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Veröffentlicht am 06.01.2021

Jetzt sei doch nicht manoli =)

Das Café unter den Linden
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Nette Geschichte über die Zwanziger, Freundschaften, Filmgeschichte und (natürlich) die Liebe.
Ich habe die Autorin Joan Weng über eine Leserunde entdeckt und bin immer wieder begeistert und eingenommen ...

Nette Geschichte über die Zwanziger, Freundschaften, Filmgeschichte und (natürlich) die Liebe.
Ich habe die Autorin Joan Weng über eine Leserunde entdeckt und bin immer wieder begeistert und eingenommen von der Herzlichkeit und der Authentizität ihrer Charaktere, die auch in anderen Büchern von Frau Weng auftauchen und so sich immer weiter „entwickeln“.
In diesem Buch lernen wir Fritzi kennen, die alle Zelte abbricht und nach Berlin geht, um sich einen Traum zu erfüllen: sie möchte Drehbücher schreiben. Ein Job als Tippfräulein soll das erste Geld in die Kasse spülen, doch der ersehnte Arbeitgeber entpuppt sich nicht als reicher und angesehener Graf, sondern als ein chaotischer Träumer, der pleite ist. Und so landet Fritzi ohne jegliche Hoffnung auf einem gelben Sofa bei Wlad und Rosa, die sich ihrer annehmen. Die beiden sind nicht nur Künstler, sondern auch schwul... und so beginnt Fritzis Reise durch die Roaring Twenties im schillernden Berlin, wobei natürlich das Café unter den Linden nicht fehlen darf.
Amüsante und herzliche Lektüre!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Zwischen zwei Welten

Hannah und Ludwig
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„Hannah und Ludwig“ ist der zweite Band einer Saga über die Familie Seligmann, welche auf einer wahren Geschichte beruht. Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, den ersten Band zu lesen, da man gut in ...

„Hannah und Ludwig“ ist der zweite Band einer Saga über die Familie Seligmann, welche auf einer wahren Geschichte beruht. Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, den ersten Band zu lesen, da man gut in die Geschichte reinkommt und der Handlung gut folgen kann.

Die Geschichte der Familie Seligmann beginnt in diesem Band durch die Flucht der beiden Brüder Ludwig und Heinrich in die noch junge Stadt Tel Aviv. In Deutschland gewinnen die Nazis immer mehr an Einfluss, doch leider sehen sehr viele Juden diese Entwicklung noch nicht als problematisch und schon gar nicht als lebensbedrohlich für sich. Dies soll sich jedoch bald ändern.
Kaum angekommen, müssen sich die zwei ungleichen Brüder schon neben dem eigenen Überleben Gedanken um ihre Familie in Deutschland machen und wie sie diese möglichst bald nach Tel Aviv bringen können. Dies alles ohne nennenswerte Geldrücklagen und Sprachkenntnisse. Dabei erweist sich Ludwig als weitaus gewiefter und zielgerichteter als sein Bruder Heinrich... und verstrickt sich da bereits in Verbindlichkeiten, was leider nicht bis zum Ende des Buches abreißt.
Ralf Seligmann schreibt die wahre Geschichte seiner Familie aus der Erzählperspektive von Ludwig, seinem Vater. Er zeigt die menschlichen Freuden und Leiden, Sorgen und Träume, Verluste und Zugewinne, dies alles mit authentischer Sprache und untermauert mit geschichtlichen Aspekten. Am Ende bleibt der große Traum des jüdischen Volkes von einem eigenen Land und der Einsicht, dass man Heimat nicht einfach ablegen kann ... .

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Eine teuflische Liebe …

Sidonia - Eine teuflische Liebe
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… ist es, im wahrsten Sinne des Wortes, was Sidonia von Sachsen und Erich von Braunschweig verbindet. Doch mit dieser Entwicklung haben weder die ränkeschmiedenden Mütter der beiden noch die Braut selbst ...

… ist es, im wahrsten Sinne des Wortes, was Sidonia von Sachsen und Erich von Braunschweig verbindet. Doch mit dieser Entwicklung haben weder die ränkeschmiedenden Mütter der beiden noch die Braut selbst gerechnet. Denn Erichs Umgang ist mehr als von Grausamkeiten gezeichnet.

Bettina Szrama erzählt in diesem Buch die Lebensgeschichte der Sidonia von Sachsen kurz vor der Heirat bis zu ihrem einsamen Ende. Ich persönlich habe von einigen der handelnden Personen schon einmal gehört (Kurfürst Moritz von Sachsen, Kurfürst August von Sachsen, …), jedoch war mir der Name Sidonia fremd. In mühevoller Recherche hat die Autorin diese politisch und religiös brisante Zeit nachgezeichnet und viel Wissen in diese Seiten verpackt. Leider, und dafür kann die Autorin nichts, ist die Ausgabe nur so durchzogen mit Rechtschreibfehlern, Formatierungsfehlern und teilweise sogar unvollständigen Sätzen, was meinen Lesefluss erheblich gestört hat. Es ist sehr schade, dass bereits im Vorwort, was man ja als potenzieller Buchkäufer aufschlägt, Fehler befinden und ich hätte das Buch in der Buchhandlung sicher zurückgelegt. Bettina Szrama hat auch sehr viel Wissen in die Geschichte verpackt, teilweise notwendig, da man sonst die Zusammenhänge nicht verstehen würde, teilweise auch (für mich) zu viel. Stellenweise las es sich wie ein Sachbuch, wo Fakten an Fakten aneinandergereiht worden sind. So richtig spannend wurde für mich die Geschichte erst ab der Hälfte des Buches und da nahm sie richtig Fahrt auf.
Ich würde dieses Buch historisch Interessierten sehr empfehlen, wenn die o.g. Punkte nicht als störend empfunden werden. Ich habe viel gelernt durch diese Lektüre, obwohl sie mich schon Mühe gekostet hat und ich das Buch teilweise für längere Zeit beiseite lesen musste.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Ich bin Bildhauerin!

Die Bildhauerin
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Skandiert die junge Frau namens Camille Claudel des Öfteren im Roman „Die Bildhauerin“ von Pia Rosenberger. Da ich die Bücher aus dieser Reihe liebe und mir zwar Rodin, aber nicht Camille, ein Begriff ...

Skandiert die junge Frau namens Camille Claudel des Öfteren im Roman „Die Bildhauerin“ von Pia Rosenberger. Da ich die Bücher aus dieser Reihe liebe und mir zwar Rodin, aber nicht Camille, ein Begriff war, begab ich mich kurzerhand nach Paris.
Paris - die Wiege der Künste, Bohème, allerlei Verführungen und Abenteuer. Auch die junge Camille Claudel kann es kaum erwarten, ihren Weg zu gehen. Seit sie ein kleines Mädchen ist, formt sie Ton und Gips zu allerlei Formen und Gestalten und macht sie dadurch „wahrhaftig und lebendig“. Entgegen aller Konfessionen entscheidet sie sich für ihr weiteres Leben, Bildhauerin zu werden. Ihr Vater, Louis-Prosper, erkennt Camilles Talent und fördert sie, anstatt sich um eine vorteilhafte Partie für sie zu sorgen. Camille besucht die einzige Schule, die in Paris Frauen zum Studium von Kunst aufnimmt und fällt auch sehr schnell mit ihrer Begabung auf. Nicht verwunderlich, dass sie auch Auguste Rodin, dem umjubelten Bildhauer begegnet und ihm auch noch verfällt. Doch Rodin ist ein Bonvivant, der Frauen am laufenden Band „verschlingt“ und Camille muss sich nun nicht nur in einer reinen Männerdomäne, der Bildhauerei, behaupten, sondern auch ihren Platz in Rodins Herzen erkämpfen. Dabei überhört sie geflissentlich nicht nur die Gerüchte um ihren Schwarm, sondern auch die wohlgemeinten Ratschläge ihrer Freunde. ein Unglück scheint vorprogrammiert … .

Schnell liessen sich die Seiten dieser Ausgabe lesen, leider jedoch ohne großartige Spannungen und Höhepunkte. Die Begegnung mit Rodin geschieht relativ spät, fast bei der Hälfte des Buches, und die damit erwartete Spannung und Konfliktsteigerung setzt etwas ein. Bis dahin plätschert die Geschichte so vor sich hin. Aber auch die Beziehung zwischen den zwei Künstlern verläuft ohne große Überraschungen und Gefühle. Daher für mich leider nur mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Die Unersättliche …

Die Tänzerin vom Moulin Rouge
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… ist nicht gerade eine Bezeichnung, die nur Schmeichelhaftes über die Besitzerin dieses Titels verspricht. La Goulue, Louise Weber, stürzt sich in das Leben der Pariser Bohème, das bald sie selbst mehr ...

… ist nicht gerade eine Bezeichnung, die nur Schmeichelhaftes über die Besitzerin dieses Titels verspricht. La Goulue, Louise Weber, stürzt sich in das Leben der Pariser Bohème, das bald sie selbst mehr bestimmt als förderlich.

Doch jede Berühmtheit fängt klein an. Louise Weber lebt nach dem Tode des geliebten Vaters mit ihrer Mutter allein in ärmlichen Verhältnissen. Nicht nur der Verlust des Familienoberhauptes und der großen Schwester, die die Familie verlassen hat, um auf eigenen Füßen zu stehen, drückt Louises Herz, sondern auch die sehr harte Arbeit in der Wäscherei, die kaum Geld zum Überleben abwirft. Der Leser merkt schnell, dass die junge und talentierte Frau nicht für dieses Leben gemacht ist und auch nicht beabsichtigt, dieses länger als nötig zu führen. Als eines Tages eine berühmte Tänzerin die Wäscherei aufsucht, um ihre Sachen dort waschen zu lassen, trifft Louise eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändert.

Tanja Steinlechner kreiert durch ihre meisterhafte Schreibweise schnell und eindrucksvoll Paris, Montmartre, Rausch, Extase, menschliche Abgründe und berühmte Personen der damaligen Zeit. Louise Weber, die es wirklich gegeben hat, bildet den Mittelpunkt der Erzählung und entführt uns in die Wiege des Cancan sowie letztendlich in das weltberühmte Moulin Rouge. Doch nicht alles ist Gold, was glänzt … .

Da über die Goulue nur sehr wenig überliefert worden ist, musste die Autorin sich vielerlei Fiktion bedienen. Leider zog sich dadurch der ein oder andere Abschnitt in die Länge. Viele Personen und Nebenhandlungen wurden schnell eingeführt und verloren sich auch genauso schnell wieder. Insgesamt ein gutes Buch mit einigen interessanten Facetten, welches jedoch im Vergleich zu vielen anderen aus diesem Genre schwächer abschneidet.

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