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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2021

Etwas besser als Band 1

Free like the Wind
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Das Cover des zweiten Buches der Dilogie ähnelt dem des ersten stark. Es weist in seinen Pastelltönen zwar nicht auf Kanada hin, das Ahornblatt dafür umso mehr. Der Titel passt etwas besser als bei Teil ...

Das Cover des zweiten Buches der Dilogie ähnelt dem des ersten stark. Es weist in seinen Pastelltönen zwar nicht auf Kanada hin, das Ahornblatt dafür umso mehr. Der Titel passt etwas besser als bei Teil 1, da sich die Protagonisten von etwas befreien werden.
Man kann Cayden und Rae bereits aus dem Vorgängerband kennen, doch ist die Lektüre desselbigen keine Voraussetzung hierfür - beide Bücher sind in sich abgeschlossen.
Cayden, ein neureicher Schnösel mit Alkoholproblem, der nichts anbrennen lässt, war und ist nicht sonderlich sympathisch. Auch Rae hat eine Abneigung gegen ihn. Wie soll dann bitte ihr gemeinsamer Trip in den Nationalpark werden? Doch Rae ist es bereits gelungen, im Vorgänger zu Haven durchzudringen und sich mit ihr anzufreunden, warum also nicht auch zu und mit Cayden. Langsam nähern sich beide tatsächlich an, und es zeigt sich erwartungsgemäß, dass hinter der rauen, abweisenden Schale Caydens mehr steckt. Woher bei dieser Annäherung allerdings Gefühle kommen, ergibt sich aus den Schilderungen nicht nachvollziehbar.
Die Klärung der ernsten Hintergründe in beider Lebenslauf kommt im Vergleich zur sonstigen Handlung plötzlich, gerät dergegenüber zu kurz und hätte mehr Potential gehabt.
Die Landschaftsszenen im Jasper Nationalpark sind abermals bildreich schön beschrieben. Natur und Tiere ziehen einen wieder ins Buch und wecken Fernweh.
Der Schreibstil ist ruhig, bleibt dennoch ohne große Spannung und Höhepunkte. Das, was dann mal passiert, kommt am Ende zu plötzlich und zu kurz. Dennoch fällt mein Fazit mit 2,5* minimal besser aus als zu Band 1, da die Hintergrundgeschichten beider realistischer sind und ihre Annäherung nicht so holterdiepolter kommt.

Veröffentlicht am 26.06.2021

Klebrig

Glückssterne
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Wenn man zu solch einem Buch greift, erwartet man ein Wohlfühlgeschichte. Nette Charaktere, ein bisschen Humor und ein passendes Ende.
Nur leider will sich beim Hören keine rechte Unterhaltung einstellen. ...

Wenn man zu solch einem Buch greift, erwartet man ein Wohlfühlgeschichte. Nette Charaktere, ein bisschen Humor und ein passendes Ende.
Nur leider will sich beim Hören keine rechte Unterhaltung einstellen. Die Lesung ist teilweise so langweilig ohne Höhen und Tiefen, dass ich sicher die ein oder andere Stelle verpasst habe. Vermutlich nicht tragisch, denn die Geschichte ist auch nicht sonderlich fesselnd.
Josefine, der eigentliche Hauptcharakter, sollte in ihrer Funktion als Anwältin eigentlich eine gestandene Frau mit Lebenserfahrung sein. Stattdessen benimmt sie sich derart unbeholfen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus, dass ich einfach keine Sympathien für sie aufbringen kann.
Besser ist es da schon mit ihren Tanten Bri und Li, die sie auf ihrer Reise durch Schottland, dessen Landschaftsbeschreibungen die einzigen Höhepunkte im Buch sind, begleiten und hin und wieder für die ein oder andere amüsante Stelle sorgen.
Na und Aidan, der charmante Schotte, der in solch einem Buch nicht fehlen darf, entpuppt sich (Zufall sei Dank) immer wieder als Retter in der Not. Und jeder ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird. Doch selbst dieses Ende vermag noch zu enttäuschen.
So nur 2,5*.

Veröffentlicht am 23.06.2021

zu flach

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Dieses Buch ist leicht und flüssig zu lesen. Viele Details erfährt man über die Landschaft und die Kultur der Insel La Palma, die Eigenheiten der Bewohner und Julias Alltag zwischen Dogsitting und Sandwich-Verkauf.
Dass ...

Dieses Buch ist leicht und flüssig zu lesen. Viele Details erfährt man über die Landschaft und die Kultur der Insel La Palma, die Eigenheiten der Bewohner und Julias Alltag zwischen Dogsitting und Sandwich-Verkauf.
Dass sie eigentlich auf der Suche nach Glück und dem Sinn ihres Lebens ist, kommt hingegen wenig bis gar nicht zur Sprache. Auch verläuft die (Liebes-)Geschichte zwischen Julia und Quinn eher nebenbei. Von angekündigten fliegenden Funken war nichts zu merken.
Die Protagonisten bleiben blass und können mich nicht an sich binden. Warum beide so sind, wie sie sind, welche Vergangenheit sie mit sich tragen, wird zum Schluss nur nebenbei abgehandelt; so als müsste es noch schnell erwähnt werden, um das Buch zum Abschluss zu bringen. Schade, denn das wäre ausbaufähig gewesen.
Da sich die Geschichte zu wenig mit dem eigentlichen Thema befasst, werden es nur 2,5*.

Veröffentlicht am 10.04.2021

Weniger optimistisch als abgehoben

Die Optimistin
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Ein bisschen Optimismus in diesen Zeiten kann man doch immer gebrauchen. Und so hatte ich mich auf unterhaltsame Lesestunden mit diesem Buch eingestellt. Doch je mehr Seiten gelesen waren, umso weniger ...

Ein bisschen Optimismus in diesen Zeiten kann man doch immer gebrauchen. Und so hatte ich mich auf unterhaltsame Lesestunden mit diesem Buch eingestellt. Doch je mehr Seiten gelesen waren, umso weniger war es noch ein Vergnügen.
Am Anfang war noch amüsant zu lesen, wie die beiden gegensätzlichen Charaktere aufeinandertreffen - Toygar, der untypische Türke, der vor seiner eigenen Zwangsverheiratung flieht, und Charlotte, die unter Narkolepsie leidende, im Heim lebende Seniorin.
Hatten Charlottes Erzählungen aus ihrem Leben zu Beginn noch Witz und Charme, so wurden sie im weiteren Verlauf nur noch abgehoben und unglaubwürdig. Weniger wäre da mehr gewesen; dann hätte manch ernster Ton vielleicht auch mehr Wirkung erzielt.
Deutsche Nachkriegsgeschichte, Film- und Musikgeschehen - und überall hat Charlotte angeblich mitgemischt. Sachlich nicht immer korrekt, was der überaus gebildete Toygar bemerkt, aber dennoch mit seinen Einwänden einfach von Charlotte in ihrem Altersstarrsinn abgebügelt wird. Er gerät wie die anderen Personen dadurch nur noch zu einem Statisten im Buch. Auch ist mir Charlotte dadurch nicht die titelgebende Optimistin, sondern eher wie eine Oma, die Märchen erzählt oder bedauerlicherweise aufgrund Demenz in einer Fantasiewelt lebt.

Veröffentlicht am 10.03.2021

mehr erwartet

Denn Familie sind wir trotzdem
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Ein Roman über vier Generationen in 100 Jahren auf 200 Seiten?
Da bleibt nicht viel Raum, um in die Tiefe zu gehen. So springen die Kapitel jeweils zwischen den Sichten der einzelnen Ich-erzählenden Familienmitglieder ...

Ein Roman über vier Generationen in 100 Jahren auf 200 Seiten?
Da bleibt nicht viel Raum, um in die Tiefe zu gehen. So springen die Kapitel jeweils zwischen den Sichten der einzelnen Ich-erzählenden Familienmitglieder und verschiedenen Jahren. Gerade im ersten Drittel tauchen dadurch viele Personen auf, die zunächst nichts miteinander zu tun haben. Wie diese zusammenhängen, erschließt sich einem erst danach so richtig.
Manche Kapitel beschäftigen sich für mich eher mit Belanglosigkeiten, wie die sich großteils wiederholenden Tagebucheinträge von Floh. Gefühlt passiert das Meiste zwischen den Kapiteln. Dabei bietet die tragische Familiengeschichte, die an die der Autorin angelehnt ist, reichlich Stoff – Nazi-Zeit, Judentum, Israel, Alleinerziehende, Wiederholung durch die Generationen.
Der Schreibstil ist ohne große Emotionen, eher sachlich und mit Dokumentationscharakter. Einen Spannungsbogen oder besondere Höhepunkte sucht man vergebens. So schafft es die Autorin nicht, mich mitzunehmen oder zu berühren.
Daher bleibt das Buch hinter meinen Erwartungen zurück, die durch den übertriebenen Klappentext geschürt wurden.