Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
online

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2021

Mal was anderes

Maike, Martha und die Männer
0

Ein Roadmovie der ganz besonderen Art. Maike ist als Omasitter von ihrem Freund im Schwarzwald abgeladen worden. Nun kurvt sie mit Oma und deren Freund durch Frankreich. Anhalter Nico rundet die Gemeinschaft ...

Ein Roadmovie der ganz besonderen Art. Maike ist als Omasitter von ihrem Freund im Schwarzwald abgeladen worden. Nun kurvt sie mit Oma und deren Freund durch Frankreich. Anhalter Nico rundet die Gemeinschaft ab.
Die Figuren am Telefon, Lisa, Merle und Lillifee waren ein absolutes Highlight. Ich hätte nie gedacht das Telefongespräche in kurzen Sätzen so unterhaltsam sein können.
Einerseits konnte ich mich vor Lachen nicht halten, angesichts der Dialoge, Situationskomik und dem Grundthema insgesamt. Andererseits habe ich mich über das Verhalten der Frauen in der Vergangenheit und Gegenwart geärgert. Arne ist das sprichwörtliche A... , trotzdem sagt ihm das Niemand. Alle nehmen sein Verhalten hin und seine Oma deckt es sogar.
Es ist ein leichtes schnell zu lesendes Buch, ein wunderbarer Roman für zwischendurch. Besser als mancher Sonne, Strand und Liebe Roman. Egal von was jemand etwas Ablenkung braucht, dieses Buch ist auf alle Fälle bestens geeignet.

Veröffentlicht am 27.04.2021

Durcheinander

Die Tierärztin - Große Träume
0

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts konnten die Frauen nicht studieren, es gab da sehr eigenartige Ansichten über ihre Fähigkeiten dazu. Tiermedizin war natürlich genauso unmöglich denn das war außerdem ...

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts konnten die Frauen nicht studieren, es gab da sehr eigenartige Ansichten über ihre Fähigkeiten dazu. Tiermedizin war natürlich genauso unmöglich denn das war außerdem auch noch körperlich anstrengend. Als Nellie trotzdem Himmel und Hölle in Bewegung setzt und abenteuerliche Ideen hat um ihren Wunsch trotzdem umzusetzen kann man nur stauen. Außer ihren Freund unterstützt sie in Belgien niemand. Im Gegenteil zu Marie, sie ist besonders und darum darf sie in Deutschland ausnahmsweise studieren.
Diese Geschichten werden sehr langsam und ausführlich erzählt. Die dazu gehörigen Männer sind auch eher außergewöhnlich. Hauptthema ist die Liebe zu den Tieren, dem sich vieles unterordnen muss. Die Protagonisten sind entweder in Tiere vernarrt oder sie können sie nicht leiden. Dazwischen gibt es nichts. Dadurch verliert man als Leser den Blick auf die eigentlichen Charaktereigenschaften , wie Starrsinn bei den Frauen und Unentschlossenheit bei den Männern. Zum Ende entwickelt sich eine Mischung dieser Eigenschaften und die Figuren werden sympathischer.
Der Autorin ist in vielen Fällen über das Ziel hinaus geschossen. Die vielen Einzelheiten, die verworrenen Gedankenspielereien und Wendungen haben das Lesen anstrengend gemacht. Weniger wäre mehr gewesen.
Denn soviel Schicksal auch wenn es teilweise nur angedeutet wurde kann auch in einem Buch niemand erleben. Ich frage mich was in den nächsten beiden Bänden noch kommt, wenn hier schon soviel passiert ist und damit meine ich nicht den ersten Weltkrieg.4

Veröffentlicht am 23.04.2021

Selbstbewusstsein

Und dann war es Liebe
0

Hanna hat gar kein Selbstvertrauen, sie hält sich für schusselig und unfähig irgendetwas zu organisieren, komische Selbsteinschätzung aber wenn alle in ihrer Umgebung sie darin bestärken kann es nicht ...

Hanna hat gar kein Selbstvertrauen, sie hält sich für schusselig und unfähig irgendetwas zu organisieren, komische Selbsteinschätzung aber wenn alle in ihrer Umgebung sie darin bestärken kann es nicht besser werden. Erst ihre Mutter, dann ihre Freundin und nun ihr Verlobter übernehmen alles für sie meiner Meinung nach ist das über griffig. Nun eine neue Katastrophe aber diesmal ist es ihr nicht allein passiert. Leo hat das gleiche Dilemma wie sie, aber bei ihm gibt es kein Selbstmitleid sondern er macht das Beste aus der Situation.
Außerdem ermuntert er Hanna zum Reden und stärkt ihre Intuition. Das wirkt sich positiv auf ihre Gefühle aus.
Sie traut sich auf einmal und es klappt. Dann stellt sie auch noch fest, das es mit dem großen Macher nicht so weit her ist.
Wenn man immer wieder gesagt bekommt das es an einem selbst liegt wenn es nicht richtig läuft, untergräbt dass das wichtige Selbstbewusstsein und andere bekommen dadurch Macht über diejenigen. Da ist kein Vertrauen in der Beziehung sondern ein Abhängigkeitsverhältnis.
Wie diese Erkenntnisse vermittelt werden, ist eine umständliche Reise um viele Ecken. Aber dadurch wird dieses Thema sehr deutlich. Die Figuren haben außerdem auch noch ein paar feine Ecken und Kannten die erst auf dem zweiten Blick sichtbar werden, Erst stereotyp und dann feine Akzente. Das Buch wurde dadurch zum Schluss gut.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Fragen bleiben offen

Rendezvous mit Todesfolge
0

Nach dem ersten Todesfall braust ein rotes Motorrad durch die Geschichte und alle die es sehen sind entsetzt. Warum, Wieso, Weshalb, erstmal keine Information. So geht der Schreibstil weiter, in kurzen ...

Nach dem ersten Todesfall braust ein rotes Motorrad durch die Geschichte und alle die es sehen sind entsetzt. Warum, Wieso, Weshalb, erstmal keine Information. So geht der Schreibstil weiter, in kurzen Absätzen und Kapiteln wird ein Ereignis, eine Unterhaltung oder ähnliches erzählt dann endet es abrupt und es geht mit etwas Neuem weiter. Nach mehreren anderen Themen geht es zurück zum Ersten und wir Leser bekommen weiter führende Informationen. So geht es im Domino Effekt weiter. Nach einer Weile hat man sich an diesem seltsamen Stil gewöhnt und das Buch wird spannend. Trotzdem bleiben immer wieder Fragen offen. Bis zum Schluss. Auch am Ende hatte ich das Gefühl ich weiß immer noch nicht Alles obwohl das Buch zu Ende ist. Nach ein bisschen recherchieren, weiß ich, es gibt weitere Bände. Denn dieser wird als Band 1 bezeichnet, ergo gibt es weitere nur wann?
Der Plot ist gut, die Figuren gewöhnungsbedürftig, man hat ähnliche schon mal in englischen Krimis im Fernsehen gesehen daher nicht ganz fremd, die Hauptpersonen sind eindeutige Sympathieträger.
Ich werde auf alle Fälle den zweiten Band versuchen, allein schon um meine offenen Fragen beantwortet zu bekommen.

Veröffentlicht am 16.04.2021

Distanz

Nächstes Jahr in Berlin
0

Klappentext
Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, ...

Klappentext
Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die alle eigenen Erinnerungen und die Erzählungen der Mutter in ein neues Licht rückt. Das Schicksal der Mutter während des Zweiten Weltkriegs – auf der Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit – wird mit ungeheurer Intensität, Bildkraft und Dichte geschildert.
Meinung
Ist das Buch eine Biographie über die Mutter der Autorin oder eine fiktive Geschichte, vielleicht beides. Es hat sich beim Lesen so angefühlt. Die Distanz und gleichzeitig die Suche nach Nähe, so ein Mutter / Tochter Verhältnis hatte ich auch und ich weiß von vielen anderen. Es scheint normal zu sein das Mütter ihren Töchtern nicht alles erzählen, vor allem wenn es um Erfahrungen im Krieg, auf der Flucht und dem Beginn in einer neuen Heimat geht. Wollen sie ihre Töchter schützen, sie nicht belasten oder ist es wenn man nicht mehr darüber spricht nicht wahr, es verschwindet am Horizont.
Das Buch war in kleinen Bildern gewaltig, schwer zu verdauen, weil es trotzdem sperrig zu lesen war. Manchmal sind großformatige Bilder leichter zu verstehen.
Die vielen Themenwechsel, das Leben der Ich Erzählerin auf einer schwedischen Insel, die Organisation der Beerdigung der Mutter mit allen dazu gehörigen Aufgaben und die Erzählungen von einem Freund der Verstorbenen der versucht Verständnis für das Verhalten der Toten zu wecken, machen das Buch für mich zu einer schweren Lektüre.
Die Vorstellungskraft für das Geschehene ist da, aber es hätte vielleicht etwas mehr Nähe von Seiten der Ich Erzählerin gebraucht, damit das Buch die benötigte Empathie vermittelt.