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Veröffentlicht am 03.04.2017

Das Mädchen im Strom

Das Mädchen im Strom
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Rezension zu Das Mädchen im Strom von Sabine Bode

Titel: Das Mädchen im Strom
Autor: Sabine Bode
Verlag: Klett-Cotta
Seiten: 350
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: Hardcover 20,00 € / 15,99 € ebook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Das Mädchen im Strom von Sabine Bode

Titel: Das Mädchen im Strom
Autor: Sabine Bode
Verlag: Klett-Cotta
Seiten: 350
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: Hardcover 20,00 € / 15,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 11.03.2017
Isbn: 978-3608962000

Vielen Dank an Netgalley und Klett-Cotta für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Sie ist das hübscheste, frechste und mutigste Mädchen an den Stränden des Rheins – und sie ist Jüdin. Die Geschichte der Gudrun Samuel ist die Geschichte einer ganzen Generation junger Frauen, die die Naziherrschaft und der Krieg zur Flucht gezwungen haben. Als Mädchen ist sie im Rhein hinter den Kohleschleppern hergeschwommen. Sie hatte den jungen Männern in Mainz die Köpfe verdreht. Doch als die Nazis an die Macht kommen und die junge Jüdin Gudrun Samuel sich entscheidet, mit gefälschten Papieren Deutschland zu verlassen, wird sie gefasst und kommt in Gestapo-Haft. Ihr gelingt die Flucht, aber sie ist nun nicht mehr das Mainzer Mädchen Gudrun, sondern die Flüchtende Judy: in der transsibirischen Eisenbahn und im Judenghetto von Shanghai. Sie überlebt den Krieg, doch die Odyssee geht weiter.

Meinung:

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es ‚unzugänglich‘. Dieser Umstand ist wirklich sehr schade, da ich schon seit Erscheinen mit dem Roman geliebäugelt hatte. Die Funken, die der Klappentext versprüht, konnten leider nicht auf den Inhalt überspringen.

Von der ersten bis zur letzten Seite begleiteten mich verkrampfte Dialoge und ein insgesamt trockener Schreibstil, mit dem die Geschichte lustlos herunter erzählt wurde. Durch diese Lieblosigkeit habe ich auch viel länger für das Beenden des Romans gebraucht, als es ursprünglich eingeplant gewesen ist. Es fehlte an Gefühl und Spannung, trotz der ganzen Dramatik, die der Roman aufgrund seiner Thematik mit sich bringt. Unterhaltungen finden teilweise nicht direkt statt, sondern werden nacherzählt. Ein weiterer Punkt, der eine unpersönliche Note mit einbringt. Ich hatte eher das Gefühl, dem Bericht eines Dritten und Unbeteiligtem, denn Gudrun auf ihrer Reise durch ihre Kindheit, Jugend und letztendlich nach Shanghai zu folgen. Hinzu kommt, dass in meinen Augen wichtige Aspekte kaum behandelt, dafür Unwichtiges aufgebauscht und in die Länge gezogen wurden.

Weder zu Gudrun, noch den ihr nahestehenden Personen konnte ich eine Beziehung aufbauen. Das mag sicher der Schreibweise geschuldet sein. So sehr ich auch versucht habe, an ihren Gefühlen teil zu haben, so wenig konnte ich mit ihr sympathisieren.

Fazit:

Leider war „Das Mädchen im Strom“ für mich ein eher frustrierendes Leseunterfangen. Es werden Elemente (wie nacherzählte Unterhaltungen) verwendet, die nicht meinem Geschmack entsprechen. Zu den Charakteren konnte ich keinen Zugang finden und ein Mitgefühlt mit diesen stellte sich aus diesem Grunde ebenfalls nicht ein. Leider konnten mich andere Bücher zu der Thematik mehr überzeugen.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Forever 21

Forever 21
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Rezension zu Forever 21 von Lilly Crow

Titel: Forever 21: Zwischen uns die Zeit
Autor: Lilly Crow
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Seiten: 288
Genre: Fantasy Jugendbuch/Zeitreisen
Preis: 15,00 € Hardcover, ...

Rezension zu Forever 21 von Lilly Crow

Titel: Forever 21: Zwischen uns die Zeit
Autor: Lilly Crow
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Seiten: 288
Genre: Fantasy Jugendbuch/Zeitreisen
Preis: 15,00 € Hardcover, 9,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 16.03.2017
Isbn: 978-3846600443

Vielen Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Band 1: Forever 21 „Zwischen uns die Zeit
Band 2: (Titel wird noch ergänzt) erscheint im Herbst 2017

Klappentext:

Ava ist 21 Jahre alt. Für immer. Sie hat eine schwere Schuld auf sich geladen und wurde zur Strafe mit einem dunklen Fluch belegt. Nun muss sie immer wieder durch die Zeit reisen, an immer neue Orte, in unterschiedliche Situationen. Nur ihre Aufgabe ändert sich nie: Sie muss zwei Seelenverwandten helfen, zueinanderzufinden. Dazu hat sie jedoch nie viel Zeit. Ihr Blut ist wie Säure, und wenn sie sich nicht beeilt, ihre Aufgabe zu erfüllen, leidet sie unsagbare Schmerzen. Dann lernt sie in einem der Sprünge Kyran kennen. Und auf einmal ist alles anders. Doch haben die zwei eine Zukunft, wenn Ava die Zeit und den Ort, an dem Kyran lebt, wieder verlassen muss?

Meinung:

Ich habe „Forever 21“ im Zuge einer Leserunde auf Lesejury, der Community von Bastei Lübbe, als Vorab-Manuskript gelesen. Warum es mich nicht überzeugen konnte, für euch zusammengefasst:

Der Einstieg in den Roman verlief noch relativ gut, da der Schreibstil eingängig und recht schlicht gehalten wurde. Er ist eindeutig auf ein jüngeres Publikum ausgelegt, sorgt jedoch für ein zügiges Vorankommen. Es gab hier und da ein paar „tiefgründigere Einschübe“, die mit Sicherheit zitierfähig sind, aber insgesamt kann man ihn als nicht besonders einstufen.

„Ava war fort, und fast erschien es ihm, als wäre sie nur das Traumgespinst einer mondlosen Nacht gewesen.“ - Seite 80

Mit der Protagonistin Ava hatte ich so meine liebe Mühe. Schon lange ist mir kein oberflächlicherer Charakter mehr untergekommen. Ich kann noch gerade so nachvollziehen, dass man eine Figur zu anfangs klischeehaft und mit Schubladendenken ausgestattet einführt, damit sie im weiteren Verlauf der Handlung eine Wandlung durchläuft. Mit Ava konnte ich jedoch bis zum Ende nicht warm werden. Ihre Denkweisen erinnerten mich mehr als einmal an Chic-Lit Protagonistinnen von vor zehn Jahren. Ihre Aufgabe, Seelengefährten zusammen zu bringen, mag romantisch anmuten. Jedoch kam weder diese Stimmung bei mir auf, noch nahm ich ihr ab, dies nicht ausschließlich aus egoistischen Gründen durchführen zu wollen.

Gegen ihren männlichen Gegenpart Kyran (dessen Name ich immer wieder nachschlagen musste) hege ich sogar noch mehr Antisympathien, da er ein fast schon stalkerhaftes Verhalten an den Tag legt, das ich weder gutheißen, noch die Absichten der Autorin nachvollziehen kann.

Der Roman strotzt des Weiteren nur so von Logikfehlern. Dies betrifft sowohl klassische Zeitreisefehler, wie das Verändern von unveränderbaren Ereignissen, als auch Fehlern im Text, die anscheinend im Lektorat nicht weiter aufgefallen sind. Fehler können passieren, aber gerade bei Zeitreisen dürften solche Dinge wirklich nicht passieren.

Ein weiterer großer Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Autorin sich ihre eigene Logik schafft, wie es eben gerade in die Geschichte passt. Avas „Fähigkeit“ bzw. Strafe, durch die Zeit zu springen bringt sie in die verschiedensten Situationen und Körper. Da heißt es einmal, dass die Personen, nach ihrem Sprung aus dem Körper an alles erinnern können und beim nächsten Mal, dass Gedächtnislücken zurück bleiben. Die unwirklichsten Zufälle kommen zusammen, damit Ava Adressen und Namen von ihren „Wirten“ herausfindet. Unnatürliche Unterhaltungen werden geführt, nur um den Leser auf Offensichtliches hinzuweisen. Und Unglückliche Formulierungen wie

„Im Jahr 1907 hatte es schließlich keine Fingerabdrücke gegeben.“ - Seite 117

runden dies noch ab.

Avas Zeitsprünge sind kleine Geschichten innerhalb der großen Geschichte, die zu einem Ganzen zusammenlaufen sollen. So die Theorie. In der Praxis wurden ihnen viel zu wenig Raum und Seiten eingeräumt um nur ansatzweise mit den Figuren sympathisieren zu können. Den sogenannten Rote Faden ging leider aufgrund von Nichtigkeiten unter.

Natürlich darf auch dieser Fantasy-Jugendroman nicht ohne eine Liebesgeschichte ausgekommen. Wie so viele anderen Romanzen des Genres die ich zuvor gelesen habe, wirkt auch diese erzwungen und extrem konstruiert. Wie aus dem Nichts sind auf einmal große Gefühle vorhanden, die weder nachvollziehbar sind, noch in irgend einer Art und Weise realitätsnah anmuten.

Im ganzen Verlauf sind einige Fragen entstanden, die bis zum Ende nicht aufgeklärt werden und für die man sich wohl Teil 2 kaufen muss, um sie geklärt zu bekommen. Aber weder dieser Umstand, noch der Cliffhanger am Schluss haben dazu geführt, dass ich wissen möchte, was aus Ava und Kyran werden wird.

Fazit:

Zeitreise-Roman sind nichts Neues. Die Grundidee von „Forever 21“ machte jedoch neugierig und hätte wirklich gut werden können. Leider wurde in so vielen Punkten Potenzial verschenkt, dass ich es bei Band 1 belassen werde. Ich kann für „Forever 21“ leider keine Leseempfehlung aussprechen. Dafür kamen leider zu viele Kritikpunkte zusammen. Meine sehr hohen Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Wer Interesse an einer spannenden Zeitreise-Reihe hat, dem lege ich die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier ans Herz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lebendigkeit
  • Lesespass
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.02.2017

Blood & Bone

Blood & Bone
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Rezension zu Blood & Bone von Mark Peterson

Titel: Blood & Bone (Detective Sergeant Minter ermittelt, Band 2)
Autor: Mark Peterson
Übersetzer: Karen Witthuhn
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Genre: Thriller
Preis: ...

Rezension zu Blood & Bone von Mark Peterson

Titel: Blood & Bone (Detective Sergeant Minter ermittelt, Band 2)
Autor: Mark Peterson
Übersetzer: Karen Witthuhn
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Genre: Thriller
Preis: 10,99 € Taschenbuch, 3,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 30.05.2015
Isbn: 978-3499269691

Vielen Dank an Topkrimi für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Alle Teile:

Flesh & Blood (Detective Sergeant Minter ermittelt, Band 1)
Blood & Bone (Detective Sergeant Minter ermittelt, Band 2)

Klappentext:

Eine Frauenleiche wird verstümmelt in einem Koffer am Bahnhof von Brighton gefunden. Ein Überwachungsvideo zeigt den Obdachlosen Vincent Underhill dabei, wie er den Koffer in der Bahnhofshalle abstellt. Der Mann wird festgenommen, doch er ist verwirrt, kann keine klare Aussage machen. Kurz darauf wird eine weitere Frau ermordet. Detective Sergeant Minter und sein Chef Tom Beckett erkennen schnell, dass Underhill unschuldig ist. Und dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der ebenso grausam wie hochintelligent ist. Mit einem Täter, der jeden Tag ein neues Opfer fordert.

Meinung:

Leider konnten der Thriller und ich keine Freunde werden. Dies fing bereits auf den ersten Seiten an und ist dem recht hölzernen Schreibstil geschuldet. Dadurch, dass ich sehr viele Bücher lese und meine Zeit nicht an solchen aufhängen möchte, mit denen ich - anscheinend - keine Freude haben werde, neige ich auch schon nach wenigen Seiten zum Abbruch. Da ich dies bei Rezensionsexemplaren nur ungern mache, hatte ich die Zähne zusammen gebissen und gehofft, dass mich der weitere Verlauf noch umhauen würde. Aber leider vermochte die Kombination aus dem einfachen Schreibstil und einem zusammenhangslosem Aufbau mich wirklich nicht zu überzeugen. Ich sehe schon ein, dass die diversen Nebenhandlungen dazu führen sollten, den Leser hinters Licht zu führen, jedoch empfand ich dies als zu überladen an. Besonders im Hinblick auf das Ende kann ich diese Wahl nicht nachvollziehen. Hinzu kommen noch einige Logikfehler sowie unsympathische Charaktere.

Das Hauptaugenmerk, warum ich diesen Titel lesen wollte, war die klassische Ermittlerarbeit. Die Kombination von Thriller und Ermittlern sind tatsächlich nicht so häufig und Krimis sind mir oft zu langweilig. Doch durch die oben erwähnten Nebenhandlungen sowie unvorteilhaften Sprüngen, bliebt auch dieses Element leider auf der Strecke.

Fazit:

Vielleicht mag ich, was Thriller anbelangt, sehr pingelig sein aber gerade die Spannung ist einfach für mich das totschlagende Argument, warum mir ein Thriller gefallen hat oder nicht. Wenn dieser Punkt gegeben ist, sehe ich auch über nichttiefgründige Charaktere hinweg. Da hier jedoch weder Spannung, Plot noch Figuren überzeugen konnten, werde ich den weiteren Teil der Reihe nicht lesen.

Veröffentlicht am 03.02.2017

Die Königin der Schatten

Die Königin der Schatten
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Rezension zu Die Königin der Schatten von Erika Johansen

Titel: Die Königin der Schatten (Band 1)
Autor: Erika Johansen
Übersetzer: Kathrin Wolf
Verlag: Heyne
Genre: Dystopie/Fantasy
Preis: 14,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Die Königin der Schatten von Erika Johansen

Titel: Die Königin der Schatten (Band 1)
Autor: Erika Johansen
Übersetzer: Kathrin Wolf
Verlag: Heyne
Genre: Dystopie/Fantasy
Preis: 14,99 €
Erscheinungsdatum: 15.05.2015
Isbn: 978-3453315860

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar durch das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe erhalten. Vielen Dank dafür.

Klappentext:


Als Kelsea Glynn an ihrem neunzehnten Geburtstag den Thron des magischen Königreiches Tearling besteigt, tritt sie ein schweres Erbe an: Die mächtige Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne bedroht Tearling, das eigene Volk begegnet ihr mit Misstrauen, und an ihrem Hof findet sie einen Sumpf von Machtgier, Lügen und Intrigen vor. Kelsea weiß, sie darf sich keinen einzigen Fehler erlauben, wenn sie überleben will. Sie wird all ihren Mut, ihre Klugheit und Stärke brauchen, um eine wahre Königin zu werden – die legendäre Königin von Tearling.

Meinung:

Flogen die ersten Seiten nur so dahin, wurde Kelseas Reise doch schnell zäh und langatmig. Der Schreibstil ist in Ordnung. Weder besonders schlecht, noch besonders ausgeschmückt. Viel zu oft wurde sich an unwichtigen Details aufgehalten, statt die Geschichte weiter voran zu treiben. Es bedurfte um die 200 Seiten, bis sie endlich an der Festung angekommen ist. Viele Fantasyromane leben von ihrer Heldenreise. Ist diese ansprechend und spannend verfasst, begleitete ich die Akteure gerne auf dieser. Diese zog sich jedoch so in die Länge, dass ich das Buch immer wieder zur Seite gelegt habe, wodurch sich die Lesezeit an diesem Roman wahnsinnig gezogen hat. Was mich am meisten geärgert hat war, dass dies kein Highfantasy ist, wie ich es mir erhofft hatte. Vielmehr spielt der Roman in einer fiktiven Zukunft unserer Welt, die sich wieder unserem Mittelalter angepasst hat. Da gab es „die große Überfahrt“, bei der leider sämtliche Ärzte das zeitliche segnen mussten und auch sonst die uns bekannte Technik und Medizin verloren gingen. Bevor ich endlich im Klaren über diese Details war, haben mich die zahlreichen, unserer Zeit angepassten Worte in den Unterhaltungen und den erwähnten Gegenständen gestört. Im Nachhinein war es dann klar, wieso diese aufgetaucht sind. So richtig viel erfährt man von dieser Welt jedoch nicht, wenn man die Aufzeichnungen zu Anfang jeden Kapitels nicht mit einrechnet. Den Leser zunächst im Unklaren zu lassen, ist schön und gut, wenn ich mit der gezeichneten Welt jedoch überhaupt nichts anzufangen weiß, ist anscheinend irgendetwas schief gelaufen. Warum so viele den Weltenbau loben, ist für mich daher nicht nachvollziehbar. Vielleicht ändert sich dies jedoch noch in den Folgebänden. Ich frage mich immer noch, welcher neuer Kontinent das sein soll, auf den sie übergesiedelt sind.

Kelsea als Hauptfigur kann ich bis jetzt nicht wirklich einordnen. Ihre Moral und Stärke sprechen für sie. Allerdings bleibt ihr Verhalten für mich oft nicht nachvollziehbar, ihr Charakter undurchsichtig und austauschbar. Ob sie sich in den weiteren Büchern noch weiter entwickeln wird, kann ich leider nicht sagen (ich hoffe es doch sehr). Kelsea wird zu anfangs als leicht dicklich und recht unscheinbar beschrieben. Sie selbst bringt diese Aspekte leider viel zu oft ins Spiel. 19 Jahre lang wurde sie bei ihren Zieheltern in einem Haus im Wald versteckt, ohne Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen. Doch war ihr schon vor ihrem Aufbruch klar, dass sie im Gegensatz zu den anderen am Hofe ja ach so dick und unscheinbar ist. Wie soll sie dies bitte einschätzen können? Ebenso zermürbend fand ich ihren ständigen Wechseln zwischen aufgeklärt und uninformiert. In den Jahren ihres Versteckspiels wurde sie auf ihr zukünftiges Amt vorbereitet - oder auch nicht. Immer gerade so, wie es gut in die Geschichte gepasst hat. Von Anfang an schwebte die Gefahr in Form von einer Bedrohung von allen Seiten über ihr. Als wirklich bedrohlich habe ich sie jedoch nicht wahrgenommen. Vielleicht, weil Kelsea mir als zu abgeklärt erschienen ist.
Mace bzw. Lazarus, der ihr als Sidekick zur Seite gestellt worden ist, hatte leider im Gegensatz zu ihr vielmehr Tiefe aufzuweisen. Neben all den anderen Figuren, die hier und da eingestreut wurden, erschien Mace als der greifbarste, gerade aufgrund seines ungestümen Wesens. Die Namen der anderen Gardisten sind mir leider nicht im Gedächtnis geblieben.

Nachdem ich mich regelrecht durch die Seiten gequält hatte, setzte ich noch einmal große Erwartungen in das Ende, welches es leider auch nicht mehr rausreissen konnte. Auch hier fehlte es mir an Spannung. Allerdings ist es so gestaltet, dass man Band 1 abschließen kann, ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen, wenn man die weiteren Teile nicht liest.

Fazit:

Manchmal ist es wirklich ärgerlich. Von diesem Roman, bzw. der Reihe hatte ich mich sehr viel versprochen, da es mit „Das Lied von Eis und Feuer“ von Georg R.R. Martin verglichen worden ist. Doch leider kommt „Die Königin der Schatten“ in keiner Weise an die Bücher von Martin heran. Das Buch ist mehr Dystopie als Highfantasy und verschenkte in vielerlei Hinsicht Potenzial. Leider konnte mich Band 1 nicht davon überzeugen, die Reihe fortsetzen zu wollen.

Veröffentlicht am 14.01.2017

Stiefkind

Stiefkind
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Rezension zu Stiefkind von S. K. Temayne

Titel: Stiefkind
Autor: S. K. Teymayne
Übersetzer: Susanne Wallbaum
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Preis: 14,99 €
Erscheinungsdatum: 01.12.2016
Isbn: ...

Rezension zu Stiefkind von S. K. Temayne

Titel: Stiefkind
Autor: S. K. Teymayne
Übersetzer: Susanne Wallbaum
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Preis: 14,99 €
Erscheinungsdatum: 01.12.2016
Isbn: 978-3426516621

Klappentext:

Rachel hat es endlich gut getroffen. Nach langen Single-Jahren hat sie den Anwalt David Kerthen kennengelernt und zieht mit ihm in sein Herrenhaus auf den Klippen von Cornwall. Mit den besten Absichten, auch für Davids Sohn aus erster Ehe, den 9-jährigen Jamie, eine gute Mutter zu sein. Denn Davids erste Frau kam auf tragische Weise in einer der überfluteten Zinngruben an Cornwalls Küste ums Leben. Doch Jamie verändert sich, scheint von düsteren Visionen geplagt - und platzt schließlich mit einem Satz heraus, den Rachel nicht mehr vergessen kann: „ An Weihnachten wirst du sterben ... und meine Mummy kommt zurück."

Meinung:

Immer wieder nehme ich mir vor, mich nicht von den Buchkäufen anderer auf Twitter und Instagram beeinflussen zu lassen. Doch wieder einmal bin ich in die Falle der „Gehypten Bücher“ getappt. Der Klappentext, der mich sehr angesprochen hatte und die durchweg positiven Reaktionen auf das Buch hatten mich schlussendlich zum Kauf verführt. Zum Glück musste lediglich ein Gutschein dafür herhalten.

Der Aufbau sowie der weitere Verlauf plätscherten geschlagene 200 Seiten vor sich hin. Immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt und auch das ein oder andere Mal über einen Abbruch nachgedacht.

Der Schreibstil ist angenehm anders. Die Gedanken der Protagonistin Rachel, herrlich verworren. Wären da nicht die ausufernden Beschreibungen der Minen und der Landschaften gewesen, die dem Roman immer dann einen Dämpfer verpasst haben, wenn die Stimmung gerade dabei war, sich zu steigern. Der Thriller wirkte dadurch künstlich in die Länge gezogen. Wer sich jedoch für die Geschichte von stillgelegten Minen interessiert, wird sich seine Freude damit haben.

Mit den Charakteren hatte ich so meine liebe Not. Wie auch in dem Psychothriller Saving Grace von der Autorin B. A. Paris, kam auch hier eine Hochzeit nach nur wenigen Monaten des Zusammenseins zustande. Eine Verwunderung der weiblichen Protagonisten darüber, dass diese Ehe dann nicht ganz rund läuft, ist für mich leider nicht verständlich. Der Großteil des Buchs wird aus Rachels Perspektive (Ich-Erzählung) geschildert. Einige wenige Kapitel sieht man durch Davids Augen (Dritte Person). Beide Figuren waren mir von Anfang an als unsympathisch erschienen, wobei dies zumindest bei David Absicht des Autors gewesen ist. Rachels Verhalten und Taten waren im weiteren Verlauf zwar nachvollziehbar, zu diesem Punkt hatte ich sie aber schon aufgegeben. Einzig Jamie konnte ich ins Herz schließen, da ich Mitleid mit dem Kleinen nicht unterdrücken konnte.

Mit dem Ausgang konnte mich der Autor noch einmal überraschen, den dieses Ende hätte ich nach all der Raterei nicht erwartet. War ich jedoch damit zufrieden? Nein, nicht wirklich.

Fazit:

Eine Geschichte, die vor sich hin plätschert und erst ab der Hälfte Spannung Aufbaut. Dazu Charaktere, die einem nicht unter die Haut gehen können: Für mich war „Stiefkind“ leider nicht der fesselnde Thriller, den ich mir erhofft hatte.