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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2021

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Die Nacht der Acht
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Stell dir vor, du bist auf eine Kunstschule und gelangweilt. Du gehörst zu den coolen Acht, ihr seid diese Clique wo jeder dabei sein will, aber ihr seid nur Acht und du bist eine:r davon. Aber es wird ...

Stell dir vor, du bist auf eine Kunstschule und gelangweilt. Du gehörst zu den coolen Acht, ihr seid diese Clique wo jeder dabei sein will, aber ihr seid nur Acht und du bist eine:r davon. Aber es wird öde jedes Wochenende zu feiern und sich sinnlos zu betrinken, da muss es doch noch mehr geben, etwas Abenteuer und Spannung.

Da kommt die Idee. Ein Horrorabend, bei dem es darum geht die anderen zu erschrecken und wer Angst hat, der muss trinken. Hört sich nach genau der richtigen Freizeit Beschäftigung an, doch dann läuft es aus dem Ruder, Menschen verschwinden, Steine tauchen auf und hat da jemand gerade geschrien?

Die Idee fand ich genial und ich habe das Buch praktisch am Stück gelesen. Der Schreibstil ist super flüssig und einfach, außerdem baut sich so ein sog auf, da man unbedingt wissen will was als nächstes passiert, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Auch die grusel Ideen von den Teenagern waren cool. Man weiß als Leser:in nie so genau was nun echt ist und was vielleicht nicht.

Doch leider fand ich die Charaktere sehr stereotypisch und manche Sätze, die da gefallen sind, gehen für mich in der heutigen Zeit einfach nicht mehr. Für mich waren die Charaktere zu gewollt, es gibt diverse Vertreter:innen, aber wie gesagt, es wirkte auf mich zu konstruiert.

Auch das Ende hat mich nicht überzeugt, ich verrate natürlich nichts, was nicht leicht ist, den so kann ich es nicht richtig kritisieren. Die Durchschaubarkeit hat mich nicht gestört, für mich gab es trotzdem genug Spannung. Aber das empfindet vermutlich jeder anders.

Fazit:
Ein atmosphärisches Verwirrspiel bei dem es zunehmend schwieriger wird zu erkennen, was Wirklichkeit ist.
Ich habe das Buch praktisch am Stück verschlungen, ein echter Pageturner.
Leider konnten mich die zuweilen stereotypischen Charaktere und das Ende nicht völlig überzeugen, aber trotzdem hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und diesen kleinen Horrortrip mitzuerleben.

Veröffentlicht am 13.03.2021

Die fabelhafte Rosalie

Die fabelhafte Rosalie - Wünsche wohnen auf dem Dach
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Bei Die fabelhafte Rosalie – Wünsche wohnen auf dem Dach von Andrea Schütze hat mich sogleich das schöne Cover von Màriam Ben-Arab angesprochen, nach einem Blick auf den Klappentext war für mich klar, ...

Bei Die fabelhafte Rosalie – Wünsche wohnen auf dem Dach von Andrea Schütze hat mich sogleich das schöne Cover von Màriam Ben-Arab angesprochen, nach einem Blick auf den Klappentext war für mich klar, das möchte ich gerne lesen.

Rosalie Roofer ist eine Wunschrooferin, das heißt, sie ist ein 112 Jahre altes magisches Wesen und ihre Aufgabe ist es Kinderwünsche zu erfüllen. Leider gibt es aber unzählige Regeln, eine davon ist, dass sie nur Wünsche erfüllen darf, die ihr durch das Wunschfernrohr gezeigt werden und das läuft im Moment nicht ganz rund.

Tatkräftige Unterstützung bekommt sie von dem Stadtfuch Sniffer und den beiden Tauben William und Harry, die aber leider etwas trottelig und auch faul sind. Die Vier sind ein bunter und humorvoller Haufen und es hat Spaß gemacht die Truppe zu begleiten.

Rosalie ist wild und eigenwillig. Sie trägt gerne bunte Kleidung die null zusammen passt. In London verlieren so viele Menschen ihre Schuhe, sodass Rosalie einfach diese trägt, aber natürlich immer nur zwei verschiedene Schuhe. Ich mochte ihre Darstellung und ihre Art.

In der Geschichte geht es um den Wunsch bzw. die Sehnsucht eines kleinen Mädchens, die sich einen Großvater wünscht. In der heutigen Zeit, wo viele Familien weit auseinander leben durchaus etwas, was vielen Kindern bekannt vorkommen könnte und so fand ich die Botschaft der Geschichte, die sich im Verlauf der Handlung entfaltet sehr schön.

Und wo wir bei schön sind. Das Buch beinhaltet allerlei farbige Illustrationen, die den Stil des Covers aufgreifen. Ich habe mich immer wieder gefreut, wenn es eine neue liebevolle Zeichnung gab.

Das Buch ist für Leser:innen ab 8 Jahren, was in meinen Augen gut passt. Mir fehlte, auch im Hinblick auf die Zielgruppe für eine Leserschaft ab 8 Jahren manchmal etwas der Spannungspunkt. Die Geschichte konnte mich nicht so an die Seiten fesseln, wie es schon andere Geschichten ab 8 Jahren geschafft haben. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und jemand anderes mag dies wiederum anderes empfinden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

MAXI VON PHLIP

Maxi von Phlip. Vorsicht, Wunschfee!
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Maxi von Plip. Vorsicht, Wunschfee! trifft es ziemlich genau auf den Punkt, denn bei dieser Wunschfee ist wirklich Vorsicht angesagt. Maxi ist der reinste Wirbelwind und denkt nicht immer alles zu Ende, ...

Maxi von Plip. Vorsicht, Wunschfee! trifft es ziemlich genau auf den Punkt, denn bei dieser Wunschfee ist wirklich Vorsicht angesagt. Maxi ist der reinste Wirbelwind und denkt nicht immer alles zu Ende, so entstehen einige unterhaltsame Szenen, die einen zum Schmunzel bringen.
Das Buch ist für Leser:innen ab 7 Jahren, was ich passend finde. Die Schrift groß gehalten und die Sätze gut verständlich. So fliegt man als Erwachsener nur so durch die Seiten, ich habe das Büchlein in einem Rutsch gelesen.

Es ist wirklich eine süße und turbulente Geschichte. Paula fischt nichtsahnend eine alte Flasche aus der Trödelkiste und eh sie sich versieht, hat sie eine Wunschfee. Klingt zunächst ziemlich cool, doch ist Maxi manchmal ein biss impulsiv und aufgedreht. So hat Paula es nicht ganz so leicht mit ihrer neuen Wunschfee.

Ein Highlight ist die Gestaltung des Buches. Max Meinzold zählt zu meinen liebsten Illustratoren und er hat hier ganze Arbeit geleistet. Auf jeder Seite findet man eine farbige Abbildung, manchmal ist es nur etwas Kleines, wie ein Mond. Aber oft sind es größere Zeichnungen, die einzelne Szenen wiedergeben. Dabei mochte ich sehr den Stil, dass der Hintergrund verschwommen bleibt, also der Fokus auf dem im Vordergrund liegt.

Gerade für die Zielgruppe kann ich das Buch empfehlen. Die Zeichnungen sind wunderschön und die Geschichte unterhaltsam. Da dies Band 1 der Reihe ist, dürfen wir noch auf mehr Abenteuer mit Maxi und Paula gespannt sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2021

Rätselhafte Ereignisse in Perfect

Rätselhafte Ereignisse in Perfect (Band 1) - Hüter der Fantasie
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Rätselhafte Ereignisse in Perfect ist Band 1 der Reihe, aber da der Band recht abgeschlossen endet, kann man ihn in meinen Augen auch für sich allein stehen lassen. Also wer keine Lust auf eine neue Reihe ...

Rätselhafte Ereignisse in Perfect ist Band 1 der Reihe, aber da der Band recht abgeschlossen endet, kann man ihn in meinen Augen auch für sich allein stehen lassen. Also wer keine Lust auf eine neue Reihe hat, kann trotzdem einen Blick auf Rätselhafte Ereignisse in Perfect werfen.

Perfekt ist, wie der Name schon sagt, eine perfekte Stadt. Alle sind glücklich und zufrieden. Nett und höflich zueinander. Außerdem macht niemand ärger, alles ist gepflegt und joar, einfach perfekt. Für mich klingt das schon ziemlich schrecklich und langweilig.

Doch die Wahrheit ist noch schlimmer. Denn die Menschen in Perfekt werden auf mysteriöse Weise blind kurz nachdem sie nach Perfekt gekommen ist. Doch eine besondere Art von Brille ermöglichtes den Bewohner:innen wieder zusehen. Und das ist ziemlich unheimlich, besonders für Violet, die mit ihrer Familie neu nach Perfekt gezogen ist. Nach kurzer Zeit verändern sich auch noch ihre Eltern, besonders ihre Mutter wird ganz seltsam und schnell ist für Violet klar, irgendetwas stimmt nicht in Perfekt.

Die Idee der Geschichte hat mir gefallen. Den Grundgedanken kennt man ja schon, eine Stadt, in der alle Perfekt sind und vorbildlich funktionieren. Aber die Autorin gibt diesem Grundstein noch neue Einflüsse hinzugefügt, sodass eine eigenständige und interessante Geschichte entsteht.

Das Lesealter wird ab 10 Jahren angesetzt, was ich passend finde. An manchen Stellen war mir als Erwachsene die Geschichte etwas zu kindlich. Was aber wohl auch an den beiden Protagonisten Violet und Boy lag. Sie verhalten sich zwar ihrem Alter entsprechend, trotzdem fand ich es etwas anstrengend, besonders wenn es dann noch so stereotypisch wurde mit Sätzen wie, stell dich nicht an wie ein Mädchen, ohne darauf kritisch einzugehen.

Kurzum, ich glaube, bei der eigentlichen Zielgruppe kommt die Geschichte bestimmt besser an als bei mir. Wobei ich sie nun nicht schlecht fand. Die Idee hat mir gefallen und auch der Aufbau der Geschichte. Als Vielleser ist einem recht schnell klar, in welche Richtung die Geschichte gehen wird, was ja nicht passé etwas Negatives ist, trotzdem hätte ich mir doch die eine oder andere Überraschung gewünscht.

So war der Ausflug nach Perfekt für mich ein unterhaltsames Leseerlebnis mit interessanten Aspekten, aber leider kein Highlight. Der Zielgruppe aber schätze ich, könnte Perfekt durchaus besser gefallen. Da sie die Charaktere vermutlich anders wahrnehmen und auch die Geschichte nicht so durchschaubar finden, glaube ich.

Fazit:
Rätselhafte Ereignisse in Perfect ist ein interessanter erster Band, den man auch gut für sich stehen lassen kann.
Die Autorin verknüpft schön Alte wie neue Aspekte und kreiert so eine fantasievolle Geschichte.
Das wunderschöne Cover, so wie die Aufmachung innerhalb des Buches sind ein Highlight.
Leider konnte mich die Geschichte nicht völlig überzeugen, Violet und Boy fand ich etwas eindimensional dargestellt.
Die Handlung konnte mich zwar nicht überraschen, war aber trotzdem unterhaltsam zu verfolgen. Nur permanent an den Seiten fesseln konnte sie mich nicht.
Ich glaube, die Zielgruppe, Leser:innen ab 10 Jahren, werden ihre Freude an der Geschichte haben, da diese die Zusammenhänge wohl nicht so schnell entschlüsseln werden und bestimmt auch Violet und Boy positiver wahrgenommen werden.

Veröffentlicht am 26.01.2021

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Concrete Rose
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Dies ist mein drittes Buch von Angie Thomas. Da mich »The Hate U Give« so wie »On the Come Up« begeister haben, wollte ich unbedingt auch ihr neustes Werkt lesen und war sehr gespannt. Leider konnte mich ...

Dies ist mein drittes Buch von Angie Thomas. Da mich »The Hate U Give« so wie »On the Come Up« begeister haben, wollte ich unbedingt auch ihr neustes Werkt lesen und war sehr gespannt. Leider konnte mich »Concrete Rose« in der Summe nicht so begeistern wie seine Vorgänger. Doch nun erst einmal zur Story.

Maverick ist 17 Jahre alt und lebt bei seiner Mutter, der Vater sitzt schon seit 10 Jahren im Gefängnis. Da sein Vater früher der Anführer der King Lords war, ist Mav zum schützt vor der rivalisierenden Gang auch in die King Lords eingedrehten. Dort hat er seine Homies und fühlt sich wohl, ein bisschen Gras verkaufen, Streetball spielen und das Leben genießen. Dies ändert sich schlagartig als der kleine Seven in sein Leben tritt. Nun dreht sich alles um seinen Sohn, dieses kleine Wesen, das seine volle Aufmerksamkeit fordert. Und Mav fragt sich, wie soll er das alles schaffen, Vater sein, Schüler, Arbeiter und selbst noch ein Teenager und dann noch Gang Mitglied.

So entsteht recht schnell ein Konflikt innerhalb von Mav, aber auch von außen her. Denn seine alten Gangfreunde ziehen ihn auf oder dissen ihn sogar als Feigling und Softy. Doch ist dies Mav überhaupt noch wichtig? Ansehen und coole Kleidung, alles rückt mehr in den Hintergrund. Doch innerlich kämpft er. Da wäre sein altes Ich und dann das neue Ich und das Zukunfts-Ich, welches so perspektivlos scheint, aber trotzdem gibt Mav nicht auf.

Zunächst fand ich das Glossar am Ende, in dem die Wörter erklärt wurden, sehr praktisch und ich habe es immer wieder genützt. Das Cover passt super zu den Vorgänger Bänden und zusammen im Regal machen sie bestimmt einiges her.

Die Geschichte spielt 1998, was ich sehr angenehm fand. Es war eine kleine Zeitreise, Clinton wurde als amtierender Präsident erwähnt und Mav hat einen Piepser, Handys waren noch eine Seltenheit. Das Gefühl der damaligen Zeit hat Angie Thomas gut rübergebracht. Auch gab es den ein oder anderen humorvollen Seitenhieb auf die Zukunft bezogen, was mich zum Schmunzel gebracht hat.

Mav ist ein Protagonist der eine starke Entwicklung an den Tag legt. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt, was nur realistisch ist, entwickelt er sich immer weiter und reift an seinen Aufgaben. Sein Leben mit Seven wurde sehr authentisch dargestellt, so wird seine Rolle als Vater nicht verklärt aufgezeigt, sondern als das was es ist, verdammt hart und nur einen Sprung vom Zusammenbruch entfernt. Mir gefiel es, dass hier keine falsche Perfektion vorgelebt wurde.

Allgemein sind die Bücher von Angie Thomas authentisch und realitätsnah geschrieben. Das Thema Rassismus schwingt auch hier wieder mit. Die persönliche Entwicklung von Mav steht im Vordergrund und seinen Spagat zwischen Gangmitglied und Vater. Dabei lernt man auch seine Familie und Freunde besser kennen. Doch gab es dieses Mal keinen Lieblingscharakter bei mir, niemanden der mich völlig für sich einnehmen konnte.

Ich habe etwas den Spannungsbogen vermisst, bei ihren anderen Büchern hing ich nur so an den Seiten. Auch wenn nichts Spannendes passierte, war ich gefesselt. Dem war hier leider nicht so und ich habe mich dabei ertappt, wie ich das Buch immer wieder auf die Seite gelegt habe. Außerdem fehlte mir Stellenweise die Handlung, ich hatte das Gefühl die Geschichte plätschert vor sich hin. Aber wo sie hinführt, diese klare Linie fehlte mir. Auf der einen Seite finde ich es angenehm, dass die Autorin nicht auf ein künstliches Drama zurückgegriffen hat oder übertriebene Story Elemente eingebaut hat. Aber irgendwie hat mir das besondere Extra gefehlt.

Der schwache Spannungsbogen in Kombination mit dem roten Faden, der mir gefehlt hat, macht das Buch leider zu dem schwächsten von Angie Thomas bis dato für mich. Das Ende konnte es dann leider auch nicht mehr herausreißen, auch wenn es ein kleiner WFT Moment war. Was aber auch daran lag, dass ich ziemlich auf dem Schlauch stand. Trotzdem hat so die Geschichte nochmal mehr Sinn ergeben, aber für ein Lesehighlight wie die Vorgänger Bücher von Angie Thomas hat es dann leider nicht gereicht.

Fazit:
Ich bin ein großer Fan von Angie Thomas, »The Hate U Give« so wie »On the Come Up« habe ich geliebt.
Doch leider kommt »Concrete Rose« für mich nicht an diese heran.
Mir fehlt ein konstanter Spannungsbogen und Story Elemente, die Geschichte dümpelte zu oft vor sich hin.
Doch das Buch ist keineswegs schlecht.
Mit Mav hat die Autorin einen interessanten und starken Charakter geschaffen, der im Verlauf des Buches eine starke Entwicklung an den Tag legt.
Und es hat durchaus Spaß gemacht ihn auf seinem Werdegang zu begleiten.
Authentisch und realistisch wurde sein Spagat zwischen, Gang Mitglied, Schüler, Geldverdiener und Vater sein dargestellt und das alles als Teenager.
Ich hätte mir nur mehr Handlung gewünscht, abseits von Mavs Alltag und seiner Persönlichkeitsentwicklung.
Auch Themen wie Rassismus, LGBT+, Teenagerschwangerschaft, Drogen, Trauerbewältigung, Freundschaft, Familie und Armut finden ihren Platz in der Geschichte.