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Veröffentlicht am 30.08.2021

Das Ende von André und Aurélie?

Die Zeit der Kirschen
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Vor einem Jahr gab es für Aurélie und André ein Happy End. Um ihr Herz zu gewinnen, hatte er ein Buch über ihr Kennenlernen geschrieben, das ein Bestseller wurde. „So kann nur ein Franzose über die Liebe ...

Vor einem Jahr gab es für Aurélie und André ein Happy End. Um ihr Herz zu gewinnen, hatte er ein Buch über ihr Kennenlernen geschrieben, das ein Bestseller wurde. „So kann nur ein Franzose über die Liebe schreiben!“ (S. 49) Jetzt will er ihr seit Monaten einen Antrag machen, doch immer kommt etwas dazwischen. Am Valentinstag kniet er schon fast vor ihr, als sie erfährt, dass sie einen Michelin-Stern erhält. Doch am nächsten Tag ruft ein wütender Koch an – sein Restaurant trägt den gleichen Namen wie ihres und er hat sich den Stern erkocht, nicht sie! Es gab eine Verwechslung in der Redaktion des Guide Michelin. Als ein Artikel über diesen Irrtum geschrieben wird, lernt sie den Koch persönlich kennen – und schwärmt André von ihm vor. Der wird immer eifersüchtiger und auch Aurélie hat Grund zum Zweifeln. Seit einer Lesung bekommt André extrem viele Anrufe von einer Buchhändlerin …

„Die Zeit der Kirschen“ ist die Fortsetzung des Bestsellers „Das Lächeln der Frauen“, und obwohl ich diesen nicht kenne, habe ich sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir irgendein Zusammenhang fehlt.

Nicolas Barreau beschreibt, was nach dem Happy End passiert, wie aus einem Liebespaar ein echtes und vom Alltag eingeholt wird, wie man sich mit den Marotten und Angewohnheiten des Gegenübers arrangiert und (erst noch) darüber lächeln kann. Doch niemand ist vor Eifersucht gefeit und so befinden sich auch André und Aurélie bald in einer Spirale gegenseitiger Vorwürfe und Verdächtigungen (die mir manchmal etwas zu viel wurden). Vor allem André steigert sich immer mehr in seine Eifersucht und merkt gar nicht, wie er damit die Beziehung zerstört. Seine Freunde und Kollegen warnen ihn noch: „Zu einem Tango gehören immer zwei, also schubsen Sie Ihre Freundin nicht in seine Arme, indem Sie ihr ständig auf die Füße treten.“ (S. 342), doch er kann sich irgendwann nicht mehr bremsen.

Aurélie und André sind ein schönes Pärchen und ergänzen sich gut. Er ist oft etwas ungeschickt, vergräbt sich in seine Bücher und blendet alles um sich rum aus – auch das schmutzige Geschirr in der Spüle. Sie ist eher praktisch und bodenständig veranlagt, aber in der Küche sehr kreativ und selbstbewusst.
Übrigens habe festgestellt, dass das „Menu d’amour“, das hier eine wichtige Rolle spielt, aus dem gleichnamigen Buch des Autors von 2013 stammt, in dem es um Aurélies Eltern geht .

Der Roman ist amüsant, charmant, romantisch, leidenschaftlich und mit viel Savoir-vivre. Aurélies Gerichte haben mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und jetzt ich möchte unbedingt mal Monets Gärten in Giverny besichtigen ...

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Suchen und Finden

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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„Du bist immer so poetisch. Du solltest Schriftstellerin werden.“ (S. 8) sagt Paulas Familie schon früh zu ihr. Paula ist die Älteste der 4 überlebenden Kinder der Oppenheimers. Ihr Vater ist Rabbiner, ...

„Du bist immer so poetisch. Du solltest Schriftstellerin werden.“ (S. 8) sagt Paulas Familie schon früh zu ihr. Paula ist die Älteste der 4 überlebenden Kinder der Oppenheimers. Ihr Vater ist Rabbiner, sie wächst in einem zwar gläubigen, aber modernen Elternhaus auf. Die Kinder besuchen gute Schulen, haben freien Zugriff auf die umfassende Bibliothek der Eltern und bekommen Musikunterricht. Sie dürfen an den künstlerischen Zirkeln der Eltern teilnehmen und selber auftreten, müssen aber auch im Haushalt mit anpacken, da die Familie nicht gerade reich ist.
Paula ist das Sorgenkind, hat Lungenprobleme und ist viel krank. Vielleicht flüchtet sie sich deswegen in die Musik und Poesie. Mit ihrem Bruder Franz hat sie ein besonders inniges Verhältnis, sie denken und fühlen oft ähnlich, ein „Seelenband“ verbindet sie. Doch im Gegensatz zu ihm, der studieren darf, hat sie keine Vorstellungen von ihrer Zukunft. „Was will ich in meinem Leben erreichen? Was will ich werden? Und wie finde ich das heraus?“ (S. 34) Da trifft es sich gut, dass ihre Tanta Auguste eine Gesellschafterin sucht und die Familie unterstützen will. Sie nimmt Paula in ihren Haushalt auf, behandelt sie wie die Tochter, die sie nie hatte und vervollkommnet ihre Ausbildung und ihren gesellschaftlichen Schliff.
Anfang der 1880er Jahren stellt Franz ihr seinem besten Freund und Mitstudenten Richard Dehmel vor, der statt zu studieren lieber Gedichte interpretiert und eigene schreibt. Er versteht es, seine Zuhörer zu fesseln, die Frauen liegen ihm zu Füßen: „Diese Augen. Diese Stimme … er ist … grandios. … Er ist ein Zauberer, der alle in seinen Bann schlägt … Ein Merlin.“ (S. 256), doch Paula ist er zu unstet und planlos. „Er ist ein Hallodri, ein Träumer, ein Künstler.“ (S. 299) Trotzdem verliebt sie sich später in ihn und will ihn heiraten, aber ihre Familie ist gegen die Beziehung, da er ohne Beruf und Anstellung nicht für sie sorgen kann.

Ich habe Ulrike Renks Ostpreußen- und Seidenstadt-Saga verschlungen. Auch diese orientierten sich an historischen Vorbildern und beruhten auf wahren Begebenheiten, aber „Paulas Liebe“ ist anders. Während sich Erstere so fesselnd wie Abenteuerromane lesen, ist das vorliegende Buch sehr ruhig, philosophisch und poetisch – wie eben auch Paula war. Vor allem die Briefe lesen sich aus heutiger Sicht zum Teil etwas sperrig und pathetisch. Man taucht tief in Paulas Gedanken- und Gefühlswelt ein, ihr Ringen um Erkenntnis und die Frage, wie sie ihr Leben gestalten soll, ob sie sich je verlieben kann und ob ein Mann sie trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit heiraten wird.
Paula erscheint für ihr Alter extrem erwachsen und sehr selbstreflektiert. Sie grübelt viel und hinterfragt alles. Auguste bringt ihr die Ideen der Gleichberechtigung näher und öffnet ihr die Augen für andere Lebensentwürfe und Gesellschaftsschichten.
Besonders fasziniert hat mich neben Paulas Leben Franz‘ Auseinandersetzung mit dem Judentum und Antisemitismus. Er will um jeden Preis als Deutscher wahrgenommen werden, nicht als Jude oder Preuße.

Ich finde den Klappentext etwas ungünstig formuliert. Er impliziert, dass es um die Liebesgeschichte zwischen Paula und Richard geht, dabei ist das ja nur ein Teil ihres Lebens (und leider kein besonders schöner, aber ich will hier nicht vorgreifen). Es geht vor allem um ihr Aufwachsen, ihre Ausbildung und Entwicklung. Sie hätte gern studiert, aber das war damals für Frauen in Deutschland unmöglich, außerdem war sie eine begabte Pianistin, konnte das wegen ihrer instabilen Gesundheit aber nicht zu ihrem Beruf machen. Und obwohl sie schon früh Rätselreime und ähnliches gedichtet hat, ist sie erst spät zum Schreiben gekommen.

Ulrike Renk schildert Paulas bewegtes und nicht gerade leichtes Leben sehr detailreich, passt sich sozusagen deren überbordender Ausdrucksweise an. Ich hätte mir manchmal etwas mehr Spannung und Tempo gewünscht, aber das letzte Drittel hat mich dann mit dem Buch versöhnt. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Schokoladentage

Wenn die Hoffnung erwacht
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… nennt Nora die Sonntage, die sie heimlich mit dem amerikanischen GI William Bowman verbringt. Auf dem Silvesterball 47 in der Villa der amerikanischen Besatzer hat er sich mit den Worten „Darf ich die ...

… nennt Nora die Sonntage, die sie heimlich mit dem amerikanischen GI William Bowman verbringt. Auf dem Silvesterball 47 in der Villa der amerikanischen Besatzer hat er sich mit den Worten „Darf ich die schönste Frau im Raum zum Tanzen auffordern?“ (S. 17) in ihr Herz geschlichen. Sie ist so verliebt, dass sie ihre katholische Erziehung ignoriert und hofft, dass auch seine Liebesschwüre echt sind. Als sie schwanger wird, will er seine Versprechungen wahr machen „Jetzt heiraten wir natürlich in den Staaten, damit erhalten du und das Kind automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft.“ (S. 93), doch gleichzeitig wird er für wenige Wochen in die USA abkommandiert. Er verspricht, vor der Geburt des Kindes zurück zu sein – und lässt nie wieder von sich hören. Nora muss ihren Sohn unehelich zur Welt bringen, ein echter Skandal, der ihren Vater toben lässt. Er ist ein Mann alter Schule, behandelt Nora und ihre Mutter wie Dienstboten, sie müssen sich ihm in allem unterordnen. Bald präsentiert er eine Lösung auch für „Noras Problem“. Er will sie mit einem Geschäftspartner verheiraten und so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nora flieht kopflos mit ihrem Sohn nach München, nicht wissend, dass die Stadt fast total zerstört und die Wohnsituation noch angespannter als in Regensburg ist. Auf der Straße begegnet sie einer völlig verwirrten Frau und begleitet sie nach Hause in eine herrschaftliche Villa …

Ich habe Nora von Beginn an gemocht, so eine starke und mutige Frau. Durch die Beziehung zu William erfährt sie, dass das Leben nicht so trist und vorbestimmt verlaufen muss, wie von ihren Eltern vorgelebt. Sie wird erwachsen, selbstbewusst und nimmt ihr Glück selbst in die Hand. In München trifft sie zwar eine Entscheidung, die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann, gewinnt dadurch aber auch ungeplant eine Unabhängigkeit, die sie sonst nie erreicht hätte. Außerdem ändert sie damit das Leben der Familie der jungen Frau, die sie auf der Straße gefunden hat …

Lilli Beck schreibt sehr lebendig und schildert die damaligen Zustände sehr plastisch, die Nöte der Nachkriegszeit, die Hoffnungen und Träume der Menschen, die Schwarzmarktgeschäfte, Währungsumstellungen, politische Entwicklungen und den langsamen wirtschaftlichen Aufschwung, wobei ihr besonderes Augenmerk auf der Entwicklung einer Frauenzeitschrift liegt. Es ist immer wieder erschreckend zu lesen, wie wenig Rechte Frauen damals hatten. Gerade darum mochte ich auch die Nebenfigur Marlene so sehr – eine sehr schöne, aufregende und kluge Frau, über die ich nicht noch mehr verraten möchte.

Lilli Becks neuer Roman „Wenn die Hoffnung erwacht“ ist eine sehr emotionale und mitreißende Familiengeschichte, bei der ich von der ersten Seite an mitgefiebert habe, auch wenn mir ab einer bestimmten Stelle klar war, dass es nur eine Lösung für das ganze Kuddelmuddel geben kann.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Der deutsch-italienische Monk ermittelt

Mord in Parma
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Paolo ist eigentlich informeller Mitarbeiter für Fallanalyse und Tathergangs-rekonstruktion bei der Münchner Polizei. Doch als ein echter Corregio auftaucht, der als NS-Raub- bzw. Beutekunst gelistet ist, ...

Paolo ist eigentlich informeller Mitarbeiter für Fallanalyse und Tathergangs-rekonstruktion bei der Münchner Polizei. Doch als ein echter Corregio auftaucht, der als NS-Raub- bzw. Beutekunst gelistet ist, wird Paolo von seiner Vorgesetzten Julia beauftragt, das Gemälde nach Parma zu begleiten. Schließlich war er als Kind dort oft im Urlaub und spricht etwas Italienisch. Die Aktion soll nur 2 Tage dauern, aber dann verschiebt sich die Rückfahrt und Umberto Tantaro, der Kurator der Nationalgalerie von Parma, ruft Paolo ängstlich an. Er soll sofort zu ihm kommen. Paolo beeilt sich wirklich, doch er findet Tantaro nur noch tot vor. Für den zuständigen italienischen Commissario Aldo Borghesi sieht es nach Selbstmord aus, er lehnt weitere Ermittlungen ab. Aber Paolo hat berechtigte Zweifel und stellt eigene Nachforschungen an.

„Mord in Parma“ von Dani Scarpa ist der Auftakt einer neuen Krimireihe mit einem etwas anderen Ermittler. Paolo ist kein einfacher Mensch, sondern erinnert von seiner eckigen Art her und seiner Macke des Händedesinfizierens an den Fernseh-Privatdetektiv Monk. Er hat ein episodisches Gedächtnis und kann nichts vergessen – das ist bei der Polizei zwar super, im Privatleben aber eher hinderlich. „Manchmal war es ein Fluch, sich an alles erinnern zu können. An jeden Menschen, an jedes Ereignis. Und leider auch an jede Dummheit.“ (S. 30) Zudem ist er mit seiner Chefin Julia seit langem auch privat verbandelt und sein von ihr bisher unbeantworteter Heiratsantrag steht zwischen ihnen.
Außerdem hat ihm sein Bruder Felix ein Hotel in Cervia nahe Parma vererbt, um dessen Verkauf Paolo sich endlich kümmern muss. „Er wollte diesem Erinnerungspfad nicht folgen. Die Frage, wohin er führen mochte, berührte ihn unangenehm, und wenn er ehrlich war, fürchtete er sich sogar davor.“ (S. 67)
Zum Hotel gehört Felix‘ Geschäftspartnerin, die Köchin Lucia Camaro. Da sie ziemlich gut Deutsch spricht, schlägt Paolo ihr einen Deal vor: Wenn sie bei seinen Erkundigungen für ihn übersetzt, verkauft er ihr das Hotel. Lucia traut ihm zu Beginn zwar nicht, aber bald weiß sie, ihn zu nehmen: „Für einen tedesco sind Sie lustig, wissen Sie das?“ (S. 85) Auch die Ermittlungen machen ihr eine Menge Spaß. Wo er mit seiner deutschen Gründlichkeit und dem Glauben an die Bürokratie scheitert, kommt sie mit einem Flirt und „Dolce Vita“ weiter. Und ganz langsam wird auch Paolo lockerer „… seit er in Italien war, hatte er so viele Dinge getan, die er zuvor nie für möglich gehalten hätte …“ (S. 185)

Leider folgt auf den ersten Mord bald ein zweiter und Paolo gerät unter Verdacht. Julia, die das aus Deutschland mit ungutem Gefühl verfolgt und versucht, ihm bei den länderübergreifenden Untersuchungen Rückendeckung zu geben, ist sauer. Sie wollte ihn doch nur mal aus seiner Komfortzone holen! „Kann man dich nicht einmal für ein paar Tage nach Italien schicken, ohne das sich gleich Katastrophen ereignen?“ (S. 276)

Mein Fazit: Mord in Parma ist spannend und unterhaltsam. Ich mag die ungewöhnlichen Ermittler und auch ihr Privatleben passt schlüssig in die Handlung. Und natürlich gibt es ganz viel Dolce Vita inkl. eines sehr leckeren Rezeptes am Buchende – selbstverständlich mit Parma-Schinken .

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Ich schenk Dir einen Toten

Mord frei Haus
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… steht auf der Karte an der Leiche, die in rotes Geschenkpapier mit einer riesigen Schleife verpackt vor Annabelles Tür liegt. Nach der Polizei ruft Annabelle sofort ihre Tante Daphne Penrose an – die ...

… steht auf der Karte an der Leiche, die in rotes Geschenkpapier mit einer riesigen Schleife verpackt vor Annabelles Tür liegt. Nach der Polizei ruft Annabelle sofort ihre Tante Daphne Penrose an – die Postbotin und ihr Mann Francis haben nämlich bereits zweimal bewiesen, dass sie schlauer sind und sich in Cornwall besser auskennen als Chief Inspector James Vincent. DCI Vincent verdächtigt dann auch tatsächlich nur Annabelle, weil der Tote ihr Nachbar George Huxton ist, der sie unermüdlich mit Prozessen überzogen hat. Allerdings hat sich Huxton bei fast allen Bewohnern des Städtchens Fowey unbeliebt gemacht – aber wer von ihnen würde ihn deswegen ermorden?
Huxton bleibt nicht der einzige Tote und der Mörder schickt noch weitere Nachrichten an Annabelle, trotzdem haben Daphne und Francis Probleme, ihn zu ermitteln. Sie müssen tief Huxtons Vergangenheit und in den Geheimnissen ihrer Mitbürger wühlen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Damit bringt sich Daphne selber in Lebensgefahr.
Außerdem sorgen sie sich um ihre Freundin Lady Wickelton. Die Gesundheit der alten Dame verschlechtert sich rapide und DCI Vincent versucht das auszunutzen und ihr das Haus abzukaufen, dabei wollte die es für ein Museum stiften.

„Mord frei Haus“ ist bereits der dritte Band der Cornwall-Krimi-Reihe von Thomas Chatwin mit der ermittelnden Postbotin, aber man muss die Vorgängerbände nicht zwingend lesen, da die Handlung jeweils in sich abgeschlossen ist.

Daphne und Francis sind sehr sympathische Ermittler. Sie drängen sich den Auszufragenden nicht auf, sondern gehen sehr geschickt vor. Zudem erfahren sie als Postbotin und Hafenmeister sowieso viele Neuigkeiten vor allen anderen. Ich mag das Pärchen, weil sie auch nach 25 Jahren Ehe noch so harmonisch miteinander umgehen, ihrem Partner alle Freiheiten lassen und genau wissen, was sie aneinander haben und wie sie den anderen nehmen müssen. Sie sind beide sehr clever und geübt im Umgang mit Menschen, man vertraut sich ihnen gern an.

Die Handlung ist spannend und verzwickt. Ich hatte zwar einige Vermutungen zum Täter und seinem Motiv, aber die waren am Ende natürlich falsch. Wobei mir für Auflösung dann ein paar zu viele Zufälle zusammenkamen, aber dafür gab es einen sehr amüsanten Nebenstrang …

Thomas Chatwin versteht es den Leser zu fesseln, gut zu unterhalten und Lust auf Urlaub in Cornwall zu machen. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Fall von Daphne und Francis.

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