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Veröffentlicht am 12.06.2021

Wenn sich eine Tür schließt,...

Up All Night
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Manchmal erscheint es einem, als wäre das eigene Leben eine Katastrophe. Als stünde man an einem Punkt, wo nichts mehr weitergeht. Doch oft ist genau dies ein Anfang und kein Ende. So geht es auch Tae ...

Manchmal erscheint es einem, als wäre das eigene Leben eine Katastrophe. Als stünde man an einem Punkt, wo nichts mehr weitergeht. Doch oft ist genau dies ein Anfang und kein Ende. So geht es auch Tae in „Up All Night“. Innerhalb von einem Tag verliert sie Job, Auto, Freund und Wohnung. Und Schuld war stets ein Mann. Während ihr Leben also einem Scherbenhaufen gleicht und sie mehr oder weniger obdachlos durch die Straßen von New York irrt, beschließt sie, den Männern fürs erste aus dem Weg zu gehen. Und dann läuft sie Daniel geradewegs in die Arme. Ihren besten Freund aus Kindertagen hat sie ewig nicht gesehen, doch er bietet ihr sofort ein Zimmer in seiner WG an.

Daniel weiß zwar, dass er zu weit geht, aber nur weil er Taylor erzählt, er wäre schwul, sagt sie seinem Angebot zu. Während Taylor noch eine Weile ihrem alten Leben hinterhertrauert, ist Daniel stets an ihrer Seite und baut sie Stück für Stück wieder auf. Die Vertrautheit von früher scheint nie weggewesen und Taylor blüht langsam wieder auf.

Doch sie ahnt nicht, wie schwer es Daniel fällt, sich in ihrer Nähe zurückzunehmen. Seit der Kindheit ist Taylor seine große Liebe. Gestanden hat er ihr seine Gefühle noch nie. Auch jetzt steht für ihn Taylors Wohl wieder an erster Stelle…

Für mich war es sehr amüsant und unterhaltsam zu verfolgen, wie Taylor Daniel unwissentlich in den Wahnsinn treibt. Ich hatte während dem Lesen stets ein Grinsen im Gesicht und das Buch machte einen einfach glücklich.
Mit jeder Seite habe ich mich mehr in Daniel verliebt und mich immer sehr über ein Kapitel aus seiner Sicht gefreut. Daniel ist wohl der Inbegriff eines Traummannes. Er trägt Taylor auf Händen und würde für sie durch die Hölle gehen (was er teilweise auch tut). Da gerät man als Leser geradezu ins Schwärmen, und ja, auch das hat mich sehr glücklich gestimmt.
Insgesamt ließt sich das Buch wirklich flüssig, die Autorin hat einen netten Sinn für Humor und es macht wirklich Spaß, die Geschichte zu Lesen.
Bei Taylor war ich teilweise etwas zwiegespalten, wie ich sie finden soll. In manchen Szenen kam sie mir einfach ein wenig zu oberflächlich vor und ihre Unfähigkeit, Daniels Gefühle zu sehen hat mich manchmal echt genervt. Aber letzten Endes war sie die perfekte Protagonistin für diese Story.
An der ein oder anderen Stelle habe ich manch einen Kritikpunkt gefunden, das meiste ist aber nicht der Rede wert. Eines möchte ich nur noch kurz erwähnen: In der Geschichte gibt es recht viel Drama und man sieht es kommen. Es zögert sich hinaus und das war der Punkt, der mich gestört hat. Das Buch zieht sich teils in die Länge für etwas, das man schon erwartet. Das nimmt die Spannung und Neugierde ziemlich raus.

Fazit:
„Up All Night“ ist eine äußerst unterhaltsame Friends-to-Lovers-Romanze, in der ausnahmsweise mal nicht die Protagonistin auf ihren Prinzen wartet, sondern andersrum. Die Geschichte liest sich bis auf ein paar Schwachstellen sehr amüsant, gefühlvoll und flüssig. Insgesamt kommen die Gefühle hier keinesfalls zu kurz und somit lädt einen der Roman zum Schwärmen und Dahinschmelzen ein. Eine klare Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen gibt es von mir dafür.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2021

Irgendwas fehlt...

Everything I Ever Needed
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„Everything I Ever Needed ist“ der zweite Band der Everything-Dilogie von Kim Nina Ocker. Die Geschichten von Carter, aus Band 1 und seinem besten Freund Dexter in Band 2 sind so unterschiedlich, wie ich ...

„Everything I Ever Needed ist“ der zweite Band der Everything-Dilogie von Kim Nina Ocker. Die Geschichten von Carter, aus Band 1 und seinem besten Freund Dexter in Band 2 sind so unterschiedlich, wie ich es noch nie innerhalb einer Reihe erlebt habe. Die Thematiken sind grundverschieden, und doch ergänzen sich die beiden Romane perfekt. Das bedeutet auch, dass man diesen zweiten Band unabhängig davon, ob man „Everything I didn‘t say“ mochte, oder nicht, lesen sollte!
Bevor ich gleich zuerst zum Inhalt komme, möchte ich noch kurz erwähnen, dass beide Bücher definitiv unabhängig voneinander gelesen werden können. Allerdings würde ich wirklich empfehlen sie in der richtig Reihenfolge zu lesen, weil die Charaktere in beiden Büchern auftauchen und man sonst definitiv gespoilert wird.

So, nun aber zum Inhalt.
Mit ihrem ersten Tag an der Preston Universität beginnt für Ava und Dexter ein neues Leben. Während Ava die zweite Chance, die ihr neues Herz ihr bietet, in vollen Zügen nutzen möchte, hat Dexter mit seinem neuen Leben, ohne seine tote Familie, sehr mit sich zu kämpfen.
Direkt am ersten Abend werden die beiden bei der Kennenlern-Schnitzeljagd in dasselbe Team eingeteilt und es fliegen die Fetzten - und die Funken.
Doch egal, wie oft die Gefühle an die Oberfläche kommen, einer Beziehung steht zu viel im Weg. Zum Beispiel Avas fester Freund oder auch die Vergangenheit…

Dieser Band hat mich besonders durch seine Ernsthaftigkeit und die straken Thematiken begeistert. Es geht um Verlust, Trauer und Tod. Besonders eindrucksvoll wurde in meinen Augen auch das Thema Organspende behandelt.
Der Roman liest sich sehr angenehm und flüssig. Er hat einem Hauch Humor, für mich überwog aber die Emotionalität in den Worten. Das Buch ist spannend, aber auch stellenweise vorhersehbar. Es ist eine Geschichte, die man in einem Rutsch durchlesen kann, aber es fiel mir auch nicht schwer, sie wieder aus der Hand zu legen. Aufs Weiterlesen habe ich mich allerdings stets gefreut.

Kim Nina Ocker hat mich mit diesem Buch mal wieder sehr beeindruckt, weil sie sehr geschickt mit Klischees umgehen kann. Bei Liebesromanen sind diese ja so ein Streitthema. Manche hassen sie, für manche ist fast alles ein Klischee, anderen fällt das gar nicht auf. Wie diese Autorin damit umgeht, ist genau der Mittelweg: Sie spielt mit Klischees und nutzt sie gekonnt aus.

Außerdem beweist Kim Nina Ocker wieder einmal ihr Händchen für liebenswerte Charaktere. Dex hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist extrem vielschichtig und ich fand jede einzelne Seite an ihm liebenswert. Am Anfang mag er wie ein Bad-Boy wirken, doch er schafft es immer wieder, eine zu überraschen. Zusätzlich wird die Geschichte natürlich aus der Sicht von Protagonistin Ava geschrieben. Ava war für mich so ein Knackpunkt im Buch. Sie ist nett, stark und authentisch. Aber ich hatte auch meine Probleme mit ihr. Erst wurde ich nicht richtig mit ihr warm, dann war sie mir zu naiv und schließlich ein bisschen zu viel Dramaqueen. Aber nur, weil ich mich nicht wirklich in sie hineinversetzen konnte, heißt das nicht, das sie keine gute Protagonistin ist.

Zusätzlich gab es natürlich noch einige Nebencharaktere, die der Story den letzten Schliff gaben. Sie alle sind so verschieden und passen gerade deshalb perfekt dazu. Und an alle Fans von Band 1: Die Figuren, die uns schon damals so sehr ans Herz gewachsen sind, leisten uns auch in Band 2 noch öfter Gesellschaft. Es war so schön, sie wiederzusehen und noch länger in ihrer Welt verweilen zu dürfen.

Nun hat mir aber auch etwas gefehlt in dieser Story. Und zwar die Gefühle. Ja, es hat geknistert. Oft. Aber der Moment, wo all das Prickeln, das Knistern, die Gefühle so stark werden, dass einem beim Lesen schier das Herz platzt… dieser Moment hat mir im Buch gefehlt. Insgesamt ist das Buch recht untypisch für sein Genre- was ich auf der einen Seite wirklich großartig finde. Es darf auch mal was anderes sein. Aber auch wenn es anders gestaltet ist, man hätte mehr Gefühle einbauen können.

Fazit:
Es gab vieles was ich an diesem Roman mochte, ja, liebte, aber auch einiges was mich gestört oder genervt hat. Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Dieses Buch ist lesenswert.
Zwar hängt das von jedem persönlich ab, aber mich konnte der erste Band deutlich mehr überzeugen als dieser hier. Es hat mir etwas gefehlt, und zwar das, was bei einem Liebesroman ausschlaggebend ist: die Gefühle. Die Romantik. Die Liebe.
Mein Kopf ist begeistert von den beeindruckenden Themen im Buch und von den facettenreichen Charakteren. Mein Herz sagt mir aber, das ihm die Wärme in der Geschichte gefehlt hat. Bei der Bewertung muss ich einfach auf mein Herz hören, weshalb das Buch 4 von 5 Sterne von mir erhält.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.05.2021

Unerwartet überraschend

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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Wer viele Liebesromane liest, weiß, weitläufig die Bandbreite an Thematiken ist. Es gibt Young und New Adult. Dann sind da noch die Highschool- und College-Romanzen, die Romane mit den typischen Bad Boys. ...

Wer viele Liebesromane liest, weiß, weitläufig die Bandbreite an Thematiken ist. Es gibt Young und New Adult. Dann sind da noch die Highschool- und College-Romanzen, die Romane mit den typischen Bad Boys. Oder einfach Wohlfühlgeschichten. Aber was mir noch nie unterkommen ist: Ein Buch, das all dies vereint. Und dann kam „Trust my Heart“, das sich ganz entschieden in keine Schublade stecken lässt…

Auf den ersten Blick könnten May und Felix nicht unterschiedlicher sein. Sie, die während der Highschool versucht, finanziell irgendwie über die Runden zu kommen und dabei ganz allein im Leben steht. Und er, reich, beliebt, attraktiv und ein Magnet für alle möglichen Problem. Und ganz nebenbei versucht Felix seine Familie, oder das, was davon noch übrig ist, zusammenzuhalten. Doch dabei ist es nur May, die ihm helfen kann.
Und so stellt er May ein, um jemanden für seinen kleine Schwester zu haben. Es ist nicht unbedingt der typische Nanny-Job, aber dafür so gut bezahlt, dass May kaum eine andere Wahl hat, als den Job anzunehmen.
Dabei knistert es zwischen Felix und ihr in jeglicher Hinsicht gewaltig. Und mit der Zeit merken sie, dass sie einander besser verstehen, als man meinen könnte. Doch würden sie sich ihren Gefühlen hingeben und würde es nicht klappen, dann würde das Leben von den beiden endgültig aus den Fugen geraten. Das dürfen sie nicht riskieren! Felix darf nicht die letzten Menschen, die ihm noch geblieben sind, verlieren. Und May darf nicht riskieren, ihre hart erkämpfte Freiheit so leichtsinnig wegzuwerfen.

Zu Beginn muss ich direkt loswerden, wie zweigespalten mich dieser Roman zurücklässt. Er hat mich in so vielen Dingen überzeugt und extrem überrascht. Gleichzeitig gibt es da Dinge, die mich einige Nerven gekostet haben, obwohl sie irgendwie auch so sein mussten.
Also, von vorne…
Im Prinzip habe ich „Trust my Heart“ sehr gerne gelesen. Die Handlung war eigentlich perfekt gestaltet. Eine Langatmigkeit war nicht zu spüren- trotzdem hat sich das Buch auch nicht als ein Pageturner entpuppt. Der Schreibstil liest sich flüssig, aber dann ließen mich manche Formulierungen wieder stocken und stutzig machen. Es gab wirklich schöne Zitate, die mir das Herz wärmten. Aber ich war nicht von jedem Wort gleichermaßen gefesselt.
Dann sind da May und Felix, zwei wirklich wunderbare Protagonisten. Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, und man lernt beide kennen und lieben. Von Anfang an kamen mir beide viel reifer, erwachsener vor, als 17-jährige Highschoolschüler. Das überraschte mich, positiv natürlich.
Der Roman fühlte sich nicht an wie eine Highschool-Romanze, in der es gewöhnlich immer nur um Feiern, Sex und Zickenkrieg geht. Davon war der erste Teil der „Golden Campus“-Reihe meilenweit entfernt. Beide Figuren haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und man kann sie wirklich gut verstehen, sich in beide hineinversetzen. Aber dann waren sie plötzlich doch wieder so… naja, sie brachten mich innerlich zum Kochen, weil sie dann doch naive Bemerkungen von sich gaben. Und weil ich ihren Gefühlen nicht immer ganz folgen konnte, wenn sie (vor allem May) plötzlich wieder so verschlossen war. Dennoch ist ganz klar, dass man May und Felix einfach gern haben muss. Man kann nicht anders <3
Übrigens habe ich auch die Nebenfiguren mehr liebgewonnen, als ich es anfangs vermutet hatte. Schließlich trotzen sie, auf sehr liebenswerte Weise, jeglichen Vorurteilen. Und deshalb werde ich die Reihe auch bestimmt weiterverfolgen. Manche der Nebenfiguren werden nämlich die Protagonisten in den weiteren Bänden sein.
Schlussendlich konnte ich der Roman durch seine Vielfalt an Themen, die zunehmende Ernsthaftigkeit und die authentische, knisternde Atmosphäre, vollgeladen mit Gefühlen und Emotionen, überzeugen.

Fazit:
„Trust my Heart“ ist in meinen Augen ein durchaus gelungener Auftakt zu der „Golden Campus“-Reihe, der Lust auf mehr macht. Der Schreibstil konnte mich zwar nicht durchgängig mitreißen, aber ich mochte die vielen tollen Thematiken und natürlich auch die Protagonisten May und Felix. Deshalb bewerte ich den Roman mit 4 Sternen. Das Buch ist deutlich authentischer als ich es erwartet hatte, da es sich nicht mit Oberflächlichkeiten aufhält, sondern auch die High-Society so zeigt, wie sie ist. Ich glaube zwar, dass dies nicht unbedingt ein Buch ist, das mir auf lange Zeit besonders im Gedächtnis bleibt, aber es ist definitiv eine Story, die ich noch öfter lesen werde. Deshalb kann ich dieses Buch absolut weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Per Kartendeck zur Selbstliebe

Tarot für Dich
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Tarotkarten gehören schon seit hunderten von Jahren zu unserer Gesellschaft dazu. Heutzutage ist auch klar, dass sie keine „teuflische“ Kraft besitzen, sondern ein treuer Begleitet für uns sind. Genau ...

Tarotkarten gehören schon seit hunderten von Jahren zu unserer Gesellschaft dazu. Heutzutage ist auch klar, dass sie keine „teuflische“ Kraft besitzen, sondern ein treuer Begleitet für uns sind. Genau das möchte Noemi Christoph auch mit ihrem Buch „Tarot für Dich“ unter Beweis stellen. Der Titel ist dabei Programm, denn sie lehrt den Leser die Kunst, für sich selbst die Karten zu legen.

Als erstes Buch für Anfänger ist dieses hier ebenso gut geeignet, wie für geübte Kartenleger, die lernen möchten, wie die Karten einem selbst weiterhelfen.
Dabei ist das Buch überaus anschaulich gestaltet und praktisch in zwei Teile gegliedert. Zunächst erfährt man die Theorie des Kartenlegens, beziehungsweise die Theorie für diese. Was ich damit sagen möchte: Es geht darum, seinen persönlichen Zugang zu den Karten zu finden und darum, wie die Karten einen Weg zu unserem Inneren finden. Selfcare ist dabei das große Thema.
Außerdem erzählt die Autorin auch über mögliche Rituale mit Tarot.
Mir persönlich fehlt in diesem Basisteil aber eine grundlegende Erklärung. Was passiert, wenn man kein absoluter Anfänger mehr ist, aber auch noch nicht „wie im Schlaf“ mit den Tarotkarten umgehen kann?!
Im zweiten Teil des Buches geht es dann um jede der 78 Tarotkarten im Detail. Liebevoll werden die einzelnen Karten beschrieben. Die Erklärung ist nicht allzu ausführlich, aber man bekommt direkt ein sehr hilfreiches Gefühl für die Karten. Praktisch sind auch die ca. 4 wichtigsten Stichworte pro Karte (z.B. Zuversicht, Vertrauen, Abenteuerlust, Naivität bei der Karte „Der Narr“). Daher finde ich, dass „Tarot für Dich“ durchaus auch der perfekte Begleiter zum schnellen Nachschlagen ist. Darüber hinaus bezieht sich Noemi Christoph auch bei der Bedeutung der Karten wieder auf den Beitrag von Tarot zur Selbstfürsorge.

Fazit:
„Tarot für Dich“ ist ein sehr hilfreicher Ratgeber, für alle, die mit dem Kartenlesen anfangen wollen, oder sich speziell für die Technik, die Karten für sich selbst zu legen, interessieren. Das Buch ist höchst ansprechend und sehr liebevoll gestaltet und erklärt Bedeutung und Technik kurz und verständlich. Dennoch fehlen mir mit Blick auf die Technik ein wenig die Details.
Wer sich länger mit Tarot beschäftigt, wird merken, dass man vor allen durch viele verschiedenen Bücher seinen eigenen Weg findet. „Tarot für Dich“ ist deshalb sowohl ein toller Beginn für diese Sammlung an Wissen, davon abgesehen aber auch eine tolle Ergänzung. Ich finde das Buch sehr empfehlenswert und bewerte es mit 4 Sternen. Mein wichtigster Ratgeber für das Thema Tarot wird es zwar nicht, doch ich werde es noch oft zum schnellen Nachschlagen zur Hand nehmen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Unkomplizierte Sommerlektüre

Möwensommer
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Wart ihr schon einmal auf der Nordseeinsel Norderney? Bei mir ist das tatsächlich schon einige Jahre her, aber kaum hatte ich begonnen „Möwensommer“ zu lesen, hat es sich angefühlt, als wäre meine Zeit ...

Wart ihr schon einmal auf der Nordseeinsel Norderney? Bei mir ist das tatsächlich schon einige Jahre her, aber kaum hatte ich begonnen „Möwensommer“ zu lesen, hat es sich angefühlt, als wäre meine Zeit dort erst gestern gewesen. Lotte Römer schafft es in ihrem Buch, das wunderschöne Flair der Insel perfekt in Worte zu fassen und versetzt einen selbst auf der Couch zu Hause in Urlaubsstimmung. Doch in erster Linie handelt dieser Roman von der Liebe…
…auch wenn das für unsere Protagonistin Lina zunächst unvorstellbar ist, denn bei Männern hatte sie bisher einfach kein Glück. Eigentlich liebt sie ihre Heimat Norderney und würde sie für nichts in der Welt verlassen. Und erst recht nicht ihren heißgeliebten Arbeitsplatz im Blumengeschäft. Doch dafür muss sie eben auch das rare Angebot an Männern hinnehmen.
Doch dann kommt Bent auf die Insel: Attraktiv, charmant und an ihr interessiert. Lina kann ihr Glück kaum fassen und hofft, endlich über die unerwiderte Liebe zu ihrem besten Freund Mattis hinwegzukommen.
Aber dann kommt alles anders…
Das hat mir an der Geschichte gefallen:
Wie schon gleich zu Beginn erwähnt, finde ich das Setting der Story nicht einfach perfekt gewählt, sondern auch sehr bildhaft beschrieben. Man kann sich ausgesprochen gut in die Geschichte vertiefen und dahinschwelgen.
Insgesamt hat mir das Buch auch wirklich viel Spaß gemacht, weil die Geschichte mit Witz und Liebe erzählt wird. Besonders gefallen hat mir, wie die Autorin es schafft in die Haupthandlung, so viele kleine Geschichtchen mit einzuweben. Am Rande tauchen sehr viele Nebenfiguren auf, und jede einzelne hat ein eigenes Schicksal zu berichten. Das bringt verschiedene Thematiken mit ein, ohne überladen zu wirken.
Und überhaupt habe ich die Nebenfiguren sehr gern gehabt. Manche, wie Mattis, Bent oder Linas Bruder hat man besser kennengelernt, andere eher am Rande. Aber alle waren detailliert ausgearbeitet, das hat man auf Anhieb gespürt.
Am liebsten mochte ich aber eindeutig die Graupapageien von Linas Bruder. Und ich denke, jeder, der dieses Buch liest, wird derselben Meinung sein Zum einen bewundere ich die Autorin für so einen tollen Einfall, die Vögel mit in ihr Buch zu packen, zum anderen liebe ich die Leichtigkeit, die sie mit sich bringen.
Überraschen konnte mich das Buch mit der Zeit ebenfalls. Zunächst schien es eher ein wenig wie eine oberflächliche Liebesgeschichte. Das ist jetzt nicht einmal negativ gemeint, sondern soll einfach heißen, dass es um nicht viel anderes als Liebe und Romantik handelte. Aber mit der Zeit kamen auch noch andere Thematiken dazu, nicht zu ernste, aber eben weiter gefächert. Besonders hat mir gefallen, wie stark die Autorin die weiblichen Figuren dargestellt hat, ganz nach dem Motto „Frauenpower“.
An den Stellen habe ich noch ein wenig Kritik zu äußern:
Nicht alles hat mir so gut an der Geschichte gefallen. Das Buch hat mich zwar in keiner Weise enttäuscht, aber es gab dennoch Dinge, die mich einfach gestört haben.
Zum Beispiel empfand ich die Protagonistin Lina manchmal als naiv. Ich konnte viele ihrer Meinungen und Ansichten nicht wirklich verstehen und an manchen Stellen hat sie in meinen Augen zu viel Drama um nichts gemacht. Dadurch hatte ich dann auch Probleme, dass die Gefühle bei mir ankamen, ich hätte mir da etwas mehr Knistern gewünscht.
Auch der Schreibstil war nicht so ganz mein Fall. Ich bin insgesamt nicht unbedingt Fan von Er-/ Sie -Erzählern, aber hier kam das Problem dazu, dass ich die Sprache etwas altmodisch fand. Erst einmal kein Problem, doch das passt für mich einfach nicht zu einem Buch mit einer 25-jährigen Protagonistin.
Mein letzter Kritikpunkt bezieht sich auf die Handlung. Eigentlich habe ich nichts gegen vorhersehbare Handlungen, aber bei diesem Roman war es mir dann doch ein wenig zu unkompliziert. Es gab kaum Stellen in der Handlung, die man nicht kommen gesehen hat und ich hätte mir gewünscht, dass es da doch noch ein wenig spannender ist, dass es mehr Hintergrundinfos gibt.
Fazit:
Insgesamt finde ich, dass „Möwensommer“ das perfekte Buch zum Runterkommen ist. Es ist eine typische Sommerlektüre, in der es hauptsächlich um Liebe und Romantik geht. Dennoch hat das Buch eindeutig noch Potential nach oben. Die Handlung war weniger spannend, als vielmehr vorhersehbar, und ich empfand nicht alles, was für mich einen Liebesroman ausmacht, als stimmig. Trotzdem hat mir „Möwensommer“ ein schönes Leseerlebnis beschert, das ich allen Liebesroman- und Nordseefans weiterempfehlen kann. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

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