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Veröffentlicht am 12.08.2021

Nicht unbedingt ein Krimi

Unbarmherziges Land
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Michael „Mick“ Hardin ist Ermittler beim Militär und gerade auf Heimaturlaub in Kentucky. Seine Frau Peggy ist schwanger, doch um die Ehe der beiden steht es nicht zum Besten. Ist das Kind überhaupt von ...

Michael „Mick“ Hardin ist Ermittler beim Militär und gerade auf Heimaturlaub in Kentucky. Seine Frau Peggy ist schwanger, doch um die Ehe der beiden steht es nicht zum Besten. Ist das Kind überhaupt von ihm? Bevor sich Mick zur Bewältigung des Problems noch mehr in einen Alkoholrausch flüchtet, kommt ihm eine Bitte seiner Schwester Linda sehr gelegen. Eine Frauenleiche wurde gefunden und Mick soll bei den Ermittlungen helfen. Linda ist erst seit kurzem der erste weibliche Sheriff in der Gegend, was von den Obrigkeiten in der Politik nicht unbedingt gern gesehen wird. Ein Grund mehr, den Fall schnell zu lösen.
Meine Erwartungen, einen spannenden Krimi zu lesen, wurden leider nicht ganz erfüllt. Dieses Buch ist definitiv anders als ein klassischer Kriminalroman, aber nicht unbedingt schlechter. Im Vordergrund stehen vor allem der Bundesstaat Kentucky und seine Bewohner. Hier kennt fast jeder jeden, obwohl das Land ziemlich dünn besiedelt ist. Blut ist dicker als Wasser und Familienbande wiegen schwer. Es herrscht ein rauer Ton zwischen den Bewohnern und Probleme werden zumeist untereinander geklärt. Super fand ich die Beschreibungen von der Landschaft und den Menschen dort. Eine Welt in den einsamen Wäldern und Hügellandschaften. Natürlich ist der Kriminalfall der rote Faden im Buch, doch in erster Linie ist es eine Hommage an Land und Leute.
Durch die gut 200 Seiten kommt man sehr zügig durch, die Kapitel sind recht kurz gehalten. Positiv zu bewerten sind auf alle Fälle die Figuren dieses Buchs. Jeder Charakter weist genügend Ecken und Kanten auf um als authentisch zu gelten. Protagonist ist definitiv Mick, dagegen wirkt seine Schwester richtiggehend blass. Von ihr erfährt man auch nicht so viel Privates wie von Mick.
Das Ende ist genauso wie es oft in der Realität vorkommt, nicht unbedingt auf happy end getrimmt, sondern eben wie es meistens läuft.
Insgesamt wohl eher ein Krimi im Western-Style. Nicht ganz mein Fall, aber bestens geeignet für Kentucky-Fans oder solche, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Neue Serie - superspannend

Hundstage für Beck
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Einst erfolgreicher LKA-Ermittler, jetzt ganz unten. Nick Beck ist der neue (Anti-?)Held einer neuen Reihe. Nach einem traumatischen Einsatz und dem Verlust seiner Kollegin hat sich Nick an einen kleinen ...

Einst erfolgreicher LKA-Ermittler, jetzt ganz unten. Nick Beck ist der neue (Anti-?)Held einer neuen Reihe. Nach einem traumatischen Einsatz und dem Verlust seiner Kollegin hat sich Nick an einen kleinen Ort im Norden Hamburgs versetzen lassen. Hier versenkt er allabendlich sein Trauma im Alkoholnebel. Als er sich mit ordentlich Promille auf den Heimweg macht, passiert es. Er überfährt eine Frau. In seiner Panik versteckt er zunächst die Leiche. Doch dann kommen Nick Zweifel, ob er die Frau überhaupt getötet hat. Gleichzeitig bittet die LKA Ermittlerin Cleo Torner um Mithilfe im Fall einer vermissten Frau. Die Nichte eines Großindustriellen ist verschwunden…
„Hundstage für Beck“ ist der Auftakt einer neuen Serie rund um Nick Beck und Cleo Torner. Tom Voss schreibt hier unter einem Pseudonym. Der Erzählstil hat mir unglaublich gut gefallen, die Beschreibungen waren so gelungen, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte. Und obwohl Nick ein massives Alkoholproblem hat und Auto fahren damit ein absolutes No-Go ist, fand ich den Protagonisten sympathisch. . Einer mit vielen Ecken und Kanten und trotzdem mag man ihn.
Cleo hingegen blieb etwas blass. Strafversetzt wegen ihrer Schwangerschaft und stark bemüht sich zu beweisen, viel mehr erfährt man nicht. Außer dass die bevorstehende Ehe mit ihrem Partner nicht unbedingt unter den besten Sternen steht.
Das Buch ist durchgehend spannend und die Kapitel super eingeteilt. Auch die Auflösung war durchaus schlüssig, aber auch überraschend. Zudem gibt es einen kleinen Ausblick auf den Folgeband, der bereits im Dezember erscheinen wird. Ich bin gespannt darauf.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Hier ist nur der Beginn ultraspannend

Die Verlorenen
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Wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Endlich etwas Neues von Simon Beckett nach der phänomenalen David Hunter-Reihe. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.
Der Beginn des Buches ...

Wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Endlich etwas Neues von Simon Beckett nach der phänomenalen David Hunter-Reihe. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.
Der Beginn des Buches ist noch absolut gelungen und ultraspannend. Man wird direkt in die Geschichte geworfen mit einem Anruf, der den Polizisten Jonah Colley erreicht. Gavin, ein ehemaliger Freund Jonahs bittet um Hilfe und ein nächtliches Treffen am abgelegenen Slaughter Quay. Doch als Jonah dort eintrifft, findet er nur die Leiche Gavins und drei weitere Opfer vor. Zudem wird Jonah niedergeschlagen und erwacht im Krankenhaus. Hier verstrickt er sich in Widersprüche und gerät selbst ins Visier der Ermittlungen.

Wie gesagt, ein starker Beginn, der sofort fesselt. Doch im Verlauf der Geschichte verliert der Thriller immer mehr an Spannung. Jonahs Sohn Theo verschwand vor zehn Jahren spurlos und Jonah leidet seitdem darunter. Nicht nur seine Ehe zerbrach, sondern sein ganzes Leben veränderte sich. Man erfährt zwar stückchenweise so einiges aus der Vergangenheit, aber irgendwie war der Spannungsbogen abgeflacht. Selbst mit den Protagonisten konnte ich nicht richtig warm werden. Jonah wird als Mitglied einer Spezialeinheit der Londoner Polizei eingeführt und die erste Szene im Pub mit den Kollegen war auch recht vielversprechend. Doch das war es dann auch schon, ein weiteres Auftreten der restlichen Einheit der Polizei gibt es in diesem Buch leider nicht mehr. Stattdessen kommen weitere unsympathische Ermittler ins Spiel, die die Ereignisse am Quay aufklären sollen. Die Auflösung kam mir dann sehr konstruiert vor und war auch ein wenig vorhersehbar. Dennoch bin ich auf die Fortsetzung der Reihe gespannt.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Spannend, aber nicht das highlight der Reihe

Die Karte
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Ein Schreckgespenst unter Hamburgs Fitness-Fans geht um. Mehrere Joggerinnen wurden qualvoll mit einem Halsband erstickt und zudem beim Sterben gefilmt. Ihre Laufstrecken waren bekannt, da diese über ihre ...

Ein Schreckgespenst unter Hamburgs Fitness-Fans geht um. Mehrere Joggerinnen wurden qualvoll mit einem Halsband erstickt und zudem beim Sterben gefilmt. Ihre Laufstrecken waren bekannt, da diese über ihre Fitness-Tracker online gestellt wurden. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig, da dies die einzige Gemeinsamkeit zwischen den Fällen zu sein scheint.
Es ist bereits der vierte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald. Die Fälle sind zwar in sich geschlossen, wer aber dabei sein will, wie sich die Beziehung der beiden Protagonisten entwickelt und auch die sonstigen Entwicklungen auf dem Kommissariat ihren Verlauf nehmen, dem sei die richtige Reihenfolge der Reihe ans Herz gelegt.
In dem aktuellen Fall gibt es jede Menge Spuren zu verfolgen und Jens ist wirklich gefordert. Man weiß als Leser auch gar nicht, wohin die Reise geht und welche Spur die richtige ist. Die Handlung ist wirklich vollgepackt mit falschen Fährten und auch das Motiv bleibt lange im Dunklen.
Eines ist das Buch auf jeden Fall: Spannend! Denn es gibt haufenweise Szenen, die so spannend beschrieben sind, dass einem der Atem stockt. Nicht so toll fand ich hingegen das Ende. Dieses erscheint auf den ersten Blick zwar gut gelöst, doch bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass da doch einiges an offenen Fragen übrig geblieben ist. Auch wurde mir das Ganze dann zum Schluss irgendwie zu schnell abgehandelt, während zuvor alles viel intensiver beschrieben wurde.
Andreas Winkelmann übt in seinem Buch nicht nur Kritik im Umgang mit den sozialen Medien, sondern hat auch das Thema „Corona-Pandemie“ integriert, was ich bislang bei anderen Autoren vermisse. Leider ist der Autor hier seiner Zeit voraus und Masken gehören in dem Buch schon der Vergangenheit an. Aber wer hätte das auch ahnen können, dass sich die Pandemie über Jahre hinwegzieht.
Insgesamt ein spannendes Buch, aber nicht das highlight der Reihe.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Spannend, aber das Ende...

Trauma – Kein Entkommen
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Zwei Todesfälle mit seltsamen Todesarten. Ein Mann ertrinkt in einem See, der andere erfriert in einem Kühlschrank Die Münchner Kommissarin Katja Sand glaubt nicht an Selbstmord und nimmt gemeinsam mit ...

Zwei Todesfälle mit seltsamen Todesarten. Ein Mann ertrinkt in einem See, der andere erfriert in einem Kühlschrank Die Münchner Kommissarin Katja Sand glaubt nicht an Selbstmord und nimmt gemeinsam mit ihrem Assistenten Rudi Dorfmüller die Ermittlungen auf. Dabei stellen sie fest, dass beide Opfer an einem Trauma litten und sich deswegen behandeln ließen. Nun starben beide genau auf die Art und Weise, die das jeweilige Trauma auslöste.
Der Einstieg in das Buch ist ziemlich heftig und beschreibt wie ein kleines Kind nicht nur seelisch auf ganz brutale Weise von seinem Vater misshandelt wird. Diese Szenen tauchen zwischendurch immer wieder mal auf und sind sehr aufwühlend beschrieben. Danach lernt man die Ermittlerin Katja Sand kennen und erfährt dabei recht viel über sie selbst aber auch ihr privates Umfeld. Dabei nehmen die Erziehungsprobleme mit ihrer Tochter Jenny, aber auch andere Probleme nehmen ziemlich viel Raum in dem Buch ein. Ganz anders die Zusammenarbeit mit Rudi Dorfmüller, dem Assistenten von Katja. Hier gibt es ab und zu sogar humorvolle Dialoge.
Insgesamt ist das Buch aber spannend geschrieben, der Erzählstil flüssig und leicht zu lesen. Es geht mal wieder zurück in die Vergangenheit und Sand und Dorfmüller decken dabei einen Skandal bei der Bundesmarine auf.
Die Auflösung war ab der Mitte ziemlich vorhersehbar, doch am schlimmsten fand ich am Ende das unprofessionelle Handeln von Katja bei der Überführung des Täters. Das war schon fast dümmlich oder der Autor wollte schnell zum Ende kommen.
Ausgelegt ist die Reihe rund um Katja Sand als Trilogie. Teil 2 „Trauma – Kein Vergessen“ erscheint bereits im August 2021. Trotz des schnellen Endes bin ich schon gespannt darauf.

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