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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein neuer Stern am Himmel der humorvollen Krimis

Lizzis letzter Tango
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Lizzi läßt es sich im Alter gut gehen. Sie hat sich in der noblen Seniorenresidenz Hanseatica eingemietet, mit Blick auf die Elbe. Einziges Problem: sie muß alle Leute über die Finanzierung täuschen, das ...

Lizzi läßt es sich im Alter gut gehen. Sie hat sich in der noblen Seniorenresidenz Hanseatica eingemietet, mit Blick auf die Elbe. Einziges Problem: sie muß alle Leute über die Finanzierung täuschen, das Geld dafür stammt aus einem Bankraub den ihr verstorbener Mann verübt hat. Doch dann erscheint ihre Tochter mit ihrem neuen Freund. Und dieser nutzt einen unbeobachteten Moment um sich mit dem Geld aus dem Staub zu machen. Lizzi macht sich zusammen mit einer Pflegerin und einem Kommissar a. D. auf die Suche nach ihrem Geld, denn ihr droht der Rauswurf aus der Residenz. Doch dann wird der Bankier Jessen in der Residenz ermordet und Lizzi kann einen Handel herausschlagen: findet sie den Mörder, darf sie kostenlos bleiben. ...

"Lizzis letzter Tango" ist ein spannender und humorvoller Krimi aus der Feder von Anja Marschall, die mir bisher nur als Autorin von herrlichen historischen Romanen bekannt war. Und ich kann sagen: auch ihr Krimi ist eine Wucht. Der Schreibstil ist wunderbar locker und leicht, man liest das Buch fast in einem weg, so schön ist es geschrieben. Die Charaktere sind toll dargestellt, man hat sofort eine Beziehung zu ihnen. Man muß Lizzi einfach mögen und fiebert mit ihr mit, ob sie ihr Geld zurück bekommt und in der Residenz bleiben darf. Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz. Der Bogen steigt stetig an und hält dann bis zur letzten Seite an. Trotz der Spannung ist hier auch eine gehörige Prise Humor im Spiel, die jedoch an keiner Stelle albern oder dümmlich wird. Hier herrscht eine angenehme Art von Humor.

Lizzi ist für mich ein neuer Stern am Himmel der humorvollen Krimis!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zum Nachdenken

Elbe aufwärts
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Harmony Schlüter-Hansen hat in ihrem Leben eigentlich alles erreicht. Ihr gehört eine schicke Altbauwohnung im vornehmen Hamburg-Eppendorf, in der sie mit ihrem jüngeren Freund lebt und ist Chefredakteurin ...

Harmony Schlüter-Hansen hat in ihrem Leben eigentlich alles erreicht. Ihr gehört eine schicke Altbauwohnung im vornehmen Hamburg-Eppendorf, in der sie mit ihrem jüngeren Freund lebt und ist Chefredakteurin eines Lifestyle-Magazins mit Aussicht auf Übernahme einer weiteren Zeitschrift. Doch dann kommt es knüppeldick: ihr Freund verläßt sie für eine andere und statt Beförderung gibt es die Kündigung. Und Ihr Erholungswochenende findet nicht auf Sylt statt sondern in Wunnefitz im Wendland. Und dann passiert das Unmögliche: sie verliebt sich in den alten Dorfgasthof und beschließt ihn wieder auf Vordermann zu bringen und ein Restaurant daraus zu machen. Ihr Leben nimmt eine Wendung um 180 Grad, denn Harmony muß sich von der Stadtpflanze zum Dorfbewohner wandeln...

"Elbe aufwärts" ist ein herrlicher Roman über Freundschaft und Zusammenhalt. Hier kann man sehr schön verfolgen, wie sich ein Leben ändern kann wenn man will und den Mut aufbringt, seinen Traum wahr werden zu lassen. Janna Hagedorn hat es geschafft, mich durch ihren Schreibstil und eine ausgefeilte Handlung an das Buch zu fesseln. Man ist sofort im Geschehen und kann sich sehr gut alles vorstellen. Sehr gelungen finde ich die Beschreibung der Wandlung von Harmony. Sie wandelt sich hier von einer Person, der man im wahren Leben nicht begegnen möchte, zur Sympathieträgerin. Schon alleine diese Wandlung bringt Spannung ins Buch. Doch auch die Geschehnisse sind spannend und humorvoll beschrieben. Was mir ebenso sehr gut gefallen hat ist die Beschreibung der Landschaft und der Dorfbewohner. Dies ist wirklich sehr anschaulich gelungen.

Ein Buch, das Spaß macht und darüber nachdenken läßt, ob man gewissen Dingen wirklich so viel Bedeutung in seinem Leben schenken soll.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Restlos überzeugt!

Tote Hippe an der Strippe
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Loretta Luchs arbeitet an einer Sex-Hotline. Der Job macht ihr seit Jahren Spaß und sie hat dort gute Freundinnen gefunden. Alles könnte so schön sein, wenn nicht die beiden Tussis Belinda und Jeannett ...

Loretta Luchs arbeitet an einer Sex-Hotline. Der Job macht ihr seit Jahren Spaß und sie hat dort gute Freundinnen gefunden. Alles könnte so schön sein, wenn nicht die beiden Tussis Belinda und Jeannett dort anfangen würden. Und dann kommt es knüppeldick: Chef Dennis wird erpresst, jemand will sein Geschäft übernehmen. Als er überfallen wird, seine neue Freundin entführt und seine geliebten Zwergseidenhühner brutal getötet werden, fällt der Verdacht von Loretta und ihren Freunden schnell auf die neuen Kolleginnen. Um die beiden zu überführen, zieht die Clique alle Register.

Auch der nun schon 5. Band rund um Loretta ist ein Erlebnis! Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr gut im Fluß. Das Buch liest sich schnell und gut verständlich. Mit dem Ruhrgebietsdialekt, vor allem bei Frank, dürfte wohl niemand Verständnisprobleme haben. Es ist nicht schwer zu verstehen und auch nicht übertrieben. Im Gegenteil: durch den Dialekt wird das Buch authentisch und die Figur Frank wird so richtig sympathisch. Überhaupt sind die Charaktere rund um Loretta wieder sehr gut dargestellt. Egal ob ihre Freunde oder Feinde - sie alle bekommen von Lotte Minck Leben eingehaucht und man bekommt eine genaue Vorstellung von ihnen. Obwohl dies ein Buch mit Humor ist, wird es an keiner Stelle albern. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und ist durchgehend gleich hoch. Humor und Spannung halten sich in dieser Serie wirklich die Waage.

Auch dieser Band hat mich restlos überzeugt und bekommt von mir den Titel: unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Roman mit Krimianteil

Die Bastardtochter
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Enneleyn, uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten und bei ihm groß geworden, heiratet den Ritter Guntram von Eggen. Sie ist davon überzeugt, eine gute Partie gemacht zu haben. Doch schnell merkt ...

Enneleyn, uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten und bei ihm groß geworden, heiratet den Ritter Guntram von Eggen. Sie ist davon überzeugt, eine gute Partie gemacht zu haben. Doch schnell merkt sie, daß sie sich getäuscht hat. Er spielt ein falsches Spiel mit ihr und zeigt sich nach außen hin freundlich, Enneleyn gegenüber zeigt er sein wahres Gesicht. Doch was verbirgt er vor ihr? Und vor allem: was plant er, um nicht nur ihrer Familie Schaden zuzufügen?

"Die Bastardtochter" ist der dritte und letzte Teil der Kreuz-Trilogie von Petra Schier. Man kann diesen Band locker ohne Vorkenntnisse lesen da jedes Buch die Geschichte einer anderen Frau beschreibt, jedoch ist es viel interessanter, wenn man die ganze Serie kennt. Und auch sehr lohnend....
Petra Schier hat einen wunderbaren Schreibstil, dem man leicht folgen kann und die Geschichte auch komplett versteht. Die einzelnen Handlungsstränge sind sehr gut ausgearbeitet und trotzdem es mehrere sind, verliert man als Leser niemals den Überblick oder muß noch einmal zurückblättern, um alles zu verstehen. Hier ist alles klar und übersichtlich geschrieben. Die Handlung ist wirklich total spannend und der Spannungsbogen bleibt unbeeinträchtigt bis zum Schluß des Buches bestehen. Die Charaktere sind allesamt sehr gut dargestellt und man kann sie sich im einzelnen gut vorstellen, ganz egal, ob sie in den Vorgängerbänden schon vorkamen oder nicht. Aber auch das mittelalterliche Koblenz war klar und deutlich beschrieben, so daß man die Stadt wirklich vor Augen hatte.

Dieses Buch beinhaltet wirklich alles. Man hat hier einen historischen Roman mit Krimitouch, aber auch eine sehr schöne Liebesgeschichte. Diese Mischung gelingt Petra Schier mal wieder aufs Feinste. Deshalb kann ich dieses Buch wirklich jedem empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Suchtfaktor!

Die stille Braut
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Martinsfehn in Ostfriesland. Am Kreihenmeer, einem Badesee, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde gestaltet wie eine Braut, weißes Kleid, Ehering, in der Hand ein Rosenstrauß. Um sie herum ...

Martinsfehn in Ostfriesland. Am Kreihenmeer, einem Badesee, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde gestaltet wie eine Braut, weißes Kleid, Ehering, in der Hand ein Rosenstrauß. Um sie herum liegen Rosenblätter und Grablichter brennen. Nola van Heerden beginnt mit ihren Ermittlungen und gemeinsam mit ihrem Team findet sie heraus, daß die Tote vor 4 Jahren aus einem Internat für Gehörlose verschwand. Sie stößt auf ein Geheimnis, was für die Beteiligten so gefährlich ist, daß es zu weiteren Todesfällen führt...

"Die stille Braut" ist der zweite Fall für das Team um Nola van Heerden. Man kann diesen Krimi aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Barbara Wendelken schafft es, auch den Neu-Leser gekonnt in die Geschichte zu führen und die Charaktere so gut zu vermitteln, daß man nicht merkt, schon ein Buch verpaßt zu haben. Die Charaktere werden von Anfang an gut vorgestellt und es gibt immer wieder Rückblicke, die eventuelle Wissenslücken erklären. Der Spannungsbogen wird hier von der ersten Seite an gesponnen. Es geht schon im Prolog sehr spannend zu und dies wird sich auch bis zum letzten Satz des Buches nicht ändern. Die Autorin hat hier sehr gut verschiedene Spuren gelegt, die allesamt spannend zu verfolgen sind. Man grübelt wirklich bis zum Ende über die richtige Lösung und hat nie auch nur den leisesten Verdacht, wie es nun wirklich war. Auch Ostfriesland selbst ist hier wunderbar beschrieben. Man sieht es förmlich vor sich.

Ich kann dies Buch nur empfehlen, ein Buch mit Suchtfaktor!