Profilbild von Minigini

Minigini

Lesejury Star
offline

Minigini ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Minigini über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2021

Nette Romanze für zwischendurch

Aus allen Wolken fällt man auch mal weich
0

Inhalt: Seit der Trennung von ihrem Lebensgefährten lebt Julia mit ihrer Tochter Fee in einer Souterrainwohnung. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Armbändern, die mit Instagram in Szene setzt und ...

Inhalt: Seit der Trennung von ihrem Lebensgefährten lebt Julia mit ihrer Tochter Fee in einer Souterrainwohnung. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Armbändern, die mit Instagram in Szene setzt und verkauft Ihren Followern lebt sie eine heile, perfekte Welt vor. Eines Tages begegnet sie dem gutaussehenden Bildhauer Alex, dem sie gegen eine Provision ihre Hilfe beim Verkauf seiner Werke anbietet. Das zusätzlich Geld kann sie gut gebrauchen, da Jörg, ihr Ex, plötzlich sein Geld, das er in Julias Business gesteckt hat, zurück verlangt.

Der Roman ist gut und flüssig zu lesen und es schwingt immer eine Portion Witz und Humor mit. So wie bei den meisten Büchern dieses Genre, ist auch hier das Ende bzw. der Verlauf im Großen und Ganzen ziemlich hervorsehbar. Da ich persönlich mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co. nichts anfangen kann, waren einige Elemente der Geschichte für mich ziemlich befremdlich und manchmal hat mich Julia ein wenig genervt. Trotz allem war es ein netter und unterhaltsamer Roman, wenn man gerne diese Genre liest und keine tiefgreifende Geschichte erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2021

Sex and Crime im Südburgenland

Zuagroast
0

Über das Buch bin ich buchstäblich an der Kassa am Bahnhof gestolpert - das Cover hat mich sofort angesprochen. Blüten, Blätter, ein Vogel - in rot und blau- eine schwarze Hand - alles auf weißem Hintergrund. ...

Über das Buch bin ich buchstäblich an der Kassa am Bahnhof gestolpert - das Cover hat mich sofort angesprochen. Blüten, Blätter, ein Vogel - in rot und blau- eine schwarze Hand - alles auf weißem Hintergrund. Dazu der Titel "Zuagroast" mit dem Zusatz "Gartenkrimi". Der Text auf der Rückseite des Buches lässt nicht unbedingt auf einen klassischen Krimi schließen - kein Toter der plötzlich irgendwo auftaucht und man als Leser angeregt wird mit zu raten.

Zuagroast beginnt mit einem Prolog, in dem ein Mann offenbar seine Frau beim Seitensprung beobachtet. Völlig aufgewühlt fährt er nach Hause und hat kurz vor seinem Haus einen Zusammenbruch.

In den nächsten Kapiteln lernt man die Protagonisten und das Südburgenland kennen. Eva und Paul sind ins Südburgenland gezogen um neu anzufangen. Während der Architekt Paul versucht die ansässigen Gemeindemitglieder und Bürgermeister von einem neuen Bauprojekt zu überzeugen, sucht Eva Anschluss im neu gegründeten Gartenclub.

Die Journalistin Vera ist aus finanziellen Gründen wieder zurück in ihre alte Heimat gezogen. Auch sie schreibt sich im Gartenclub ein und schließt schnell Freundschaft mit Eva und den anderen Mitgliedern.

Martina Parker hat einen sehr angenehmen Schreibstil und man kommt sehr schnell in die Geschichte rein. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine kleine Info über Besonderheiten im Tier- und Pflanzenreich - im Roman selbst wird getratscht, betrogen und gelogen - eine Hand wäscht die andere und wer jemanden kennt, kommt schneller ans Ziel. Und dann taucht doch noch ein Toter auf.....

Bei "Zuagroast" handelt es sich nicht um einen klassischen Krimi, wer jedoch gerne Romane von Ingrid Noll liest, wird auch hier auf seine Kosten kommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Liebe zwischen zwei Männern in den 50ern

Giovannis Zimmer
0

Achtung Spoiler!

In einer Bar in Paris lernt der Amerikaner David den Italiener Giovanni kennen und beginnt eine Beziehung mit diesem, in dem Wissen, dass seine Verlobte Hella bald wieder nach Paris zurückkehren ...

Achtung Spoiler!

In einer Bar in Paris lernt der Amerikaner David den Italiener Giovanni kennen und beginnt eine Beziehung mit diesem, in dem Wissen, dass seine Verlobte Hella bald wieder nach Paris zurückkehren wird. Einerseits fühlt er sich von Giovanni und dessen Liebe angezogen, andererseits schämt und ekelt er sich vor sich selbst. Eigentlich möchte er mit Hella zurück nach Amerika und dort eine Familie gründen, kann sich aber auch nicht entscheiden, die Beziehung zu Giovanni zu beenden und verschwindet daher ohne Abschied. Das nimmt ein fatales Ende für Giovanni.

Baldwins Schreibstil fand ich zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig und auch sonst ist es kein Buch, das man eben mal so zwischendurch liest. Es ist aufwühlend und interessant geschrieben. Ich habe absichtlich nicht das ganze Nachwort gelesen, da ich mich nicht zu sehr in meiner Meinung beeinflussen lassen wollte. Mal einmal abgesehen von der Thematik der Akzeptanz von Homosexualität in Amerika und Europa, fand ich weder David noch Giovanni sehr sympathisch. David hat sich Giovanni gegenüber schändlich benommen, und auch wenn er sich sehr zu ihm hingezogen gefühlt hat, so war er doch auch finanziell von ihm abhängig und hat sich von ihm - und anderen aushalten lassen.

Giovanni war mir viel zu theatralisch - als er spürt, dass sich David vor ihm zurück zieht, beginnt er ihn moralisch unter Druck zu setzen. Da ich selbst Ähnliches erlebt habe und mehr als ein Jahr lang brauchte, bis ich die Beziehung beenden konnte, finde ich solch ein Verhalten doppelt abstoßend und schändlich. Letztendlich hatte David keine andere Möglichkeit als einfach zu gehen - obwohl sein plötzliches Verschwinden natürlich ziemlich feig war und er zumindest einen Brief hätte hinterlassen können. Trotzdem kann man keine Beziehung aus Mitleid oder Angst der andere könnte sich etwas antun aufrechterhalten - dabei verliert man die Achtung vor sich selbst und dem Anderen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Unterhaltsamer historischer Roman

Die Gabe der Sattlerin
0

Charlotte ist die Tochter eines Sattlers und von klein auf immer mit ihrem Vater in der Werkstatt gewesen. Mittlerweile beherrscht sie das Handwerk ebenso gut wie ihr Vater. Da sie ihren Verlobten weder ...

Charlotte ist die Tochter eines Sattlers und von klein auf immer mit ihrem Vater in der Werkstatt gewesen. Mittlerweile beherrscht sie das Handwerk ebenso gut wie ihr Vater. Da sie ihren Verlobten weder näher kennt noch etwas für ihn empfindet, flüchtet sie in der Nacht vor ihrer Hochzeit mit ihrem geliebten Hengst und einem von ihr angefertigten Sattel + Zaumzeug. Nach der Begegnung mit einer Räuberbande landet sie schließlich im Hofgestüt Marbach, dessen Besitzer der verschwendungssüchtige Herzog Carl Eugen gehört. Da der dort ansässige Satter wegen eines Unfalls nicht arbeiten kann, bekommt sie den Auftrag, einen Sattel für den Hengst des Herzogs fertig zu stellen. Bekanntschaft macht sie dabei mit dem jungen Medicus Friedrich Schiller, den jungen Medicus für Soldaten und Pferde, der aber lieber an seinem Theaterstück "die Räuber" weiter schreiben würde. Da Charlotte dem mit Pferden nicht sehr vertrauten Friedrich bei Notfällen helfen kann, schließen die beide schnell Freundschaft.

Das Buch ist nett und kurzweilig geschrieben. Die einzelnen Charaktere werden gut geschildert. Einiges scheint sehr vorhersehbar, jedoch war ich dann über die Wendung am Ende des Buches erstaunt. Alles in allem ein netter und unterhaltsamer Roman aus dem 18. Jahrhundert, von dem man jedoch nicht allzu viel historische Genauigkeiten erwarten sollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2021

Empfehlenswert

Der Fliegenfänger
0

Normalerweise schreibe ich direkt nach dem Beenden eines Buches die Rezension, bei diesem habe ich allerdings ein wenig Zeit gebraucht, um es zu verarbeiten.

Achtung Spoiler!

Es erzählt von einem ganz ...

Normalerweise schreibe ich direkt nach dem Beenden eines Buches die Rezension, bei diesem habe ich allerdings ein wenig Zeit gebraucht, um es zu verarbeiten.

Achtung Spoiler!

Es erzählt von einem ganz normalen Jungen, der mit seinen Freunden seine Freizeit am Kanal verbringt. Dort erfinden sie ein Spiel, dass sie "Fliegenfangen" nennen. Aufgrund eines Unfalls bekommen die Erwachsenen Kenntnis von dem Spiel und plötzlich wird Raymond die ganze Schuld in die Schuhe geschoben. Dass er eigentlich einem Mitschüler das Leben gerettet hat, wird völlig übersehen. Raymond muss die Schule verlassen, und seine Freunde dürfen keinen Kontakt mehr miteinander haben. Von diesem Zeitpunkt an, beginnt sein Leben völlig schief zu laufen. Er muss zu einem Psychologen, der völlig falsche Schlüsse aus seinem Verhalten schließt, kommt in eine Sonderschule und schließlich sogar in die geschlossene Anstalt. Direktor, Lehrer und Co machen seiner Mutter so einen Druck, dass diese nicht mehr klar denken kann und schließlich selbst denkt, dass ihr Sohn psychisch krank ist. Die einzige Person, die zu Raymond hält und versteht, dass hier etwas gründlich schief läuft ist Raymonds Großmutter. Leider wird sie sehr früh dement und kann ihm dadurch auch nicht mehr helfen.

Fazit: Das Buch zeigt sehr gut, wie eine falsche Einschätzung einer Situation das Leben eines Menschen bzw. einer ganzen Familie zerstören kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere