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Veröffentlicht am 01.06.2021

Der Irlandkonflikt im 19. Jahrhundert

Der Abstinent
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Inhalt:

Manchester, 1867: James O´Connor ist vor kurzem von der Polizei in Dublin nach Manchester gewechselt. Dort wird nach der Hinrichtung dreier Fenians, irische Unabhängigkeitskämpfern, damit gerechnet, ...

Inhalt:

Manchester, 1867: James O´Connor ist vor kurzem von der Polizei in Dublin nach Manchester gewechselt. Dort wird nach der Hinrichtung dreier Fenians, irische Unabhängigkeitskämpfern, damit gerechnet, dass es zu weiteren Aufständen kommt. James soll die britische Polizei beim Kampf gegen die Fenians unterstützen. Für James ist es die letzte Chance, bei der Polizei bleiben zu können, denn nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes war er dem Alkohol verfallen.
Die Fenians planen die Rache für ihre getöteten Kameraden und bekommen Unterstützung von Stephen Doyle, einem amerikanischen Iren. Schon bald entwickelt sich ein Kampf zwischen James und Doyle, der die beiden in einen Strudel aus Verrat, Schuld und Gewalt zieht.

Meine Meinung:

Der Autor nimmt den Leser mit ins Manchester des 19. Jahrhundert. Die Stadt ist gezeichnet vom Kampf der Fenians um die Unabhängigkeit Irlands von den Briten. Grade ist die Stimmung besonders ausgeheizt, nachdem drei von ihnen hingerichtet wurden, in diese Stimmung kommt die Information, dass die Fenians Unterstützung aus den USA bekommen sollen, was die Nervosität bei der Polizei zusätzlich erhöht.

Es ist eine etwas düstere, gedrückte Stimmung die dieses Buch vermittelt. James ist in einer blöden Situation. Die Polizisten der Polizei von Manchester scheinen ihm nicht so ganz zu vertrauen, denn er ist für sie auch ein Ire. Von den Iren wird er als Kollaborateur mit den Briten angesehen. Ich habe mir lange Zeit Sorgen gemacht, das er als Spitzel von den Fenians ermordet werden könnte.

Der Spannungsbogen bleibt über weiter Teile des Buches sehr hoch und man bekommt einen guten Einblick in den Irlandkonflikt und die Folgen für die Menschen. Etwas überraschend für mich war der Sprung der Handlung in die USA und die Wendung der Handlung ab diesem Zeitpunkt.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und zusammen mit den interessanten Protagonisten entsteht ein fesselnder Roman, der ein sehr spannendes Thema behandelt. Ein Roman, der ein nicht ganz so häufiges Thema behandelt und den Irland Konflikt den Menschen näher bringt. Leider gewinnt diese Thema ja wieder an Aktualität.

Einen klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Rechte der Frauen in den 70ern

Freiflug
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Startseite
Rezension
Rechte der Frauen in den 70er Jahren

Freiflug -
Freiflug
von Christine Drews

Inhalt:



Deutschland in die 70ern: Katharina stammt aus einer konservativen Unternehmerfamilie. Von ...

Startseite
Rezension
Rechte der Frauen in den 70er Jahren

Freiflug -
Freiflug
von Christine Drews

Inhalt:



Deutschland in die 70ern: Katharina stammt aus einer konservativen Unternehmerfamilie. Von ihr wurde erwartet zu heiraten und eine Familie zu gründen, sie hat sich aber für ein Jurastudium entschieden. Jetzt arbeitet sie in einer großen Kanzlei in Köln und hat mit den männlichen Kollegen zu kämpfen, die sie als Kollegin nicht wirklich für voll nehmen. Katharina möchte sich selbständig machen, aber auch die Such nach Kanzleiräumen gestaltet sich für sie als Frau schwer. In dieser Situation bittet sie Rita Maiburg um juristischen Rat. Sie junge Frau hat eine Pilotenlizenz und hat sich bei der Lufthansa beworben. Dort wird ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass Frauen grundsätzlich nicht als Pilotinnen beschäftigt werden. Diese Entscheidung des Unternehmens kann Rita nicht akzeptieren und möchte mit juristischen Mitteln gegen diese Entscheidung vorgehen.

Zusammen mit Katharina beginnt sie ihren Kampf gegen die gesellschaftlichen Widerstände.



Meine Meinung:

Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. Ich hatte nicht gedacht, dass in den 70er Jahren die Frauen mit den hier beschriebenen Problemen zu kämpfen hatten. Frauen, die engentlich nur bis zu Hochzeit arbeiten sollen und dann ihren Job aufgeben sollen, der Mann entscheidet über die Berufstätigkeit der Frau und viele andere Dinge mehr. Rita und Katharina wollen für heutige Frauen ein ganz normales Leben führen, aber in den 70ern war das noch keine Selbstverständlichkeit. Kann man sich heute noch vorstellen, dass es für eine Frau sehr schwer ist, Räumlichkeiten für eine Kanzlei zu mieten, weil die Vermieter davon ausgehen, dass die Frau doch bestimmt eh bald heiratet und Kinder bekommen und dann nicht mehr in ihrem Beruf arbeitet.

Es zeigt sich aber auch, dass sich in der Gesellschafte etwas tut. Katharina hat von ihren Eltern die Pilotenausbildung bezahtl bekommen und ihre Eltern scheinen ein anderes Bild von der Rolle der Frauen zu haben als Ritas Eltern, So kann man am Beispiel dieser Frauen sehen, wie weit die Einstellungen in den Familien auseinander gingen. Mich hat das Buch teilweise richtig wütend gemacht, wenn ich die Beschreibungen des Verhaltens der Männer gelesen habe. Viele Äußerungen sexistischer Art wären heute absolut unvorstellbar und für den Mann sehr peinlich. Damals hat er mit derartigen Äußerungen die Lacher auf seiner Seite.

Dieses Buch führt dem Leser deutlich vor Augen, wie gut es den Frauen heute schon geht, auch wenn da natürlich noch Verbesserungspotential ist. Aber es zeigt deutlich, was die Frauenbewegung in den beinahe 50 Jahren geschafft hat.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und es macht Spaß, dieses Buch zu lesen, Rita und Katharina haben mich als Frauen sehr beeindruckt, stellen sie sich doch in ihrem Kampf gegen die Meinung weiter Teile fer Bevölkerung. Ich bin mir sicher das Frauen, wie diese beiden sehr viel für die Gleichberechtigung der Frauen getan habe.

Dieses Buch ist eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Mord im besetzten Paris

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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Inhalt:

Paris, 14. Juni 1940: Der Tag an dem die deutsche Wehrmacht die französische Hauptstadt besetzt. Am Gare d’Austerlitz werden in einem Eisenbahnwaggon 4 tote Polen gefunden, anscheinend sind sie ...

Inhalt:

Paris, 14. Juni 1940: Der Tag an dem die deutsche Wehrmacht die französische Hauptstadt besetzt. Am Gare d’Austerlitz werden in einem Eisenbahnwaggon 4 tote Polen gefunden, anscheinend sind sie an Kampfgas aus dem 1. Weltkrieg gestorben und alles sieht nach einem gezielten Mord aus. Am gleichen Tag wird die Leiche eines weitern Polen gefunden, der zusammen mit seinem kleinen Tod aus dem Fenster seiner Wohnung in den Tod gesprungen ist.

Der französische Inspecteur Eduard Giral nimmt die Ermittlungen auf, aber auch von deutscher Seite auf mischen sich Wehrmacht, Gestapu und die geheime Feldpolizei in die Ermittlungen ein.

Als dann auch noch Girals Sohn auftaucht, der bei der französischen Armee gekämpft hat und jetzt von eine Verhaftung bedroht ist, kommt eine weiteres Problem auf Giral zu. Sein Sohn versucht Paris zu verlassen, um sich der Armee des freien Frankreichs anzuschliessen.



Meine Meinung:

Dieses Buch hat mit Sicherheit einen ungewöhnlichen Ort der Handlung gewählt und mit einem französischen Ermittler im besetzten Frankreich ist auch der Protagonist ein besonderer Charakter, hat er nicht nur mit den Ermittlungen zu kämpfen sondern auch mit den Besatzern, die ihre eigenen Ziele verfolgen.

Ich habe mich lange Zeit gefragt, ob die Darstellung der ersten Tage der deutschen Besatzung so realistisch ist. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass die Gestapo inoffiziell in Paris war und es diese Todesliste in Polen wirklich gab. Aber diese Fragen wurden zum Ende des Buches beantwortet. In einem Roman ist es mir immer sehr wichtig zu wissen, wie realistisch die Erzählung ist und welcher Teil aus der Fantasie des Erzählers erwachsen ist.

Aufgrund der besonderen Situation hat dieses Buch eine besondere Atmosphäre, die sehr stark von der außergewöhnlichen Situation der Handlung geprägt ist. Bei den Deutschen ist man sich lange nicht sicher, welche in welche Richtung ihre Handlungen gehen und auch Giral scheint sich nicht sicher zu sein, wie er sich verhalten soll. Zumal sein Sohn aktive gegen die Besatzer agiert, während Giral sich seiner Rolle noch nicht so ganze sicher ist.

Die Ermittlungen sind sehr spannend und schnell wird klar, dass hier die Verbrechen der Deutschen in den besetzten Gebieten des Ostens eine wichtige Rolle spielen und damit bekommen Girals Ermittlungen eine neue Brisanz. Insgesamt ist die Handlung sehr abwechslungsreich und das Buch hält immer wieder neue Überraschungen bereit.

Der Schreibstil ist angenehme flüssig und gut zu lesen und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, auch wenn grade die Deutschen etwas klischeehaft waren. Insgesamt ergaben die handelnden Personen aber einen gut Mischung, die den Leser durch einen sehr lesenswerten Krimi führen. Eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Zwei Leben in Deutschland

Lebenssekunden
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Inhalt:

2 Frauen in den 50er Jahren in Deutschland, eine in der DDR, eine in Westdeutschland.
Angelika, die junge Frau, die in Westdeutschland aufwächst, hat Probleme in der Schule. Sie ist 15 Jahr ...


Inhalt:

2 Frauen in den 50er Jahren in Deutschland, eine in der DDR, eine in Westdeutschland.
Angelika, die junge Frau, die in Westdeutschland aufwächst, hat Probleme in der Schule. Sie ist 15 Jahr alt, als sie von der Schule fliegt. Angelika möchte gerne Fotografin werden, doch niemand in Kassel möchte eine Frau ohne Schulabschluss als Auszubildende. Nach langer Suche bekommt sie eine Chance bei einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR geflohen ist.
Christine wächst in der DDR auf. Schon früh wird ihr Talent für das Turnen entdeckt und ihr Talent wird vom Staat gefördert. Sie besucht eine Sportförderinternat unterliegt so komplett er staatlichen Macht, der es nur wichtig ist, dass der Staat bei internationalen Wettbewerben erfolgreich ist. Wie es den Sportlern und ihrer Gesundheit dabei geht, interessiert in der Sportförderung niemanden.
Zwei Frauen, die anscheinend in vollkommen getrennten Welten leben. Beim Bau der Mauer 1961 treffen die beiden aufeinander und entdecken mehr Gemeinsamkeiten, als zu erwarten war.

Meine Meinung:

Es ist sehr interessant anhand dieser beiden Frauen das Leben in den beiden deutschen Staaten kennenzulernen. Angelika, die unter dem konservativen Rollenbild in den jungen Jahren der Bundesrepublik leidet. Ein Schulleiter, der Probleme damit hat, dass seine ehemalige Jungenschule jetzt auch von Mädchen besucht wird und das die Mädchen auch spüren lässt. Dann die klare Vorstellung, das Frauen gewisse Berufe nicht ausüben sollen und ihre eigentliche Rolle ja eh ist, Kinder zu erziehen und den Haushalt zu führen.
Christine hat zwar eigentlich eine privilegierte Rolle in der DDR. Die Sportförderung bekommt die beste Förderung und auch Reisen in den Westen sind möglich. Dafür geben die Mädchen aber auch ihre Freiheit beinahe komplett auf. Als Christine sich in einen Turner aus dem Westen verliebt, wird extremer Druck auf die ausgeübt.
Auch wenn die Autorin hier 2 Lebensläufe beschreibt, die anscheinend für das jeweilige Land beispielhaft sein sollen, schafft sie es doch, die Charaktere sehr menschlich und lebensnah darzustellen. Für den Leser entsteht so ein gutes Bild des Lebens in den beiden Staaten.
Ich habe mich beim Lesen gefragt, wie wohl ein Leser das Buch liest, der im Osten aufgewachsen ist. Warum werden in Büchern häufig Leistungssportler oder andere privilegierte Personen als Hauptdarsteller gewählt? Mir ist bekannt, dass Sportförderung eine wichtig rolle gespielt hat, aber es war auch dort nur eine Minderheit.
Für Frauen im Westen war es in der Zeit sehr schwer, einen eigenen Beruf zu erlernen, der nicht als typische weiblich ansehen wurde. Insofern ist Angelika eine interessante Protagonistin, die erfolgreich versucht, die gesellschaftlichen Grenzen zu erweitern.
Die Handlung ist von Anfang bis zu Ende hin sehr spannend und hält immer wieder einige Überraschungen bereit bis hin zu Finale am Tag des Mauerbaus.
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Sehr angenehm geschrieben, gut zu lesen und es enthält ein gutes Stück deutsche Zeitgeschichte.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Eine Familiengeschichten in Zeiten der französischen Religionskriege

Die Stadt der Tränen
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Inhalt:

Juni 1572. Die Zeit verbitterter Religionskriege in Frankreich. Minou Reydon und ihre Familie erhalten eine Einladung zur Hochzeit, die Hoffnung auf Frieden bringen soll. Der Hugenottenkönig Heinrich ...

Inhalt:

Juni 1572. Die Zeit verbitterter Religionskriege in Frankreich. Minou Reydon und ihre Familie erhalten eine Einladung zur Hochzeit, die Hoffnung auf Frieden bringen soll. Der Hugenottenkönig Heinrich von Navarra heiratet die Katholikin Margarete von Valois.
Zusammen mit ihrer Familie macht sich Minou auf die Reise in die Hauptstadt. Ihr ist aber nicht bewußt, dass auch ihr Gegner Vidal in der Stadt sein wird.
Als es kurz nach der Hochzeit zu Unruhen und blutigen Kämpfen kommt, gerät auch Minous Familie zwischen die Fronten und durch einen unglücklichen Zufall wird Minous Familien auseinander gerissen.

Meine Meinung:

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in eine Zeit, die von Kämpfen aus religiösen Gründen überschattet wird. Minou steht mit ihrer Familie aus der Seite der Protestanten. Leider wird sie nicht nur durch die allgemeinen Feindseligkeiten bedroht, sondern auch ein alter Feind stellt eine große Gefahr für sie dar.
Besonders hilfreich für den Einstieg in die Zeit war die Einleitung zu Beginn des Buches. Man konnte sich so sehr gut in die Zeit hineinfinden und bekam eine Orientierung über die Ereignisse der Zeit. Da wir in diesem Buch doch auf recht viele Personen treffen, war auch das Personenregister sehr hilfreiche.
Minou lernen wir als starke Frau kennen, die mir schnell sympathisch war und mit ihr als Protagonistin erleben wir als Leser ein sehr spannende Geschichte. Sehr ans Herz gewachsen ist mir auch ihre Tochter Marta, die mit ihrer neugierigen, vorwitzigen Art noch eine dramatische Rolle in diesem Buch spielen wird.
So schafft es die Autorin eine spannende Familiengeschichte mit den interessanten geschichtlichen Ereignissen zu einer fesselnden Geschichte zu verweben.
Sie Autorin schafft mit ihrem bildhaften Schreibstil eine buntes Portrait der Zeit und eine fesselnde Geschichte, die den Leser absolut gefangen nimmt.
Eine absolute Leseempfehlung für Fans historischer Romane.

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