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Veröffentlicht am 10.07.2021

Sanftes Heranführen an die christliche Werte

Ich würde Jesus meinen Hamster zeigen
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Ist der christliche Glaube im 21. Jahrhundert überholt, verstaubt und nicht mehr kindgerecht ? Diesen Fragen geht Christine Schiedermann nach und zeigt in ihrem Buch, dass das Wort Gottes durchaus bei ...

Ist der christliche Glaube im 21. Jahrhundert überholt, verstaubt und nicht mehr kindgerecht ? Diesen Fragen geht Christine Schiedermann nach und zeigt in ihrem Buch, dass das Wort Gottes durchaus bei Kindern noch ankommt, Interesse weckt und sie begeistern kann. Es ist nämlich alles eine Frage der Vermittlung und der Begeisterung, die man kindgerecht gestaltet und weitergibt.

Um Kinder an den Glauben heranzuführen, ihre Neugier zu wecken und sie somit für die Rituale und Gebräuche zu sensibilisieren, nutzt die Autorin die Feste und Feiertage im Kirchenjahr, um diese für Kinder zu echten Events zu gestalten, ohne dass es ausufernd wird. Dabei geht es nicht um das teuerste Geschenk und das gegenseitige Übertrumpfen, sondern vielmehr darum, zurück zu den Wurzeln zu finden, zu entschleunigen und auf das Ursprüngliche zu besinnen- Zauberworte, die gerade im Umgang mit Kindern nicht wirklich einfach umzusetzen sind.

Aber gerade die Advents- und Weihnachtszeit bietet besinnliche Momente, gemütliches Beisammensein, heißen Kakao und heimeliges Kerzenlicht, um die Weihnachtsgeschichte und somit die Geburt Jesu für die Kinder interessant und verständlich zu machen.

Aber auch Erntedank, St. Martin, Ostern oder Himmelfahrt werden thematisch behandelt und mit wirklich tollen Ideen zum Umdenken von der angestaubten Liturgie in ein kindgerechtes Erleben verwandelt.

Es gilt, die Neugier der Kinder zu wecken, sie in den Abläufe zu integrieren und ihnen mit leicht verständlichen Worte den Glaubensalltag näher zu bringen.

In den grauen Infokästen " Kurz erklärt" wird wirklich das Wichtigste zusammengefasst, um Denkanstöße zu vermitteln, Impulse zu setzen und so hilfreiche Tipps und Ideen für den Alltag zu finden.

Dadurch, dass das Thema Weihnachten so unglaublich viel Platz einnimmt, werden die anderen christliche Feste eher kurz und knapp behandelt. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Balance gewünscht, aber ansonsten ein wirklich tolles Buch, um Kinder sanft an den christlichen Glauben heranzuführen.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Kunst weckt Begierde und Besessenheit

Fälschung à la Provence
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Pascal genießt das ruhige Leben und das gute Essen in der Provence. Aber plötzlich weht der Sommerwind nicht nur den angenehmen Duft von Lavendel über die Felder, sondern die Luft flirrt regelrecht, weil ...

Pascal genießt das ruhige Leben und das gute Essen in der Provence. Aber plötzlich weht der Sommerwind nicht nur den angenehmen Duft von Lavendel über die Felder, sondern die Luft flirrt regelrecht, weil der Dorfgendarm zu einem Mordfall gerufen wird, der ihm Kopfzerbrechen bereitet. Warum musste die junge Kunsthistorikerin sterben ? Und wie hängt das alles mit dem Galeristen zusammen, der seine Hände scheinbar in Unschuld wäscht ?

"Fälschung à la Provence" ist ein ruhiger Krimi vor malerischer Kulisse, der trotzdem spannende Momente und Aufregung verbreitet. Andreas Heineke taucht tief ein in die Welt der Kunst und ihrer Liebhaber und bietet seinen Lesern eine ganz besondere Möglichkeit, Werken von Cezanne und Picasso nahe zu sein.

Die Erzählung lebt von eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen, aber auch von den beeindruckenden Schilderungen der Meisterwerke, die es im Schloss und in der Galerie zu bewundern gibt. Fast hat man das Gefühl, dass die Bilder anfangen zu einem zu sprechen, um die Geschichte ihrer Entstehung, die Hintergründe und die Gefühle des Erschaffenden zu erzählen.

Aber die alten Meister wecken Begehrlichkeiten und Pascal wird Zeuge, wie Kunstliebhaberei in Begierde umschlägt und was diese Gier nach mehr auslösen kann. Die Figuren bewegen sich sehr sicher auf ihrem Terrain und ermöglichen so dem Leser, sich ebenfalls als einer von ihnen zu fühlen. Der gelungene Mix aus Kunst und Kulinarik, aber auch mit einem Hauch Romantik wartet mit extrem gut recherchiertem Wissen aus der Kunst- und Kunstfälscherszene auf. Das gibt der Handlung unglaublich viel Authentizität und man fühlt ebenfalls eine gewisse Verbundenheit mit den Gemälden. Die Kunstobjekte werden sehr plastisch beschrieben, sodass es dem Autor gelingt, ihre Gesamtheit zu erfassen und die wichtigsten Merkmale detailliert darzustellen.

Es herrscht jetzt nicht unbedingt eine übermäßig große Spannung, die einem quasi die Seiten aus den Fingern reißt, um voller Neugier die Zusammenhänge zu erkennen, aber der Roman überzeugt durch eine gut durchdachten Aufbau, einen stimmigen Plot und einer sympathischen Hauptfigur. Ein Hauch Dramatik setzt noch einmal einen bemerkenswerten Akkord zum Ende eines gelungenen kriminalistischen Ausfluges in die Provence, der für kurzweilige und unterhaltsame Lesemomente sorgt.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Die Sehnsucht nach den Bergen hört nie auf

Bergseele
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In unserer schnelllebigen und digitalen Welt gehört die Vergänglichkeit des Augenblicks zum Alltag. Miriam Mayer hat aber einen Traum, der sie ihren geliebten Bergen ganz nah bringt - sie möchte vom Tegernsee ...

In unserer schnelllebigen und digitalen Welt gehört die Vergänglichkeit des Augenblicks zum Alltag. Miriam Mayer hat aber einen Traum, der sie ihren geliebten Bergen ganz nah bringt - sie möchte vom Tegernsee aus die Alpen zu Fuß überqueren und in Verona ihre Wanderung beenden.

Nach einer sehr akribischen Planung geht es los uns aus dem Traum wird Wirklichkeit - schon mit dem ersten Schritt merkt Miriam, wie sie loslässt, sich von der Einzigartigkeit der Natur einfangen lässt und beginnt, eins mit der Bergwelt zu werden.

Aber die Wandernde muss schnell feststellen, dass jede noch so detaillierte Planung nichts nützt, wenn das Wetter nicht mitspielt. Regen und Schneestürme machen ihr einen Strich durch die Rechnung, zwingen sie zu Pausen und verändern immer wieder den Tagesablauf.

Der authentische Bericht gibt einen Einblick in die Erlebisse dieser manchmal doch sehr kräftezehrenden Tour. Die kurzen Texte spiegeln die Emotionen und Sehnsüchte, die auf der Wanderung Einzug halten. Die Tipps zur Vorbereitung und Organisation einer solchen Alpenüberquerung sind sachlich und leicht verständlich verfasst und geben Hinweise, um eine eigene Alpenüberquerung nach dem gleichen Muster zu oraginsieren.

Es sind die Begegnungen mit der Verganenheit (Stellungskrieg in den Alpen 1915-1919), die tiefe Spuren hinterlassen, nachdenklich sitmmen und die Alpinistin dankbar machen, dass sie in Zeiten des Friedens aufgewachsen ist. Besondere Momente gibt es viele auf dieser Tour - der sternenklare Nachthimmel, Alpenglühen bei Sonnenauf- bzw. untergang, türkisfarbene Bergseen oder eine kurze Kuscheleinheit mti einem Pferd auf der Hochweide - alle eingfangen im flüchtigen Moment des Augenblicks und doch für immer als Erinnerung auf der Seele eingebrannt.

Die Fotos geben die Stimmungen und Eindrücke bei der Alpenüberquerung sehr gut wieder, sind mit dem Blick fürs Detail eingefangen und wirken so als ideale Untermalung der Auszeit in der imposanten Bergkulisse. Leider ist die Farbintensität nicht wirklich gut und ich hätte mir von einer Fotografin, die Fotodesign studiert hat, eine hervorragende Bildqualität mit farblicher Bestnote erhofft. So büßen die Aufnahmen manchmal von ihrer Strahlkraft ein und wirken etwas blass und weniger intensiv.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Romantische Momente sind Leuchttürme im Alltagsmeer

Leuchtturmträume
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Annekes neuer Auftrag als Hoteltesterin führt sie nach St.Peter-Ording und ihre Aufgabe ist es, möglichst viele romantische Fleckchen an der Küste zu finden, die einen Pärchenurlaub zu einem unvergessliche ...

Annekes neuer Auftrag als Hoteltesterin führt sie nach St.Peter-Ording und ihre Aufgabe ist es, möglichst viele romantische Fleckchen an der Küste zu finden, die einen Pärchenurlaub zu einem unvergessliche Erlebnis werden lassen. Wer konnte ahnen, dass der Hoteldirekt ausgerechnet ihr Exfreund Raik ist und die Begegnung mit ihm eine alte Wunder noch mehr aufreißt, die noch gar nicht richtig verheilt ist. Anneke muss sich der Vergangenheit stellen und merkt, dass ihr Raik nicht gleichgültig ist...



Mit "Leichtturmträume" entführt Tanja Jantz ihre Leser an die Nordsee und im Gepäck warten nicht nur Wellenrauschen, Lenkdrachen und eine ordentliche Portion Romantik, sondern auch tief vergrabene Gefühle, Ängste und stille Vorwürfe, die mit einem noch unverarbeiteten Verlust im Zusammenhang stehen.

Während Anneke den Strand vor der Tür, die klare Luft um die Nase und die wunderschöne Landschaft genießt, bohrt sich die Trauer wieder zurück an die Oberfläche und sie muss sich unweigerlich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen. Raik lässt nicht locker und wirbt auf charmante Art um einen erneuten Platz im Herzen von Anneke und es ist sehr angenehm zu lesen, wie sich die beiden näher kommen. Kleine aufregende Szenen sorgen für ein bisschen Spannung und Abwechslung, damit der Roman nicht zu seicht verläuft.

Die Autorin lässt den Leser an den Gefühlen und Gedanken ihrer Protagonisten teilhaben und manchmal möchte man ihnen schon gerne einen leichten Schubs in die richtige Richtung geben, damit sie wieder zueinander finden.

Der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der auftretenden Figuren ist einfach nur wunderschön zu lesen und Tanja Jantz vermittelt das Gefühl, dass keiner mit seinen Problemen allein auf weiter Flur steht. Manchmal sind die Lösungen ein wenig zu schnell herbeigeführt, was ein wenig die Glaubwürdigkeit beeinträchtigt, aber im Großen und Ganzen läuft alles so, wie es soll und es fügt sich eins ins andere.

Da Anneke Wenke beim Entrümpeln ihrer Scheune hilft, scheint das auch auf ihre bisherige Überzeugung abzufärben, denn so nach und nach ordnen sich auch ihre Gedanken und Gefühle und aus dem Chaos im Innern entsteht die Zuversicht, dass ein Schritt in die richtige Richtung die Zukunft positiv beeinflusst. Man muss erst das Alte loslassen und verzeihen, um sich dem Neuen Schönen widmen zu können.

Das Happy End hat ein bisschen was von rosaroter Zuckerwattewolke, aber es passt zum Buch und so soll es doch sein

Der Roman schmeckt nach Urlaub, salziger Luft auf den Lippen, leicht zerzauselten Haaren von einer frischen Nordseebrise und einem Hauch Romantik und bringt das Motto des Buches voll auf den Punkt.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Ein kleiner Frechdachs unterwegs in der Vorweihnachtszeit

Die diebische Adventsfee
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Die Neugier auf die leckeren kleine Überraschungen im Adventskalender steht dem kleinen Mädchen direkt ins Gesicht geschrieben, aber o weh, die Tütchen sind leer. Bis auf ein paar Krümel ratzeputz alles ...

Die Neugier auf die leckeren kleine Überraschungen im Adventskalender steht dem kleinen Mädchen direkt ins Gesicht geschrieben, aber o weh, die Tütchen sind leer. Bis auf ein paar Krümel ratzeputz alles aufgegessen. Wer ist so frech und klaut einfach alles und isst alles auf ? Mama, Papa und das kleine Mädchen müssen handeln, denn so ein frecher Dieb gehört gestellt...

"Die diebische Adventsfee" ist ein süßes Kinderbuch - und das im wahrsten Sinne des Wortes - und hilft die kribbelige Vorfreude der Kleinsten im Advent ein wenig im Zaum zu halten. Die großen Buchseiten sind ansprechend illustriert und ermöglichen so den kleinen Zuhörern, direkt in das Abenteuer einzutauchen. Die kleine pummelige Fee finde ich ziemlich gut getroffen, denn ihr sitzt der Schalk tief im Nacken und mit den vorwitzigen Sommersprossen wird ihr Charakter noch einmal richtig gut in Szene gesetzt.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, ist für Kinder ab drei Jahren schon recht gut zu begreifen, auch wenn mit dem Hinweis, dass Mama und Papa die Adventskalender füllen, ein wenig der magische Weihnachtszauber für die Kleinsten eingedämmt wird. Dafür sorgt die Begegnung mit dem Nikolaus für große staunende Kinderaugen.

Leider bleiben die Figuren namenlos und es ist lediglich von Mama und Papa die Rede . Da die Geschichte aus der Sicht des Kindes in der Ich-Form erzählt wird, bleibt das Mädchen leider auch anonym. Ich hätte es schöner gefunden, wenn man durch den Namen eine Identifikation und eine Verbindung mit dem Kind herstellen kann.

Die kleine aufregende Geschichte passt gut in die ereignisreiche Vorweihnachtszeit und verkürzt so das Warten auf die Bescherung.

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