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Veröffentlicht am 04.10.2021

„Mira Becker, geht uns auf den Wecker!“

Mira - Himmlische Briefe für eine Prinzessin. Mit Stickern
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Die Drittklässlerin Mira ist ganz und gar nicht glücklich. Nach ihrem Umzug wird sie in ihrer neuen Schule gehänselt. Dabei hat sie schon genug Probleme damit sich selbst anzunehmen, ihr gefällt ihr Aussehen ...

Die Drittklässlerin Mira ist ganz und gar nicht glücklich. Nach ihrem Umzug wird sie in ihrer neuen Schule gehänselt. Dabei hat sie schon genug Probleme damit sich selbst anzunehmen, ihr gefällt ihr Aussehen gar nicht. Sie will nicht, dass ihre Eltern mitbekommen, wie unglücklich sie in der neuen Schule ist. Doch anscheinend ahnt jemand etwas, denn sie findet auf einmal einen wunderschönen Brief, der an sie adressiert ist. Darin erzählt eine Prinzessin ihre Geschichte. Und es bleibt nicht bei diesem Brief. An den unwahrscheinlichsten Orten findet sie danach weitere Briefe. Immer wieder taucht eine neue Nachricht auf, insgesamt sind es sechzehn Frauen, die ihre Geschichte erzählen.

Die Geschichten dieser Frauen stammen aus der Bibel, sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament. Neben einigen eher bekannten Frauen, wie Ruth und Esther, finden sich hier Frauen, deren Geschichten oft überlesen werden. Da gibt es Hulda, ein Prophetin zur Zeit des Königs Josia, und Noa, eine Frau, die um ihr Erbe kämpft. Zwei Frauen Davids sind vertreten, Michal und Abigail, außerdem mehrere Frauen, die Jesus begegnet sind. Einige Frauen stammen aus königlichen Familien, doch alle sehen sich als Prinzessinnen, denn sie sind Kinder Gottes, des höchsten Königs. Genauso wie die Mädchen, die dieses Buch lesen.

Gerade bei den Geschichten, die in der Bibel nur am Rande erwähnt werden, wird die Erzählung ergänzt und ausgeschmückt, vielleicht etwas zu sehr. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert gemeinsam mit den Kindern die Geschichten in der Bibel nachzulesen. Da ist es schön, dass die Bibelstellen angegeben sind.

Im Mittelpunkt des Buchs stehen die Geschichten dieser Frauen. Von Mira wird leider nur kurz berichtet, doch der Leser erfährt, was diese Briefe in Mira bewirken. Besonders schön ist, dass sie eine Freundin findet, die genauso begeistert von den Briefen ist wie Mira.

Die Botschaften der Frauen machen deutlich, dass es sich lohnt Gott zu vertrauen, gerade dann, wenn das Leben schwierig ist. Sie zeigen außerdem, dass jeder Mensch in Gottes Augen wertvoll ist.

Die Gestaltung dieses Buchs ist wunderschön und geradezu perfekt für kleine Prinzessinnen. Mit einem rosa Einband und Blumenschmuck an den Seitenrändern trifft es vermutlich genau den Geschmack der Leserinnen. Eine tolle Ergänzung sind die hübschen Glitzersticker.

Fazit: Ein sehr schön gestaltetes Buch für Mädchen im Grundschulalter. Die sechzehn Geschichten über Frauen der Bibel zeigen, dass jedes Mädchen wertvoll und von Gott geliebt ist. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 02.10.2021

Ein kleiner Bär geht ins Bett

Dreh hin – Dreh her 1: Gute Nacht, kleiner Bär!
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Dieses liebevoll gezeichnete Hartpappe-Bilderbuch erzählt von einem kleinen Bär, der ins Bett gehen soll. Er zieht seinen Schlafanzug an und putzt seine Zähne. Aber er kann nicht ohne seinen Teddy schlafen, ...

Dieses liebevoll gezeichnete Hartpappe-Bilderbuch erzählt von einem kleinen Bär, der ins Bett gehen soll. Er zieht seinen Schlafanzug an und putzt seine Zähne. Aber er kann nicht ohne seinen Teddy schlafen, also sucht er danach zuerst einmal seinen Teddy. Doch er kann immer noch nicht schlafen! Also geht er in die Küche, denn er will Wasser trinken. Und als Mama noch mal nach ihm schaut bekommt er schließlich eine Gute-Nacht Geschichte und ein Küsschen.

Die Bilder in diesem Kinderbuch sind sehr schön und farbenfroh. Es gibt viele kleine Einzelheiten zum Entdecken. Was Kindern an diesem Buch vermutlich am besten gefallen wird sind die Drehscheiben, die es auf jeder Doppelseite gibt. Zieht man daran, verändert sich das Bild. Das sieht dann beispielsweise so aus, dass das eine Mal der kleine Bär im Bett liegt, doch nachdem die Scheibe gedreht wurde, sucht er unter dem Bett nach seinem Bären. So verwandelt sich jedes Bild in ein zweites Bild.

Die Geschichte ist kurz und sehr einfach, darum eignet sich dieses Buch schon für Kinder ab einem Jahr. Am besten wird das Buch gemeinsam mit den Eltern gelesen, denn sonst könnte es leicht sein, dass die Drehscheiben nicht lange überleben.

Während die Geschichte realistisch von den normalen Versuchen eines kleinen Kindes das Einschlafen ein bisschen hinauszuzögern erzählt, ist es schade, dass das Bärchen in der Geschichte am Schluss immer noch nicht schläft. So ist die Geschichte zwar nachvollziehbar und macht Spaß, ist aber vielleicht nicht die beste Einschlaf-Hilfe.

Fazit: Positiv an diesem Buch sind die wunderschönen Bilder und die Drehscheiben, die mit ihrer überraschenden Wandlung der Bilder für viel Spaß sorgen. Die Geschichte animiert jedoch vermutlich nicht zum Ruhigwerden und Einschlafen. Trotzdem sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 03.09.2021

Abwechslungsreiche Strickmode für das erste Lebensjahr

Niedliche Maschen für die Kleinsten
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Dieses aus dem französisch übersetzte Strickbuch enthält sechzig zauberhafte Strickmodelle für die Kleinsten. Es überwiegen Kleidungsstücke – Jacken und Pullover, Schühchen und Hosen, doch gibt es auch ...

Dieses aus dem französisch übersetzte Strickbuch enthält sechzig zauberhafte Strickmodelle für die Kleinsten. Es überwiegen Kleidungsstücke – Jacken und Pullover, Schühchen und Hosen, doch gibt es auch einige Decken, einen Strampelsack und einige Mützen. Der Stil der Kleidungsstücke ist unterschiedlich, darum ist vermutlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Die Anleitungen sind leicht verständlich, allerdings enthält dieses Buch keinen Strick-Grundkurs. Es ist etwas schade, dass alle empfohlene Garne Strickgarne der Firma „Phildar“ sind, denn diese Marke findet man in Deutschland nicht so leicht. Allerdings enthalten die Anleitungen jeweils Angaben zur Lauflänge der Garne und zur Maschenprobe, darum können leicht andere Wollsorten verwendet werden.

Die Modelle werden alle flach gestrickt und anschließend zusammengenäht. Das ist für Anfänger zwar einfacher, allerdings wäre es in einigen Fällen sinnvoller rundzustricken, vor allem bei den Socken, Schuhen und Mützen.

Es macht Spaß in diesem Buch zu blättern, denn die Bilder sind einfach schön. Putzige Babys, gute Detailbilder der Modelle und eine angenehme Farbgestaltung überzeugen. Die Modelle sind teilweise nach Farbschema sortiert, so finden sich beim Thema grau eher Modelle für kleine Jungs, während die Mädchenkleidung eher rosa und lila ist. Es gibt auch Modelle im asiatischen Stil, Baumwoll-Modelle und weiche Stricksachen.

Das Buch ist so aufgeteilt, dass die Modelle in der ersten Hälfte zu finden sind. In der zweiten Hälfte sind die Anleitungen, jeweils mit einem kleinen Bild. Davor gibt es einige allgemeine Hinweise und Angaben zur Größe.

Fazit: Ein schönes Hardcover-Buch mit einer Vielfalt von Strickanleitungen für Babys bis zu einem Jahr. Sehr schöne Modelle, gut erklärt, sodass dieses Buch trotz einige wenige Nachteile wirklich empfehlenswert ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2021

Wenn das übernommene Glaubenssystem zusammenbricht

Ankern.
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Die bekannte Musikerin Alisa Childers schreibt in diesem persönlichen Buch über eine schwere Zeit in ihrem Leben, in der viele Glaubensaussagen, die für sie von Kindheit an klar waren, in Frage gestellt ...

Die bekannte Musikerin Alisa Childers schreibt in diesem persönlichen Buch über eine schwere Zeit in ihrem Leben, in der viele Glaubensaussagen, die für sie von Kindheit an klar waren, in Frage gestellt werden. Ein Sturm bricht in ihr Leben herein und sie sucht verzweifelt nach einem Anker.

Schon in ihren Zwanzigern schreibt Alisa mit ihrer christlichen Band Lieder, nimmt Schallplatten auf und geht auf Tournee. Christlich aufgewachsen, ist sie von der Zuverlässigkeit der biblischen Aussagen vollkommen überzeugt. Als ihr Pastor einen Glaubenskurs beginnt, lädt er Alisa dazu ein. Bei den Treffen wird Alisas Kindheitsglauben hinterfragt. Bald weiß sie nicht mehr was wahr und falsch ist. Die anderen Teilnehmer folgen begeistert der Leitung des Pastors und nehmen ihren Glauben auseinander. Alisa hat nun Zweifel und Fragen, doch sie hat Gott erlebt, darum kann sie ihren Glauben nicht so einfach über Bord werfen. Nach einer trostlosen Zeit der Verzweiflung macht sie sich auf die Suche nach Antworten. Sie entdeckt apologetische Podcasts, Bücher und Kurse, die ihr die Antworten geben, nach denen sie sich sehnt.

In diesem Buch beschreibt sie die wichtigsten Fragen, die in diesem Kurs aufgeworfen wurden, und erklärt welche Antworten sie gefunden hat. Dabei geht es um die Grundlagen des christlichen Glaubens. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Zuverlässigkeit der Bibel. Die Bibel ist ja eine Sammlung von Schriften, die von verschiedenen Autoren verfasst wurden. Bedeutet das, dass sie nur ein historisches Dokument ist, oder ist sie Gottes Wort und ein Maßstab für unser Leben? Eine weitere wichtige Frage ist die nach dem Grund für Jesu tod War er ein guter Lehrer, der als Konsequenz seines aufrechten Lebens von seinen Gegnern getötet wurde, oder starb er für unsere Sünden? Wie kann ein liebender Gott einen Opfertod verlangen?

Die Fragen sind aktuell und brisant. In unserer Zeit zerbröckelt mehr und mehr das Vertrauen auf die Zuverlässigkeit wichtiger Glaubensaussagen. Darum ist dieses Buch gerade jetzt so wichtig. Es ist ein wertvolles Werkzeug, um den eigenen Glauben zu stärken und Suchenden Antworten zu geben.

Der Schreibstil ist einfach, denn es geht nicht nur um dogmatische Lehren, sondern auch um Alisas persönliche Auseinandersetzung mit bohrenden Fragen und quälenden Zweifeln. An manchen Stellen wünscht man sich beim Lesen eine differenzierte Argumentation, da es selbst im bibeltreuen evangelikalen Bereich unterschiedliche Ansichten gibt, aber das ist der einzige Kritikpunkt an diesem wichtigen Buch.

Fazit: In diesem Buch beschreibt Alisa Childers ihren persönlichen Weg zu einem fest gegründeten Glauben. Sie zeigt in einfacher und überzeugender Weise, dass die Aussagen der Bibel zuverlässig sind, und entscheidend für unser Leben. Anhand von Aussagen der ersten Christen und Kirchenväter zeigt sie wie vieles, das in einem modernen Gewand in unsere Gemeinden dringt, schon vor tausenden von Jahren als Irrlehre abgelehnt wurde. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 06.07.2021

Befreite Sklaven - und der Versuch die Scherben ihrer Existenz zusammenzusetzen

Die Glasperlenmädchen
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Die 18jährige Hannie Gossett ist frei, aber es mit ihrer Freiheit hat sich wenig verändert. Es ist 1875, zehn Jahre nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs. Immer noch schuftet sie für ihren ehemaligen ...

Die 18jährige Hannie Gossett ist frei, aber es mit ihrer Freiheit hat sich wenig verändert. Es ist 1875, zehn Jahre nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs. Immer noch schuftet sie für ihren ehemaligen Besitzer, in der Hoffnung, dass sie nach vielen Jahren harter Arbeit ein eigenes Stück Land besitzen darf. Dieses Vorhaben ist gefährdet, da ihr gutwilliger Herr verschwunden ist und seine Frau ihr das versprochene Land nicht geben will. Als sie erfährt, dass die zwei Töchter des Plantagenbesitzers ihn suchen wollen, findet sie einen Weg sie heimlich zu begleiten.

Diese beiden Töchter könnten kaum unterschiedlicher sein. Lavinia entstammt der rechtmäßigen Ehe des Herrn Gossett. Sie ist weiß und verwöhnt. Juneau Jane stammt von seiner Mätresse ab. Sie ist vielleicht das Einzige seiner Kinder, die den Vater wirklich von Herzen liebt.

Die Reise, die eigentlich nur ein kurzer Ausflug sein soll, wird zu einem gefährlichen Abenteuer. Die Suche nach Herrn Gossett führt die drei Mädchen bis nach Texas. Auf dem Weg begegnen ihnen viele ehemalige Sklaven, die verzweifelt nach Familienangehörigen suchen. Es wurden in den Zeiten der Sklaverei sehr oft Familien auseinandergerissen, da die Besitzer mit diesen Menschen verfahren konnten, wie sie wollten. Die drei Mädchen machen es sich zur Aufgabe Angaben über vermisste Personen zu sammeln, damit sie auf ihrer Reise helfen können Familien zusammenzuführen.

In einem zweiten Erzählstrang lernt der Leser die Lehrerin Benedetta im Jahr 1987 kennen. Sie unterrichtet an einer Stelle, die keiner haben will. Ihre Schüler stammen aus der Unterschicht und kommen oft hungrig in die Schule. Ihre Leistungen sind sehr schwach, sie sind unmotiviert und schwer zu bändigen. Jeder Tag an der Schule wird zu einem Überlebenskampf. Dabei möchte Benedetta sie so gern für die Welt der Bücher begeistern. Außerdem ahnt sie, dass es in diesem kleinen Ort wichtige Geschichten gibt, die nicht vergessen werden sollten.

In jedem Kapitel wird abwechselnd von Hannie und Benedetta berichtet. Es wird immer deutlicher, wie beiden Welten zusammenhängen. Die zwei weiblichen Protagonisten wachsen über sich heraus, vor allem Hannie.

Die Handlung ist spannend, allerdings fällt der Einstieg schwer. Obwohl es viele liebenswerte Nebencharaktere gibt, sind die Beweggründe von Hannie und Benedetta nicht immer nachvollziehbar. Benedetta ringt um Heilung für ihre zerrüttete Kindheit und zweifelt an ihrer Beziehungsfähigkeit. Bei Hannies Kampf geht es vor allem um die Veränderung ihres Denkens, damit sie als freier Menschen leben kann.

Fazit: Ein bewegendes Buch über das große Unrecht der Sklaverei, dem Besitz von Menschenleben. Es wird deutlich, wie viel Schmerz und Verletzung noch viele Jahre später bleiben. Empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Romane lieben.