Seichter und platter erotischer Roman. Eher schlechtes Fast Food, als lukullischer Genuss
Love Recipes – Verführung à la carteLili DeLuca staunt nicht schlecht, als sie in dem italienischen Restaurant ihrer Familie einen kochenden Einbrecher entdeckt. Sie fackelt nicht lange und streckt ihn mit einer Pfanne nieder. Doch nur wenig ...
Lili DeLuca staunt nicht schlecht, als sie in dem italienischen Restaurant ihrer Familie einen kochenden Einbrecher entdeckt. Sie fackelt nicht lange und streckt ihn mit einer Pfanne nieder. Doch nur wenig später muss sie einsehen, dass sie keinesfalls einen Kriminellen vor sich hat, sondern eigentlich, ihren Retter in der Not. Zwar ist Jack Kilroy kein Ritter in glänzender Rüstung, sondern lediglich ein Starkoch, doch wurde er von Lilis Schwester engagiert, um das Ristorante DeLuca bekannter zu machen. Direkt vor Ort soll schon bald ein Kochwettbewerb für das Fernsehen gedreht werden und Jack und Lilis Vater werden darin Konkurrenten sein.
Die beiden Alphamänner sind es gewohnt, dass man ihnen blind folgt, doch ausgerechnet Lili gerät zwischen ihre Fronten, als sie sich auf eine unverbindliche Affäre mit Jack einlassen möchte. Der wiederum, handelt entgegen allen ihm entgegengebrachten Vorurteilen und bietet Lili stattdessen eine feste Beziehung an. Lili zögert, denn Jack ist zwar höllisch attraktiv, doch sie fürchtet, dass sie einen Mann wie ihn niemals auf Dauer halten könnte…
„Love Recipes- Verführung a la Carte“ verlockte mich auf einem Remittendentisch, wegen des niedlichen Covers und des witzig klingenden Klappentextes. Ich erhoffte mir eine süße, kurzweilige und freche Liebesgeschichte mit viel Humor und einer Prise Erotik und Romantik verfeinert. Doch statt des Leckerbissens, bekam ich eine Story serviert, die selbst schmale Heftromankost, im Vergleich, noch wie eine Hauptmahlzeit wirken lässt.
Kate Meaders Roman ist so dermaßen seicht, dass man es beim Lesen kaum fassen kann. Sicher, es mag ein Liebesroman sein, den man hier bekommt und ja, erotische Romane sind zumeist auch nicht gerade wegen ihres (möglichen) Tiefgangs beliebt- es sei denn man nimmt das Wort Tiefgang wortwörtlich 😉 doch ich erwarte bei einem Roman in Taschenbuchformat, der mal satte 13 Euro gekostet hat, zumindest in Ansätzen, eine solide Geschichte, witzige und nicht so platte Dialoge und ein Heldenpaar, das ein bisschen mehr charakterliche Substanz zu bieten hat.
Dazu nervt es unheimlich, dass Jack sich für den attraktivsten Burschen überhaupt hält, dem wirklich keine Frau widerstehen kann. Seine Anmachsprüche erinnern an graue 70er und 80er Jahre Vorzeiten, als Machos und Höhlenmenschen noch beliebt waren, in einschlägigen Kreisen. 😉 Und dass er sämtliche Frauen in seiner Nähe mit „Baby“ anspricht, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Das und die Tatsache, dass der Herr zwar gut austeilen, aber schlecht einstecken kann.
Die Liebesgeschichte von „Barbie & Ken“ wird durch diverse dramatische Momente aufgepeppt- dazu haben auch einige andere Familienmitglieder des DeLuca Clans denkwürdige Auftritte, die in weiteren Bänden der Buchreihe ihre eigene Geschichte bekommen werden. Nur, sind besagte Familienmitglieder durchweg ebenfalls so unsympathisch gestrickt und behandeln die Heldin wie einen Fußabtreter. Ich für meinen Teil bin schon nach dem ersten Teil bedient/satt und werde um weitere Teile der Romanreihe nun einen großen Bogen machen, denn die Liebesgeschichte über Lili und Jack ist mir ziemlich auf den Magen geschlagen. Da konnten selbst die erotischen Liebesszenen nicht mehr viel retten, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tun mag. 🙁
Kurz gefasst: Seichter und platter erotischer Roman. Eher schlechtes Fast Food, als lukullischer Genuss.