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Veröffentlicht am 31.03.2017

Die Entführung

Sherlock Holmes
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(Hörbuchrezension)

Als ein Mann völlig erschöpft auf dem Teppich von Holmes' und Watsons Wohnzimmer in der Baker Street zusammenbricht, beginnt ein neuer Fall für den Detektiv und seinen getreuen Chronisten ...

(Hörbuchrezension)

Als ein Mann völlig erschöpft auf dem Teppich von Holmes' und Watsons Wohnzimmer in der Baker Street zusammenbricht, beginnt ein neuer Fall für den Detektiv und seinen getreuen Chronisten Doktor Watson. Bei dem Mann handelt es sich um den Direktor einer Eliteschule für Kinder aus reichem und mächtigem Hause und dieser Direktor hat ein schwerwiegendes Problem: Einer seiner Schüler ist vor ein paar Nächten aus seinem Zimmer verschwunden, genauso wie einer seiner Lehrer. Bei dem Schüler handelt es sich um niemand geringeren als den zehnjährigen Sohn eines Ministers und dieser ist voller Sorge. Holmes und Watson fahren in den englischen Norden und finden auch bald Spuren - außerdem einen Toten.

Hier haben mir zwar die Stimmen nicht so gut gefallen wie bei den "Neuen Fällen des Sherlock Holmes", aber dafür war der Fall so nahe dran am Original wie nur irgendwie möglich. Fast konnte man glauben, dass es wirklich von Conan Doyle geschrieben war, so gut gelang es, den "richtigen" Ton zu treffen. Die Nebenfiguren waren überzeugend, die Logik ebenso. Wenn ich überhaupt etwas zu beanstanden habe, dann eigentlich nur, dass ich sehr schnell wusste, wer dahinter steckt und auch das Motiv, aber das ist vielleicht eher ein Luxusproblem denn wirkliche Kritik.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Happy, aber teuer

Happy Healthy Food – Histaminfrei, glutenfrei, laktosefrei kochen
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Vorneweg muss ich gestehen, dass ich null Unverträglichkeiten habe. Bei einer anderen Rezension steht, dass "histaminfrei" als Werbeaufhänger falsch ist, weil ... (Solltet ihr selbst lesen, falls ihr betroffen ...

Vorneweg muss ich gestehen, dass ich null Unverträglichkeiten habe. Bei einer anderen Rezension steht, dass "histaminfrei" als Werbeaufhänger falsch ist, weil ... (Solltet ihr selbst lesen, falls ihr betroffen seid, auf Lovelybooks unter "Milapferd".) Mir persönlich geht es grundsätzlich um neue, interessante und bevorzugt gut schmeckende Rezepte, wenn die auch noch supergesund sind, um so besser.

Die Autorin nutzt einen Teil des Buches, um zu erklären, wie sie überhaupt darauf kam, ihre Rezepte zu entwickeln. Noch total jung bekam sie quasi über Nacht Unverträglichkeiten, die sich auf alles Mögliche bezogen, doch statt zu verzweifeln, dachte sie darüber nach, WAS sie essen durfte und kreierte damit und daraus Rezepte für Frühstück, Snacks, Mittag, eigentlich für alle Gelegenheiten. Sehr oft hat sie diese Rezepte dann variiert, einmal in der glutenhaltigen und einmal in der glutenfreien Variante, was ziemlich spannend ist (für mich als Laien), weil mir solche Sachen gar nicht bewusst waren.

Aber zu den Rezepten. Tatsächlich steckt das ganze Buch voller Zettel, die auf den Seiten herausragen, wo ich Rezepte probiert habe oder auf jeden Fall noch testen will. Bis jetzt waren es elf - was nicht so viel ist, wie es klingt, weil extrem viele süße Sachen dabei waren wie Chiapudding, Muffins, Müsliriegel, Dattelpowerkugeln und ähnliches. (Jetzt kennt also auch jeder meine Schwäche - sweet tooth. ^^) Die entstandenen Essen waren nicht alle superlecker, aber auf jeden Fall immer interessant. Für mich habe ich beschlossen, dass ich nichts mag, wo Chiasamen enthalten sind, komisches Zeug.

Von der Qualität der Rezepte bin ich durchaus überzeugt, aber ... Das muss man wissen: Offenbar werden Leute mit Unverträglichkeiten extrem abgezockt. Viele Zutaten sind sehr teuer, vor allem, da sie ja auch immer nur in Kleinstmengen angeboten werden. Ob das jetzt Macadamia-Nüsse, Hanfmehl, Blütenzucker, Wachteleier oder Erdmandelcreme ist, so wirklich leicht zu stemmen ist das auf Dauer nicht. Das mag für ein Mädchen aus reichem Haus wie Nathalie Gleitman gut zu packen sein, für die tägliche Umsetzung anderer Betroffener sehe ich große Probleme.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Trouble makes a comeback

Digby #02
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Vier Monate hat Zoe nichts von Digby gehört. In dieser Zeit hat sie gelernt, sich anzupassen, zu einem normalen Mädchen zu werden. Sie hat zwei Mädchen gefunden, mit denen sie abhängen kann und sogar einen ...

Vier Monate hat Zoe nichts von Digby gehört. In dieser Zeit hat sie gelernt, sich anzupassen, zu einem normalen Mädchen zu werden. Sie hat zwei Mädchen gefunden, mit denen sie abhängen kann und sogar einen festen Freund, Austin, den Footballer. Und dann, als wäre er nie weggewesen, steht Digby wieder vor ihr und was passiert? Er zieht sie wieder in Ärger: Es geht immer noch um seine Ermittlungen zur Entführung seiner Schwester und gleichzeitig gibt es Drogenprobleme bei der Footballmannschaft Henrys. Dass die Freunde sich mit Drogenhändlern und Schwarzbrennern anlegen, scheint dabei fast noch das geringste Problem zu sein, denn plötzlich bekommen sie es mit einem der mächtigsten Männer Amerikas zu tun.

Gut gefallen hat mir dieses Mal, dass sich das Ganze ein wenig erwachsener gestaltete. Es war nicht mehr so viel Kalauer (auch wenn ich Digbys und Zoes Gespräche noch immer sehr cool finde!), aber zum großen Teil haben die völlig überdrehten Sachen nachgelassen. Noch immer ist das eine absolut geniale Jugendkrimireihe, allerdings geht sie langsam in eine Richtung, die ihre Außergewöhnlichkeit langsam verblassen lässt. Typisches Jugendliebesgedönsdrama bin ich aus Digby 1 nicht gewohnt, und ich hätte auch hier gern darauf verzichten können. Es scheint, als beuge sich da die Autorin den Forderungen der Fangirls, was sie bestimmt nicht nötig hat. Ich bin sehr gespannt auf den dritten Band, hoffe aber, dass er nicht zu sehr in Geschnulze abrutscht.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Beneckes Plauderstündchen

Mordmethoden
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Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Mark Benecke ist Kriminalbiologe und als solcher wahrscheinlich einer der berühmtesten oder zumindest der Öffentlichkeit bekanntesten. Nun hatte ich natürlich ...

Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Mark Benecke ist Kriminalbiologe und als solcher wahrscheinlich einer der berühmtesten oder zumindest der Öffentlichkeit bekanntesten. Nun hatte ich natürlich auch erwartet, dass er sich in dem (Hör)Buch zum größten Teil mit seinem Fachgebiet beschäftigt, der Wissenschaft der Krabbeltiere beim Untersuchen von Morden und anderen Verbrechen. Das gerät jedoch in den Hintergrund; wen das nicht stört und wer sich trotzdem gern vom Autor selbst unterhalten lässt, ist hier richtig.

Benecke berichtet über einerseits sehr bekannte Fälle wie die Entführung des Lindbergh-Babys oder auch den Mordfall O. J. Simpson. Was mich bei diesen mir relativ bekannten Fällen wirklich bei der Stange hielt (genauso auch bei "Papa" Denke, einem der schlimmsten deutschen Serienmörder), war die Art, wie Benecke diese Sachen angeht. Erst umreißt er kurz die anscheinend allen bekannten Fakten, doch nachdem er seinen Leser/Hörer auf den Stand der Medien gebracht hat, fängt er an, die Fälle neu zu beleuchten. Was ich auch wusste, aber gerade hier sehr deutlich vor Augen geführt bekam, war, dass man extrem schnell die Meinungen von Nicht-Juristen beeinflussen kann. Ich würde es jetzt nicht mehr ausschließen, dass der zum Tode verurteilte Entführer des Lindbergh-Babys fälschlich bezichtigt wurde und Lindbergh selbst dahinter steckt. Genauso gut schafft er es immer wieder, Zweifel an herkömmlichen "Wissen" über bekannte Fälle zu schüren. Interessant war auch sein Bericht über die Body Farm, in denen Tote unter natürlichen Verhältnissen, also im Freien, vergraben, ihre Zersetzung beobachtet und dokumentiert wird.

Man könnte jetzt meinen, diese ganzen vorgestellten Fälle hätten wenig mit Mordmethoden und auch nur selten etwas mit Kriminalbiologie zu tun. Doch wenn man über den irreführenden Titel des Buches hinwegsehen kann und wen es auch nicht stört, dass Benecke eine teilweise hektische (doch sehr verständliche) Aussprache hat, wer außerdem Interesse an True Crime hat, der wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Drachenzähmen leicht gemacht

Drachengasse 13, Band 01
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Tomrin, Hanissa und Sando sind drei zwölf- und dreizehnjährige Jugendliche, die in Bondingor leben, einer Stadt, in der Menschen, Zwerge, Trolle, Elfen und andere Wesen friedlich zusammenleben. Dieser ...

Tomrin, Hanissa und Sando sind drei zwölf- und dreizehnjährige Jugendliche, die in Bondingor leben, einer Stadt, in der Menschen, Zwerge, Trolle, Elfen und andere Wesen friedlich zusammenleben. Dieser Friede wird seit einigen Nächten arg gestört, denn ein Monster namens Nachtfresser überfällt große Warenhäuser und frisst alles, was es erwischen kann. Tomrin, als Sohn des Stadthauptmanns, will das nicht länger dulden und zusammen mit seinen neuen Freunden macht er sich daran, das Monster zu stellen. Zum Glück für den Hitzkopf, der nicht immer überlegt, bevor er losprescht, ist Hanissa versiert in der Zauberkunst und Sando ein Straßenjunge, der sich überall auskennt.

Es hat mir Spaß gemacht, in diese Geschichte einzutauchen, denn das Gewirr der Straßen, die unterschiedlichen Rassen und hübsche, kleine Gimmicks wie auf Pfeilen reitende Kobolde lassen das Ganze zu einem tollen Abenteuer werden. Wenn man noch nicht allzu viele Fantasygeschichten kennt, ist es wohl auch einzigartig. Was mich anfangs gestört hat, war die sehr kindliche Sprache, die in den ersten paar Kapiteln benutzt wurde, das legte sich zum Glück irgendwann, aber zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass lieber acht- bis zehnjährige Protagonisten gewählt hätten werden sollen. Bei genauerer Betrachtung gibt es auch sehr viele Gemeinsamkeiten mit ähnlichen, älteren Geschichten. Der Nachtfresser könnte aus How to tame a dragon stammen, der unterrichtende Geist aus Harry Potter, genauso wie Sardor und Klynt auf mich wirkten wie ein muskulöser Lockhart und ein etwas kleinerer Snape. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, daher 3,5/5 Punkten.