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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ist Fremdgehen okay?

Die Frau im Park
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Was mir von Anfang an an dem Szenario etwas missfiel war, dass es in meinen Augen völlig unrealistisch war. Eine 5-Jährige im Rollstuhl mit ganz vielen Freunden umringt, zieht problemlos mit 20 aus - mit ...

Was mir von Anfang an an dem Szenario etwas missfiel war, dass es in meinen Augen völlig unrealistisch war. Eine 5-Jährige im Rollstuhl mit ganz vielen Freunden umringt, zieht problemlos mit 20 aus - mit einem Freund in eine WG - ans andere Ende des Landes. Es wurde hier gar nicht wirklich tief in die Probleme von Rollstuhlfahrern eingegangen. Die meisten sind auf Hilfe anderer angewiesen, sind traurig, und und und. All das wurde kein bisschen erwähnt.

Nun ja, der Fokus lag aber auf Eva, die jetzt nach dem Auszug plötzlich nichts mehr zu tun hat, da sie ihre Karriere als Schauspielerin für ihr Kind aufgegeben hatte. Sie ist Ende 40 und ihre Ehe läuft nicht mehr. Ben ist Sportlehrer, Anfang 40 und frisch getrennt von seiner Freundin. Dass er sich in eine Frau verliebt, die den ganzen Tag sinnlos im Park rumhängt, schien mir erneut recht unrealistisch. Er will sicher noch einiges erleben, ein Kind haben, während sie all das schon hinter sich hat... In meinen Augen passten sie nicht zusammen. Aber nun gut.

Das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit der Frage: Ist es in Ordnung fremdzugehen, wenn man sich sicher ist, dass der Partner auch fremdgeht? - Ich persönlich kann mit Heimlichkeiten nichts anfangen. Ich bin ein absolut direkter Mensch, der offen redet und die Karten auf den Tisch legt. Das vermeidet meist Probleme. Das kindische Verhalten war einfach für eine reife Frau unangebracht.

Ein weiterer Kritikpunkt: Einfach jeder, der beschrieben wurde, war "unglaublich attraktiv". Wenn ein Kind gerade eine Operation überstanden hat, sollte der erste Gedanke der Mutter nicht sein, wie heiß der Chirurg ist...

Positiv: In dem Roman dreht es sich wirklich oft ums Essen. Daher habe ich immer wieder Hunger bekommen, gesnackt und sicher 2 Kilo zugelegt.

Fazit: Empfehlenswert für 50-Jährige, die sich trennen und einen Neuanfang wagen wollen.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Ein Tick zu düster

Alle Farben des Regens
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"Alle Farben des Regens" ist der neue Roman von Jessica Winter.

Nachdem ich ganz begeistert von "Das Gewicht von Seifenblasen" war, schnappte ich natürlich auch bei diesem zu.

Bei diesem hier handelt ...

"Alle Farben des Regens" ist der neue Roman von Jessica Winter.

Nachdem ich ganz begeistert von "Das Gewicht von Seifenblasen" war, schnappte ich natürlich auch bei diesem zu.

Bei diesem hier handelt es sich nicht um ein chronologisch aufgebautes Buch. Es gibt immer wieder Kapiteleinschübe, in denen die Vergangenheit näher gebracht wird, sodass man sich wirklich gut in die Charaktere Kase und Ari hineinversetzen kann, die sich seit ihrer schwierigen Kindheit kennen und damals beste Freunde waren.

Dieser Roman ist jedoch im Gegensatz zum Vorgänger etwas arg düster für meinen Geschmack. Daher: Warnung an alle, die keine glückliche Kindheit hatten, sollten vielleicht die Finger von diesem Buch lassen.

Am Anfang waren mir ein paar Szenen zu kindisch angehaucht, die Spaß suggerieren sollten. (Schneeballschlacht als Erwachsene vor einer Schule als Lehrerin mit einem Vater einer Schülerin...)

Mein größter Kritikpunkt ist, dass die Protagonistin etwas getan, was bei mir wirklich gar nicht gehen würde und sie in meinen Augen nach einem Akt von häuslicher Gewalt absolut falsch handelt. Der Typ verdient eine Anzeige, keine Aussprache!

Daher zusammenfassend: Das Buch war recht düster und vorhersehbar. Gleichzeitig lehrt es, dass man stets direkt und offen mit den Menschen sollte. Das könnte Jahre der Trauer in pures Glück verwandeln. Insgesamt jedoch zu viel Drama, zu wenig Hoffnung und Humor. - Meine Empfehlung: Startet mit dem Vorgänger! :)

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Für Südschwedenfans ein Muss

Ein Meer aus Licht und Farben
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Mit "Ein Meer aus Licht und Farben" beschreibt Lindström ihre vergangenen knapp 30 Jahre, die sie in Südschweden verbracht hat.

Sie beginnt damit, dass sie nach einer gescheiterten Beziehung ihre Koffer ...

Mit "Ein Meer aus Licht und Farben" beschreibt Lindström ihre vergangenen knapp 30 Jahre, die sie in Südschweden verbracht hat.

Sie beginnt damit, dass sie nach einer gescheiterten Beziehung ihre Koffer mitsamt ihrem 3-jährigen Sohn packt und nach Südschweden aufbricht, wo sie sich in ein kleine Häuschen verliebt hat. Nach der Eingewöhnungsphase, die sie ausschließlich durch die rosarote Brille sieht, beginnt sie aber auch die Schattenseiten Schwedens kennenzulernen.

Inhaltlich hat mir der Beginn mehr gefallen, da sie hier vor allem detaillierter über ihre Auswanderung berichtet hat. Vieles hat sie direkt mit Deutschland verglichen: Land, Leute, Kultur, Bürokratie etc.
Gegen Ende wurde es etwas schwammiger von den Details her, die Jahre flogen nur so dahin auf den Seiten, was aber daran lag, dass sie inzwischen schon fest in Schweden angekommen war und nun vor allem nur noch über private Probleme und Erfolge zu berichten hatte. Mir war da einfach ein Tick zu viel Liebe und Pferde eingebaut.

Interessant jedoch ein Reisebericht zu lesen, dessen Inhalt auf so einer großen Zeitspanne beruht. Mögen die Probleme damals akut und unüberwindbar scheinen, sieht man im Nachhinein, dass letztlich jedes Problem gelöst werden konnte.

Fazit: Für jeden Schwedenfan ein Muss. Für Menschen, die an das Auswandern denken sowieso. Sie erzählt über eine bürokratischen Hindernisse, die sich aber inzwischen in der EU sicherlich verändert haben.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Knifflig

HOPPLA!
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Inhaltlich gibt es 24 Bilder doppelt, wobei in jedem Bild rechts 7 Fehler eingebaut wurden. Nach dem 1. Durchgang ohne mir viel Mühe zu geben, hatte ich von insg. 168 Fehlern etwa 70. Nach und nach in ...

Inhaltlich gibt es 24 Bilder doppelt, wobei in jedem Bild rechts 7 Fehler eingebaut wurden. Nach dem 1. Durchgang ohne mir viel Mühe zu geben, hatte ich von insg. 168 Fehlern etwa 70. Nach und nach in den folgenden 4 Tagen neben dem Fernseher während der Werbepausen, habe ich weiterhin gesucht und habe weitere 60/70 Fehler gefunden. Daher würde ich sagen, wird man def. einiges an Zeit mit dem Buch verbringen, da die Fehler teilweise wirklich schwer zu finden sind. Es gibt hinten eine Auflösung, aber ich weigere mich da hinein zu sehen.

In einem Jahr habe ich die Lösungen sicher vergessen und kann wieder meine Augen gut trainieren. Doch 25€ finde ich etwas teuer, wenn man bedenkt, dass kein Teil davon dem Arosa Bärenland gespendet wird.

Zudem verstehe ich auch ein paar Fotos nicht: In einem sieht man im Hintergrund Skifahrer: Wo endet da der Park? Ich sehe keine Grenze. Wäre es da nicht viel zu gefährlich? Zudem ist in einem Foto noch eine Kuhweide - auch viel zu nah an den Bären und in einem weiteren sieht man 4 Giraffen - das verstehe ich nun wirklich gar nicht.

Ich schätze, ich muss mal in die Schweiz und mir den Park ansehen, um ihn zu verstehen. Zudem wurde Napa eingeschläfert. Tribut zollen und eine Erwähnung wäre ganz nice und respektvoll ihm gegenüber gewesen. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass Napa am meisten in den Bildern vorkommt.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Sei offen für Gefühle

Die Happiness-Lüge
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Die Happiness Lüge behandelt ein hochaktuelles und brisantes Thema. Maas steigt direkt am Anfang der Pandemie ein zu berichten. Trotz des Themas schreibt sie flüssig und ihr Werk ist leicht zu lesen.

Ich ...

Die Happiness Lüge behandelt ein hochaktuelles und brisantes Thema. Maas steigt direkt am Anfang der Pandemie ein zu berichten. Trotz des Themas schreibt sie flüssig und ihr Werk ist leicht zu lesen.

Ich konnte Vieles nachvollziehen, nur ein Punkt hat mich voll in Rage gebracht, aber da hatte sie am Ende ihren Fehler eingesehen und sich quasi entschuldigt. Was mich jedoch etwas irritiert hat, war, dass sie mir zu viel Privates berichtet hat.

Jedoch gibt es für all die qualitativ hochwertigen Aussagen in dem Buch stets Angaben zum Verfasser, sodass man den Psychologen XY und co. weiter recherchieren kann, falls einem seine Meinung imponiert hat und man mehr über ihn und seine Ideen erfahren will.

Fazit: Zusammenfassend kritisiert sie nicht nur Instagram, sondern auch alle, die neben Instagram noch auf anderen Portalen Werbung für ein immer positives Mindset machen. Man sollte möglichst auf all die Influencer verzichten, da man durch sie meist nur auf all die eigenen Makel im Leben aufmerksam gemacht wird, was zu negativen Gefühlen und Depressionen führen kann und stattdessen einfach die Zeit für aktive me-time nutzen.

Wer damit Probleme hat und das bisher nicht wusste, der sollte zum Buch greifen.

Empfehlenswert für alle, die nicht gut mit schlechten Tagen umgehen können und zu sehr in der Scheinwelt von Instagram und co. versunken sind. Man lernt kritisch zu denken, zu hinterfragen, loszulassen und zu akzeptieren, dass das nicht alles ist und sich von starren "perfect-Instagram-Weltbildern" zu lösen.

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