Unsichere Zeiten
Melancholie in unsicheren Zeiten"Die Melancholie des Verlustes wird von dem Versprechen und der Hoffnung auf einen Neuanfrang begleitet; auch in dieser Hinsicht sind wir zweistimmige Wesen, in denen sich die ambivalenten Gemütszustände ...
"Die Melancholie des Verlustes wird von dem Versprechen und der Hoffnung auf einen Neuanfrang begleitet; auch in dieser Hinsicht sind wir zweistimmige Wesen, in denen sich die ambivalenten Gemütszustände von Freude und Trauer vereinen. Das ist es, was uns als Menschen anrühren und uns eine Erfahrung der Zusammengehörigkeit eröffnen kann." (ZITAT)
Das Buch war anspruchsvoll zu lesen, hat mich aber zum Nachdenken anregen können.
Das Cover (Der bedrohte Schwan - Jan Asselijn (1650) ist wirklich gut gewählt.
Die Situation und Gefühle, welche die Autorin beschreibt sind authentisch und nachvollziehbar, denn die Zeiten sind ungewöhlich, neuartig und schwierig, mehr denn je. Jeder von uns kennt es, das Gefühl der Überforderung, Machtlosigkeit.
Angst und Unsicherheit prägen unsere Wahrnehmung und unser Miteinander. Kann die Melancholie uns helfen?
Die renommierte niederländische Philosophin Joke J. Hermsen sagt Ja: Denn melancholisch zu sein bezeichnet einen Zustand, dem – trotz Verzweiflung und Traurigkeit – immer auch etwas Schöpferisches und Hoffnungsvolles innewohnt. Warum fällt es uns heute so schwer, Vertrauen in bessere Zeiten zu haben?
Joke J. Hermsen, Jahrgang 1961, studierte Philosophie und Literatur in Amsterdam und Paris. Sie hat bisher sechs Romane veröffentlicht, u.a. „Tweeduist“ (2001) über die englische Künstlergruppe Bloomsbury, der unter dem Titel „Die Gärten von Bloomsbury“ auch auf Deutsch erschien. In ihren oft preisgekrönten Essays und Artikeln schreibt sie über zeitgenössische Philosophie, Kunst und Literatur. Joke J. Hermsen lebt und arbeitet in Amsterdam und im Burgund.