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Veröffentlicht am 18.06.2021

Gefühlvoll und berührend!

Ever – Wann immer du mich berührst
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Nach einem schlimmen Autounfall und mehreren schmerzhaften OPs befindet sich Abbi in einer Rehaklinik. Doch der Weg zur Besserung ist ein steiniger, denn Abbi hat eine panische Angst vor Schmerzen entwickelt. ...

Nach einem schlimmen Autounfall und mehreren schmerzhaften OPs befindet sich Abbi in einer Rehaklinik. Doch der Weg zur Besserung ist ein steiniger, denn Abbi hat eine panische Angst vor Schmerzen entwickelt.
Zum Glück bekommt sie mit David einen einfühlsamen Physiotherapeuten an ihre Seite gestellt, der magische Hände zu haben scheint.
Mit jeder Berührung kommen die beiden sich näher, doch David kennt ein Geheimnis ihrer Familie, das Abbis ganze Welt aus den Fugen heben könnte.

"Ever - Wann immer du mich berührst" ist der erste Band von Nikola Hotels zweibändiger Paper-Love-Reihe, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der einundzwanzig Jahre alten Abigail Hayden und des zwei Jahre älteren David Rivers erzählt wird.

Zuerst einmal muss ich auf die Aufmachung des Buches eingehen, denn nicht nur das Cover ist wunderschön, auch im Inneren gibt es noch viel Tolles zu entdecken! Der Origami-Kranich ist nicht nur ein Teil der Geschichte, auch im Buch taucht er immer wieder in Form eines Daumenkinos auf.
Ich habe noch nie ein Buch mit Daumenkino in der Hand gehabt und war doch sehr begeistert über dieses kleine Detail! Hinten im Buch gibt es außerdem drei Faltanleitungen, sodass man auch seine eigenen Origamis falten kann. Man merkt einfach, wie viel Liebe zum Detail in diesem Buch steckt!

Abbi hat einen schweren Autounfall hinter sich und erholt sich langsam von ihren Verletzungen, doch so richtig kommt sie noch nicht wieder auf die Beine, denn durch die Strapazen der letzten Wochen hat sie eine panische Angst vor Schmerzen entwickelt.
Abbi ist in einer gut betuchten Familie aufgewachsen. Ihr Vater möchte der nächste Gouverneur werden und ihre Mutter wirkt auf den ersten Blick sehr unnahbar und gefühlskalt, als wäre die politische Karriere ihres Mannes das wichtigste in ihrem Leben. Doch Abbi ist weder verwöhnt noch unnahbar. Sie ist irgendwie eine Mischung aus schüchtern und herausfordernd. Sie spricht die Dinge an und redet nicht um den heißen Brei herum, auch wenn es unangenehm ist.
Sie muss sich ins Leben zurückkämpfen, was ein Auf und Ab war, aber auch sehr authentisch! Sie hat mir so gut gefallen und auch David mochte ich total gern!
Nachdem Abbis Physiotherapeutin Kadence bei Abbi keine Fortschritte mehr erzielen konnte, bittet sie David Abbi als Patientin zu übernehmen. David ist sehr sanft und hat immer ein offenes Ohr für seine Patienten. Doch bei Abbi hat er einen guten Grund, warum er sie nicht behandeln möchte.
An manchen Stellen war David mir etwas zu zwiegespalten, was ich aber auch sehr gut nachvollziehen konnte. Er will Abbi helfen, aber andererseits auch nichts mit ihr oder ihrer Familie zu tun haben. Aber David hat einfach ein gutes Herz und so lernt er Abbi kennen und sie kommen sich immer näher, auch wenn David versucht, nur Abbis Therapeut zu sein.

Ich mochte die beiden so gerne und hatte so viel Spaß mit ihnen! Besonders die Anfangsphase, das Kennenlernen und die Annäherung der beiden konnte mich absolut berühren und mitreißen! Es war so schön zu sehen, wie Abbi langsam begonnen hat, David zu vertrauen und Schritt für Schritt ihrer Heilung in Angriff genommen hat!
Ich fand es auch total schön, dass wir Noah und Aubree und auch Asher und Ivy wiedersehen durften und mit Davids Schwester Jane schon die Protagonistin des zweiten Bandes kennengelernt haben!

Am Anfang konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, zum Ende hin war die Luft für mich leider ein wenig raus. Mir ging der Schritt von Patientin und Therapeut zu Liebespaar doch ein wenig zu schnell und war mir dann auch nach kurzer Zeit zu ernst, auch wenn die beiden von Beginn an eine ganz besondere Beziehung zueinander hatten. Und dann kam mir das Ende zu abrupt.
Ich hatte gehofft und auch damit gerechnet, dass zwei Handlungsstränge noch eine Bedeutung haben würden und war echt überrascht, dass ich auf einmal den Epilog gelesen habe, ohne dass diese noch mal erwähnt wurden. Da habe ich manch einer Sache zu viel Bedeutung zugemessen, oder diese werden vielleicht noch im zweiten Band angesprochen, was ich aber nicht glaube.
Aber dennoch hat mir die berührende Geschichte von Abbi und David unglaublich gut gefallen, denn Nikola Hotel hat diese so wunderbar gefühlvoll geschrieben!

Fazit:
"Ever - Wann immer du mich berührst" von Nikola Hotel ist ein gefühlvoller und mitreißender Auftakt der Paper-Love-Reihe! Ich konnte von Beginn an absolut mit Abbi und David mitfiebern und mochte die beiden auch total gerne!
Die gesamte Aufmachung des Buches ist einfach nur ein Traum, denn man merkt auf jeder Seite, wie viel Liebe zum Detail da eingeflossen ist!
Für mich war leider die Luft zum Ende hin ein wenig raus, aber mir hat es trotzdem richtig gut gefallen, sodass ich vier Kleeblätter vergebe!

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Konnte mich von Beginn an mitreißen!

Dear Enemy
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Delilah Baker und Macon Saint hassen sich, seitdem sie elf Jahre alt waren.
In der Highschool hat besonders Macon Delilah das Leben zur Hölle gemacht, bis sie mit ihrer Familie weggezogen ist. Zehn Jahre ...

Delilah Baker und Macon Saint hassen sich, seitdem sie elf Jahre alt waren.
In der Highschool hat besonders Macon Delilah das Leben zur Hölle gemacht, bis sie mit ihrer Familie weggezogen ist. Zehn Jahre sind seitdem vergangen, nun begegnen die beiden sich wieder.
Delilahs Schwester Samantha hat Macon, der inzwischen ein erfolgreicher Schauspieler ist, bestohlen und um Sams Schuld zu vergelten, bietet Delilah an ein Jahr als Macons persönliche Köchin und Assistentin zu arbeiten.
Während sie an ihre alte Feindschaft anknüpfen, müssen sie feststellen, dass Liebe und Hass nicht weit auseinanderliegen.

"Dear Enemy" ist der Auftakt der Between Us Dilogie von Kristen Callihan, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven von Delilah Baker und Macon Saint erzählt wird.

Während es bei Delilah und Macon Hass auf den ersten Blick war, so hat Macon in Delilahs Schwester Samantha eine Gleichgesinnte gefunden. Während ihrer Beziehung haben sie das Schlechteste in den jeweils anderen zum Vorschein gebracht und Delilah immer wieder an ihre Makel und angeblichen Unzulänglichkeiten erinnert.
Zehn Jahre nach dem Ende ihrer Highschoolzeit begegnen die drei sich nun indirekt wieder. Nachdem Sam Macon bestohlen hat, treffen Delilah und Macon wieder aufeinander, denn Delilah will ihre Schwester beschützen und deren Schuld bei Macon abarbeiten.

Delilah habe ich sehr bewundert! Sam und Macon haben ihr das Leben früher sehr schwer gemacht, doch Delilah hat nie den Kopf in den Sand gesteckt und ist inzwischen eine selbstbewusste und erfolgreiche Köchin, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt! Sie ist hartnäckig, loyal und steht zu ihrem Wort, auch wenn es schwerfällt. So bietet sie an, Sams Schuld bei Macon abzuarbeiten, auch wenn sie dadurch für ein Jahr lang in unmittelbarer Nähe ihres ärgsten Feinds sein wird.
Macon ist Schauspieler geworden, denn für ihn war das Schauspiel früher eine Flucht aus dem Alltag, wo er nicht er selbst sein wollte oder konnte. Macon lässt kaum einen nah an sich heran und lebt doch sehr zurückgezogen. Früher war er sehr fies und rücksichtslos, aber Macon hat sich geändert und ich fand es spannend zu sehen, zu was für einen Mann er geworden ist und wie sehr er sein Verhalten von damals bereut!

Die Geschichte konnte mich von Beginn an stark fesseln! Kristen Callihans Schreibstil ließ sich sehr gut lesen, und die Dialoge von Macon und Delilah haben mich sehr gut unterhalten und nicht nur einmal zum Lachen gebracht!
Allerdings fand ich es schade, dass zwei vielversprechende Handlungsstränge im Sande verlaufen sind. Ich habe erwartet, dass diese eine größere Rolle spielen würden und es am Ende noch einen großen Knall geben könnte. Diesen gab es dann so leider nicht, und da ich mit diesem echt gerechnet hätte, war ich doch etwas enttäuscht, denn hier hätte Kristen Callihan noch etwas mehr Spannung in die Handlung bringen können!

Delilah und Macon haben mir aber auch so echt gut gefallen! Ihre gegenseitige Abneigung ist von Beginn an zu spüren, kein Wunder, wenn man bedenkt, was für eine Vergangenheit die beiden miteinander haben! Sie sind doch überrascht, wie sehr sie sich auf einmal zu den anderen hingezogen fühlen, aber es ging niemals zu schnell mit den beiden, was mir echt gut gefallen hat!

Fazit:
"Dear Enemy" von Kristen Callihan hat mir richtig gut gefallen, denn ich mochte Macon und Delilah echt gerne und ihre Geschichte konnte mich von Beginn an fesseln und sehr gut unterhalten!
Allerdings fand ich es schade, dass zwei vielversprechende Handlungsstränge nicht weiter verfolgt wurden, denn von diesen hätte ich mir noch ein wenig mehr Spannung erhofft!
Aber auch so hat mir das Buch richtig gut gefallen und viel Spaß gemacht, sodass ich gute vier Kleeblätter vergebe!

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Ruhig, aber dennoch fesselnd!

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Seit Addie LaRue im Jahr 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, kann sie keine Spuren mehr auf der Welt hinterlassen.
Keiner erinnert sich an ihren Namen, ihr Gesicht oder ihre Geschichte, bis ...

Seit Addie LaRue im Jahr 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, kann sie keine Spuren mehr auf der Welt hinterlassen.
Keiner erinnert sich an ihren Namen, ihr Gesicht oder ihre Geschichte, bis sie dreihundert Jahre später auf Henry trifft, der sich erinnert.

"Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" ist ein Einzelband von V. E. Schwab, der aus den wechselnden personalen Erzählperspektiven von Adeline LaRue und später auch von Henry Strauss erzählt wird.

Addie wurde im Jahr 1691 in Villon-sur-Sarthe, einem kleinen Dorf in Frankreich geboren. Sie war als Kind eine Träumerin und mit dreiundzwanzig noch immer unverheiratet, eine Seltenheit zur damaligen Zeit. Doch dann wurde sie Roger versprochen.
Um der Hochzeit zu entgehen und um ihre Freiheit zu bewahren, hat Addie ihre Seele verkauft. Seitdem altert sie nicht mehr, doch es erinnert sich auch niemand mehr an Addie.
Mit der Zeit hat sie gelernt, wie sie in Künstlern Ideen weckt, sodass sie sich in Kunstwerken verewigen kann, doch nichts, was Addie erschafft, hat Bestand.
Keiner erkennt Addie jemals wieder, niemand kennt ihre Geschichte, bis auf Luc, der Teufel, mit dem Addie ihre Abmachung getroffen hat, und Henry, den sie 2014 in New York trifft.

Wir lernen Addie im Alter von sieben Jahren kennen und begleiten sie über die Jahrhunderte. Ein Kapitel wird in der Gegenwart im Jahr 2014 erzählt, bevor man wieder einen Ausschnitt aus Addies Vergangenheit lesen darf, was mir sehr gut gefallen hat! Die einzige Konstante über die Jahre war Luc und man merkt schnell, dass die Geschichte der beiden sehr spannend ist! Nach und nach erfährt man, wie die beiden sich über Jahre immer wieder begegnet sind und welch explosive Mischung an Gefühlen zwischen den beiden war! Addie hat in ihrem langen Leben viel gesehen, gutes wie schlechtes, aber auch nach dreihundert Jahren gibt es noch immer Dinge, die Addie überraschen können.

Addie ist eine starke und dickköpfige Protagonistin, die immer weiter macht, egal wie schlecht es aussieht, was mir sehr gefallen hat! Über die Jahre ist sie auch mal wahnsinnig geworden, kein Wunder, denn sie lebt ein einsames Leben und es schmerzt sie sehr, dass sich niemand an sie erinnert und sie sich spätestens am nächsten Morgen wieder neu vorstellen muss. Doch Addie ist ihr langes Leben nie leid, denn es gibt immer was Neues zu entdecken! Besonders die Kunst spricht Addie an und sie ist sehr schlau, die Regeln ihrer Abmachung zu verbiegen, sodass sie doch Spuren hinterlassen kann.

Henry Strauss ist der erste Mensch in dreihundert Jahren, der sich an Addie erinnert. Für Addie beginnt eine völlig neue Lebenserfahrung, denn nie zuvor war es ihr möglich, neben jemanden aufzuwachen, der sie nicht vergessen hat, geschweige denn eine Beziehung zu führen oder nur ihren Namen und ihre Geschichte zu teilen. Doch Henry hat seine eigenen Dämonen, die ihr Glück bedrohen.
Auch Henry mochte ich echt gerne, wobei mich dieLiebesgeschichte nicht ganz so sehr berühren und begeistern konnte.

V. E. Schwab erzählt eine sehr ruhige Geschichte und manchmal war es etwas langatmig, aber Addies Geschichte konnte mich echt fesseln! Ich habe es sehr bewundert, dass sie sich niemals aufgegeben hat und Wege gefunden hat, ihr Leben trotz der Einschränkungen zu leben und zu genießen! Addie hat in ihren dreihundert Jahren viel gesehen, hat Revolutionen und Weltkriege mitgemacht und es war total spannend, sie auf ihren Weg zu begleiten!

Fazit:
"Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" von V. E. Schwab hat mir richtig gut gefallen!
Addies Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen, auch wenn es manchmal etwas langatmig war. Aber ich mochte auch diese ruhigen Töne sehr gerne und fand es sehr spannend, dass man Addie über Jahrhunderte begleiten konnte!
Ich vergebe gute vier Kleeblätter!

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Guter zweiter Band, der für mich aber nicht an den Auftakt herankam!

Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
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Fidrin ist besiegt und Amaia genießt die Auszeit mit ihrem Verlobten Noár in Rim Valesh, bis das Chaos im Wandernden Wald ausbricht.
Doch nicht nur das Chaos bereitet Amaia und Noár Sorgen, auch die traditionellen ...

Fidrin ist besiegt und Amaia genießt die Auszeit mit ihrem Verlobten Noár in Rim Valesh, bis das Chaos im Wandernden Wald ausbricht.
Doch nicht nur das Chaos bereitet Amaia und Noár Sorgen, auch die traditionellen Besuche des zukünftigen Kaiserpaars der verschiedenen Fürstenreiche, angefangen mit dem Reich des Bräutigams, bringt die beiden in Bedrängnis. Denn niemand in der Schattenfeste darf erfahren, dass die Gefühle zwischen den beiden echt sind und schon bald hat Amaia Schwierigkeiten, Wahrheit und Lüge voneinander zu unterscheiden, denn jeder versucht die Goldene Erbin zu beeinflussen.

"Jenseits der Schwarzen Treppe" ist der zweite Band von Julia Dippels Cassardim-Trilogie, der aus der Ich-Perspektive von Amaia Tamee, der Goldenen Erbin Cassardims erzählt wird.

Amaia wächst langsam in ihre Rolle als Goldene Erbin hinein. Dadurch, dass sie als fürstliche Geisel im Reich der Menschen aufgewachsen ist und kaum Erinnerungen an ihre Zeit als Kind hat, muss sie noch viel lernen. Doch alle Augen sind auf sie gerichtet, sodass Amaia sich in dieser politischen Schlangengrube keinerlei Fehler leisten darf. Manchmal ist sie sehr impulsiv und handelt aus dem Bauch heraus, sodass es gut ist, dass sie mit Noár einen eiskalten Taktiker an ihrer Seite hat, der seinen Feinden oft einen Schritt voraus zu sein scheint.
Die beiden sind glücklich miteinander, doch um sich zu schützen, darf niemand erfahren, dass der Hass und die Feindseligkeit, mit den sie sich in der Öffentlichkeit begegnen, nur gespielt sind.
Während Noár ein grandioser Schauspieler ist, bei dem man nicht weiß, ob er es ernst meint oder nur etwas vorgibt, merkt man Amaia doch an, dass sie diese Rolle noch nicht lange spielt. Außerdem versucht jeder Amaia zu beeinflussen, sodass ihre Unsicherheit dafür sorgt, dass sie beginnt, an Noár zu zweifeln. Werden die beiden sich wieder zusammenraufen?

Am Anfang konnte mich die Geschichte noch nicht so stark fesseln, aber je mehr ich gelesen habe, desto besser hat mir dieser zweite Band gefallen! An den ersten Band kam er für mich aber leider trotzdem nicht heran.
Ich hatte nach dem Lesen das Gefühl, dass man nur wenig Neues über Cassardim und dessen Geschichte und Traditionen erfahren hat. Wir besuchen zwar den Wandernden Wald, die Schattenfeste, und Hamatar, die Hauptstadt des Trockenen Meers, aber für meinen Geschmack haben wir nur wenig über die einzelnen Orte und dessen Bewohner erfahren, was ich schade fand. Amaia ist als Goldene Erbin die zukünftige Kaiserin uns da hatte ich gehofft, dass sie sich doch ein wenig mehr für Cassardim interessieren würde, oder besser gesagt, wir mehr über ihre Nachforschungen erfahren würden.

Die Liebesgeschichte nahm viel Raum ein, was ich eigentlich nicht schlimm gefunden hätte, denn ich mag Noár und Amaia total gerne, aber mir war es dann irgendwann zu viel Hin und Her.
Ich kann verstehen, dass Amaia unsicher ist, denn jeder versucht sie zu beeinflussen und Noár hält manche Aspekte aus seiner Vergangenheit unter Verschluss, aber an einer Stelle hätte ich mir doch mehr Vertrauen von Amaia gewünscht. Ich fand es dann auch schade, dass zwei Fragen, die Lazar betreffen, in diesem Band leider keine Antwort bekommen haben, obwohl die Gelegenheit am Ende da gewesen wäre.
Spannend war es trotzdem, denn Amaia hat viele Feinde und das Chaos ruht ebenfalls nicht. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass "Jenseits der Schwarzen Treppe" leider ein typischer Mittelband war. Hier setze ich meine Hoffnung aber in das Finale!

Die Atmosphäre mochte ich dennoch wieder richtig gerne und auch die Nebencharaktere haben mir bis auf eine Ausnahme richtig gut gefallen!
Wir sehen Rhome, Pash und Drokor wieder und lernen mit Junos einen weiteren Freund und Verbündeten Noárs kennen. Auch Lazar, der im Hintergrund viele Fäden zieht, ist wieder mit von der Partie, ebenso Amaias Geschwister. Auch ihre Geisterfreundin Zoey war wieder dabei und das ist der Charakter, den ich leider so gar nicht mochte. Sie war mir viel zu flapsig und stellenweise echt nervig. Sie ist Amaias beste Freundin aus der Welt der Menschen, aber für mich hat Zoey irgendwie nicht nach Cassardim gepasst.

Fazit:
"Jenseits der Schwarzen Treppe" von Julia Dippel ist ein guter zweiter Band der Cassardim-Trilogie, der für mich nicht ganz an den Auftakt herankam.
Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr über Cassardim erfahren hätten und auch, dass die Liebesgeschichte nicht ganz so stark im Fokus gestanden hätte, denn mir war es zu viel Hin und Her mit Amaia und Noár.
Dennoch ließ sich das Buch sehr gut lesen und es war auch spannend, sodass ich vier Kleeblätter vergebe und einfach hoffe, dass mich der dritte Band wieder stärker begeistern kann!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Mitreißender Auftakt mit kleinen Schwächen!

Imperator
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Vor einem Jahr ist die Mutter von Anna Savarese getötet worden.
Der Mörder? Angeblich Annas Vater, der sich an nichts erinnert.
Anna weiß nicht, was sie glauben soll und reist nach Rom, um dort nach ...

Vor einem Jahr ist die Mutter von Anna Savarese getötet worden.
Der Mörder? Angeblich Annas Vater, der sich an nichts erinnert.
Anna weiß nicht, was sie glauben soll und reist nach Rom, um dort nach Hinweisen zu suchen.
Der Privatdetektiv Gennaro Palladino ist ebenfalls auf der Suche nach einem Mörder, denn er soll den Tod des Malers Fausto aufklären.
Auf ihren Suchen nach der Wahrheit entdecken die beiden eine uralte Verschwörung, denn finstere Mächte ziehen in Rom die Fäden.

"Imperator" ist der Auftakt einer Trilogie von Kai Meyer und seiner Co-Autorin Lisanne Surborg.
Wir dürfen aus den personalen Erzählperspektiven der fast zwanzig Jahre alten Anna Savarese und des Privatdetektivs Gennaro Palladino lesen.
Hin und wieder durften wir auch in die Sichten des Fotografen Spartaco und der Contessa Silvia Amarante eintauchen.

Kai Meyer hat die Geschichte ursprünglich als Hörspiel geschrieben. Da ich keine Hörspiele höre, bin ich sehr froh, dass Lisanne Surborg aus dem Hörspiel einen echten Roman gemacht hat, denn alle Dialoge und die meisten Erzählertexte wurden übernommen und sie hat die Lücken mit Leben gefüllt.

Die Geschichte spielt in Rom zur Zeit der Swinging Sixties, was mir sehr gefallen hat, da ich die Zeit sehr spannend finde!
Anna, die mit ihren Eltern in London gewohnt hat, kommt in Rom bei ihrem Onkel Bruno unter, der als Paparazzo sein Geld verdient. Dadurch konnten wir einen Blick auf die glamouröse Seite Roms werfen, denn in den sechziger Jahren kamen viele amerikanische Schauspieler nach Rom, die in Hollywood keine Rollen mehr fanden, sodass zu dieser Zeit in Italien viele Filme gedreht wurden. Man merkt deutlich, dass Kai Meyer für dieses Thema brennt, denn der Roman ist gut recherchiert und man hat viele interessante Details erfahren!
Aber wer Kai Meyer kennt, der ahnt, dass es auch eine übernatürliche Komponente gibt und die hat mich echt überrascht! Insgesamt mochte ich den Mix des glamourösen Roms und dessen düsterer Seite echt gern, denn auch die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen!

Ich habe mich zu Beginn mit der Geschichte echt schwer getan, weil ich doch lange gebraucht habe, um hineinzufinden. Anfangs sprang mir die Perspektive auch zu oft hin und her.
Wir lernen Anna kennen, die nach Rom kommt, um dort nach Hinweisen zu suchen, denn ihre Mutter Valeria wurde ermordet und ihr Vater Tigano dafür verhaftet. Aber da er sich an nichts erinnern kann, hat Anna Zweifel an seiner Schuld. Gerade als ich anfing, mit Anna warm zu werden, sprang man zu Gennaro Palladino, einem ehemaligen Polizisten, der nun sein Geld als Privatdetektiv verdient, der auch vor dreckigen Jobs nicht zurückschreckt. Er soll den Mord an einem eigenbrötlerischen Maler aufklären und gerät schnell zwischen zwei Fronten.

Nach gut hundert Seiten konnte mich die Geschichte aber endlich fesseln und es wurde echt spannend! Mit vielen Wendungen habe ich echt nicht gerechnet und mir hat die übernatürliche Komponente und auch die Suche nach Hinweisen sehr gut gefallen!
Doch das Ende lässt mich ein wenig unzufrieden zurück, da im ersten Band sehr viele Fragen aufgeworfen wurden, von denen die wenigsten eine Antwort bekommen haben. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man zumindest eine Antwort auf ein oder zwei wichtige Fragen bekommen hätte, denn auch dann wäre ich immer noch sehr neugierig auf den zweiten Band gewesen.
So bin ich doch etwas enttäuscht, freue mich aber trotzdem sehr auf den zweiten Band, denn das Ende des Auftakts verspricht, dass der zweite Band spannend weitergeht!

Fazit :
"Imperator" von Kai Meyer und Lisanne Surborg ist ein mitreißender Auftakt!
Zwar konnten mich der Anfang und das Ende nicht wirklich überzeugen, doch der Mittelteil war echt spannend!
Es hat leider lange gedauert, bis mich die Geschichte fesseln konnte, aber dann hat es mir auch echt gut gefallen. Nur hätte ich mir dann zum Ende hin gewünscht, dass wir auf die eine oder andere Frage schon im ersten Band eine Antwort bekommen hätten.
So vergebe ich schwache vier Kleeblätter, aber freue mich doch sehr auf die Fortsetzung!

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