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Veröffentlicht am 12.06.2021

Eine herrlich ironische Krimikomödie mit Wortwitz und Charme.

Lasst uns schweigen wie ein Grab
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Jugendbücher findet ihr bei mir nicht sehr oft, aber im Moment habe ich so einige hier bei mir liegen. Durch die liebe Aleshanee bin ich auf "Lasst uns schweigen wie ein Grab" von Julie Berry aufmerksam ...

Jugendbücher findet ihr bei mir nicht sehr oft, aber im Moment habe ich so einige hier bei mir liegen. Durch die liebe Aleshanee bin ich auf "Lasst uns schweigen wie ein Grab" von Julie Berry aufmerksam geworden. Als ich es in unserer Bücherei entdeckt habe, musste es gleich mit und ich kann sagen, dass ich mich wirklich köstlich unterhalten habe.

Der Jugendkrimi spielt 1890 im St. Etheldra Mädcheninternat bei London. Während die sieben Mädchen bei Bohnen und Brot am Tisch sitzen, futtert die Direktorin Constance Plankett gemeinsam mit ihrem Bruder Aldous Godding köstliches Kalbfleisch. Doch der Genuss währt nicht lange, denn plötzlich fallen beide hintereinander tot vom Stuhl. Die Mädchen wissen sich zu helfen und verschweigen den Tod von Mrs. Plankett, denn sie befürchten nach Hause geschickt zu werden, was keine von ihnen möchte. Und so schaufeln sie ein Grab im Garten und versuchen ohne Kontrolle eines Erwachsenen weiter im Internat zu bleiben....

Schon der Beginn der Geschichte ist skurill und voller schwarzem Humor. Die Fassade, dass Mrs. Plankett noch lebt, soll aufrecht erhalten bleiben. Der Kreativität der Mädchen, die alle zwischen 12 und 17 Jahren alt sind, sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Beinamen, die jedes der Mädchen von der Autorin erhält, klärt sofort über ihre Fähigkeiten oder ihr Aussehen auf. Das sind:
Roberta "Liebenswert", Mary Jane "Ungeniert", Martha "Einfältig", Alice "Robust", Kitty "Schlau", Louise "Pockennarbig" und Elinor "Düster".
Diese Namenszusätze werden auch auch immer verwendet und so hat man als Leser immer ein Bild vor Augen, wer wer ist. Das ist vorallem am Anfang sehr hilfreich.

Schon von Beginn an habe ich mich köstlich unterhalten, denn schon sehr bald treten die ersten Schwierigkeiten auf. Just am Todestag wollte Constance Plankett ihrem Bruder zum Geburtstag überraschen und hat einige Freunde eingeladen. Wie die Mädchen sich aus dieser verfahrenen Situation herausmanövrieren ist einfach nur witzig. Weitere unlösbare Situationen folgen natürlich bald darauf. Oftmals wird es sehr skurill und obwohl ich das sonst nicht mag, hat es mir hier total gefallen. Zusätzlich müssen die Mädchen herausfinden, wer hinter den Giftmorden an ihrer Direktorin steckt. Der Verdacht, eine von ihnen könnte die Täterin sein, macht den Mädchen zusätzlich zu schaffen. Noch gefährlicher erscheint es jedoch, dass der Mörder noch herumläuft und einen weiteren Anschlag planen könnte. Für mich war es bald ersichtlich wer hinter den Morden steckte, aber es ist ja auch ein Jugendbuch und kein Erwachsenenkrimi. Außerdem konnte mich die Autorin trotzallem mit einigen Wendungen überraschen.
Die Geschichte ist eigenwillig und glänzt vorallem durch ihren schwarzen Humor und den Charakteren. In der Mitte wird es ruhiger und der Spannungsbogen sinkt.

Die Autorin hat ihre schwarze Krimikomödie im Viktorianischen Zeitalter angesiedelt. Die Figuren sind authentisch und glaubhaft und die Mädchen zeigen, dass sie sich mit dem Rollenbild der Frau zu dieser Zeit nicht wirklich identifizieren können. Die Charaktere sind jedoch sehr verschieden, wie auch ihre Beinamen erklären. Gemeinsam mit den tollen Figuren, etwas Ironie und Sarkastik ist diese Krimikomödie für junge Leser ein richtiges "Schmankerl". Ich hab's genossen und empfehle den Roman, der schon etwas älter ist, gerne weiter.


Fazit:
Eine herrlich ironische Krimikomödie mit Wortwitz und Charme. Eine Geschichte für Jugendliche und auch ältere Semester, die mit schwarzem Humor punktet und welche ich sehr gerne gelesen habe. Ich empfehle dieses unterhaltsame Buch gerne weiter!

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Spannende Zeitreise ins Wien der Sechziger Jahre

Leopoldstadt
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Ich liebe historische Romane, die in Wien spielen. Diesmal bin ich aber etwas später in unserer Hauptstadt und zwar in meinem Geburtstsjahr 1966. Es ist dies der zweite Fall von Chefinspektor Wilhelm Fodor ...

Ich liebe historische Romane, die in Wien spielen. Diesmal bin ich aber etwas später in unserer Hauptstadt und zwar in meinem Geburtstsjahr 1966. Es ist dies der zweite Fall von Chefinspektor Wilhelm Fodor - für mich allerdings das erste Buch von Sabina Naber.

Bereits auf den ersten Seiten ist man mitten im Geschehen. Wien stöhnt unter der Hitze und Chefinspektor Wilhelm Fodor entspannt sich gerade bei einem Picknick, als er an seinem freien Tag zu einem Mordfall gerufen wird. Am Donaukanal wird die Leiche eines Schwarzafrikaners gefunden. An den Füßen hat er die Stiefel eines GI Soldaten, doch die US-Botschaft will den Toten nicht kennen. Das Ende der Besatzungszeit ist gerade mal elf Jahre her und Wilhelm Fodor und sein Team laufen bei ihren Ermittlungen gegen Wände. Was war das Motiv? Ein Mord wegen der Hautfarbe des Mannes? Obwohl der Krieg seit 20 Jahren beendet ist, gibt es noch jede Menge nationalsozialistisches Gedankengut. Oder gab es Streit zwischen ehemaligen Soldaten? Was wollte der unbekannte Tote im Hotel Valerie kurz vor seinem Tode? Fragen über Fragen....

Mit herrlichen Dialogen im Wiener Dialekt begleiten wir Wilhelm Fodor und seine Assistenten Fischer und Lukaschek durch die Bundeshauptstadt. Dabei werden zu dieser Zeit noch Worte wie "Neger" in den Mund genommen. Sabina Naber hat im Nachwort darauf hingewiesen, dass sie die damals allgemein gebräuchlichen Wörter verwendet hat, obwohl sie heute starke negative Emotionen auslösen. Damals war das Wort mit dem N allerdings nicht abwertend gemeint...da gab es ganz andere Wörter dafür. Nur als Warnung für all diejeningen, die sich darüber aufregen und auch über die Antwort, die auch immer gebe: Bei einem historischen Roman sollte der Inhalt authentisch sein und zur damaligen Zeit passen. Das heißt nicht, dass ich rassistisch oder sonst etwas bin...nur so als Anmerkung!
Weiter zum Inhalt des spannenden Krimis bei dem die Ermittler lange Zeit keine Spur finden können und wichtige Zeugen plötzlich verschwunden sind. Die Identität des Toten ist hingegen rasch geklärt und gibt einen kleinen Hinweis auf weitere Spuren, die Chefinspektor Fodor nachgehen kann. Doch bald hat er das Gefühl selbst observiert zu werden. Wem gehört der schwarze Mercedes, der immer wieder in seiner Nähe auftaucht?

Sabina Naber hat die Atmosphäre von Wien und der Leopoldstadt in den 1960iger Jahren perfekt eingefangen. Die Stadt ist im Umschwung, die Menschen hoffen auf eine bessere Zeit. Historische und zeitgeschichtliche Themen wie die Südtirol-Frage oder den Krieg in Spanien sind ebenso präsent, wie die wieder aufkommenden Seilschaften der Nazis.
Der Wiener Dialekt ist großes Stilmittel und vielleicht für Nicht-Österreicher manchmal schwierig zu verstehen. Bei uns in der Leserunde hatte jedoch niemand Schwierigkeiten. Die Autorin hat den Kontext in den folgenden Sätzen außerdem wiederholt. Lokalkolorit steht neben dem spannenden Fall an erster Stelle.

Auch die Charaktere sind facettenreich und authentisch. Sie haben Ecken und Kanten. Wilhelm Fodor hat einige Geheimnisse, die seine Vergangenheit betreffen, hat aber sein Team im Griff. Fischer hat Nazi-Gedankengut in sich. Er wurde in der Kindheit von der Hitlerjugend geprägt. Auf der anderen Seite zeigt er viel Empathie gegenüber Schwächeren und sozial benachteiligten Menschen. Er ist ein Zerissener, meinte die Autorin und beschreibt ihn damit perfekt. Luschenko ist eher der gemütliche Typ, der meistens ans Essen denkt. Dabei hat er aber oftmals geniale Einfälle.

Die Mordfälle werden logisch aufgeklärt, jedoch bleibt ein kleines Geheimnis offen. Die Autorin hat hervorragend recherchiert und die Leser ins Herz von Wien blicken lassen.

Fazit:
Eine spannende Zeitreise ins Wien der Sechziger Jahre mit viel Lokalkolorit und historischen Einschüben. Fesselnd erzählt und mit facettenreichen Ermittlern hat die Autorin einen packenden Krimi geschrieben! Ich freue mich schon auf einen Nachfolgeband =)

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Schicksal oder doch nicht?

Die Liebe des Schicksalsschreibers
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Vor 1 1/2 Jahren habe ich mein erstes Buch "Der Fjord schweigt" von Gabriele Popma gelesen, das mir sehr gut gefallen und volle 5 Sterne von mir bekommen hat. Umso mehr freute ich mich, dass ich den neuen ...

Vor 1 1/2 Jahren habe ich mein erstes Buch "Der Fjord schweigt" von Gabriele Popma gelesen, das mir sehr gut gefallen und volle 5 Sterne von mir bekommen hat. Umso mehr freute ich mich, dass ich den neuen Roman der Autorin bei der Leserunde auf Lovelybooks auch wieder mitlesen durfte.
"Die Liebe des Schicksalsschreibers" ist jedoch etwas völlig anderes und eine Geschichte, wie ich sie noch nie gelesen habe. Da ich keine Fantasy lese, habe ich es nicht wirklich so mit Engel und war umso überraschter, dass der titelgebende Schicksalschreiber nichts anderes als eine Art dieses Himmelswesen ist, das im Körper eines Unfallopfers auf die Erde kommt. Dieser möchte nicht mehr die Schicksale der Menschen in Kriegsgebieten schreiben und täglich der furchtbaren Aufgabe nachgehen selbst Kinder in den Tod zu schicken. Er erhält die einmalige Chance anderswertig eingesetzt zu werden und das Leben auf Erden kennenzulernen.

Das hörte sich für mich nun nicht wirklich nach meiner "normalen" Lektüre an und ich muss zugeben ich war skeptisch, obwohl ich den tollen Schreibstil der Autorin bereits kannte. Es handelt sich hier auch nicht um einen humoristischen Roman, sondern um eine wirklich einzigartige Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Der Schicksalsschreiber schlüpft, wie bereits oben erwähnt, in den Körper von Jonas Kronberg, der eben vor einem Klein LKW gestoßen wurde und stirbt. Sein Problem ist jedoch, dass er über die Person, die er nun verkörpern soll keinerlei Informationen hat. Mit einer vorgetäuschten Amnesie, verursacht durch den Unfall, versucht er sich aus dem Geschäftsleben auszuklammern. Doch schon bald erkennt er, dass dieser Jonas Kronberg kein netter Zeitgenosse war. Dieser leitete gemeinsam mit seinem skupellosen Onkel ein erfolgreiches Reisebusunternehmen in Köln. Den "neuen" Jonas fällt es schwer sich im Leben dieses Mannes einzuleben. Vorallem seine Kaltherzigkeit ist ihm fremd. Er versucht sich ein paar Tage in der Nähe von Augsburg eine Auszeit zu nehmen, um über seine Situation nachzudenken und einige Dinge zu ändern. In Augsburg trifft er auf Tina und Luise, die auf einem Bauernhof leben und ihm Quartier anbieten. Dort wartet eine Überraschung auf ihn.......

Eigentlich ist der Roman nicht wirklich ein Buch zu dem ich gegriffen hätte und trotzdem hat mich die Geschichte fasziniert. Der wunderschöne Schreibstil der Autorin hat mich wieder zu 100% abgeholt. Man lebt und fühlt mit den Figuren mit und hat das Gefühl selbst mitten im Geschehen als Beobachter zu stehen. Die Schicksale von Tina und ihrer kranken Tochter Hannah, sowie von Liane, die um ihren verstorbenen Mann trauert, gehen ans Herz. Aber es gibt auch etwas zu schmunzeln, wenn der Schicksalsschreiber hilft, wo er eigentlich nicht dürfte und bald darauf einen Rüffel von oben bekommt. Auch die Schauplätze sind sehr bildhaft beschrieben.
Cirka ab der Hälfte des Romans gibt es auch einige Rückblenden in die Vergangenheit. Was es damit auf sich hat, möchte ich allerdings nicht verraten. Diese Abschnitte haben mich aber sehr berührt und mir wirklich gut gefallen.
Nach dem Beenden des Buches denkt man selbst über das Schicksal und das Leben nach. Obwohl das Cover und der Titel eher einen leichten Roman suggerieren hat diese Geschichte neben den fantastischen Elementen Tiefgang.

Fazit:
Ein etwas anderer - ein magischer - Roman, der mich sehr berührt hat und der durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin punktet. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und einen Aufruf auch Selfpublisher mehr zu unterstützen, die oftmals wirklich großartige Romane schreiben und neben den großen Verlagstiteln untergehen!

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Kein 08/15 Spannungsroman

Die Farbe des Vergessens
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Julia Senninger ist Präparatorin in der Gerichtsmedizin und erlebt den Schock ihres Lebens, als sie bei einer Leichensektion vor Studenten plötzlich in ihr eigenes, jedoch jüngeres Gesicht blickt. Nur ...

Julia Senninger ist Präparatorin in der Gerichtsmedizin und erlebt den Schock ihres Lebens, als sie bei einer Leichensektion vor Studenten plötzlich in ihr eigenes, jedoch jüngeres Gesicht blickt. Nur mit Mühe kann sie die Obduktion zu Ende bringen und gerät in einem Strudel von Emotionen. Vor achzehn Jahren hat sie ein Kind zur Welt gebracht und dieses im Drogenrausch auf einer Toilette liegen gelassen. Als sie kurz darauf zurückkehrt, ist das Baby verschwunden. Ist die Tote auf dem Sektionstisch ihre Tochter?

Der Beginn von "Die Farbe des Vergessens" hat es in sich und erinnert eher an einem Thriller, als an einem Spannungsroman. Ich würde die Geschichte auch eher in die Richtung des psychologischen Thrillers einordnen, auch wenn in der Mitte die Thrilleraspekte weniger werden und erst am Ende wieder aufkommen.

Der Aufbau des Spannungsromans erscheint zunächst etwas strukturlos. Die Zeitebenen verschwimmen, auch wenn diese als Tage und Jahre am Kapitelanfang angegeben werden. Dieses konturlose scheint jedoch gezielt so eingesetzt worden zu sein, denn wir befinden uns viele Zeit in Julis Kopf. Seit dem Tod ihrer Eltern geriet ihr Leben in eine Abwärtsspirale. Ihre Erinnerungen erscheinen ebenso wirr, wie die beschriebenen Erinnerungsfetzen. Damit muss man sich als Leser erst zurechtfinden, denn mit den zeitlich verschiedenen Rückblicken in die Vergangenheit verliert man leicht den Überblick. Gleichzeitig erhöht sich jedoch die Spannung und man beginnt selbst zu überlegen, was die Wahrheit sein könnte und was sich als falsche Erinnerungen in Julis Kopf eingenistet hat. Das hört sich jetzt vielleicht kompliziert an, ist es aber nicht wirklich, denn die Geschichte hat mich von Beginn an gefangen genommen und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Die Gedanken und Gefühle der Protagonistin sind wanhnsinnig greifbar und bildhaft dargestellt. Die Autorin hat diese gekonnt vermittelt. Raffiniert vermischt sie dabei Wahn und Realität. Menschliche Abgründe werden aufgezeigt und enthüllen am Ende Unglaubliches. Über der ganzen Geschichte liegt eine erdrückende und schwere Stimmung, die jedoch beim Lesen nicht runterzieht.
Es gibt zahlreiche Wendungen und Überraschungen. Auch die Figuren sind individuell und
Kinder- und Jugendfreund Ömer Tak spielt für Juli dabei eine ganz besondere Rolle und bringt etwas türkischen Charme in die Geschichte. Zum Ende hin zieht das Tempo noch an und endet in einem furiosen Finale.

Kein 08/15 Spannungsroman/Thriller, sondern endlich wieder eine neue Idee, die mich begeistern konnte. Wegen den doch oftmals verwirrenden Gedankengängen und Zeitverschiebungen, sowie klitzekleinen Längen nach dem fulminaten Auftakt, reicht es nicht ganz für fünf Sterne, sondern für 4 1/2. Auf Plattformen, wo keine halbe Sterne möglich sind, runde ich hingegen gerne auf.

Fazit:
Ein ungewöhnlicher Roman, der mehr einem Thriller gleicht und sich komplett von anderen Büchern abhebt, die ich bisher in diesem Genre gelesen habe. Großartig! Es geht also doch und man kann noch neue innovative Ideen im Thriller/Spannungsroman Genre erleben. Nach "Finsterdorf" ist dies ein weiteres Buch, das mich in seiner Art überraschen konnte. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Jeder Mensch ist kreativ

Kreativität
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Melanie Raabe, bekannte Thrillerautorin, die man auch in meinem Bücherregal findet, hat sich dem Thema "Kreativität" angenmmen und hat ein sehr inspirierendes Sachbuch geschrieben, das ich gerne weiterempfehle.

Was ...

Melanie Raabe, bekannte Thrillerautorin, die man auch in meinem Bücherregal findet, hat sich dem Thema "Kreativität" angenmmen und hat ein sehr inspirierendes Sachbuch geschrieben, das ich gerne weiterempfehle.

Was ist Kreativität? Das fragte mich auch schon der eine oder andere Interviepartner beim Vorstellungsgespräch, nachdem ich "Ich bin kreativ" als eine meiner Eigenschaften angegeben hatte. Tja, gar nicht so einfach diese Frage zu beantworten und ich denke in Zukunft lasse ich diese Angabe lieber doch weg....
Melanie Raabe sagt: Kreativität hat viele Formen. In sieben Kapitel widmet sich die Autorin dem Thema und erklärt gleich zu Beginn: Wir sind ALLE kreativ. Und damit hat sie volkommen recht. Denn jeder Mensch hat Bereiche, die er liebt und für die er sich interessiert. Egal ob musizieren, kochen, basteln, schreiben...auch jene Menschen, die denken sie seien unkreativ, können im wahren Leben ihre Kreativität zeigen. Das erschließt sich vorallem sehr schnell in einer Situation, wo man an sein Limit kommt und nicht weiter weiß. Man sucht nach Lösungen und wird kreativ. Jeder von uns kennt doch mindestens eine Situation, in der wir nicht weiter wussten und wir versuchten das Beste daraus zu machen. Die momentane Situation mit der Pandemie zeigt doch ebenso, wie sich das Leben plötzlich verändern kann und wir uns umstellen müssen - neue Ziele verfolgen oder etwas Neues auszuprobieren. Auch hier ist Kreativität gefragt.

Auch die Autorin hat lange ihren eigenen Weg gesucht, wie sie am Besten ihre Ideen umsetzen kann. Was tun, wenn man immer öfters gegen den Inneren Schweinhund ankämpfen muss? Man ist nicht jeden Tag gleich produktiv ist und ganz besonders innovative Ideen hat man sowieso nur selten. Das Verbannen der Sozialen Medien für eine bestimmte Zeitspanne und Routine hat Melanie Raabe dabei sehr geholfen.

Man braucht Beharrlichkeit, aber auch Mut, um neue Dinge zu beginnen, die man schon immer machen wollte. Meistens hört man dann doch immer dieselben Sätze wie "Mir fehlt die Zeit dazu" oder "Ich muss mich erst darauf vorbereiten und Dinge anschaffen". Meistens bleibt es danach bei diesem Gedanken und man setzt seine Ideen nicht um. Vorallem sollte man nicht gleich aufgeben. Jeder von uns scheitert im Leben - der eine öfter, der andere manchmal - doch aus diesem Scheitern können wir lernen und neu beginnen. Wie liest man heute des öfteren auf Karten? "Austehen und Krone richten".... dieses Motto sollten wir uns auch auf die Stirn schreiben.

Melanie Raabe erzählt erfrischend anderes und gibt authentische Beispiele direkt aus ihrem eigenen Leben. Sie bringt das Thema leicht verständlich rüber. Ihre Gedanken und Ideen lesen sich kaum wie ein Sachbuch und doch wird man wunderbar inspiriert. Die witzigen und liebevollen Illustrationen von Inge Hagen lockern das Ganze noch mehr auf und geben dem eigentlichen Sachbuch einen lebendigen Charakter. Ein toller Motivationsschub für alle, die sich noch unsicher sind, ob sie sich endlich den Schubs geben wollen, um etwas Neues zu beginnen oder ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Fazit:
Ein sehr innovatives Sachbuch - erfrischend und leicht verständlich erzählt. Die liebevollen Illustrationen lockern das Ganze noch auf. Am Ende kann sich jeder Leser einiges davon mitnehmen.

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