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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2021

Auf den Punkt gebracht

Was, wenn wir einfach die Welt retten?
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Humorvolle Darstellung unserer Situation und fundierte Hinweise auf das, was wir tun sollten, um die Katastrophe noch abzuwenden. Nicht das erste Buch dieser Art, aber angesichts der drängenden Problematik ...

Humorvolle Darstellung unserer Situation und fundierte Hinweise auf das, was wir tun sollten, um die Katastrophe noch abzuwenden. Nicht das erste Buch dieser Art, aber angesichts der drängenden Problematik ist jedes Buch dieser Art ein notwendiges Buch. Das, was Schätzing hier schreibt, kann gar nicht oft genug geschrieben und gesagt werden. Die Aussagen sind sachlich fundiert, aber sie sind auch gut zu lesen, das macht es einfacher, den Ausführungen zu folgen als eine rein wissenschaftliche Analyse. Vieles ist uns natürlich bekannt, wir wissen das, aber handeln wir auch danach? Da könnte viel mehr getan werden, vor allem durch die Politiker. Schätzing stellt jedoch uns selbst, die einfachen Menschen, in den Mittelpunkt. Denn jeder Einzelne kann etwas tun. Gut fand ich auch die Hinweise auf bestimmte Internetseiten, die in verschiedenen Situationen weiterhelfen können. Ganz konkrete Empfehlungen, die jeder nachvollziehen kann.
Sicher muss man nicht jede Ausführung teilen, aber als Denkanstoß kann man es schon verstehen. Nicht neu ist auch der Ansatz, dass man sichere Atomkraftwerde als Übergangslösung weiterbetreiben sollte, um die Klimaziele zu erreichen oder sich zumindest besser anzunähern. Das ist umstritten, aber darüber nachdenken sollte man auf jeden Fall.
Wir müssen etwas tun, soviel ist klar, wir wissen das. Wann fangen wir an?

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Weniger arbeiten, mehr leben...

Sturmvögel
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Auf einer kleinen Insel vor der Küste, vermutlich eine der Halligen, ist das Leben nicht so leicht. Die kleine Emmy lebt dort mit drei Schwestern, einer strengen Großmutter und ihren Eltern, die ihre Kinder ...

Auf einer kleinen Insel vor der Küste, vermutlich eine der Halligen, ist das Leben nicht so leicht. Die kleine Emmy lebt dort mit drei Schwestern, einer strengen Großmutter und ihren Eltern, die ihre Kinder sehr lieben. Viel zu früh verliert Emmy ihre Eltern, die Großmutter ist auch verstorben, und die Kinder sind plötzlich Waisen. Sie werden getrennt auf das Festland geschickt, Emmy kommt zu einer wohlhabenden Familie nach Berlin, wo sie eine Anstellung als Dienstmädchen antritt. Meistens, nicht immer, behandelt man sie recht anständig. Berlin ist in der Zeit zwischen den Weltkriegen zunächst eine blühende Metropole, später dann auch getroffen von der Wirtschaftskrise.
Das Buch beschreibt Emmys Leben von ihrer Jugend bis nach dem zweiten Weltkrieg, und mit Zeitsprüngen das Leben der alten Emmy in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Da wird Emmy 80 Jahre alt und hat drei Kinder: Hilde, Otto und Tessa. Auch Anni, die Tochter vom Ex von Tessa, lebt bei ihnen. Emmys Kinder wissen offenbar nicht viel über ihr Leben, erst als sie den Keller der alten Dame aufräumen, finden sie Papiere, die ihnen zu denken geben.
Es entwickelt sich eine spannende Geschichte über das Leben von Emmy, der Leser wird von Beginn an in den Bann dieser Figuren hineingezogen. Es ist wunderbar zu lesen, es wird nie langweilig und auch die Spannung bleibt bis zu Schluss erhalten.

Ich gestehe, dieses Buch stand zunächst nicht auf meiner Leseliste. Erst durch viele positive und interessante Rezensionen bin ich darauf aufmerksam geworden. Ich habe es nicht nur nicht bereut, ich war am Ende begeistert von dieser Geschichte! Großartig geschrieben, tolle Charaktere, und immer wieder Emmy. Eine bewundernswerte Frau, die Schwierigkeiten nicht klein kriegen können. Sie bewältigt ihr keineswegs leichtes Leben mit viel Humor und großer Kraft. Zwei Kriege, eine schwierige Ehe und große Verluste – das Leben hat ihr viel abverlangt, aber sie hat nie aufgegeben. Unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Wiener Blut

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Makabere Verbrechen, skurrile Charaktere, bizarre Rituale – das zeichnet die historischen Krimis von Oliver Pötzsch aus. So auch in diesem neuen Fall mit neuen Ermittlern im alten Wien der 1890er Jahre. ...

Makabere Verbrechen, skurrile Charaktere, bizarre Rituale – das zeichnet die historischen Krimis von Oliver Pötzsch aus. So auch in diesem neuen Fall mit neuen Ermittlern im alten Wien der 1890er Jahre. Schreckliche Taten sind es, die der junge Inspektor Leo von Herzfeldt bearbeiten muss. Ist er doch selbst gerade erst in Wien eingetroffen und noch ganz neu bei den Wiener Sicherheitsbehörden. Er spricht lupenreines Hochdeutsch und wirkt etwas arrogant, was bei den neuen Kollegen nicht so gut ankommt. Außerdem ist er ein Verfechter neuer Methoden der Kriminalistik. Tatortfotos, Spurensicherung, Laboranalyse sind noch sehr neu und in Wien noch nicht etabliert. Kein leichter Start für Leo, und dann noch diese brutalen Morde. Die Ermittlungen beginnen für Leo auf dem Wiener Zentralfriedhof, wo er den kauzigen Totengräber Augustin Rothmayer kennenlernt. Der alte Mann hat sehr viel Erfahrung mit Leichen, was den Ermittlungen durchaus zugute kommt. Allerdings verhält sich Leo auch gegenüber Rothmayer zunächst ziemlich hochnäsig, was mich ein wenig gestört hat. Davon abgesehen steckt hinter diesem Fall sehr viel mehr als nur ein brutales Verbrechen.

Es entwickelt sich eine äußerst spannende Geschichte, die mich von Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Fast jeder Charakter hat so seine Geheimnisse, die manchmal doch überraschen. Es ist eine sehr gute Pötzsch-Geschichte, hochspannend und wie immer sehr gut geschrieben. Ich mag diesen Stil, es ist für mich immer wieder ein Lesevergnügen. Ich denke, im alten Wien geschehen noch viel zu viele Verbrechen, da gibt es auch weiterhin viel zu tun für Leo und Co., deshalb hoffe ich auf ein baldiges Wiederlesen!

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Schwimmen ist einfach, schwierig sind die Menschen

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Die 16jährige Tabby versteht, dass sie anders ist. Sie versteht nur nicht, warum das so ist. Mit ihrer Mutter Cate verbindet sie eine tiefe Freundschaft, obwohl die beiden ständig umziehen und Cate großen ...

Die 16jährige Tabby versteht, dass sie anders ist. Sie versteht nur nicht, warum das so ist. Mit ihrer Mutter Cate verbindet sie eine tiefe Freundschaft, obwohl die beiden ständig umziehen und Cate großen Wert darauf legt, dass Tabby nicht auffällt.
Als Tabby dann erfährt, dass Cate gar nicht ihre richtige Mutter ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Zunächst will sie es nicht wahrhaben, doch die Fakten zeigen ihr, dass es wohl stimmen muss. Bei ihren vermutlich „richtigen“ Eltern fällt Tabby die Eingewöhnung nicht leicht. Einziger Trost für sie ist das nahe Meer, zu dem sie sich stark hingezogen fühlt. Sie kann sehr lange tauchen, viel länger als andere Menschen. Im Meer ist Tabby glücklich.
Ich Schwimm- und Tauchtalent bleibt nicht unentdeckt, sie wird in ein Schwimm-Sommerlager eingeladen und soll dort gefördert werden. Tabby lässt sich überreden, obwohl sie sich in der Gegenwart vieler anderen Menschen nicht wirklich wohl fühlt. Sie beobachtet einige merkwürdige Dinge und beginnt, sich mit den vielen Fragen über ihr eigenes Wesen intensiver zu beschäftigen.

Tabby ist ein sehr sympathischer Charakter, sie ist einfach ein gutes Mädchen. Trotz der vielen Probleme lässt sie sich nicht unterkriegen. Im Meer fühlt sie sich zuhause, an Land drängen sich ihr viele Fragen auf, die es noch zu beantworten gilt.

Teri Terry versteht es, ihre Leser zu fesseln. Eine sehr interessante Geschichte, sehr eingängig geschrieben, gut zu lesen und durch kurze Kapitel sehr spannend aufgebaut. Es ist schwer, dieses Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen. Und am Ende ist man sehr gespannt auf die Fortsetzung. Als „Klimathriller“ habe ich diesen ersten Band noch nicht empfunden, obwohl es ein paar Andeutungen gibt und das Ende natürlich schon darauf hindeutet. Da ist wohl noch einiges zu erwarten, die Fortsetzung folgt im Frühjahr 2022. Unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Eine gute Medizin

Das Faultier bewegt sich wie Opa
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In dieser schweren Zeit ganz unbeschwert zu lachen, dass ist nicht so einfach, doch es ist hilfreich. Ich musste jedenfalls öfter lachen als ich es vor der Lektüre erwartet hatte. Immerhin gibt es ja bereits ...

In dieser schweren Zeit ganz unbeschwert zu lachen, dass ist nicht so einfach, doch es ist hilfreich. Ich musste jedenfalls öfter lachen als ich es vor der Lektüre erwartet hatte. Immerhin gibt es ja bereits mehrere Bücher über den lustigen Kindermund. Doch das Lesen dieses kleinen Buchs fand ich sehr erfrischend! Gesammelt wurde aus dem Leserkreis der Süddeutschen Zeitung. Auch die Kommentare der beiden Autorinnen/Sammlerinnen sind recht locker und führen geschickt durch die verschiedenen Themenbereiche. Einige durchaus ernst zu nehmende Sachfragen, die Kinder betreffend, werden ebenfalls betrachtet und sind lesenswert. Eine kleine Schmunzelpause zwischendurch. Das Büchlein hat mir recht gut gefallen, die „Weisheit“ der Kleinen hilft mir, wieder etwas lockerer auf die Welt zu blicken. Auch und gerade in dieser Zeit.

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