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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Armes Mädchen liebt reichen, schönen Mann

Something Pure
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Alice arbeitet in einer Bar und führt ein durchschnittliches Leben mit nicht allzu viel Geld – auch mit der Liebe hat sie bislang kein Glück gehabt, denn in dieser Bar trifft sie nicht wirklich die Vorzeigemänner ...

Alice arbeitet in einer Bar und führt ein durchschnittliches Leben mit nicht allzu viel Geld – auch mit der Liebe hat sie bislang kein Glück gehabt, denn in dieser Bar trifft sie nicht wirklich die Vorzeigemänner der Stadt. Doch in „Something Pure“ von Kylie Scott trifft Alice auf den attraktiven Beck, der mit ihr in der Bar arbeitet, und ein spannendes modernes Märchen beginnt.
Ist Alice anfangs noch skeptisch, welche Absichten hinter Becks Avancen stecken, so kann sie dem hübschen Fremden langsam aber sicher nicht mehr widerstehen. Doch dann kommt der Tag, an dem Alice erfährt, dass Beck nachhause zu seiner Familie muss wegen eines Todesfalles und ihre Wege trennen sich. Als sie jedoch wenig später von einem fremden Mann gefragt wird, ob er sie zu Beck bringen darf, zögert sie nicht lange und eilt Beck zur Hilfe, um ihn bei der Beerdigung seines Vaters zu unterstützen.
Doch Becks Familie ist keine normale Familie, sondern so reich, dass es sich Alice fast nicht vorstellen kann und das „arme Mädchen“ aus der Bar mit dem durchschnittlichen Körper, muss sich so einiges gefallen lassen, um in der Welt der Reichen und Schönen zu bestehen. Dabei sind die Sticheleien der Großmutter und der Exfreundin sowie die aufgezwungene Typveränderung mit Zwangsshopping-Tour nur der Anfang. Denn auch Beck scheint sich zu verändern und Alice und Beck müssen gemeinsam an ihrer Beziehung arbeiten, um ihrer Liebe auch weiterhin eine Chance zu geben.
Alice wirkt authentisch und behauptet sich mit ihrer direkten Art und das, obwohl sie doch selbst gar nicht so überzeugt von sich ist, sondern, vor allem was ihren Körper betrifft, von Selbstzweifeln geplagt wird. Sie hält trotz allem an ihrer Liebe zu Beck fest und die beiden wachsen enger zusammen und meistern die Hürden, die ihnen begegnen. Doch während die alten Märchen einen Prinzen haben, der die Prinzessin rettet und immer gut zu ihr ist, ist der moderne Prinz Beck doch nicht immer ehrlich und versucht auch mal mit seinem Reichtum an sein Ziel zu gelangen. Er ist jedoch bereit, an sich zu arbeiten und kämpft ebenso für die Liebe zu Alice.
Der Roman hat mich sehr gut unterhalten und es war eine moderne märchenhafte Liebesgeschichte, die ich wirklich nur weiterempfehlen kann. Denn es gibt Spannung, Liebe, das gewissen Knistern und lustig-skurrile Kommentare zu all dem Ganzen von Alice sowie witzige Dialoge zwischen Alice und Beck!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 23.05.2021

Schonmal den Falschen für den Richtigen gehalten?

Stadt, Land, Mann
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Nach einer Trennung fühlt man sich allein und hofft auf die wirklich große Liebe und das am besten schnell. So geht es auch Ina in „Stadt, Land, Mann“ von Nina Bach. Nach der Trennung von ihrem Freund ...

Nach einer Trennung fühlt man sich allein und hofft auf die wirklich große Liebe und das am besten schnell. So geht es auch Ina in „Stadt, Land, Mann“ von Nina Bach. Nach der Trennung von ihrem Freund fühlt sie sich einsam und ihre Freundin Nathalie ist sofort zur Stelle, um mit ihr im Berliner Nachtleben einen neuen Mann kennenzulernen.
Und zack lernt sie gleich zwei neue Männer kennen: den schönen Barkeeper Nick, bei dem sich Ina sicher ist, dass das nun die große Liebe und der Mann ihrer Träume ist. Sie will eine Beziehung! Der andere – doch recht unscheinbare – Mann ist Olli, der ihr eine neue Wohnung besorgen soll und der sich auch als wirklich praktisch erweist, als Ina den Gasthof ihrer Oma im Schwarzwald erbt und ihn verkaufen will. Denn Olli ist Immobilienmarkler und noch dazu ein netter. Doch Ina hat ja eine Beziehung mit Nick…
Inas Freundin Nathalie unterstützt sie bei allem und natürlich auch bei der Sache mit dem Gasthof. Blöd nur, dass auch Nathalie den schönen Nick nicht ganz abstoßend findet, wo doch ihre eigene Beziehung schon etwas eingeschlafen ist. Und so kommt eins zum anderen und es wird spannend zwischen den beiden Freundinnen, den Männern, die sie lieben und in der Szenerie zwischen Schwarzwald und Berlin.
Nathalie ist dabei die entschiedene, zielstrebige Karrierefrau, die ihre leicht trottelige Freundin Ina unterstützt und sie in die vermeintlich richtige Richtung dirigiert. Ina mag man einfach, weil man sie einerseits etwas bemitleidet, wenn sie nicht mitbekommt, was um sie herum wirklich passiert, und andererseits, weil sie ehrlich ist und trotzdem von ihren Freunden hintergangen wird. Ihre trottelige Art ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam und man wünscht sich für sie den richtigen Mann herbei.
Nick ist dabei wohl der „Böse“ der Geschichte, denn einen Bösen braucht es ja. Er findet sich selbst zu gut, nimmt sich, was er braucht und fragt nicht danach, wie es anderen geht. Und dennoch stehen die Frauen auf ihn. Ja auf ihn und nicht auf den netten, ehrlichen Olli, der ein richtiger Gentleman ist und sich um tolle Unternehmungen und interessante Gespräche bemüht. Er ist der heimliche Star der Geschichte und man wünscht sich für ihn, dass er von der Damenwelt noch die Anerkennung bekommt, die er verdient.
Mich hat diese wunderbare Liebesgeschichte unterhalten und eins der Highlights war definitiv der Schwarzwälder Dialekt von Inas Eltern und diese urige Kulisse dort. Auch Inas skurrile Art muss man einfach mögen, denn sie ist zwar etwas übertrieben trottelig, aber wie wahrscheinlich jede von uns sucht sie einfach nur die große Liebe. Diesen tollen Liebesroman muss man einfach mögen und ist definitiv eine Weiterempfehlung wert!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Corona-Lovestory par example

Mit Abstand verliebt
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Denkt man häufiger an einen Mann, den man eigentlich gar nicht gut findet, wenn er der letzte ist, den man kennengelernt hat und das für sehr, sehr lange Zeit? Diese Frage war vor Corona wahrscheinlich ...

Denkt man häufiger an einen Mann, den man eigentlich gar nicht gut findet, wenn er der letzte ist, den man kennengelernt hat und das für sehr, sehr lange Zeit? Diese Frage war vor Corona wahrscheinlich rein hypothetisch. Denn es gab Partys, Clubs, Fitnessstudios und jede Menge Möglichkeiten, neue potenzielle Partner kennenzulernen. Und mit den ganzen Möglichkeiten waren jene Kennlerngeschichten schnell vergessen, bei denen man die potenziellen Partner direkt in die Schublade „unpassend“ einsortiert hat.
Doch was ist, wenn Du genau so jemanden kennenlernst, den Du unpassend findest, und danach sehr, sehr lange niemand fremden mehr kennenlernen kannst. Dann beginnst Du genauso wie Jella und Lennard in „Mit Abstand verliebt“ von Juli Rothmund darüber nachzudenken, ob du diesen jemand nicht doch passend findest und ob du ihm nicht doch schreiben solltest und wie wäre es mit einem Kennenlernen…
So entsteht die Liebesgeschichte zwischen Jella und Lennard, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn sie lernen sich auf der letzten Party vor der Corona-Pandemie kennen und damit unmittelbar vor dem Lockdown. Und so beginnen auch diese beiden zu überlegen, ob sie das ach so unpassende Gegenüber nicht doch kennenlernen wollen. Das machen sie dann auch und es gibt zauberhafte Zoom-Dates, bei denen Lennard so wunderbare Ideen hat, dass man sich in Zeiten von Corona kein besseres Kennenlernen vorstellen kann. Corona mal super-romantisch…
Lennard ist dabei der Sicherheitstyp und steht für alle, die sich von Anfang an Sorgen gemacht haben und jegliche Kontakte reduziert haben. Jella ist das ganze Gegenteil und empfindet es anfangs als gar nicht wichtig, trifft sich weiter mit Freunden und beginnt nur langsam zu verstehen, dass etwas wirklich Großes im Gang ist und sie definitiv vorsichtiger sein muss – auch wenn sie sich nichts mehr als ein persönliches Treffen mit Lennard wünscht.
Mit den echten Nachrichten aus den Anfängen der Pandemie-Zeit zwischen den Kapiteln kann man nochmal gut nachempfinden, wie man sich zu Anfang gefühlt hat und wie unterschiedlich sich die Menschen verhalten haben. Das Buch empfindet diese Unsicherheit und den unterschiedlichen Umgang in der Gesellschaft total gut nach und es ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die mich total mitgerissen hat. Großes Lob an die Autoren, die die schönste Corona-Lovestory geschrieben haben, die diese Pandemie nur hervorbringen konnte. Jeder Liebesroman-Fan sollte das lesen!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Die Krisenhintergründe waren wirklich erhellend

Das Leben ist einfach, wenn du verstehst, warum es so schwierig ist
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Wer kennt sie nicht, die Gedankenstrudel oder das abstruse Träumen und verwirrt wach werden, wenn man das Gefühl hat, in einer Krise zu sein? Wenn das Drum-Herum zu viel wird oder man ein Problem nicht ...

Wer kennt sie nicht, die Gedankenstrudel oder das abstruse Träumen und verwirrt wach werden, wenn man das Gefühl hat, in einer Krise zu sein? Wenn das Drum-Herum zu viel wird oder man ein Problem nicht lösen kann… Vermutlich hat das jeder schon mal erlebt und seine aktuelle Situation mehr oder weniger als Krise beschrieben. Auch ich kenne diese Empfindungen und habe mich gefragt, ob wohl alle damit so umgehen wie ich – oder, ob man es besser machen kann. Denn wir alle kennen auch diese Menschen, an denen augenscheinlich alles abzuprallen schient und die mit allem umgehen können.
Bei dieser Frage nach dem Besser Umgehen habe ich das Buch „Das Leben ist einfach, wenn Du verstehst, warum es so schwierig ist“ von Holger Kuntze gefunden und dort viele Antworten dazu und zwischendurch aber noch mehr Antworten zu Fragen gefunden, die ich mir vorher gar nicht gestellt hatte: Wussten sie zum Beispiel, dass unsere Panik in Krisensituationen immer deswegen als so existenziell empfunden wird, weil sich unser Körper an seine allererste Angst erinnert und diese immer wieder genauso empfindet. Und diese erste Angst stammt noch aus unserer Zeit, als wir als hilfloser Säugling auf die Welt gekommen sind und schon Angst haben mussten, wenn wir Hunger oder Durst hatten und nicht sofort ein Erwachsener in Sicht war – ja Überlebensangst. In der Zeit haben wir auch gelernt, dass uns nur ein Außen – also jemand anderes als wir selbst – retten kann. Daher hoffen wir auf diese Rettung von außen auch noch als Erwachsene.
Holger Kuntze klärt aber nicht nur über die Hintergründe der Krise auf und ermöglicht es uns, uns besser zu verstehen. Nein, er nennt uns auch Übungen, wie wir uns selbst helfen können und wie wir die Krise besser mit uns selbst und ohne ein rettendes Außen überwinden können. Darunter sind kleine „Notfallinterventionen“, aber auch Übungen, die eine längere Beschäftigung erfordern und jene Erklärungen, die unser Denken umstrukturieren sollen, damit wir auch in der Krise noch klar denken können.
Mir hat dieses Buch extrem weitergeholfen und ja, es war so erhellend, dass ich mir tatsächlich Karteikarten mit den wichtigsten Aspekten geschrieben habe. Mir helfen die Learnings auf jeden Fall und das nicht nur in existenziellen Krisen, sondern auch in den kleinen Krisen des Alltags und den Minibergen von schwierigen Aufgaben – man denkt einfach anders und das ist erleichternd. Wer sich also entweder für den Menschen in der Krise interessiert oder sich schwere Situationen leichter machen möchte, der sollte dieses Buch lesen und zumindest schauen, ob nicht das ein oder andere passende auch für das eigene Leben dabei ist. Mir hat es sehr gefallen und ich habe es direkt meinen Freundinnen empfohlen!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Philosophie als kleine unkomplizierte Lebenshilfe

Nur die Ruhe!
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Manchmal ist das Leben gar nicht so einfach und was hilft dann? Wer hätte auf diese Frage wohl geantwortet „Na, die Philosophie!“. Vermutlich erstmal niemand – Zumindest niemand, der nicht das Buch „Nur ...

Manchmal ist das Leben gar nicht so einfach und was hilft dann? Wer hätte auf diese Frage wohl geantwortet „Na, die Philosophie!“. Vermutlich erstmal niemand – Zumindest niemand, der nicht das Buch „Nur die Ruhe – einfach gut leben mit Philosophie“ von Albert Kitzler gelesen hat. Denn in diesem Buch wird eindrucksvoll bewiesen, dass die Philosophie so ziemlich in jeder Lebenslage eine Antwort bieten kann.
Nun darf man sich dieses Buch nicht als trockenes Sachbuch mit belehrendem Unterton vorstellen, sondern viel mehr als eine Sammlung von Lebensproblemen mit konkreten Antworten. Albert Kitzler schafft einen fiktiven Rahmen, in dem er einen Erzähler installiert, der in einer philosophischen Praxis als Sekretär arbeitet und die Gespräche seiner Chefin mit den Patienten mithört und das wichtigste in Gesprächsform wiedergibt.
Die Gespräche beinhalten verschiedene Themen des Lebens rund um die Themen wie man mit sich selbst umgeht, was man von anderen und der Welt erwartet. So geht es beispielsweise um einen Manager, der überlegt, ob er mit einer erfolgreichen Karriere und einem gut gefüllten Bankkonto glücklich sein kann. Es geht aber auch um einen Mann, der seine einzige Tochter verloren hat, obwohl sie noch so jung war und wie er damit umgehen soll. Und so tauchen verschiedenste Persönlichkeiten auf, die man nicht näher kennenlernt, die aber Einblick in die Herausforderungen ihres Lebens geben.
Zunächst hätte ich mir gewünscht, dass man mehr über die Personen erfährt, die ihre Probleme erzählen. Doch ich glaube, der Autor hat diese Entscheidung bewusst getroffen, damit wir als Leser die Hinweise nicht ablehnen können, im Sinne von „so ein ähnliches Problem habe ich auch, aber dieses und jenes ist bei mir komplett anders. Bei mir würde das nicht wirken!“ Die Anonymität der Personen macht es uns daher leicht, uns in die Personen hineinzuversetzen und uns selbst zu fragen, wie man den Hinweis für sich selbst umsetzen kann.
Ich mochte dieses Buch sehr gerne und kann es nur empfehlen, denn für mich hat es einige Impulse enthalten!

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