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Veröffentlicht am 10.05.2021

Wissen unterhaltsam vermittelt

Bienenweide und Hummelparadies
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"Bienenweide und Hummelparadies" von Dave Goulson ist ein Muß für alle Freunde dieser nützlichen Tierchen. Man kann es schon als Standardwerk bezeichnen. Hier werden vielfältige und wichtige Themen zur ...

"Bienenweide und Hummelparadies" von Dave Goulson ist ein Muß für alle Freunde dieser nützlichen Tierchen. Man kann es schon als Standardwerk bezeichnen. Hier werden vielfältige und wichtige Themen zur Erhaltung der Arten behandelt. Man erfährt z. B. wieviele verschiedene Arten Bienen und Hummeln es gibt und welche davon in Deutschland heimisch sind. Man begleitet Hummeln durch ein Jahr und staunt einfach nur, was diese Tierchen in einem Jahr leisten und überstehen. Dave Goulson geht hier den Ursachen für das Bestäubersterben nach und zeigt auf, was jeder einzelne dagegen tun kann. Die schöne Erkenntnis lautet hier: Man braucht keinen großen Garten - auch mit einem Balkon kann man helfen! Dazu gibt er Anregungen, welche Gartenpflanzen, Bäume, Sträucher und Blumen hilfreich für die Arterhaltung sind. Zudem gibt es Tips für Wildblumenwiesen und Nisthilfen. Besonders schön und aufwertend sind die zahlreichen herrlichen Farbfotos. Fast jede besprochene Art, ob tierisch oder pflanzlich, ist hier abgebildet und wird dadurch einprägsam. Auch textlich besticht dieses Buch. Die einzelnen Kapitel weisen genau die richtige Länge auf, um den Inhalt wirklich zu verinnerlichen. Dies fällt umso leichter, da Dave Goulson über einen leicht zu lesenden und zu verstehenden Stil verfügt. Hier kann man auch als Laie gut folgen und versteht den Text. Man benötigt kein Biologie-Studium und deshalb macht das Buch richtig Spaß. Es ist für mich schon Kunst, wie hier Spezialwissen leicht verständlich für jeden präsentiert wird. Dadurch erreicht Dave Goulson ein breites Publikum - und das ist bei diesem Thema wirklich wichtig!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Das Hohwachter Imkersterben

Imkersterben
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In Hohwacht geht es wieder rund. Tilda hat Geldsorgen, hält sich mit ihrem Workshop "Bau deinen Sarg in drei Tagen" und der Imkerei über Wasser. Doch sie bekommt ein gewinnbringendes Angebot der Supermarktkette ...

In Hohwacht geht es wieder rund. Tilda hat Geldsorgen, hält sich mit ihrem Workshop "Bau deinen Sarg in drei Tagen" und der Imkerei über Wasser. Doch sie bekommt ein gewinnbringendes Angebot der Supermarktkette Jensen. Jede ihrer Filialen soll mit 30 Gläsern ihres Honigs bestückt werden. Nun muß Tilda zusehen, wo sie die Honigmenge beschaffen kann. Die umliegenden Imker sind wenig hilfsbereit. Oke Oltmanns, Tierpräparator und Kommissar bekommt viel Arbeit. Erst brennt jemand die Bienenstöcke von Imker und Revierförster Kurt Tietjen ab, dann spannt jemand einen Draht über einen Feldweg, über den Tietjen mit seinem Moped stürzt und sich das Genick bricht. Kurz darauf wird auch Tilda tot aufgefunden. Hat es jemand auf die Hohwachter Imker abgesehen?

"Imkersterben" von Patricia Brandt hat mir wahnsinnig gut gefallen. Schon die Handlungsorte Hohwacht, Lütjenburg und Plön haben mich begeistert. Diese Orte kenne ich ehrlich gesagt besser als meine eigentliche Heimat, so daß ich stets wußte, wo sich die Charaktere gerade aufhielten. Die Lütjenburger Buchhandlung und das Restaurant habe ich selbst schon besucht, ebenso den Pavillon auf der Prinzeninsel, so daß ich alles genauestens vor Augen hatte. Die Autorin beschreibt alles so herrlich genau, man erkennt einfach alles. Das war wie Urlaub! Oke ist natürlich mein absoluter Liebling der Serie. Sympathisch, läßt auch mal fünf gerade sein, stapft gern mal in ein Fettnäpfchen und sein immer mal eingestreuter Dialekt ist herrlich und leicht verständlich. Im Gegensatz zum Dialekt seines neuen Kölner Partners Vincent Gott. Ich muß gestehen, da habe ich kein Wort verstanden und war froh über die Übersetzungen. Aber mit dem Nachnamen hat Patricia Brandt noch mehr Humor in das Buch gebracht, als ohnehin schon vorhanden. Die Wortspiele sind einfach göttlich! Die Handlung ist richtig spannend. Man weiß zwar, wer die Bienenstöcke abgebrannt hat und wer Tilda ermordet hat, aber der Mord an Tietjen bleibt bis zum Schluß ein großes Rätsel. Nebenbei erfährt man hier übrigens eine Menge über Bienen, Imkerei und gepanschten Honig.

Mir hat dieses Buch wieder große Freude bereitet und ich hoffe, daß Oke noch lange in Hohwacht ermitteln darf.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Der bisher beste Band der Serie

Juister Zeuge. Ostfrieslandkrimi
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Der Kronzeuge Pflüger wird vom BKA für eine Woche auf Juist versteckt. Danach soll er gegen die gefährliche Sottek-Gruppe aussagen. Danach wären Theo Sottek und seine Söhne für viele Jahre hinter Gittern. ...

Der Kronzeuge Pflüger wird vom BKA für eine Woche auf Juist versteckt. Danach soll er gegen die gefährliche Sottek-Gruppe aussagen. Danach wären Theo Sottek und seine Söhne für viele Jahre hinter Gittern. Inselkommissarin Antje Fedder ist von Anfang an skeptisch, glaubt nicht, daß Pflüger mit offenen Karten spielt. Gleich in der ersten Nacht wird sie von drei Pistolenschüssen und dem Geräusch von klirrendem Glas geweckt. Der Tatort ist das Ferienhaus, in dem Pflüger und seine Personenschützerin untergebracht waren. Pflüger hockt mit der Dienstwaffe der Personenschützerin in einer Ecke, während diese erschossen im Bett liegt. Angeblich wurde von außen auf sie geschossen. Doch können Antje und ihr Partner Roland Witte Pflüger trauen?

"Juister Zeuge" ist der neunte Fall für das Inselduo Fedder und Witte. Aber Sina Jorritsma schafft es perfekt, daß man diesen Krimi auch als Einzelbuch lesen kann. Geschickt vermittelt sie wissenswertes knapp und wie nebenbei, so daß Serienneulinge alles wichtige erfahren und Serienkenner nicht in endlosen Schleifen ständig alles ermüdend jedesmal wieder von vorn erzählt bekommen. Hier ist diese Problematik perfekt gelöst. Dabei verfügt die Autorin noch über einen sehr lockeren Schreibstil, so daß die Seiten nur so dahin fliegen. Dies ist auch dem sofortig startenden Fall geschuldet. Die Handlung beginnt direkt mit der Ankunft von Pflüger, die Schüsse auf das Ferienhaus lassen auch nicht lang auf sich warten. Hier gibt es direkt perfekte Spannung. Die Charaktere Antje und Roland passen perfekt zueinander. Sie und ihre Beziehung entwickeln sich von Fall zu Fall und es ist eine Freude, sie dabei zu beobachten. Mein heimlicher Favorit ist allerdings Antjes Vater - er ist richtiger Seebär und ein typischer Insulaner mit dem Herzen am richtigen Fleck. Natürlich gibt es auch hier wieder das berühmte Töwerland-Feeling, denn Juist ist nicht umsonst das "Zauberland" - und das wird durch die wunderbare Art der Autorin es zu beschreiben wieder mehr als deutlich!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Wunderschöner Roman

Das kleine Friesencafé
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Julia reist auf den Spuren ihrer verstorbenen Mutter nach Föhr. Während eines Spaziergangs entdeckt sie ein altes Kapitänshaus. Dies wäre der perfekte Ort, um sich ihrem Hobby, der Malerei zu widmen. Der ...

Julia reist auf den Spuren ihrer verstorbenen Mutter nach Föhr. Während eines Spaziergangs entdeckt sie ein altes Kapitänshaus. Dies wäre der perfekte Ort, um sich ihrem Hobby, der Malerei zu widmen. Der Eigentümer, Kapitän Hark Paulsen, frisch im Ruhestand, vermietet es ihr widerwillig. Julia beginnt Portraits von Touristen und Einheimischen zu fertigen und verewigt Plätze, an denen ihre Mutter früher war. Sie wird recht erfolgreich, es lassen sich immer mehr Leute malen. Julia beginnt Kaffee und Kuchen anzubieten und baut sich somit nebenbei noch ein kleines Café auf. Und auch Hark taut aus seiner eigenbrötlerischen Art auf - erst Recht, als Julia Besuch von ihrer Oma bekommt. Doch es gibt auch Neider auf der Insel und Julia bekommt es mit der Steuerfahndung zu tun...

Ich liebe die Bücher von Janne Mommsen! Seine neue Serie dreht sich um "Das kleine Friesencafe" und ist wieder richtig herzerwärmend. Angefangen bei der sympathischen Julia über Oma Anita bis hin zu Hark Paulsen mag man einfach jeden. Auch die übrigen Inselbewohner sind einfach liebenswert in ihrer unterschiedlichen Art. Denn Janne Mommsen gibt jedem Charakter seine Eigenheiten mit auf den Weg. Jeder hat hier Ecken und Kanten, aber auch seine liebenswerte Seite und wird somit zum Unikat. Er beschreibt aber nicht nur die Charaktere so liebevoll. Nein, auch "sein" Föhr wird hier mit Herzblut beschrieben. Man spürt die Leidenschaft, die ihn mit dieser Insel verbindet. Föhr wird lebendig - man ist wirklich mit auf der Insel. Die Handlung ist liebenswert, herzerwärmend - so richtig gute Sommerlektüre. Auch der Schreibstil ist locker und leicht, paßt richtig gut zum Buch. Hier bewahrheitet sich leider wieder, daß gute Bücher viel zu schnell beendet sind.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Herrlicher Sommerkrimi

Krabbenchanson - Die Inselköchin ermittelt
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Sterneköchin Louise Dumas flieht nach einer gescheiterten Beziehung mit beruflichen Konsequenzen vom Elsass zu ihrer Patentante nach Pellworm. Eigentlich möchte sie dort nur entspannen, doch schnell bekommt ...

Sterneköchin Louise Dumas flieht nach einer gescheiterten Beziehung mit beruflichen Konsequenzen vom Elsass zu ihrer Patentante nach Pellworm. Eigentlich möchte sie dort nur entspannen, doch schnell bekommt sie den Auftrag, das Buffet für den Geburtstag des berühmten Volkssängers Jeff Storm herzurichten. Als dieser während der Feier auf dubiose Art stirbt und kurz darauf seine Haushälterin erschlagen aufgefunden wird, glaubt Louise nicht mehr an ein Unglück. Sie ermittelt auf eigene Faust, deckt Geheimnisse aus der Vergangenheit auf und gerät dadurch selbst in Gefahr...

"Krabbenchanson" von Lili Andersen ist einfach herrlich. Hier erhält man einfach alles. Charaktere jeglicher Couleur, einen hochinteressanten Fall und eine wunderschöne Kulisse. Louise ist hier natürlich zusammen mit Tante Fine Sympathieträger. Ihre herzliche Art geht direkt ans Herz und man fühlt sich in diesem Krimi als Mitglied willkommen. Fast meit man, Fine reicht gleich den Likör aus dem Buch. Jeff Storm und seine Freunde wirken geheimnisvoll, man weiß nicht so recht, was man von ihnen halten soll. Kann man den Freunden vertrauen oder hüten sie ein schwerwiegendes Geheimnis? Hier spielt Lili Andersen geschickt die Geheimniskarte aus. Der Schreibstil ist herrlich erfrischend. Locker und leicht wie ein Strandurlaub, fliegt man wie eine Möwe über die See durch das Buch. Die Autorin versprüht hier richtig Inselfeeling, man sieht den Strand und den Deich mit seinen Schafen vor sich. Und lernt, daß man auf dem Rücken liegende Schafe auf die Beine schubsen muß, damit sie nicht sterben. Ich liebe es, wenn man solche Informationen so ganz nebenbei aus einem Buch mitnimmt.

Dieser Nordsee-Krimi bekommt von mir eine ganz dicke Leseempfehlung! Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Louise!

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