Profilbild von Hoernchen

Hoernchen

Lesejury Star
offline

Hoernchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hoernchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

Überzeugende Buchidee

Das Mädchen, das Geschichten fängt
0

Klappentext:
Wenn ein Mensch stirbt, wird seine Lebensgeschichte in einer Art Bibliothek abgelegt. Manchmal jedoch erwachen die Geschichten und versuchen in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Dann ...

Klappentext:
Wenn ein Mensch stirbt, wird seine Lebensgeschichte in einer Art Bibliothek abgelegt. Manchmal jedoch erwachen die Geschichten und versuchen in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Dann kommt Mac ins Spiel, denn sie ist eine Hüterin und ihre Aufgabe ist es, die entlaufenen Geschichten zurückzubringen. Doch plötzlich häufen sich diese Vorfälle, und die Grenzen zwischen Leben und Tod drohen zu verschwimmen. Mac beschleicht der schreckliche Verdacht, dass jemand die Lebensgeschichten manipuliert. Gemeinsam mit dem Hüter Wes versucht Mac, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung:
Zu Beginn wird ausführlich und gut erklärt was Macs Aufgabe als Hüter ist. Wir lernen die Narrows sowie das Archiv und die wichtigsten Personen kennen. Zudem erfahren wir, dass der Job des Hüters meistens innerhalb der Familie weitergegeben wird. In Macs Fall hat ihr Großvater die Aufgabe an sie weitergegeben. Normalerweise passiert dies jedoch erst nach der Volljährigkeit des neuen Hüters, bei Mac und ihrem Großvater wird jedoch eine Ausnahme gemacht. Dennoch steht sie ab sofort unter genauster Beobachtung durch das Archiv.

In kleineren Rückblenden erleben wir, wie Macs Großvater sie auf die Aufgabe vorbereitet ein Wächter zu sein. Es wird deutlich was für eine innige Beziehung Mac und ihr Großvater haben und wie schwer ihr der Abschied von ihm fällt. Die Rückblicke lockern die Geschichte ein wenig auf und geben wichtige Informationen bekannt.

Mac und ihre Eltern ziehen nach dem Tod von Ben, Macs jüngerem Bruder, in eine andere Stadt um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. In ihrem neuen Haus, ein ehemaliges Hotel war, möchte Macs Mutter ein Cafe eröffnen. Jedoch scheint das ehemalige Hotel eine bedeutende Vergangenheit zu haben, immer mehr entlaufende Geschichten (Chroniken) müssen innerhalb kürzester Zeit von Mac eingefangen werden. Hilfe bekommt sie durch den etwa gleichaltrigen Wes, der sich ebenfalls als Wächter entpuppt.

Das Hotel bietet für die Geschichte eine tolle Kulisse und auch das Archiv konnte mich in seinen Bann ziehen. Die Vorstellung eines Raumes voller verstorbener Personen/Chroniken fand ich sehr faszinierend. Die Idee hierzu ist sehr gelungen und mal etwas anderes. Das Gebiet der Narrows konnte mich allerdings nicht begeistern. Und ich freute mich jees Mal darauf, wenn die Geschichte außerhalb der Narrows statt fand.

Das Buch bietet viel Action und durch den eingebrachten Mordfall wird die Geschichte zu dem sehr spannend.
Mac ist eine unternehmungslustige Person, muss jedoch aufgrund ihres Geheimnisses oftmals ihre Eltern anlügen. Dies gelingt ihr auch immer problemlos. Zwar schöpft der Vater ab und an ein wenig Verdacht, geht der Sache aber nie wirklich nach. Dies mag vielleicht daran liegen, dass beide Eltern versuchen mit dem Verlust des Sohnes klar zu kommen. Für mich war es an manchen Stellen allerdings erschreckend zu sehen, dass Mac tun und lassen kann was sie will und dies keinem auffällt bzw. nicht genug hinterfragt wird.

Am Ende möchte ich noch sagen, dass das Cover nicht zu der Geschichte passt. Aufgrund des Covers hatte ich eine ganz andere Geschichte erwartet.

Fazit:
Das Buch bietet eine faszinierende Idee zum Leben nach dem Tod. Gemeinsam mit Mac begeben wir uns auf die Jagd nach entflohenen Chroniken (verstorbenen Menschen), was jede Menge Action bietet. Aufgrund eines Mordfalls ist zudem eine große Menge Spannung geboten.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Wahres Meisterwerk

Das Lied von Eis und Feuer 02
0

Klappentext:
Eddard Stark, der Lord von Winterfell, ist dem Ruf seines Königs und alten Freundes Robert Baratheon gefolgt und hat seine kalte Heimat im hohen Norden verlassen, um als Hand – als Roberts ...

Klappentext:
Eddard Stark, der Lord von Winterfell, ist dem Ruf seines Königs und alten Freundes Robert Baratheon gefolgt und hat seine kalte Heimat im hohen Norden verlassen, um als Hand – als Roberts Berater und Stellvertreter – zu dienen. Eddard ist ein geradliniger, tapferer und aufrechter Mann, der sich jeder Gefahr mit dem Schwert entgegenstellen würde – doch die Ränke der Mächtigen bei Hof sind nichts, was man mit einem Schwert bekämpfen kann. Auch dann nicht, wenn man die Hand des Königs ist ...

Meine Meinung:
Obwohl der erste Band schon ein Weilchen zurück lag, kam ich ohne Probleme wieder in die Geschichte hinein. Alle Hauptpersonen hatte ich noch gut im Kopf und auch die Nebencharaktere waren alle präsent. Dies war für mich schon ein Zeichen dafür, wie sehr mich Band 1 beeindrucken konnte. Und auch Band 2 sollte mich nicht enttäuschen…

Durch die vielen fesselnden Handlungsstränge konnte auch in diesem Band wieder keine Langeweile aufkommen. George R.R. Martin schafft es nach jedem Kapitel, dass man traurig darüber ist, dass dieser Teil nun beendet ist. Gleichzeitig freut man sich aber bereits auf die nächste Person und deren Schicksal. Und das Schicksal meint es auch in diesem Buch nicht besonders gut mit unseren Charakteren. Die Lennisters werden immer stärker und weiten ihre Macht aus. Auch das Geplänkel am Hof wird deutlich mörderischer, intriganter und boshafter. Ich fragte mich unwillkürlich, wie die Reihe wohl in Band 10 aussehen mag, wenn bereits Band 2 so düster und dramatisch ist!

Mal wieder durchleben alle Personen eine ungemeine Charakterentwicklung. Vor allen Dingen Daenarys Geschichte nimmt einen überraschenden Verlauf. Natürlich heißt es auch in diesem Band wieder Abschied nehmen von einer Menge Personen. Dies kann auch gar nicht ausbleiben, da die Heere der Lennisters und Starks aufeinander zu marschieren und es zu den ersten Kämpfen kommt. Aufgrund der Kriegsgeschehnisse wird man als Leser wieder kreuz und quer durch Westeros geschickt. Hilfreich war hier mal wieder die Landkarte, die ich mir dieses Mal sehr häufig angeschaut habe.

Das Spiel um den Thron wird, wie oben schon angedeutet, schonungsloser und grausamer. In all diesen furchtbaren Intrigen und Machtspielen sticht ein Charakter vor allen Dingen durch seinen sarkastischen Humor und seinen starken Überlebenswillen hervor. Tyrion – er mausert sich für mich immer mehr zum absoluten Lieblingscharakter.

Fazit:
„Das Erbe von Winterfell“ braucht sich hinter seinem Vorgängerband nicht zu verstecken. Die Machtspiele um den Thron werden noch intensiver, boshafter und intriganter. Die Geschichte eines jeden Charakters ist furchtbar packend. Der Autor hat mit dieser Reihe ein wahres Meisterwerk erschaffen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Lobeshymnen sind gerechtfertigt

Das Lied von Eis und Feuer 01
0

Inhalt:
Eddard Stark, der Lord von Winterfell, bekommt Besuch von seinem König und alten Freund Robert Baratheon, dessen "rechte Hand" Lord Arryn verstorben ist. Robert bittet Eddard an den Hof von Königsmund ...

Inhalt:
Eddard Stark, der Lord von Winterfell, bekommt Besuch von seinem König und alten Freund Robert Baratheon, dessen "rechte Hand" Lord Arryn verstorben ist. Robert bittet Eddard an den Hof von Königsmund zu kommen und seine neue "rechte Hand" zu werden. Eddard findet wenig Vergnügen an dem Gedanken sein restliches Leben am königlichen Hof zu fristen, wo Machtgier und Ränkespiele eine große Rolle spielen. Doch dann bekommt er den Hinweis, dass Lord Arryn ermordet wurde. Um seinen alten Freund und König zu unterstützen, entschließt sich Eddard Stark das Angebot von Robert anzunehmen und den Posten der "rechten Hand" zu übernehmen. Somit gerät er mitten in die Machtkämpfe am Hof...

Meine Meinung:
Dieses Buch zeichnet für mich den Beginn eines großartigen Fantasy-Epos aus. Ich bin total begeistert davon was für einen Ideenreichtum und eine Perfektion George R.R. Martin geschaffen hat. Die Welt von Westeros strotzt voller Einfälle und einem Ideenreichtum der seinesgleichen sucht. Vom Hauptmann des Lord Stark bis hin zu Daenarys hat jede Person eine eigene Geschichte zu erzählen. Leblose Charakterhüllen sucht man hier vergeblich. Aber nicht nur die Charaktere können überzeugen, sondern auch die dargestellten Orte wie Burg Winterfell, Königsmund oder die Mauer werden so genau und bildlich beschrieben, das ich eine ganz genaue Vorstellung von den Orten bekam.

Der Autor lässt sich viel Zeit und führt uns langsam in die Welt von Westeros ein. Wir lernen nach und nach die Familienmitglieder der Starks kennen. In einzelnen Kapiteln tauchen wir sogar in deren Gedankengänge ein. Langeweile kann nie aufkommen, da jeder Charakter so individuell und besonders ist, dass man gerne die einzelnen Geschichten verfolgt. Besonders gut gefallen hat mir dabei, dass jedes Stark-Kind einen Schattenwolf zur Aufzucht bekommt. Zudem finde ich es eine wunderbare Idee, eine Geschichte über eine ganze Familie zu schreiben und jedem davon einen wichtigen Platz innerhalb dieser Geschichte einzuräumen. Denn jeder der Starks geht seinen eigenen Weg und am Ende des Buches sind sie weit verstreut im ganzen Land. Ich hoffe, dass die Reihe sich auch weiterhin mit der Familie Stark beschäftigen wird.

Die Familie Lennister wird in dieser Geschichte als eine machthungrige Familie dargestellt, die so ein wenig das Böse in diesem Buch darstellen soll. Vor allen Dingen die Zwillinge Cersei (Frau von Robert Baratheon und somit Königin) und Jamie Lennister führen anscheinend nichts Gutes im Schilde. Erfrischend fand ich es daher, dass deren Bruder Tyrion so gar nicht nach dem Rest seiner Familie zu kommen scheint. Er ist nicht nur ein Zwerg und muss daher viele Spötteleien über sich ertragen lassen. Nein, er ist zudem ein sehr kluger Kopf und läuft nicht blindlings den Befehlen seiner Familie hinterher. Auf die Person Tyrion freue ich mich in den nächsten Bänden ganz besonders.

Von vielen Lesern wurde bereits angekündigt, dass es einige Verluste von liebgewonnen Personen in den Büchern zu beklagen gibt. Darauf vorbereitet war ich erstaunt darüber, wie wenige in diesem ersten Band ihr Leben lassen müssen. Versteht mich nicht falsch, es geschehen genug schreckliche Dinge und Menschen und Tiere sterben. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass dies nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Dinge sein wird, die da noch kommen werden.

Trotz der Detaileverliebtheit des Autors war mir so gut wie nie langweilig. Denn George R.R. Martin versteht es wunderbar trotz genauster Beschreibungen und längeren Rückblicken auf das frühere Leben, seine Leser an das Buch zu fesseln. Sei es nun um über längst gewonnen Schlachten aus der Vergangenheit zu lesen oder den neuesten Intrigen zu lauschen.

Fazit:
Endlich konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass die Lobeshymnen zu "Das Lied von Eis und Feuer" gerechtfertigt sind. Bereits mit diesem ersten Band durfte ich feststellen, dass es sich hier um ein wahres Fantasy-Epos handelt. Gerade die vielen Charaktere mit ihren individuellen Geschichten, die wunderschöne bildliche Darstellung und das ausgereifte Setting machen diesen ersten Band zu etwas ganz besonderem. Ich bin wirklich total begeistert und möchte am liebsten sofort mit Band zwei beginnen.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt warum ich nur vier Hörnchen vergebe. Ich denke, ich muss mir für die Folgebände einfach ein wenig Luft nach oben lassen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Lesezeit ist wie im Flug vergangen

Das Geheimnis von Ella und Micha
0

Inhalt:
Ella liebt Micha, und Micha liebt Ella – es könnte so einfach sein. Doch Ella will mit ihrem alten Leben, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat, endlich abschließen. Sie zieht in eine andere ...

Inhalt:
Ella liebt Micha, und Micha liebt Ella – es könnte so einfach sein. Doch Ella will mit ihrem alten Leben, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat, endlich abschließen. Sie zieht in eine andere Stadt, beginnt mit dem College und will alles vergessen. Vor allem auch Micha. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los, und ihre Gefühle sind stärker als jede Vernunft…

Meinung:
Zu Beginn lernen wir Ella und ihre Freundin Lila kennen. Nach dem ersten Collegejahr wollen beide in den Sommerferien in ihre jeweilige Heimat zurückkehren. Lila ist so nett und bringt Ella nach Hause. Dort jedoch muss Lila schnell feststellen, dass sie ihre Zimmernachbarin Ella eigentlich gar nicht richtig kennt. „Ihre“ Ella sieht aus wie ein ganz normales Mädchen und interessiert sich für „Mädchensachen“. Die alte Ella hingegen scheint in einem sozialen Brennpunkt aufgewachsen zu sein und interessierte sich mehr für Autos als für Jungs. Und dann ist da auch noch Micha, Ellas bester Freund aus Kindertagen. Damit nicht genug muss Lila erfahren, dass Ella vor 8 Monaten ohne jemanden von ihren Plänen zu erzählen, einfach verschwunden ist.

Ohne große Erwartungen ging ich an das Buch heran. Zwar hatte ich schon viel Positives darüber gehört, aber leider sind dann oft meine Erwartungen viel zu hoch und ich komme mit dem Buch nicht so wirklich klar. Überrascht war ich davon, in was für schwierigen Verhältnissen Ella und Micha aufgewachsen sind. Alkohol, Drogen und Selbstmord spielen hier eine wesentliche Rolle. Ich fand es erfrischend, auch wenn das Thema kein schönes ist, dass Ella und Micha in schlechten Verhältnissen aufgewachsen sind. Auf der anderen Seite fand ich es auch bedrückend zu sehen, wie beide ein riesiges Paket an Problemen mit sich herumschleppen. Dadurch rückte die Liebesgeschichte ein wenig in den Hintergrund, da einfach andere Probleme wichtiger sind.

Nach und nach erfährt man, warum Ella damals Hals über Kopf ihr Zuhause und ihre Freunde verlassen hat. Ihr Abgang war damals ein richtiger Schock für die Menschen die sie lieben, da niemand wusste wo sie abgeblieben ist. Von daher kann der Leser ein wenig erahnen, wie Ella in ihrer früheren Zeit gewesen sein muss. Ella ist eine spezielle Person, aber ich mochte sie und ihre Art gerne. Auch Micha ist ein sympathischer Protagonist, bei dem ich sofort spürte wie viel ihm Ella bedeutet. Sehr schade war daher, dass ich das Kribbeln zwischen Ella und Micha eigentlich fast nur auf Michas Seite gespürt habe.

Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus Ellas und Michas Sichtweise erzählt. So bekommt der Leser beide Gefühlswelten und Gedankengänge hautnah mit. Zudem gibt es keine Wiederholungen, da die Geschichte nach und nach erzählt wird. Eine wunderschöne Ergänzung zur eigentlichen Geschichte war für mich das Verhältnis zwischen Ellas Freundin Lila und Michas bestem Freund Ethan. Wie ich gesehen habe, gibt es über die beiden ebenfalls ein Buch, auf das ich mich schon sehr freue. Nicht so toll hingegen finde ich, dass es noch einen zweiten Band über Ella und Micha geben wird. Für mich hätte es dies definitiv nicht gebraucht und ich habe so ein wenig die Angst, dass hier Probleme thematisiert werden die eigentlich schon längst abgehakt sind.

Ein Wort möchte ich noch zum Cover verlieren. Ich finde es wirklich sehr, sehr schade, dass bei der Auswahl der beiden Protagonisten überhaupt nicht auf die äußerlichen Beschreibungen von Ella und Micha eingegangen wurde.

Fazit:
Mit Ella und Micha erlebte ich unterhaltsame Stunden, die wie im Flug vergangen sind. Da beide eher aus zerrütteten Familienverhältnissen stammen und zudem jede Menge Probleme haben, ist die Stimmung im Buch ein wenig melancholisch. Für mich machte jedoch gerade dieses Gefühl das gewisse Etwas aus. Man hat einfach schon viel zu viele „Friede, Freude, Eierkuchen“ Bücher gelesen. Etwas schade fand ich jedoch, dass das Kribbeln zwischen den beiden leider nur von Michas Seite aus zu spüren ist. 4 von 5 Hörnchen gibt es daher.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Unverbrauchter, dystopischer Gedanke

Das Feuerzeichen
0

Inhalt:
Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, ...

Inhalt:
Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.
Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …

Meinung:
Zu Beginn der Geschichte erklärt Cass dem Leser wie sich die Welt nach einer gewaltigen Explosion über 400 Jahre lang verändert hat. In dieser Welt werden nur noch Zwillinge geboren. Die Alphas und die Omegas. Leider werden die Omegas wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Dies liegt daran, dass jeder Omega mit einem "Makel" geboren wird. Manchen fehlt z.B. ein Arm, anderen wächst ein drittes Auge und wieder andere können "sehen". Die Omegas werden kurz nach der Geburt gebrandmarkt und von ihren Familien verstoßen. Die junge Cass konnte dank ihrer Seherfähigkeiten dies lange Zeit verhindern und lebte viele Jahre mit ihrer Familie zusammen. Doch dann verrät ihr Bruder sie, um endlich das Leben eines Alphas führen zu können.

Schon der Klappentext hat mich sehr neugierig auf diese Dystopie gemacht, da ich die Idee von Zwillingen, die so gegensätzlich sind, und einer Welt voller Ungerechtigkeit faszinierend fand.
Die Welt in der Cass lebt ist absolut grausam und ungerecht. Ich fühlte als Leser nicht nur mit Cass sondern mit der gesamten Gemeinschaft der Omegas mit. Die Autorin schafft es wunderbar die Gefühle der Charaktere dem Leser näher zu bringen. Zudem sind Handlung und die verschiedenen Entscheidungen zu jeder Zeit logisch und nachvollziehbar.

Leider hat das Buch ein paar Längen zu bieten. Gerade der Beginn der Geschichte und der langgezogene Reiseverlauf sorgten bei mir das ein oder andere Mal für ein wenig Langeweile. Denn Francesca Haig beschreibt die Landschaft durch die die Protagonisten reisen sehr genau und detailgetreu. Aufgrund der vielen Kilometer die die Protagonisten zurücklegen, hätte ich es sehr schön gefunden, wenn es eine Karte zur besseren Orientierung gegeben hätte.

Wie oben bereits erwähnt, konnten mich die Charaktere absolut überzeugen.
Cass steht für ihre Denkweise ein und versucht sich nach längerem zögern für eine Welt in der Alphas und Omegas friedlich nebeneinander leben einzusetzen.
Stets an ihrer Seite ist Kip. Ein junger Mann der nichts über seine Vergangenheit weiß und daher sehr geheimnisvoll ist.
Aber auch Cass Zwillingsbruder Zach wurde sehr gut dargestellt. Ihn umgibt eine Aura der Macht und Zach ist bereit alles für seine Vorstellung einer perfekten Welt zu tun.
Und dann hätten wir da noch die Beichtmutter. Ich habe selten einen so gut ausgearbeiteten Bösewicht wie sie erlebt. Zwar ist sie immer nur im Hintergrund der Geschichte aktiv, dennoch ist ihre Charakterdarstellung so gut, dass man Cass Angst vor ihr nur allzugut verstehen kann.

Gegen Ende hin konnte mich die Autorin dann absolut begeistern. Ich wurde überrascht, geflasht und erschüttert von den Enthüllungen und Geschehnissen. Nun bin ich furchtbar neugierig wie es in Band 2 mit Cass und ihren Freunden weitergehen wird.

Auf den ersten Blick mag das Cover ein wenig unscheinbar und nüchtern wirken. Wenn man jedoch die Geschichte hinter den Deckeln kennt, bekommt das Cover eine ganz neue und wichtige Bedeutung.

Fazit:
Das Feuerzeichen bietet Dystopie Fans eine unverbrauchte, neue Idee die zu überzeugen weiß. Auch in die Gefühlswelt der Charaktere taucht man als Leser dank des tollen Schreibstils perfekt ein. Einzig die langen Reiseabschnitte und der Beginn der Geschichte sorgten bei mir für ein wenig Langeweile.
Das Buch bekommt daher 4 von 5 Hörnchen.