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Veröffentlicht am 26.08.2021

Intrigante Machenschaften ...

Zwei fremde Leben
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Mit „Zwei fremde Leben“ hat mir der Autor Frank Goldhammer, den ich aus seiner Kriminalreihe um Kriminaloberkommissar Max Heller bereits kannte, ein heikles und durchaus wichtiges Thema ans Herz gelegt. ...

Mit „Zwei fremde Leben“ hat mir der Autor Frank Goldhammer, den ich aus seiner Kriminalreihe um Kriminaloberkommissar Max Heller bereits kannte, ein heikles und durchaus wichtiges Thema ans Herz gelegt. Es geht um Kindesdiebstahl direkt aus der Klinik, der wohl zu DDR-Zeiten gar nicht mal so selten zu finden war. So auch im Fall von Ricarda Raspe, unverheiratet schwanger und daher den Behörden sowieso schon ein Dorn im Auge. Ihr eigener Vater, der anerkannte Gynäkologe Dr. Raspe assistiert bei der Geburt, bei der das Baby tot zur Welt gebracht wird. Doch Ricarda glaubt nicht daran und auch der Polizist Thomas Rust, dessen Frau auch hochschwanger im Dresdner Universitätsklinikum liegt, hegt Zweifel an dieser Totgeburt. Er beginnt Nachforschungen anzustellen und gerät schnell in die Intrigenmühle des Regimes. Wer ist Freund, wer Feind? Wem kann er eigentlich noch trauen?

Nach einigen kleinen eigenen Internetrecherchen wurde mir erstmal bewusst, wie brutal oft mit Kinder- Eltern Verbindungen umgegangen wurde. Während es schon fast normal schien, dass sich die Bonzen Annehmlichkeiten jeglicher Art gegenseitig zuschanzten, wurde scheinbar selbst vor Kindeshandel kein Halt gemacht. Bei einigen Passagen im Roman des Autors bekam ich beim Lesen direkt Gänsehaut. Dennoch konnte mich Frank diesmal nicht ganz erreichen. Den vielen Zeitsprünge war mitunter schwer zu folgen und es fehlten mir auch an einigen Stellen einfach Emotionen, die mich hätten einfangen können. Ich vergebe deshalb leider nur dreieinhalb von fünf Sterne und finde persönlich, dass Frank Goldammer einfach ein besseres Händchen mit Kommissar Max Heller hat. Dem werde ich auf jeden Fall treu bleiben.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Menschenrechte ... Fehlanzeige!

Der Himmel über Alabama
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Dieser interessante Roman zum Themen Sklaverei in den Südstaaten wird aus vier Sichtweisen erzählt, aus der von Clarissa und ihrer Mutter Theodora sowie aus der von Sarah und ihrer Mutter Emmeline. Mrs. ...

Dieser interessante Roman zum Themen Sklaverei in den Südstaaten wird aus vier Sichtweisen erzählt, aus der von Clarissa und ihrer Mutter Theodora sowie aus der von Sarah und ihrer Mutter Emmeline. Mrs. Theodora Allen kommt aus einer liebevollen und aufgeschlossenen Familie, die ihrer Tochter ein freies und glückliches Leben geboten hatten. Der Schock muss groß gewesen sein, als ihr Ehemann kurz nach der Hochzeit sein wahres, brutales Gesicht zeigt. So steckt sie schließlich all ihre Liebe und ihr Wissen in ihre eigene Tochter Clarissa. Eng ist das Leben der Familie Allen mit dem der Haussklavin Emmeline und ihrer Tochter Sarah verbunden. Während Sarah privilegiert als Spielgefährtin Clarissas dienen darf, muss Emmeline Mr. Allen jede Nacht zu Diensten sein. Ein Dienst, der Theodora traurig und verstört zurücklässt und auch für Emmeline nicht ganz ohne Folgen bleibt. Auf perfide Weise wird sich diese Konstellation später wiederholen …

Das Buch gibt einen hervorragenden Einblick in das damalige Leben in den Südstaaten Amerikas, das bunt und schillernd aber auch oft bedrückend und grausam war. Die Slaven wurden umgetrieben vom Fluchtgedanken, die Herren der Plantagen vom Gedanken an Unterdrückung und Gehorsam. Die Autorin zeichnet ein durchaus anschauliches Bild der Zeit aber mir fehlte beim Lesen manchmal ein wenig die Emotion und die Leidenschaft. An mancher Stelle wirkte die Geschichte fast wie eine Aufzählung von Geschehnissen, die sich locker aneinanderreihten. Ein spannendes Thema mit einem überraschenden Ausgang, das leider nicht ganz so spannend umgesetzt wurde. Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ebony and Ivory ... NOT living in perfect harmony ...

Der zerbrechliche Traum
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Mhhhmmm … diesen vierten Teil der Reihe würde ich eher etwas schwächer bewerten. Wie schon in den letzten Bänden liegt auch diesmal der Fokus wieder stark auf Luise, sie scheint einfach die hervorstechendste ...

Mhhhmmm … diesen vierten Teil der Reihe würde ich eher etwas schwächer bewerten. Wie schon in den letzten Bänden liegt auch diesmal der Fokus wieder stark auf Luise, sie scheint einfach die hervorstechendste Persönlichkeit der Familie. Mit Richard scheint sie immer mehr Probleme im Kontor zu bekommen. Aber auch Therese, die ja im Vorgängerband überraschend ihren geliebten Karl verlor, bekommt eine größere Rolle zugeteilt. Überrascht und ein wenig enttäuscht war ich über die Entwicklung zwischen Hamza und Luise. Dass sie das so einfach wegsteckt und weitermacht, hätte ich nicht erwartet. Tragische Entwicklungen in Kamerun ließen mich kurz die Luft anhalten aber alles in allem vor doch vieles sehr vorhersehbar. Der Band schließt diesmal mit einer überraschenden Wendung und so freue ich mich nun doppelt aufs hoffentlich baldige Weiterlesen. Band fünf ist bereits auf dem Weg zu mir. Ich vergebe für „Der zerbrechliche Traum“ gutgemeinte dreieinhalb von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Gute Unterhaltung mit ein wenig Luft nach oben ...

Eine neue Zeit
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Drei Jahre sind nach den Vorkommnissen und der unglücklichen Liebe Louises zu Hamza vergangen. Inzwischen hat sie sich wieder gefasst und stürzt sich voller Elan und Energie in die Arbeit im väterlichen ...

Drei Jahre sind nach den Vorkommnissen und der unglücklichen Liebe Louises zu Hamza vergangen. Inzwischen hat sie sich wieder gefasst und stürzt sich voller Elan und Energie in die Arbeit im väterlichen Kontor. Sie macht ihre Sache gut, doch ihr Vater macht ihr schließlich unverblümt klar, dass sie dieses niemals eigenständig leiten wird. Eine Ehe scheint unvermeidbar, doch da tritt Hamza überraschend wieder in ihr Leben …

Auch Frederike muss einen großen und mutigen Schritt wagen und zieht zur ihrem Onkel Karl und dessen Frau Therese nach Wien. Sie leidet noch immer unter dem schlechten Ruf, den sie sich dank ihrer ehebrechenden Mutter eingehandelt hat. Widererwarten jedoch findet sich ein junger Mann, der sich nicht scheut, ihr den Hof zu machen. Zarte Bande werden geknüpft, doch die Entdeckung von Onkel Karls Geheimnis lässt sie Wien fluchtartig verlassen …

Die beiden Erzählstränge um Louise und ihre Cousine Frederike stehen in diesem Band deutlich in den Vordergrund und spielen diesmal ausschließlich in Hamburg und Wien. Schade, wie gerne wäre nochmal nach Afrika gereist. Der Erzählstil ist wie bereits wie im Vorgängerband einfach aber durchaus spannend gehalten. Auch wenn die Geschichte manchmal ein wenig an Tiefgang missen lässt und man zuweilen das Gefühl hat, dass eine Saga heutzutage der nächsten gleicht, machen mir die Hansens Spaß und ich werde dran bleiben. Von mir gibt es diesmal 3,5 von 5 möglichen Sternen. Noch eine kleine Empfehlung meinerseits: unbedingt Band eins zuerst lesen und sicher auch für die weiteren Bände die Reihenfolge einhalten.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Hildegard von Bingen ... gone but not forgotten ...

Das Vermächtnis der Hildegard von Bingen - Die Glut des Bösen
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Ein interessanter Ansatz, das muss ich zugeben. Anlässlich ihrer Weihe lädt Äbtissin Schwester Lioba einige ihrer alten Schulkameraden in das Kloster Rupertsberg ein. Das Kloster, mit seinem historischen ...

Ein interessanter Ansatz, das muss ich zugeben. Anlässlich ihrer Weihe lädt Äbtissin Schwester Lioba einige ihrer alten Schulkameraden in das Kloster Rupertsberg ein. Das Kloster, mit seinem historischen Bezug auf die berühmte Hildegard von Bingen, stellt sich jedoch schnell als wahre Todesfalle heraus. Es bleibt nicht bei einer Leiche, weitere folgen und die Ermittler Griesner und Baum stoßen bald an ihre Grenzen. Doch sie haben heimliche Unterstützung durch die Journalisten Emma und Paul. Was steckt hinter den Morden? Gibt es wirklich eine geheime Schrift der Hildegard von Bingen zu finden? Wo ist der Zusammenhang zwischen dem Mönch Benedikt und seinen ehemaligen Schülern?

Fragen über Fragen und die Autorin Anette Huesmann versucht dem Leser genau deren Zusammenhang auf spannende Weise zu übermitteln. Tatsächlich habe ich auch bis zum Schluss mit gefiebert und war über die Aufklärung positiv überrascht. Dennoch reicht es für mich nicht zur Bestnote. Ich tat mich anfänglich schwer neben den vielen Zitaten der Hildegard von Bingen und den lateinischen Gebetstexten in die Story rein zu finden. Ich vergebe deshalb leider nur dreieinhalb von fünf möglichen Sternen.

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