesen und ich würde es weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.04.2021

ansprechendes Tagebuch

Weil jeder Tag besonders ist
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Biyon Kattilathu, digitaler Motivationstrainer bietet mit “Weil jeder Tag besonders ist” ein besonderes Tagebuch für 6 Monate an.

Jeden Tag soll man sich zweimal 2 Minuten Zeit zum Beantworten von je ...

Biyon Kattilathu, digitaler Motivationstrainer bietet mit “Weil jeder Tag besonders ist” ein besonderes Tagebuch für 6 Monate an.

Jeden Tag soll man sich zweimal 2 Minuten Zeit zum Beantworten von je 3 Fragen nehmen, so seine Achtsamkeit, Entscheidungsfähigkeit, Dankbarkeit, Mut, sein Umfeld sowie seine Selbstliebe bedenken und für sich neu erarbeiten. Die Fragen sind jeweils für ein oder zwei Wochen identisch; vielleicht kann man sich so in einen Bereich etwas intensiver einarbeiten. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es zu manchen Themen nicht vierzehnmal neue Gedanken und Handlungsstrategien geben kann. Jeden Tag, genau zwischen den kurz bemessenen Eintragungsmöglichkeiten für morgens und abends findet sich ein Spruch zum Nachdenken oder zur Motivation. Zwischendurch finden sich auch Seiten mit dekorativ gestalteten Sprüchen, Glücksgeschichten oder Mandalas. Mit einer App kann man die sonntäglichen Bilder scannen und ein Video anschauen, wovon ich allerdings keinen Gebrauch mache. scannen und

Es handelt sich um ein schön gestaltetes Tagebuch, das mich zwar in der Gestaltung schon an andere erinnert, aber zudem auch ganz eigene Elemente aufweist. Gerade weil die Einträge aus nur einem Satz bestehen sollen, halte ich die zeitliche Auslegung für ein Halbjahr für durchaus einhaltbar und kann mir gut vorstellen, dass man in seinem Leben einiges, unterschiedlich stark, verändern werden kann.