Lass dich nicht unterkriegen
Bevor ich dich sah"Bevor ich dich sah" von Emily Houghton erzählt die Geschichte von Alice und Alfie die sich im Krankenhaus kennen lernen. Beide landen im selben Zimmer auf der Reha-Abteilung wo sich sich von ihren jeweiligen ...
"Bevor ich dich sah" von Emily Houghton erzählt die Geschichte von Alice und Alfie die sich im Krankenhaus kennen lernen. Beide landen im selben Zimmer auf der Reha-Abteilung wo sich sich von ihren jeweiligen Unfällen erholen müssen.
Alfie hatte einen Autounfall, Alice wurde bei einem Feuer verletzt.
Der Clou an der Sache ist, obwohl sie Bettnachbarn sind, trennt sie lange Zeit ein Vorhang, der ihnen Privatsphäre geben soll. Dennoch nutzen sie die Zeit sich nach einer Weile anzufreunden und nächtliche Gespräche zu führen.
Alfie wird dabei nach außen hin als ein lebensfroher, gut gelaunter Mann dargestellt, der dennoch seine eigenen Dämonen bekämpfen muss. Dass zeigt sich nicht nur durch seine nächtlichen Albträume, sondern auch dadurch dass er das Unfall-Traumata noch nicht wirklich überwunden hat. Auch im späteren Verlauf zum Ende hin muss er immer wieder mit sich selbst kämpfen.
Alice dagegen wird von einem Workaholic zu einem Einsiedlerin, da sie durch das Feuer so schwer verletzt wurde, dass mehrere Hauttransplantationen nötig waren, besonders in ihrem Gesicht.
Hauptsächlich spielt sich die Geschichte in dem Krankenzimmer bzw. der Krankenstation der beiden ab. Die Mitpatienten im Zimmer geben der Geschichte noch etwas mehr Realität und sorgen das ein oder andere Mal für eine lockere Unterbrechung der doch sonst ernsten Umgebung.
Emotional hat mich die Geschichte auf jedenfall sehr mitgenommen, sodass ich an manchen Stellen nur noch heulend versucht habe zu lesen.
Ich fand sehr realistisch dargestellt, wie die Charaktere mit ihrer neuen Lebensituation klar kommen und sich arrangieren. In dem Roman steckt viel Hoffnung und Zuversicht drin, aber es zeigt auch, dass es sich lohnt hinter die Fassade eines Menschen zu schauen, denn dort kann es unter Umständen doch sehr düster aussehen.
Was mir etwas gefehlt hat, war so ein bisschen die Romanze zwischen Alice und Alfie selbst, für mich wurde nicht so klar, was sie nun an dem jeweils anderen toll finden und warum sie sich verliebt haben, dennoch am Gesamtleseerlebnis ist das nur eine Kleinigkeit.
Wobei das Buch selbst dann doch etwas abrubt endet, es gibt zwar auf der Homepage des Verlages noch einen Epilog, aber ich hätte es besser gefunden, wenn der direkt im Buch gewesen wäre.
Das Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen. Vielen Dank an Heyne und Lovelybooks für das Leseexemplar.