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Veröffentlicht am 03.06.2021

Die Erben von Seydell

Die Erben von Seydell - Das Gestüt
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"Die Erben von Seydell" ist eine Familiensaga, die die Geschichte dreier Generationen abbildet. Sie beginnt 1947 mit Elisabeth Clarkwell, die ein Gestüt in der Lüneburger Heide erbt. An dieses zu gelangen, ...

"Die Erben von Seydell" ist eine Familiensaga, die die Geschichte dreier Generationen abbildet. Sie beginnt 1947 mit Elisabeth Clarkwell, die ein Gestüt in der Lüneburger Heide erbt. An dieses zu gelangen, gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet, zumal Elisabeth auf das Geld für einen Verkauf angewiesen ist. Abwechselnd wird nun die Geschichte Elisabeths und die von Luise, Alexander und Ludwig erzählt, die Ende des 19. Jahrhunderts jenes Gestüt in Deutschland führen. Deren Entwicklungen und die der nachfolgenden Generation in Deutschland sowie im spanischen Navarra werden schließlich verfolgt. Dabei spielen Zwistigkeiten zwischen den Protagonisten und Geheimnisse einzelner Figuren eine wichtige Rolle beim Fortgang der Handlung. Besonders die Erzählungen aus dem 19. Jahrhundert sind spannend und plastisch beschrieben. Lediglich einzelne Entscheidungen der Figuren erscheinen aus der heutigen Sicht fragwürdig, für die damalige Gesellschaft jedoch nachvollziehbarer. Der Roman liest sich schnell und macht neugierig auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Die Spur des Schweigens

Die Spur des Schweigens
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Der Roman handelt von der MeeToo-Debatte, von der nicht nur die Protagonistin genervt ist. Entgegen ihrer Vorbehalte zeigt sich jedoch, dass dieses Thema durchaus sehr ernst genommen werden muss. Im Zuge ...

Der Roman handelt von der MeeToo-Debatte, von der nicht nur die Protagonistin genervt ist. Entgegen ihrer Vorbehalte zeigt sich jedoch, dass dieses Thema durchaus sehr ernst genommen werden muss. Im Zuge ihrer journalistischen Tätigkeit ermittelt Julia über sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch an einem wissenschaftlichen Institut, an welchem ihr vor Jahren verschollener Bruder gearbeitet hat. Die Fäden ihrer Ermittlung über die Missbrauchsfälle laufen mit denen der Geschichte ihres Bruders zusammen, weshalb Julia immer mehr selbst in das Geschehen involviert wird. Insgesamt ein spannender Plot, der sich gut lesen lässt. Die Autorin schreibt klar und nachvollziehbar. Die Dialoge sind meist recht amüsant. Kritik lässt sich jedoch am Ausgang der Geschichte üben, da das Ganze trotz schwieriger Umstände für einige Beteiligte zu sehr nach Friede, Freude, Eierkuchen - Happy-End klingt. SPOILER: Die Tatsache, dass Julia mit dem verdächtigen Dozenten ins Bett geht, scheint sehr naiv und wird auch nur sehr kurz erzählt. Umso mehr verwundert es, dass Julia Preise für ihre journalistische Arbeit erhält, obwohl sie sich in dieser Hinsicht (für die Öffentlichkeit deutlich sichtbar) äußerst unprofessionell verhalten hat.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Wichtiges Thema

Diese Schuld ist nicht meine
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Dieses Buch ist sehr persönlich, denn es gewährt uns viele Einblicke in das Privatleben des Autors Ulrich Kohler. Die Idee hinter dem Buch hat mich sofort angesprochen, denn wer kennt sie nicht, die unbewusste ...

Dieses Buch ist sehr persönlich, denn es gewährt uns viele Einblicke in das Privatleben des Autors Ulrich Kohler. Die Idee hinter dem Buch hat mich sofort angesprochen, denn wer kennt sie nicht, die unbewusste Schuld, die wir ständig auf uns nehmen. Kohler leitet uns ausführlich zu dem Thema hin, indem er erklärt, was unbewusste Schuld alles sein kann, wie sie entsteht, wie sie sich äußern kann und schließlich, wie man sie lösen kann. Dafür hat er eine bestimmte Technik entwickelt, die er hier präsentiert. Diese Ansätze finde ich alle sehr interessant und besonders die Einblicke in die Praxis sind hilfreich. Mein großer Kritikpunkt ist allerdings, dass ich weite Teile des Buches als sehr redundant empfinde. Meist wird ein Phänomen über zwei bis drei Beispiele erklärt, das ich allerdings schon zu Beginn verstanden habe. Im Verlauf des Buches wird dieses dann wiederholt aufgegriffen und teilweise nochmals erklärt. In meinen Augen könnte man hier sehr viel kürzen, was mir mehr Lesefreude gebracht hätte. Wenn sich jemand wirklich noch nie mit psychischen Themen oder der Psyche allgemein beschäftigt hat, dann ist die ausführliche Darstellung wohl hilfreich, für jemanden, der sich ein wenig auskennt, ist das Buch einfach stellenweise langweilig. Die Botschaft des Buches finde ich sehr wichtig und auch richtig und man kann hier sicher Tipps mitnehmen.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Ein fabelhaft illustriertes Buch mit zu viel Tragik

Erinnerungen des Waldes
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Archibald Fuchs führt seine Buchhandlung im Wald, als eines Tages sein Freund Ferdinand Maulwurf dringend ein Buch benötigt, das er bereits verkauft hat. Es handelt sich um Ferdinands Biografie, denn dieser ...

Archibald Fuchs führt seine Buchhandlung im Wald, als eines Tages sein Freund Ferdinand Maulwurf dringend ein Buch benötigt, das er bereits verkauft hat. Es handelt sich um Ferdinands Biografie, denn dieser verliert langsam sein Gedächtnis. Zusammen machen sich die beiden auf den Weg zu Plätzen der Erinnerung, um das Verschwinden seiner Frau aufzuklären. Doch Ferdinand vergisst immer mehr und das Ganze gestaltet sich zunehmend als schwieriger. Auf ihrer Reise begegnen sie vielen verschiedenen lieben Tieren, die die Geschichte noch reicher machen. Das Buch ist vom Verlag ab 8 Jahren empfohlen, ich würde hier höher ansetzen. Das Buch verhandelt definitiv schwierige Themen wie Demenz oder Verluste, auch wenn diese kindgerecht aufgearbeitet werden, ist die Fülle der schlimmen Erlebnisse doch groß. Im Roman werden viele Handlungsstränge und kleinere Einschübe eingebaut, die einen roten Faden manchmal missen lassen. Dabei ist die Sprache sehr poetisch und schön zu lesen, einige spezifischere Wörter könnten Kindern allerdings auf Dauer das Lesen etwas schwer machen. Die sprachlichen Umschreibungen der Situationen, beispielsweise der Demenz, sind sehr gut getroffen. Den Witz des Buches muss ich positiv hervorheben und auch die Illustrationen sind wirklich besonders und bebildern das Buch sehr passend. Ein echter Hingucker, der mich inhaltlich leider nicht von sich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Spannend und geheimnisvoll

Die Nebel von Walhalla (Bd. 1)
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Alessa und ihre Cousine kommen auf einen neuen Reiterhof und fühlen sich dort sofort wohl. Dazu tragen auch die beiden Pferde bei, die sie aussuchen. Alessa ist oft sehr ängstlich und ihr Pferd Courage ...

Alessa und ihre Cousine kommen auf einen neuen Reiterhof und fühlen sich dort sofort wohl. Dazu tragen auch die beiden Pferde bei, die sie aussuchen. Alessa ist oft sehr ängstlich und ihr Pferd Courage das genaue Gegenteil, weshalb sie sich wunderbar ergänzen. Auf einmal erfahren die beiden Mädels, dass sie zusammen mit der gleichaltrigen Feeja und der Besitzerin des Reiterhofes Hilde dem Team Valkyrie angehören werden, denn die Pferde sind mit alten nordischen Sagen verbunden. Eine finstere und unheilvolle Gefahr lauert im Wald. Das ist eine Aufgabe für Team Valkyrie! Das Cover des Buches ist wunderschön und mit den goldenen Applikationen toll anzusehen.
Der Schreibstil und die Idee hinter der Geschichte überzeugen. Leider ist der gesamte Fantasyaspekt am Anfang zu wenig im Text markiert, sodass einige Stellen auf mich unmotiviert gewirkt haben. So auch die erste Begegnung mit Luca, die sofort dazu führt, dass Alessa ihn heimlich anhimmelt. Nach den ersten hundert Seiten wirkt das Buch dann erstmals rund, hinzu kommt ein gelungener Spannungsbogen sowie eine Portion Grusel.
Die Charaktere der Protagonisten sind authentisch beschrieben, vor allem die von ihnen ungeliebten Eigenschaften sind gut herausgearbeitet.
Band 1 einer Reihe für Kinder ab 10 Jahren, die noch einiges an Spannung verspricht, plotmäßig leider im ersten Drittel etwas schwächelt.

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