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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2021

Knisternd und magisch

Scherbenprinz. Die Magie der Spiegel
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Rayne ist eine Meisterdiebin, die Verrevilles Strassen unsicher macht. Als sie eine Chance wittert ihrer Diebesbande zu Reichtum zu verhelfen, fackelt sie nicht lange und nimmt den Platz einer Prinzessin ...

Rayne ist eine Meisterdiebin, die Verrevilles Strassen unsicher macht. Als sie eine Chance wittert ihrer Diebesbande zu Reichtum zu verhelfen, fackelt sie nicht lange und nimmt den Platz einer Prinzessin ein, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Anstelle der Prinzessin soll nun sie Alec, den Prinzen von Verreville, heiraten, nur dass dieser ein unausstehlicher Idiot ist. Zumindest scheint es am Anfang so. Während sie eine Prinzessin mimen muss, kommt sie den dunklen Geheimnissen der Königsfamilie immer näher und schon bald steckt nicht nur sie in Gefahr.

Man wird gleich zu Beginn mitten ins Geschehen geworfen, was einem den Einstieg in die Geschichte stark erleichtert. Man lernt Rayne gleich von ihrer taffen Seite kennen und kann sich leicht mit ihr anfreunden. Sie ist taff und weiss, wie man einen Plan schmiedet, trotzdem gab es vereinzelte Szenen, in denen sie doch etwas naiver war als man sie zu Anfang einschätzte. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen war sie mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert. Ihre Art brachte mich das ein oder andere Mal zum Lachen, vor allem weil sie manchmal so gar nichts mehr mit der Prinzessin gemeinsam hat, die sie eigentlich zu sein vorgeben sollte.

Den arroganten Prinzen von Verreville war mir anfangs noch etwas suspekt, aber spätestens nach einer gewissen Szene war ich definitiv ein kleines bisschen in ihn und die Dynamik zwischen ihm und Rayne verliebt. Die Schlagabtäusche zwischen ihnen fand ich ganz toll. Manchmal hätte ich Alec zwar schütteln können, meistens wegen Missverständnissen, aber sonst habe ich seinen Charakter sehr gemocht.

Mit einigen anderen Charakteren wurde ich nicht so ganz warm. Einer von ihnen war Raynes Ziehvater Pierre. Ich konnte seine Handlungen nicht so ganz nachvollziehen und konnte ihn überhaupt nicht einschätzen. Auch mit ihrer besten Freundin Florence hatte ich anfangs meine Probleme, die sich dann durch die Geschichte hindurch gelegt haben. Wahrscheinlich lag es bei diesen zwei Figuren daran, dass sie eher wenig vorgekommen sind und deshalb weniger Spielraum gehabt haben, sich zu entfalten.

Obwohl ich Bücher aus der dritten Person normalerweise nicht so mag, konnte mich diese Erzählweise hier super überzeugen. Da die Geschichte nah an Rayne blieb, konnte man gut mit ihr mitfühlen und wusste genau, was sie fühlte und dachte. Der Schreibstil ist flüssig und die Beschreibungen sind ausführlich, sodass man sich Verreville, das Schloss oder auch das Krähenauge sehr gut vorstellen konnte. Einzig an die französischen Begriffe, die ab und zu mal in die Geschichte eingeworfen werden, musste ich mich zuerst einmal gewöhnen, bis ans Ende der Geschichte sind sie mir aber nicht einmal mehr aufgefallen, da sie gut integriert waren. Das Ende kam mir leider etwas zu schnell, war aber durchaus befriedigend und hat alle Fragen geklärt.

Insgesamt hat mir die Geschichte um Rayne, Alec und die Spiegel sehr gut gefallen, die ein paar meiner Lieblingsthemen in sich vereint hat. Der Schreibstil war angenehm, die Spannung blieb übers ganze Buch erhalten und die Geschichte hielt ein paar Überraschungen bereit. Eine grosse Empfehlung an alle, die Romantasy mit einer schlagfertigen Heldin und einem zum Teil unausstehlichen Love Interest lieben und von magischen Geschichten nicht genug bekommen können.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Unheimlich und Spannend

Die Nacht der Acht
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Die Nacht der Acht handelt von einer Clique von Kunststudenten, die ein Wochenende in einer Villa im Nirgendwo verbringen. Anstelle sich einfach nur zu betrinken, erfinden sie das Spiel "Wer Angst hat, ...

Die Nacht der Acht handelt von einer Clique von Kunststudenten, die ein Wochenende in einer Villa im Nirgendwo verbringen. Anstelle sich einfach nur zu betrinken, erfinden sie das Spiel "Wer Angst hat, trinkt." Die Clique ist äusserst kreativ, was ihre Gruseleinlagen und Streiche angeht, doch als auf einmal einer nach dem anderen verschwindet, ist der Spass vorbei und das echte Grauen wartet auf die anderen.

Die Geschichte beginnt sehr schnell mit der richtigen Geschichte, was mir sehr gefallen hat. Die Streiche beginnen und man weiss nie, was jetzt echt und was nur gespielt ist. Der Gruselfaktor steigt von Stunde zu Stunde an und auch ich als Leser habe ab und zu eine Gänsehaut bekommen oder mich doch nochmal im Haus umgesehen, um sicher zu gehen, dass die Türen und Fenster geschlossen sind. Das Gruseln löst sich aber mit witzigen Sequenzen ab, was für eine gute Mischung gesorgt hat.

Da es so viele Hauptcharaktere gibt, war ich vor allem am Anfang etwas überfordert damit, alle auseinander zu halten und mir zu merken, wer jetzt wer ist und was gemacht hat. Im Laufe der Geschichte, vor allem als sie dann immer weniger werden, ist es mir dann schon leichter gefallen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und alles läuft ziemlich schnell ab. Über das Innenleben der Charaktere erfährt man verhältnismässig nicht sehr viel. Trotzdem kommt ihre Angst oder ihre Schadenfreude durchaus herüber. Für einen gruseligen Thriller ist dieser Schreibstil durchaus passend.

Das Ende konnte mich überraschen und nach dem Lesen war ich ganz zufrieden. Mehr werde ich darüber nicht verraten, um niemandem etwas zu verraten. Das Buch gibt einem ein paar gruselige, unheimliche Stunden, lässt einen danach aber nicht tagelang nicht mehr schlafen.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Eine unterhaltsame Tragödie

Phèdre/Phädra
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Phädra erzählt die Geschichte einer Königin, die sich in ihren Stiefsohn verliebt hat. Als ihr Gemahl als verschollen gilt, gesteht sie ihrem Stiefsohn die Liebe, doch dieser ist heimlich in die Schwester ...

Phädra erzählt die Geschichte einer Königin, die sich in ihren Stiefsohn verliebt hat. Als ihr Gemahl als verschollen gilt, gesteht sie ihrem Stiefsohn die Liebe, doch dieser ist heimlich in die Schwester seiner Feinde verliebt.

Ein Theaterstück voller Missverständnisse und grosser Liebesgeständnisse, die schrecklicherweise in vielen Toden enden, wie es sich für eine gute Tragödie gehört. Trotzdem ist das Stück eher witzig und ich musste mehr als einmal über die Ausdrucksweise der Figuren schmunzeln.

Da die deutsche Übersetzung Seite für Seite neben der Französischen Version steht, ist es einfach zu verstehen und sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Nordische Fantasy mit einem fiesen Cliffhanger

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Wenn ein Buch von Mythologie handelt, muss ich es natürlich lesen. Deshalb landete A Fate darker than love auf meiner To-read Liste ganz oben.

Es handelt von dem Mädchen Blair, das nach dem Tod ihrer ...

Wenn ein Buch von Mythologie handelt, muss ich es natürlich lesen. Deshalb landete A Fate darker than love auf meiner To-read Liste ganz oben.

Es handelt von dem Mädchen Blair, das nach dem Tod ihrer Mutter und Schwester herausfindet, dass sie das Valkyren-Gen geerbt hat und an die Stelle ihrer Mutter treten muss. Blair war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist leidenschaftlich und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.

Ihren besten Freund Ryan mochte ich hingegen am Anfang nicht besonders. Blair stellte ihn wie einen Heiligen dar, weshalb ich ihn nicht sehr interessant fand. Das hat sich jedoch durch die Geschichte hindurch geändert, als ich mehr über ihn erfahren habe. Er wurde menschlicher und deutlich interessanter, da auch er mit den Valkyren zu tun hat, was zu Beginn aber niemand weiss.

Zev fand ich jedoch richtig toll, auch wenn man nicht viel über ihn erfuhr, trotzdem kann ich euch schon sagen, dass er eine wichtige Figur in der Geschichte sein wird.

Am Anfang war die Geschichte schön zu lesen. Biancas Schreibstil ist flüssig und man kann sich gut mit Blair identifizieren. Richtig interessant wurde es aber erst nach der Hälfte und das Finale hat es richtig in sich. Wer also keine Cliffhänger mag, sollte mit dem Lesen des Buches warten, bis der zweite Band erschienen ist.

Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung, um zu erfahren wie es mit Blair, Ryan und den anderen Valkyren weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Romantische Geschichte in nordischem Setting

Nordlichtglanz und Rentierglück
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Die Geschichte handelt von Zoey alias Cora, die ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde, aufgrund den Machenschaften ihres Vaters. Was er genau verbrochen hat, verrate ich hier noch nicht. Sie bekommt ...

Die Geschichte handelt von Zoey alias Cora, die ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde, aufgrund den Machenschaften ihres Vaters. Was er genau verbrochen hat, verrate ich hier noch nicht. Sie bekommt einen neuen Namen, ein neues Zuhause und eine neue Familie, zu der auch ihr heisser Fake-Cousin Shane gehört, der Cora gehörig durcheinanderbringt. Während sie sich langsam an ihr neues Leben in Finnland auf einer Rentierfarm gewöhnt, besteht noch immer die Gefahr, dass die Mafia Cora findet und als Erpressung für ihren Vater benutzt.

Zoey/Cora war mir anfangs zwar nicht unbedingt unsympatisch, aber richtig nett fand ich sie auch nicht. Das lag aber einfach an ihrer Einstellung dem Leben gegenüber. Bevor sie ins Zeugenschutzprogramm kam, war sie ein reiches, verwöhntes Mädchen, was man ihr deutlich anmerkt. Sie hat diese schrecklich überhebliche Art, die typisch für Menschen ist, die in ihrem Leben noch nie einen Finger krümmen mussten. Durch die Geschichte hindurch macht sie eine riesige Entwicklung durch. Schnell ist sie mir sogar ans Herz gewachsen und konnte ihre Gefühle immer gut nachvollziehen. Sie hat sich sogar zu einem meiner Lieblingsfiguren überhaupt entwickelt.

Shane, Coras "Cousin", ist einfach nur zum Dahinschmelzen. Er sieht gut aus, ist witzig und unglaublich loyal (auch wenn er auch seine Fehlerchen hat.) Vor allem anfangs macht er Cora das Leben nicht gerade leicht. Er bringt das verwöhnte Mädchen immer wieder dazu, ihre Grenzen zu überschreiten und zieht sie mit seinen sarkastischen Kommentaren so lange auf, bis ihr die Worte ausgehen. Manchmal verhält er sich aber wirklich dämlich und ich hätte ihn am liebsten geschüttelt. Auch seine Stimmungsschwankungen sind etwas heftig, aber der Situation entsprechend eigentlich auch verständlich.

Die Geschichte um Cora und Shane ist unterhaltsam und man merkt gar nicht, wie lange man schon gelesen hat. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, sodass man gut in die Geschichte eintauchen kann. Da die Geschichte aus Coras Sicht erzählt wird, kann man vor allem zu ihr ein enges Verhältnis aufbauen und ihre Emotionen und Gedanken sehr gut nachvollziehen.

Das Einzige, was mir nicht so gefallen hat, ist das Ende, das sehr abrupt gekommen ist. Es war zwar spannend und an sich ganz gut, aber es ging mir dann doch alles etwas zu schnell und plötzlich war es zu Ende. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte meiner Meinung nach auch nicht geschadet, dann wäre das Buch 5 Sterne wert gewesen. Trotzdem ist es eine tolle Lektüre, bei der man nicht zu viel nachdenken muss und die man einfach geniessen kann.

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