Profilbild von chhotabhaaloo

chhotabhaaloo

Lesejury Profi
offline

chhotabhaaloo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit chhotabhaaloo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2022

Tolles Projekt – Umsetzung anders als gehofft

Steck mal in meiner Haut!
0

Ein Anti-Rassismus (Bilder-)Buch für Kinder. Ein schweres aber wichtiges Thema, dass nicht nur Erwachsene betrifft. Eine tolle Idee diese Thematik für und mit Kindern aufzuarbeiten.
Aber mit der Umsetzung ...

Ein Anti-Rassismus (Bilder-)Buch für Kinder. Ein schweres aber wichtiges Thema, dass nicht nur Erwachsene betrifft. Eine tolle Idee diese Thematik für und mit Kindern aufzuarbeiten.
Aber mit der Umsetzung habe ich ein paar Schwierigkeiten. Die Bilder im Buch sind schön, bunt und bieten viele Details um mit den Kindern die verschiedenen Facetten dieses Themas anzusprechen.
Allerdings sind die Texte nicht nur lang, sondern auch von der Wortwahl und der Satzgestaltung meist meiner Meinung nach eher schwer. Als Vorlesetext sind sie mir persönlich zu schwierig. Auch meine Tochter (8) hat die Texte zwar gelesen, hat aber schnell das Interesse verloren obwohl das Thema sie sehr interessiert hat.

Bei diesem - eigentlich tollen – Projekt wurde leider etwas zu viel gewollt. Ein Buch für kleine und große Kinder und für Erwachsene gleichzeitig ist schwer zu realisieren. Die Idee des Buches ist toll, die Umsetzung – vor Allem für Kinder – leider zu Textlastig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2022

Familiengeheimnisse und Mord – eigentlich sehr spannend

Das Haus der stummen Toten
0

Elanor geht jeden Sonntag zu ihrer Großmutter Viviane zum Essen. Das Verhältnis zu ihrer Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, ist nicht das Beste und das sonntägliche Essen ist nur ein Kompromiss. ...

Elanor geht jeden Sonntag zu ihrer Großmutter Viviane zum Essen. Das Verhältnis zu ihrer Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, ist nicht das Beste und das sonntägliche Essen ist nur ein Kompromiss. Eines Tages wird Viviane ermordet und Elanor läuft ihrem Mörder genau in die Arme…. allerdings kann Elanor ihn nicht erkennen. Sie leidet an Prosopagnosie, sie kann keine Gesichter wiedererkennen.

Die Tatsache, dass Elanors Großmutter ermordet wurde, bleibt allerdings nicht das einzig ungewöhnliche. Elanor erbt eine Art Gutshof, von dem sie nie etwas wusste und obwohl sie zu ihrer Tante auch kaum Kontakt hatte taucht diese zu dem Besichtigungstermin auf dem Gutshof auf.

Welche dunklen Familiengeheimnisse werden sich auf diesem Hof verstecken? Wie wurde Viviane ermordet und was wird noch passieren? Der schöne Schreibstil macht auf jeden Fall große Lust darauf Elanor auf ihrem evtl. sogar tödlichen Tripp in die Familiengeschichte begleiten zu dürfen.

Leider wird der Spannungsbogen im Laufe des Aufenthalts nicht sehr hoch aufgebaut und fällt dann sogar noch weiter ab. Deswegen werden die eigentlich schlimmen Geheimnisse eher im Vorbeigehen gelüftet und es schleichen sich Ungenauigkeiten ein. Trotzdem sorgt der angenehme Schreibstil dafür, dass man eine angenehme Lektüre in der Hand hält, von einem Thriller erwarte ich allerdings etwas mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2022

Familienerinnerungen

Der Papierpalast
0

Elle hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: einen tollen Mann, drei Kinder und ein gutes Leben. Und sie macht wie jedes Jahr im Sommer Urlaub im Papierpalast; einem Grundstück am Meer mit einigen ...

Elle hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: einen tollen Mann, drei Kinder und ein gutes Leben. Und sie macht wie jedes Jahr im Sommer Urlaub im Papierpalast; einem Grundstück am Meer mit einigen kleinen Schlafhütten, einem Haupthaus und vielen Erinnerungen.

Und diese Erinnerungen – an Erzählungen der Mutter, der Großmutter oder eigene Episoden – zeigen dem Leser warum jeder auftauchende Charakter so werden musste, wie er ist. Es geht um Glück, Unglück, Oberflächlichkeit, wechselnde Ehepartner – gute wie schlechte – und hauptsächlich um die Frage, ob alles im Leben richtig gemacht wurde, oder nicht. Oder ob Chancen verpasst wurden.

Der Schreibstil ist angenehm, allerdings tauchen die Erinnerungsfetzten oftmals so plötzlich und unvermittelt auf, dass es mir schwergefallen ist, die Zeitsprünge und die verschiedenen Figuren in den Erinnerungen richtig einzusortieren. Auch die Tatsache, dass viele Erinnerungen gefühlt nicht bis zu Ende erzählt wurden, macht das Szenenchaos nicht unbedingt leichter.

Die Geschichte des Papierpalastes ist ein interessanter Einblick in das Leben, die Gefühls- und die Gedankenwelt einer anderen Familie, bei dem ich mir einen dickeren roten Faden gewünscht hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2021

Eine hamburger Kontorsfamilie in stürmischen Zeiten

Der Traum von Freiheit
0

Mina leitet als einzige Frau zwischen lauter ehrbaren Kaufmännern ein Kontor, das von ihrem Großvater gegründet wurde. Dabei schafft sie es, sich als Chefin eines Kontors, trotz der Gegenwehr einiger anderer ...

Mina leitet als einzige Frau zwischen lauter ehrbaren Kaufmännern ein Kontor, das von ihrem Großvater gegründet wurde. Dabei schafft sie es, sich als Chefin eines Kontors, trotz der Gegenwehr einiger anderer Kaufmänner, zu behaupten. Gleichzeitig hat sie die Verantwortung für ihre ganze Familie. Das einige Familienmitglieder aus jüdischen Familien stammen, macht die Situation in der Zeit um den zweiten Weltkrieg nicht wirklich einfacher.

Das Cover und der Schreibstil haben mir gut gefallen. Auch die hamburger Hafenstadt als Kulisse und die verschiedenen Charaktere sind gut in der Geschichte zur Geltung gekommen. Leider hat die erzählte Geschichte nicht so viel Tiefgang, wie ich erwartet hätte. Des Weiteren wurden mit vielen Zeitsprüngen eigentlich interessante Passagen übersprungen. Dieser Teil hat mich so enttäuscht, dass ich dafür einen Punkt abziehe. Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass sich immer wieder einige zu moderne Worte bzw. Aspekte einschleichen. So glaube ich kaum, das in der Zeit der Lebensmittelmarken und der Entbehrungen weiter fleißig mit dem Auto zum Büro gefahren wurde. Dafür war meiner Meinung nach damals das Benzin zu knapp. Für die historischen Ungereimtheiten habe ich einen weiteren Punkt abgezogen.

Insgesamt wurde die Geschichte nett erzählt, allerdings hat mir der Tiefgang und die historische Genauigkeit gefehlt. Wer also einen realistischen Roman über das hamburger Leben während der Kriegszeit sucht, wird wohl etwas enttäuscht sein. Der Schreibstil sorgt dafür, dass es dem Leser nicht langweilig wird. Wem eine seichte, nette und vor sich hin plätschernde Leseablenkung reicht, der hat hier genau das richtige Buch gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 31.05.2021

beschauliches italienisches Dorf mit Leiche

Adria mortale - Bittersüßer Tod
0

Ende der 50er Jahr brechen die Freundinnen Elke und Sonja auf einen Abenteuerurlaub nach Italien auf. Mit ihrem Roller kommen in ein verschlafenes Dorf dass eingebettet zwischen schroffen Felsen einer ...

Ende der 50er Jahr brechen die Freundinnen Elke und Sonja auf einen Abenteuerurlaub nach Italien auf. Mit ihrem Roller kommen in ein verschlafenes Dorf dass eingebettet zwischen schroffen Felsen einer Steilküste und Sandstrand liegt. Die zwei Mädchen beschließen spontan eine Nacht dort zu bleiben, allerdings bleibt es nicht bei dieser einen Nacht.

Zusammen mit Elke und Sonja lernt der Leser neben der Umgebung auch die verschiedenen Bewohner des Dorfes kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wie in vielen abgeschiedenen Dörfern, hat jeder Charakter seine eigene Welt, seine eigenen Probleme und muss diese dank des Dorftratsches mit Hilfe des ganzen Dorfes durchleben.

Das Cover fängt das 50er Jahr Flair meiner Meinung nach gut auf und hat mich sofort angesprochen. Auch der Schreibstil ist flüssig und hat mir gut gefallen.

Leider werden in der ersten Hälfte des Buches die Bewohner des Ortes und ihr zusammenleben auf eine Art und Weise vorgestellt, die mir die Orientierung schwer gemacht hat. Es sind viele Leute, jeder mit eigenen Problemen, jeder mit eigenen Ecken und Kanten, allerdings werden diese nicht so hervorgehoben, dass man die Leute klar voneinander trennen kann. Trotz allem kommt die Zeitepoche und das Dorfleben schön rüber auch wenn man nicht mehr genau weiß wer wieso mit wem ein Hühnchen zu rupfen hat.

Erst im Laufe der zweiten Hälfte des Buches nehmen die Charaktere so weit Formen an, das man sie auseinanderhalten kann und es wird möglich ein wenig mit zu rätseln.

Trotz allem ist der Krimi nett zu lesen und entführt den Leser in eine andere Zeit. Der Krimi war für mich eine nette Abendunterhaltung bei der man ein Dorf kennenlernt, allerdings wenig zum lösen des Mordfalles beitragen kann. Eher etwas zum ‚berieseln lassen‘ als zum selber rätseln.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung