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Veröffentlicht am 28.05.2021

"Verrückte" Ideen

Das Buch, das nicht gelesen werden wollte
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Das Buch bietet einen schönen Anblick - äußerlich wie auch innen. Darum mochte ich auch dem Titel nicht glauben: „Das Buch, das nicht gelesen werden wollte“ - und den Ratschlag „Nicht öffnen“ auf dem ...

Das Buch bietet einen schönen Anblick - äußerlich wie auch innen. Darum mochte ich auch dem Titel nicht glauben: „Das Buch, das nicht gelesen werden wollte“ - und den Ratschlag „Nicht öffnen“ auf dem Cover wollte ich nicht beherzigen.
Aber es ist tatsächlich besser, das Buch mit Vorsicht zu genießen. Es hält viele Überraschungen bereit und viel Rätselhaftes, das es zu ergründen gibt. Wenn das Buch ganz „verrückt“ wird, ist sogar Körpereinsatz notwendig.
Nicht nur der erste Eindruck ist toll, witzig und fantasievoll. Kinder werden das Buch mögen und ich sehe es als „Mitmachbuch“ mit Spaßgarantie. Wenn der „Vorleser“ es richtig anstellt, dann wird es eine ganz aufregende interaktive Geschichte.
Mir hat das Buch auf Anhieb gefallen. Interessant waren für mich die Informationen zu dem schwedischen Autor David Sundin, der als Komiker, Drehbuchautor, Schauspieler und Moderator einer Fernsehshow beschäftigt ist. Nachdem ich das Buch gelesen habe, wundert es mich nicht, dass er Silbermedaillengewinner der schwedischen Meisterschaft im Wortspiel geworden ist.
Sehr gern gebe ich eine Empfehlung für ein Kinderbuch der „anderen“ Art.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Porträts, die mich bewegen

Weltbewegerinnen
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Das Buch mit 40 „Weltbewegerinnen“ ist erschienen im Brunnen Verlag. Es enthält eine Auswahl aus den Geschichten, die bereits veröffentlicht worden sind im „FrauenTaschenKalender“, den es seit nunmehr ...

Das Buch mit 40 „Weltbewegerinnen“ ist erschienen im Brunnen Verlag. Es enthält eine Auswahl aus den Geschichten, die bereits veröffentlicht worden sind im „FrauenTaschenKalender“, den es seit nunmehr zehn Jahren gibt. Autorinnen sind Claudia Filker und Andrea Specht.

Das Buch besticht durch gute Qualität und die schon äußerlich sehr unterschiedlichen Frauen auf dem Cover sind ein toller Blickfang. Doch so verschieden sie auch sein mögen, haben sie doch eines gemeinsam: Sie sind wirkliche Weltbewegerinnen.
Die Gestaltung der einzelnen Geschichten gefällt mir sehr: Jedes Porträt umfasst vier Seiten und enthält neben der Kurzbeschreibung jeweils ein passendes Zitat. Ich mag die kleinen Fotos und die zarten Blumenzeichnungen. Man spürt die Liebe, mit der das Buch gestaltet worden ist.
Liest man die Geschichten der bereits verstorbenen, aber auch über noch lebende, über junge und alte, über Frauen aus allen sozialen Geschichten, dann werden die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten deutlich.
Ich bin überwältigt von den Einblicken in das Leben vieler mutiger Frauen, habe viele Anregungen bekommen und damit den Wunsch, mich mit einigen Biografien näher zu befassen. Darum bin ich dankbar über die vielen Literaturhinweise am Ende des Buches, das ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Zuhören

Die Beichte einer Nacht
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„Die Beichte einer Nacht“ von Marianne Philips ist erschienen im Verlag Diogenes. Die Schriftstellerin aus den Niederlanden ist bereits 1951 verstorben. Ihr Roman erschien in der Originalausgabe ...

„Die Beichte einer Nacht“ von Marianne Philips ist erschienen im Verlag Diogenes. Die Schriftstellerin aus den Niederlanden ist bereits 1951 verstorben. Ihr Roman erschien in der Originalausgabe im Jahr 1930. Protagonistin ist Heleen, eine Frau, die aus unbekannten Gründen in einer Nervenklinik lebt und einer Nachtschwester ihre Lebensgeschichte erzählt.
Die Buchbeschreibung hatte meine Neugier geweckt und bereits die Leseprobe hat mir außerordentlich gut gefallen und mich sehr berührt. Der Schreibstil ist einfach, aber einzigartig. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde ich selber lesen, sondern ich war wie gefangen in der Rolle der Zuhörerin, besonders im ersten der zwei Teile umfassenden Erzählung.
Heleen hat begonnen mit der Geschichte ihrer Kindheit in einer Familie mit vielen Geschwistern, dem späteren Wunsch nach einem eigenen Leben und einem Beruf, und sie hat nichts ausgelassen… oder vielleicht doch, denn immer wieder erwähnte sie den Namen Hannes, ohne mehr dazu zu sagen. Dass er eine ganz besondere Rolle in ihrem Leben eingenommen hatte, war aber deutlich spürbar. Auch zu ihrer kleinen Schwester Lientje hatte sie eine ganz besondere Beziehung.
Heleen erzählt und erzählt, richtet zwischendurch mal ein Wort direkt an die Nachtschwester, ohne jedoch auf eine Antwort oder einen Kommentar zu warten. Meistens ist sie aber ganz in ihre eigene Geschichte eingetaucht, dann scheint sie zu vergessen, dass da jemand ist, zu der sie spricht, bis sie dann wieder in der Gegenwart ankommt, um ganz unvermittelt die Eigenarten einer ihrer Mitbewohnerinnen anzusprechen.
Am Ende bin ich überwältigt, dass Heleen so viel aus ihrem Leben und auch aus ihrer ganz persönlichen Gefühlswelt preisgegeben hat. Eine bewegende Geschichte, die sie erzählt hat und ich glaube: Sie hat nichts ausgelassen!
Mit meinem ganzen Herzen empfehle ich dieses Buch einer großartigen Schriftstellerin.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Walfang und vieles mehr

Die Walfängerin von Borkum
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„Die Walfängerin von Borkum“ ist ein historischer Roman von Claudia Schirdewan, erschienen im Verlag Lübbe.
Nach einem verhängnisvollen Unglück im Jahr 1643, von dem der Prolog erzählt, beginnt die Geschichte ...

„Die Walfängerin von Borkum“ ist ein historischer Roman von Claudia Schirdewan, erschienen im Verlag Lübbe.
Nach einem verhängnisvollen Unglück im Jahr 1643, von dem der Prolog erzählt, beginnt die Geschichte zehn Jahre später. Joris‘ Traum ist wahr geworden, er steht kurz vor seiner ersten großen Fahrt und trägt schon in sehr jungen Jahren als Commandeur auf einem Walfänger große Verantwortung für Schiff und Mannschaft.
Nicht nur für die Seeleute, sondern für alle Menschen ist es eine harte Zeit und von der Beschaulichkeit einer Insel ist auf Borkum nicht viel zu spüren. Das Leben auf der Insel wird gut eingefangen, die Inselbewohner und ihr Leben sind sehr bildhaft beschrieben. Dazu trägt auch das Cover bei, das die junge Fenja zeigt, die jeden Abend in den Dünen steht, aufs Wasser schaut und damit ihrem Verlobten Joris ganz nahe sein möchte.
Das Geschäft mit dem Walfang ist noch recht jung. Es bringt den Seeleuten zwar Arbeit, mit der sie ihre Familien ernähren können, birgt aber auch sehr große Gefahren. Die Szenen, in denen Claudia Schirdewan die Arbeit während des Walfangs schildert, waren für mich besonders interessant. Wie viele verschiedene Berufe für die Verrichtung der Arbeiten benötigt wurden, war für mich vollkommen neu und ich kam aus dem Staunen nicht heraus.
Welche Ängste Fenja ausstehen muss, kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist nicht nur die Gefährlichkeit des Walfangs, sondern auch unerbittliche Konkurrenz sowie Hass und Neid sind Teil der Geschichte sorgen zusätzlich für Spannung und Sorgen.
Mir hat die Geschichte der Walfängerin sehr gefallen. Sie hat mich mit hineingenommen in die Vergangenheit, mich einiges gelehrt und mir mit leichter Lektüre spannende und unterhaltsame Lesestunden geschenkt. Dafür gebe ich gern meine Empfehlung für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Kleines Senfkorn - harter Weg

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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In einer Trilogie erzählt Clara Langenbach „Die Senfblütensaga“. Der erste Teil der Geschichte, die Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt, trägt den sehr passenden Titel „Zeit der Träume“.

Träume haben ...

In einer Trilogie erzählt Clara Langenbach „Die Senfblütensaga“. Der erste Teil der Geschichte, die Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt, trägt den sehr passenden Titel „Zeit der Träume“.

Träume haben Emma und auch Carl. Emma wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren Wunsch nach einem Studium zu verwirklichen. Doch ihre Eltern halten nichts davon und wollen sie lieber „gewinnbringend“ verheiraten. Carl ist der Sohn eines Fuhrunternehmers, der seine Hoffnung darauf setzt, dass sein Sohn seine Nachfolge antritt. Doch Carl hat eine große Leidenschaft: Er träumt davon, eine eigene Senffabrik zu gründen, und findet in Emma eine begeisterte Unterstützerin.

Ein Buch, das Spaß macht, weil es leicht verständlich, aber fesselnd geschrieben ist. Bereits zu Beginn gefallen mir die kurzen, aber markanten Personenbeschreibungen der Hauptcharaktere auf der Innenseite des Klappentextes. Dadurch fiel es mir leicht, schon bald die passenden Bilder im Kopf zu haben.

Das Familienleben von Emma und ihren Eltern ist wenig liebevoll. Zeit für Gespräche miteinander nimmt sich keiner. Darum bin ich so froh, dass Emma in dem Buchladen von Monsieur Perrin immer gern gesehen ist. Von ihm erfährt sie Zuwendung und Verständnis und es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft. Seine Herzlichkeit zeigt sich auch im Umgang mit seiner Katze Gusti, die ein besonderer Teil seines Lebens und der Buchhandlung ist.

Ein weiterer Protagonist ist Antoine, der Sohn eines großen Weingut-Besitzers und ein alter Freund von Carl. Er und ebenso Louise, die Schwester von Carl, sorgen für allerhand Wirbel und Aufregung und geben große Möglichkeiten zu Spekulationen und zum Nachdenken.

Für mich hat der erste Teil der Trilogie einen sehr befriedigenden Abschluss gefunden. Es bleiben zwar weiterhin viele Fragen offen, aber ich bin froh, dass das Buch ohne einen fiesen Cliffhanger auskommt und ich dennoch sehr gespannt auf den Folgeband sein kann.

Gefallen haben mir die Erklärungen von Clara Langenbach am Ende des Buches zu den Inspirationen, die sie zum Schreiben der Senfblütensaga angeregt haben.

Sehr gern gebe ich meine volle Empfehlung für ein Buch, das mir sehr wertvolle unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat.

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