Profilbild von Steffi_liest

Steffi_liest

Lesejury Star
offline

Steffi_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Steffi_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2021

Leider hinter meinen Erwartungen zurück geblieben

Finding Back to Us
0

Ich habe schon einige tolle Romane von Bianca Iosivoni gelesen, aber "Finding back to us" konnte mich leider nicht überzeugen. Es ist ein Buch über die verschiedenen Arten der Trauerbewältigung, über Verdrängung, ...

Ich habe schon einige tolle Romane von Bianca Iosivoni gelesen, aber "Finding back to us" konnte mich leider nicht überzeugen. Es ist ein Buch über die verschiedenen Arten der Trauerbewältigung, über Verdrängung, Selbstvorwürfe und Vergebung - aber auch ein Buch über die verbotene Liebe zwischen Stiefgeschwistern.

Bei diesem letzten Punkt fängt mein Problem auch schon an: Ich habe zwischen Callie und Keith zu keinem Zeitpunkt irgendwelche liebevollen Emotionen gespürt. Abneigung ja, zur Genüge, auch körperliche Anziehung, aber nichts, was auch nur im entferntesten an Liebe erinnern könnte. Ich empfand die Beziehung der beiden als toxisch, gerade auch im Hinblick auf die nicht aufgearbeitete Vergangenheit und die Tatsache, dass eben nicht über diese Vergangenheit geredet und damit auch nicht alle Wahrheiten auf den Tisch gelegt wurden. Zudem hat sich mir am Ende absolut nicht erschlossen, warum die beiden als Stiefgeschwister angelegt wurden - denn der Roman hätte ebenso funktioniert, wenn es sich um eine andere Konstellation gehandelt hätte.

Die Handlung hat mir insofern gefallen, als man mal wieder gesehen hat, dass das Leben nicht schwarz und weiß ist. Es war interessant, wie unterschiedlich verschiedene Menschen auf ein und denselben Schicksalsschlag reagieren. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass es am Ende eine anständige Aufarbeitung gegeben hätte - eine neue Liebe reicht im normalen Leben hierfür leider meist nicht aus.
Ansonsten verlief die Entwicklung des Romans aus meiner Sicht eher seicht. An einer Stelle wurde ein Twist eingebaut, der quasi aus dem Nichts kam, ohne jeglichen Spannungsbogen.

Mein Fazit: Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, deshalb nur 2,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2021

Toller Protagonist mit leider nicht ebenbürtiger Partnerin

Outback Dreams. So weit die Liebe reicht
0

"Outback Dreams. So weit die Liebe reicht" von Sasha Wasley ist der Autaktband zu einer Trilogie, die im australischen Outback spielt. Willow und Tom waren als Kinder und Jugendliche unzertrennlich - bis ...

"Outback Dreams. So weit die Liebe reicht" von Sasha Wasley ist der Autaktband zu einer Trilogie, die im australischen Outback spielt. Willow und Tom waren als Kinder und Jugendliche unzertrennlich - bis plötzlich etwas geschah, das zu einer jahrelangen Funkstille zwischen den beiden führte. Als die 29jährige Willow zurück ins Outback kommt, um die Farm ihres Vaters zu übernehmen, flammt zwangsläufig auch der Kontakt zu Tom wieder auf, dem die Nachbarfarm gehört. Werden die beiden es schaffen, ihre Differenzen beizulegen und an ihrer Freundschaft wieder anzuknüpfen? Oder kann sich vielleicht sogar mehr daraus entwickeln?

Eigentlich hätte diese Geschichte so schön werden können. Ein traumhaft schönes Setting unter der Sonne Australiens, eine interessante Rahmenhandlung und zwei junge Menschen, deren vergangene Freundschaft wieder aufkeimt und sich im Laufe der Zeit zu etwas Neuem entwickelt.Doch leider gab es für mich ein großes Manko und das war die Protagonistin.

Willow war mir gänzlich unsympathisch - sie hat eine nervtötend unsoziale Art und fährt quasi seit dem Tod ihrer Mutter vor 15 Jahren emotional mit angezogener Handbremse. Dies bekommt leider Tom zu spüren, der wirklich ein toller Typ ist - empathisch, engagiert, humorvoll, gut aussehend -, sich aber leider in die falsche Frau verliebt hat. An mehr als einer Stelle wollte ich ihn anschreien: "Nimm deine Füße in die Hand und lauf! Du hast etwas Besseres verdient!" Aber leider wollte Tom nicht auf mich hören...
So kam es, wie es kommen musste: Auch der Roman fuhr bis kurz vor Schluss in punkto Gefühl mit angezogener Handbremse, nur um am Ende zu viel auf einmal zu wollen und fulminant gegen die Hauswand zu krachen - im übertragenen Sinne natürlich.

Zugute halten muss man dem Buch die interessante Rahmenhandlung rund um die beiden Farmen. Ich fand es schön, wie Willow in ihre Rolle als Farmbesitzerin hineingewachsen ist und welche Entwicklungen sie in diesem Punkt durchlaufen hat. Schön wäre es gewesen, wenn auch die emotionale Entwicklung stetiger vonstatten gegangen wäre.

Mein Fazit: Ich hatte mir wesentlich mehr erwartet. Leider ist auch nicht allzu viel Australien-Flair rüber geschwappt, so dass ich am Ende leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben kann. Ich denke, ich werde dem zweiten Teil der Reihe noch eine Chance geben, da ich die exzentrische Free im ersten Teil ganz interessant fand. Vielleicht habe ich mit ihr mehr Glück als mit der introvertierten Willow.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2021

Nicht mein Fall - eine reine Aneinanderreihung von Sexszenen ohne viel Handlung

Beautiful Bitch / Beautiful Bombshell / Beautiful Beginning
0

In diesem Buch des Autorinnen-Duos Christina Lauren bekommt man gleich drei Novellen auf einen Schlag - "Beautiful Bitch / Beautiful Bombshell / Beautiful Beginning" erzählt die Geschichte von Bennett ...

In diesem Buch des Autorinnen-Duos Christina Lauren bekommt man gleich drei Novellen auf einen Schlag - "Beautiful Bitch / Beautiful Bombshell / Beautiful Beginning" erzählt die Geschichte von Bennett und Chloe aus "Beautiful Bastard" weiter und lässt dabei auch die Protagonisten der anderen Romane aus der Beautiful-Serie nicht unbeachtet. So kommt es für Kenner der Reihe auch zu einem Wiedersehen mit Max, Sara, Will und Hanna.

Gerade in den ersten beiden Novellen geht es richtig heiß her - für meinen Geschmack leider nicht so ganz das Richtige. Ich hab zwar nichts gegen literarisches Laken-Zerwühlen (sonst würde ich auch die Bücher von Christina Lauren nicht lesen), aber in diesem Fall muss ich leider sagen, dass es mir zu viel wurde und dass ich die Seiten größtenteils nur noch überflogen habe. Es handelt sich um eine reine Aneinanderreihung von Sexszenen, die nur unterbrochen werden durch verbale Schlagabtäusche oder Gedanken daran, wann und wo man wohl das nächste Mal pimpern könnte. Sorry, aber einfach zu viel des Guten - die Handlung bleibt hier weitestgehend auf der Strecke.

Novelle drei war da schon eher nach meinem Gusto. Es herrscht zwar immer noch eine hocherotische Atmosphäre, aber ich konnte auch viel lachen über die schrägen Familien des Brautpaares. Sehr erfrischend! Und eine außergewöhnliche, aber dennoch schöne Hochzeit.

Mein Fazit: Für Fans von Chloe und Bennett dürfte dieses Buch genau das Richtige sein. Für mich reicht es leider nur für 2,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2021

"Reden hilft meist." (Ben)

Winter of Love: Elli & Ben
0

Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 4 erzählt uns ...

Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 4 erzählt uns Autorin Katharina Wolf die Geschichte von Elli und Ben.

Der Roman spielt zur Weihnachtszeit im österreichischen Winterskiort St. Aurel, wo die vier Protagonistinnen der Reihe (Lina, Julia, Annabell und Elli) aufgewachsen sind. Elli wohnt inzwischen in Berlin und ist eigentlich total glücklich mit ihrem Ben - wäre da nur nicht die Tatsache, dass sie ihm vor lauter Scham ihre Vergangenheit als Landei verschwiegen hätte. Während Ellis Weihnachtsurlaub in ihrer Heimat taucht plötzlich Ben auf - und damit ist das Chaos vorprogrammiert...

Katharina Wolf hatte meines Erachtens mit ihrer Geschichte das schwierigste Los der vier Autorinnen. Während bei den anderen die Handlung wenigstens durch den Zauber der jungen, frischen Liebe aufgepeppt wurde, ist die Geschichte von Elli und Ben eine einzige Aneinanderreihung von Nichtkommunikation und Missverständnissen. Und das langweilt mich an New Adult-Büchern immer ziemlich. Klar, die Mädels sind Anfang 20 und damit noch recht jung - aber wir müssen sie doch trotzdem nicht alle über einen Kamm scheren und als kommunikationsunfähig abstempeln.

Elli und Ben sind an sich ein ganz bezauberndes Pärchen, das viele gleiche Interessen hat und offensichtlich prima zusammen passt. Ich mag auch Ellis unangepasste Art, der sie durch ihre farbenfrohe Haarpracht Ausdruck verleiht.

Ein großes Manko an den ersten drei Bänden war, dass die Interaktion zwischen den Freundinnen quasi nichtexistent war. Das war in diesem Teil der Reihe etwas besser - wahrscheinlich weil die Autorin im letzten Teil der Reihe nicht mehr Gefahr lief, zu spoilern. Dennoch hätte man diesem Freundinnen-Aspekt generell noch ein bisschen mehr Raum einräumen können, denn das ist ja neben den Liebesgeschichten der eigentliche Aufhänger der Reihe.

Mein Fazit: Ich bin im Ganzen etwas enttäuscht von der Reihe - die Idee fand ich super, aber man hätte sie sicherlich besser umsetzen können. So hatte man als Leser leider oft das Gefühl, dass die Hälfte der Szenen nicht fertig geschrieben wurde. Die Geschichte von Elli und Ben war mir zu viel Drama um nichts - wie Ben so schön sagte an einer Stelle: "Reden hilft meist." Insofern kann ich leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben. Ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben. muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2021

Tolles Thema, leider nicht so toll umgesetzt

Working Late
1

„Working late“ von Helene Holmström war der erste in Schweden angesiedelte Roman, den ich außerhalb des Krimi-Genres je gelesen habe. Anhand des Klappentextes und der Leseprobe erwartete ich eine Office ...

„Working late“ von Helene Holmström war der erste in Schweden angesiedelte Roman, den ich außerhalb des Krimi-Genres je gelesen habe. Anhand des Klappentextes und der Leseprobe erwartete ich eine Office Romance gepaart mit dieser ganz speziellen, legeren und „hyggeligen“ Skandinavien-Atmosphäre – und da ich grundsätzlich gerne neue Roman-Richtungen ausprobiere, dachte ich mir: Warum nicht auch mal was Schwedisches?

Gleich in den ersten Kapiteln sind mir zwei Dinge klar geworden:
1. Die Autorin hat früher als Anwältin gearbeitet. Die Kanzlei-Szenen sind insofern recht präzise und offensichtlich mit sehr viel Hintergrundwissen geschrieben worden. Mir als Jura-Laien fiel das Lesen mancher Passagen aufgrund der vielen Fachausdrücke manchmal etwas schwer, aber ich bin nach einer Weile ganz gut reingekommen.
2. Das Buch ist durchwegs in der dritten Person geschrieben. Ich bin nicht sicher, ob das der Grund ist, warum ich mit den Charakteren nicht warm geworden bin, aber es war für mich recht gewöhnungsbedürftig. Der Lesefluss an sich war allerdings ganz angenehm.

Die Charaktere fand ich anfangs ganz nett, aber leider konnte ich im gesamten Buch keinen Draht zu ihnen aufbauen. Charlotta muss als Anwältin in einer großen Kanzlei ihren Mann stehen, ist ansonsten aber eine eher kontaktscheue Person. An der ein oder anderen Stelle kam sie ein bisschen kindisch rüber und ich fand ihr Handeln oft recht inkonsequent. Ignacio wiederum hatte etwas von einem Gutmenschen, ein bisschen zu gutgläubig, manchmal auch impulsiv. Er hat im Laufe des Buches eine tolle Entwicklung durchgemacht – aber auch er konnte mich nicht überzeugen. Als Paar hatten die beiden ihre guten Szenen, aber von großen Gefühlen und Funkenflug war leider nichts zu sehen – selbst Szenen, die normalerweise ein Riesenpotential für einen Taschentuchmoment gehabt hätten, verflogen ungenutzt und leidenschaftslos.

Beim Thema Charakter gewinnen in diesem Roman die Nebendarsteller. Charlottas bester Freund Carl-Adam und sein Verlobter (später Ehemann) Jack haben für ein paar schöne und auch lustige Szenen gesorgt.

Wenn man die Liebesgeschichte mal außenvor lässt und sich auf den Handlungsstrang mit dem Gerichtsverfahren konzentriert, hat man zumindest einen halbwegs spannenden, gut durchdachten und wohl recherchierten Fall, der sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Die ein oder andere überraschende Wendung sorgt dafür, dass der Ausgang tatsächlich bis zum Ende unklar erscheint und der Leser eben diesen Faden nicht verliert.

Habe ich denn nun wenigstens mein hyggeliges Schweden-Feeling geliefert bekommen? Ja, zumindest ansatzweise. Vor allem die Szenen, die außerhalb von Stockholm spielten, fühlten sich heimelig und schön an. Die Szenen in der Kanzlei hätten logischerweise in jedem anderen Land genauso gut funktioniert…

Mein Fazit: Ich bin leider nicht ganz glücklich mit diesem Roman. Die missglückte Liebesgeschichte nimmt einfach einen zu großen Teil ein, um sie unberücksichtigt zu lassen. Die Lese-Atmosphäre empfand ich größtenteils als kühl und distanziert – das reicht leider nur für 2,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl